Betrachtung über das dritte Buch Mose (Synopsis)
Kapitel 6-7
Wir haben also in diesen Opfern Christum in Seiner Ergebenheit bis in den Tod, Christum in der Vollkommenheit, der Weihe Seines Lebens für Gott; Christum, die Grundlage der Gemeinschaft des Volkes mit Gott, der sozusagen an demselben Tische mit ihnen ißt; und schließlich Christum, der für diejenigen, die in dieser Not standen, zur Sünde gemacht, indem Er ihre Sünden an Seinem Leibe auf dem Holze trug. Wir werden finden, daß es im Gesetze der Opfergaben hauptsächlich darum geht, was von diesen Opfern gegessen werden sollte, und von wem, und unter welchen Bedingungen.
Das Brandopfer und das Speisopfer für einen Priester sollten vollständig verbrannt werden. Es ist Christus Selbst, vollständig Gott dargebracht, der Sich darbringt. Was das Brandopfer betrifft, so brannte das Feuer auf dem Altar die ganze Nacht und verzehrte das Opfer, dessen lieblicher Wohlgeruch zu Gott aufstieg, selbst während der Finsternis, wo der Mensch in Entfernung von Ihm war, im Schlaf verborgen. Zweifellos ist das jetzt in bezug auf Israel wahr. Gott hat den lieblichen Wohlgeruch des Opfers Christi zu Sich hin, während die Nation Ihn vergißt. Wie das auch sein mag, für uns ist die einzige Wirkung des Gerichts der heiligen Majestät Gottes - des Feuers des Herrn, daß Sich Christus jetzt dargebracht hat -, daß dadurch der liebliche Wohlgeruch dieses kostbaren Opfers zu Gott hin emporsteigt.
Von den anderen Opfern, dem Speisopfer und dem Sündopfer, aß der Priester. Das erste veranschaulicht den Heiligen in seinem priesterlichen Charakter, wie er sich von der Vollkommenheit Christi nährt; das letzte - Christum und sogar die, welche Sein sind, als Priester, und zwar in ergebener Liebe und im Mitgefühl mit anderen, die sich mit ihrer Sünde und mit dem Werke Christi für diese Sünde einsmachen. Natürlich oblag es Ihm allein, jene Sünde zu tragen, aber auf Sein Werk gegründet, können unsere Herzen sie auf eine priesterliche Weise vor Gott aufnehmen. Sie sind in Gnade, nach der Wirksamkeit des Opfers Christi, damit verbunden; sie genießen darin die Gnade Christi. Christus ging für uns direkt hinein, wir gehen durch die Gnade in das, was Er tat, ein. Dies ist tief ernst. Nur als Priester können wir daran teilhaben, und zwar in dem Bewußtsein dessen, was es bedeutet. Das Volk aß von den Friedensopfern, die, obwohl sie heilig waren, eine solche Nähe zu Gott nicht erforderten. Es war die Freude der Gemeinschaft der Gläubigen, die sich auf die Erlösung und die Annahme Christi gründet. Deshalb folgen die Anweisungen für diese Opfergaben auf diejenigen, die betreffs der Sündopfer und Schuldopfer gegeben werden, obwohl in der Reihenfolge der Opfer das Friedensopfer vor dem Sündopfer kommt, weil es beim ersteren erforderlich war, ein Priester zu sein, um an ihnen teilzuhaben. Es gibt Dinge, die wir als Priester tun; es gibt andere, die wir als einfache Gläubige tun.