Betrachtung über das zweite Buch Samuel (Synopsis)

Kapitel 7

Betrachtung über das zweite Buch Samuel (Synopsis)

Indem er eifrig die Herrlichkeit Jehovas sucht, ist David besorgt, daß er in einem Hause von Zedern wohnt, während Jehova unter Teppichen wohnt. Er wünscht Ihm ein Haus zu bauen - ein gutes Begehren, aber eines, das Gott nicht erfüllen konnte. Das Werk des Erbauens des Tempels gehörte dem Friedefürsten an. David stellte Christum leidend und siegend dar, infolgedessen nicht im unangefochtenen Genuß des irdischen Reiches, in dem er allen Nationen die Tore des Tempels öffnet, in dem der Herr der Gerechtigkeit angebetet werden sollte. Dann kehrt er sozusagen in seine eigene persönliche Stellung zurück, in der Gott ihn in einer besonderen Weise segnete. David war mehr als ein Vorbild; er war wahrhaftig der Stamm jener Familie, der Christus Selbst entspringen sollte. Das wird in dem schönen siebenten Kapitel gelehrt. Ein auserwähltes Gefäß, um die Sache des Volkes Jehovas in Leiden aufrechtzuerhalten, und um unter ihnen die Herrlichkeit des Namens des Herrn wiederherzustellen (V. 8. 9), war Jehova mit ihm gewesen, und David, dem darin besondere Ehre widerfuhr, war auch in seiner Treue ein Gefäß der Verheißung des zukünftigen Friedens und Wohlergehens, die in den Ratschlüssen Gottes Israel bestimmt wurden. Dies waren aber zukünftige Dinge. Das Fortbestehen des Reiches über Israel ist in seiner Familie festgesetzt, das Gott, wenn nötig, züchtigen aber nicht abschneiden wird. Sein Sohn wird das Haus bauen. Schon zur Zeit des Auszuges begehrte der Mann, in dem der Geist war, Jehova eine Wohnung zu machen (2.Mo 15, 2) 1. Dazu war aber der Messias erforderlich. Bis dahin war Israel ein Wanderer, und Gott war mit ihm.

Die folgenden sind die Hauptgegenstände der dem David gegebenen Offenbarung und seiner Antwort: die unumschränkte Berufung Gottes; das, was Gott für David getan hatte; die Gewißheit der zukünftigen Ruhe für Israel, die Befestigung des Hauses Davids seitens Gottes; sein Sohn soll der Sohn Gottes sein und das Haus bauen; der Thron seines Sohnes soll auf ewig aufgerichtet werden.

Der erste Gedanke Davids - und es ist immer so, wenn der Geist Gottes wirkt - war nicht, sich zu freuen, sondern Gott zu preisen. Dies sind die auffallenden Wesenszüge des Dankgebets: er steht in Frieden und Freiheit vor Gott; er geht hinein und sitzt vor Ihm nieder; gleichzeitig bekennt er seine eigene Nichtigkeit, und wie unwürdig er alles dessen war, was Gott schon getan hatte. Dies war aber nur ein Geringes in den Augen Gottes, der ihm die zukünftigen Herrlichkeiten seines Hauses kundgemacht hatte. Es war Gott, es war nicht nach Menschenweise. Was konnte er noch mehr sagen? Gott kannte ihn; darin lagen sein Vertrauen und seine Freude. Er erkannte an, daß Gott es wahrhaftig getan hatte, und zwar „nach seinem eigenen Herzen“. Es war Gnade, es Seinem Knechte kundzutun. Die Auswirkung alles dessen war, David die Vorzüglichkeit Gottes erkennen zu lassen. Es gab keinen, der Ihm gleich war, und deshalb gab es auf Erden nichts, was mit Seinem auserwählten Volke verglichen werden könnte, die Er Sich zum Volke zu erlösen hinging, und die Er Sich nun bestätigt hatte, daß Israel auf ewig Sein Volk und auf daß Er Selbst ihr Gott sein möchte. Die erhabenste Art des Gebets ist nicht die, die dem Empfinden der Not entspringt, sondern dem Begehren und der Erkenntnis, die durch die Offenbarung der Vorsätze Gottes erzeugt werden - Vorsätze, die Er in Liebe zu Seinem Volke und zur Herrlichkeit Christi erfüllen wird. Zum Schluß bittet er, daß sein Haus der Ort des Segens Gottes sein möchte. Mit einem Wort - er begehrt, daß die Vorsätze Gottes, die all seine Zuneigungen erweckt hatten, durch Jehova Selbst, der sie Seinem Knecht geoffenbart hatte, vollendet werden möchten.

Fußnoten

  • 1 Die Übersetzung (Fußnote) ist sehr fraglich; es war aber der Gedanke Gottes. Siehe 2. Mo 29,46.
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