Hilfe für den Glaubensweg
Leitung
„Mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten.“ Psalm 32,8
Auf, mein Herz! Dein Gott dich leitet
auf dem Weg, den Er bereitet.
Er, der dich hat frei gemacht,
führt dich auch durch Kampf und Nacht.
Gottes Licht umgibt dein Gehen,
Gott wird selber auf dich sehen.
Und sein Segen, stets bereit,
trägt dich in die Herrlichkeit.
„Von dem HERRN werden die Schritte des Mannes befestigt.“ Das ist eine weitreichende kostbare Segnung. Ein junger Christ mag in vollem Eifer den Wert hiervon nicht so recht erkennen, aber wenn jemand erst erkannt hat, was für eine pfadlose Wildnis diese Welt ist, dann kann man es nicht hoch genug wertschätzen, dass der Herr unsere Schritte lenkt.
Wenn wir auf Ihn schauen, ist alles einfach; wir sehen unseren Weg klar, und wir haben Beweggründe, die die Seele nicht eine Beute der Ungewissheit sein lassen. Jedoch der Doppelherzige ist unstet in allen seinen Wegen.
Es ist ein wunderbarer Trost für meine Seele, daran zu denken, dass es mein ganzes Leben hindurch keine einzige Sache gibt, in der Gott als mein Vater nicht einen bestimmten Vorsatz darüber hat, wie Er mich leitet, und ich darf wissen, dass Er für jeden Schritt, den ich zu tun habe, in Seiner Liebe Vorsorge getroffen hat.
Der Herr leite dich! Es ist immer gut, auf Ihn zu warten und nicht in Hast und Unruhe zu sein oder unseren eigenen Willen zu tun. „Beharrlich habe ich auf den HERRN geharrt“, ist die Sprache unseres Herrn selbst, und Er trägt Sorge für uns und leitet uns in allem.
Ich zweifle nicht daran, dass, wenn wir uns nahe an Christus hielten, sein Geist uns in unserem Umgang mit anderen leiten würde. Wir sind uns der göttlichen Leitung nicht immer bewusst, aber Christus selbst spricht zu den Seelen, mit denen wir es zu tun haben, wenn sie auch unser Wort zurückweisen sollten. Aber unser Teil ist, nah bei Christus zu bleiben, so dass es Wirklichkeit ist: „Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir“, und so wirkt Er in unseren Gedanken und Wegen, ohne dass wir in dem betreffenden Augenblick gerade an Ihn denken; immer aber haben wir das Bewusstsein, dass wir für Ihn reden und dass Er gegenwärtig ist.
Der Geist und das Wort können nicht voneinander getrennt werden, ohne entweder in Fanatismus einerseits oder in Rationalismus andererseits zu fallen – und ohne sich selbst außerhalb des Platzes der Abhängigkeit von Gott und außerhalb Seiner Führung zu stellen.
Die Schafe kennen die Stimme Christi, und wenn sie Seine Stimme nicht vernommen haben, warten sie, bis sie diese vernehmen. Es gibt eine Stimme, die sie kennen. Es gibt eine Menge anderer Stimmen, aber die kennen sie nicht. Schafe sind einfältige, stumpfsinnige Geschöpfe, aber sie kennen die Stimme des Hirten – diese eine Stimme. Ich brauche nur zu warten, bis die Stimme Christi mein Ohr erreicht hat. Das gibt einem einen Frieden und eine Ruhe auf dem Pfad wie nichts anderes. Diesen Frieden und diese Ruhe erhält man nicht durch große Weisheit und Kraft, sondern durch das Hören und Kennen der Stimme des Hirten. Alle anderen Stimmen flößen Furcht ein. „Einem Fremden werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen.“ Der Hirte erschreckt nicht. Er gibt Kraft und Vertrauen; und nachdem Seine Stimme einmal das Herz erreicht hat, ist nichts anderes mehr nötig.
Du, mein Jesus in der Höhe,
bist’s, auf den ich wartend sehe,
bis Du kommst entgegen mir;
dem die Heimat Du bereitet,
den dein Auge hat geleitet
durch die öde, weite Wüste hier.