Betrachtung über das zweite Buch Samuel (Synopsis)

Kapitel 21

Betrachtung über das zweite Buch Samuel (Synopsis)

Manche Einzelheiten werden vom Geiste Gottes hinzugefügt. Zu allererst wird die Regierung Gottes, der nichts vergißt und bei dem alles sein Ergebnis hat, dem David und seinem Volke mittels der Gibeoniter ins Gedächtnis gerufen. Für die Gründung der Haushaltung Gottes ist es nicht mehr länger erforderlich, daß David das Haus Sauls verfolgen sollte. Es gibt ein gerechtes Gericht, einen moralischen Grundsatz Gottes, die über allen Haushaltungen stehen.

In seinem formellen und fleischlichen Eifer hatte Saul, obwohl für Gott, aber nicht in der Furcht Gottes gehandelt. Dies ist es, was einen gottseligen Eifer von einem Eifer für die äußerlichen Interessen Seines Reiches besonders unterscheidet. Saul vergißt die Eide, die Israel den Gibeonitern geschworen hatte. Gott erinnert daran, und Er verachtet nicht die armen Gibeoniter. David erkennt auch diese Verpflichtung an; nachdem er Jehova wegen der dreimal wiederholten Züchtigung Israels befragt hätte, beugt er sich der Forderung der Gibeoniter 1. Das ganze Haus Sauls kommt um, außer einem kleinen Überrest, der David anhängt. In bezug auf letzteren erwecken die Umstände von Rizpas ergreifender und treuer Liebe im Herzen Davids die Erinnerung an lichtere Augenblicke in der Laufbahn des armen Saul, und er erweist die letzten Ehrungen zu seinem Gedächtnis. Danach ließ Sich Gott für das Land erbitten.

Wenn der Glaube seine Feinde mit einer Schleuder und einem Stein überwältigen kann, so versagt das Fleisch vor ihren Angriffen. Wie wir deutlich gesehen haben, ergab sich David als König mehr seinen Lüsten und seinem Willen als der leidende David.

Nichtsdestoweniger ist es schön zu sehen, daß da, wo der Glaube inmitten des Verfalls des Volkes gewirkt hatte, dies viele andere Werkzeuge erweckt hat, die, durch seinen Erfolg beseelt und ermutigt, furchtlos in derselben Kraft handeln, welche die erste Befreiung bewirkt hatte. Es ist aber gut zu beachten, daß es etwas ganz anderes ist, tapfere Feinde zu besiegen wie da, als ganz Israel vom Erfolg begeistert war und die Hände der Helden stärkte, als der Glaube, der auf Gott rechnet, wo Kraft und Erfolg auf der Seite des Feindes sind und das Volk vor ihm flieht. Das letztere war der Fall Davids bei Goliath, das erstere der Fall der Männer, die die übrigen Riesen erschlugen.

Fußnoten

  • 1 Indem er den Gibeonitern nachgab, beriet sich David aber nicht mit Jehova darüber, was er tun sollte. Wir sehen die Regierung Gottes in bezug auf das Haus Sauls und das Handeln Sauls denen gegenüber, mit denen er ungerecht verfahren hatte; obwohl es im großen ganzen gerecht und lauter war - hätte er sich bei Jehova Rat geholt, wäre vielleicht ein glücklicherer Weg, gerecht zu sein, gefunden worden.
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