Der Tod - ein besiegter Feind
Eine Doxologie
Diese drei – die Sünde, der Tod und das Gesetz – werden also miteinander als „Beute“ angesehen, die der Herr Jesus gefangen genommen und besiegt hat. Uns aber, denen dieser Sieg zugute kommt, uns gebührt es, in die Doxologie, in den triumphierenden Lobpreis Gottes mit einzustimmen, in den der Apostel ausbricht:
„Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1. Kor 15,57).
Solch eine Erhebung Gottes ist Ihm schon heute angemessen, nicht erst am Tag der Ewigkeit. Sind Seine Kinder doch gewürdigt, die Wahrheit Gottes, wie sie in dem Herrn Jesus offenbart ist, zu kennen. Und so „zelebrieren“, feiern sie schon in dieser Zeit den großen Sieg, den der Herr persönlich errungen hat und dessen Würden und Auszeichnungen zur Rechten Gottes Er bereits heute trägt. Hatte der Apostel in Vers 56 nach unten geblickt, so schaut er in Vers 57 nach oben. Nach allem, was er in dem zurückliegenden Kapitel über die Aus-Auferstehung und die Verwandlung gesagt hat, bleibt ihm nur übrig, dem dreieinen Gott zu danken, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus.
Er sagt nicht: „der gegeben hat“ oder „der geben wird“, sondern „der gibt“. Diese Präsensform (Gegenwartsform) ist einerseits folgendermaßen gedeutet worden: Weil unser zukünftiger Sieg über den Tod in Gottes Gedanken völlig sicher ist, wird er als etwas betrachtet, das wir schon heute besitzen. Man kann sie andererseits aber auch dahingehend verstehen, dass es im Wesen Gottes liegt, uns grundsätzlich den Sieg zu geben.
So wahr beides an sich auch ist, so scheint hier doch mehr ein fortlaufender Vorgang, ein beständiges Geben gemeint zu sein. Wörtlich heißt es nämlich: „... der uns den Sieg Gebende.“ Dieser Ausdruck beschreibt nicht nur, was Gott einmal für uns tun wird, sondern was Er jetzt tut, was Er uns jetzt gibt. Von Stunde zu Stunde gibt Er uns den Sieg. Er ist schon unser. Ohne Zweifel wird der Sieg nicht eher vollständig sein, als bis wir auferweckt und verwandelt sind.
Aber der Sieg wurde errungen, als Christus auferstand. Und dieses Bewusstsein gibt uns schon in der gegenwärtigen Zeit Freude und Kraft, Mut und Zuversicht. Gott möchte, dass wir uns schon jetzt des vollen Sieges erfreuen, um auf diese Weise Kraft für jeden Tag, für jede Stunde bis dahin zu gewinnen.
Der letzte Teil des Verses ist denn auch recht beglückend, denn er nennt uns den Sieger, durch dessen Wirksamkeit und Vermittlung uns der Sieg gegeben wird – „durch unseren Herrn Jesus Christus.“ Das ist Sein voller persönlicher Name und Titel.
Und wie bewegt uns das Wörtchen „unser“: unser Herr Jesus Christus! Ja, Er ist unser, und wir sind Sein. Er ist all unserer Anbetung und Zuneigung würdig. Und ist es nicht mehr als angemessen, dass dieses wunderbare Auferstehungskapitel mit dem Namen Dessen endet, der selbst die Auferstehung und das Leben ist?