Betrachtung über das zweite Buch Mose (Synopsis)
Kapitel 30-31
Nachdem das Priestertum so eingerichtet wurde, wie auch die Beziehung des Volkes zu Gott, der in ihrer Mitte wohnte, wird die Fürbitte Christi dargestellt (alles, was in Ihm war, stieg als ein lieblicher Wohlgeruch zu Jehova empor - Kap. 30, 1-10), ebenso Sein Dienst, indem Er die Offenbarung Gottes durch den Geist hervorstrahlen läßt (V. 7). Das Volk war durch die Erlösung mit diesem Dienst einsgemacht (V. 11-16). Sie durften weder dort sein noch dienen, sie waren aber als erlöst voll vertreten 1. Dann haben wir das Becken zwischen dem ehernen Altar und dem Zelt der Zusammenkunft - Reinigung 2 für die Gemeinschaft mit Gott, und um Ihm darin zu dienen: die Hände und Füße (für uns gilt es nur den Füßen, da es sich allein um unseren Wandel handelt) wurden jedesmal gereinigt, wenn sie daran teilnahmen.
Schließlich haben wir das Öl und das Räucherwerk, die wohlriechende Salbe, die nur für die Priester waren: die Natur des Menschen oder sein natürlicher Zustand im Fleische konnten nicht daran teilhaben. Das Räucherwerk ist ein Vorbild des kostbaren Wohlgeruchs der Gnadengaben Christi, der Wohlgeruch der erwiesenen göttlichen Gnadengaben, und ein lieblicher Geruch im Menschen in der Welt. Dem entspricht nur Er allein, obwohl wir es uns von Ihm erbitten dürfen, um in diesen Dingen zu wandeln.
Die Einführung des Sabbats und seine Verpflichtungen waren mit dem Zelte der Zusammenkunft verbunden, und zwar als ein Zeichen, wie es betreffs jeder Form der Beziehungen zwischen Gott und Seinem Volke gewesen war, denn zu Teilhabern an der Ruhe Gottes gemacht zu werden, ist das, was Sein Volk kennzeichnet.
Fußnoten
- 1 Die Plätze wurden gesehen; aber nicht unser Eingang dorthin mit allem, was der zerrissene Vorhang mit sich bringt.
- 2 Es war die Waschung des Wassers durch das Wort, die Reinigung des Anbeters (zuerst des Herzens), um ihn zu einem solchen durch die Wiedergeburt durch das Wort zu machen. Dies war aber nicht das Becken. Den Priestern wurden zuerst die Leiber gewaschen, um solche zu sein, es wird aber nicht gesagt, daß dies im Becken geschah. Dort wuschen sie ihre Hände und ihre Füße, als sie durch die Schlachtopfer den priesterlichen Dienst angetreten hatten, indem sie in bezug auf ihre Leiber schon gewaschen waren. D. h. sie waren schon Priester, wenn sie ihre Hände und Füße in dem Becken wuschen; ihre Leiber waren gewaschen, und die Einweihungsopfer dargebracht worden; dann aber war in bezug auf das Praktische gemäß der Reinheit des göttlichen Lebens durch den Geist die Waschung durch das Wort da, besonders wenn sie versagt hatten (vgl. Joh 13). Denn Gemeinschaft erfordert nicht nur Annahme, sondern Reinigung. Ohnedies bewirkt die Gegenwart Gottes nicht Gemeinschaft, sondern sie weist auf die Verunreinigung hin. Sogar als Mensch war Christus von Natur aus rein, und Er bewahrte Sich durch die Worte des Mundes Gottes. Bei uns wird diese Reinheit von Ihm empfangen, und wir müssen auch das Wort gebrauchen, um uns zu reinigen. Der Begriff und das Ausmaß der Reinheit sind dieselben für Christum und für uns: „Wer da sagt, daß er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt hat“ - „ ... reinigt sich selbst, gleichwie er rein ist“. Für die gewöhnliche Beziehung des Volkes, als Anbeter betrachtet, war die rote junge Kuh zuständig (4. Mo 19): ihre Asche, die ein Sinnbild der Reinigung bei Verfehlung war, sollte in lebendiges Wasser getan werden; das bedeutet, daß der Heilige Geist durch das Wort auf Herz und Gewissen einwirkt - die Leiden Christi für die Sünde, um den Menschen zu reinigen. Diese Leiden konnten ihre ganze moralische und reinigende Macht haben, da die Asche der Reinigung (der Absonderung) zeigt, daß die Sünde in dem Opfer Christi Selbst für die Sünde verzehrt wurde (und zwar betreffs der Zurechnung) durch das Feuer des Gerichtes Gottes. Das Blut der jungen Kuh war siebenmal gegen den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft gesprengt worden, gegen den Ort, wo, wie wir soeben gesehen haben, Gott mit dem Volke zusammenkam; um aber anzubeten und zu dienen, muß da tatsächlich Reinigung nach dem Stand Christi sein, zum mindesten insofern, wie man sich dessen bewußt ist, auf daß man kein schlechtes Gewissen haben möchte. Dieses Verharren in Seiner Gegenwart und das Richten des Versagens ist das Mittel zum Fortschritt. Man beachte, daß die Regeln in bezug auf die rote junge Kuh zeigen, daß, wie die Sache auch vorgekommen sein mag (denn es waren Fälle, die, bloß menschlich betrachtet, unvermeidlich waren), daß Gott Unreinigkeit in Seiner Gegenwart nicht haben kann.