Betrachtung über das dritte Buch Mose (Synopsis)
Kapitel 11-12
Nachdem das Priestertum eingesetzt ist, kommt die Unterscheidung zwischen den heiligen und den ungeweihten Dingen und das Beurteilen der Verunreinigungen (Kap. 3. Mo 11-15) und was zur Reinigung verunreinigter Personen getan werden mußte. Wir sehen, daß es diese nahe Absonderung zu Gott hin ist, die allein so unterscheiden kann, und solcherart sind immer der Dienst und die Pflicht der Priester.
Zuerst geht es um Speise, um das, was zu essen erlaubt ist. Im allgemeinen scheint hier der Grundsatz zu sein, daß alles, was in diesem Sinne rein ist, erlaubt wird, zuerst muß es voll und ganz seinem Element entsprechen, d. h. dem Grundsatze nach der göttlichen Ordnung (die hier gewiß bildlich gezeigt wird), wie z. B. Fische Schuppen haben. Zweitens wurde das erlaubt, was reifliche Verdauung mit dem Fehlen jener eigenwilligen Energie vereint, die dreist durch alles hindurchgeht. Diese beiden Eigenschaften müssen vereint sein. Die Grobheit, die die Dinge so herunterschluckt, wie sie sind, oder das Fehlen einer ruhigen Festigkeit verursachten Unreinheit. Um rein zu sein, mußte es das sein, was gleichzeitig wiederkäut und gespaltene Hufe hat, Von den Vögeln werden die fleischfressenden Nachtvögel und solche, die sich nicht zähmen lassen, verboten, ebenso die kriechenden Dinge, alles, was sich auf der Erde wälzt und auf dem Bauche kriecht. Im allgemeinen sollte bei ihrem Essen das Unterscheidungsvermögen für das Reine vorhanden sein.
Dann haben wir das Fallen des Gerichtes Gottes auf das, was für den nicht gefallenen Menschen Freude und Segnung bedeutet hätte. Die Geburt eines Menschen, die jetzt mit der Sünde verbunden ist, machte unrein; so verursachte die Geburt eines Weibes, in der, da sie betrogen wurde, die Übertretung war, um so mehr Unreinigkeit 1.
Fußnoten
- 1 In Zusammenhang damit stand die Schwachheit der gefallenen Natur (vergleiche 1. Mo 1,28). Unter dem Gesetz wurde alles unrein, selbst das, was der Schwachheit der Naturen gehörte, da dies die Wirkung der Sünde war. Geistlich ist dies auch wahr. Alles dieses war das Ergebnis irgendeiner Äußerung des Lebens im Fleische. So war es bei dem Aussätzigen; rohes Fleisch machte einen unrein, ebenso wie jeder andere Fall, wo dieses Leben (das unrein geworden war und durch die Sünde gerichtet und beiseite gesetzt wurde) äußerlich zum Ausdruck kam, sogar wenn nur die Schwachheit allein die Ursache dieser Entfaltung war.