Das Buch Jona
Kapitel 1
Jona im Sturm
„Und das Wort des HERRN erging an Jona ...“ (V. 1). Gibt es etwas Wichtigeres als das Wort des Herrn? Gott spricht, und wir haben auf seine Stimme zu hören. Wir besitzen die ganze Bibel, die wir das Wort Gottes nennen. In früheren Zeiten besaß man nur kleinere oder größere Teile, oft nur ein einzelnes Wort. Es ist aber von untergeordneter Bedeutung, ob es viel oder wenig ist, was Gott zu uns sagt und wie es zu uns kommt. Wichtig für uns ist nur, zu wissen und zu glauben, dass es das Wort aus seinem Mund ist, denn dadurch wird der Mensch leben.
Der Ausdruck „das Wort des HERRN“ wird im Buch Jona mehrmals wiederholt. Zuerst finden wir ihn im ersten Kapitel, Vers 1, und dann zweimal im dritten Kapitel, Vers 1 und 3. Somit finden wir in diesem kleinen Buch dreimal bezeugt, dass Gott sein Wort hören ließ.
Möchten wir doch auf das Wort des Herrn sorgfältig Acht haben, und wenn sein Ruf zu uns kommt – in welcher Art auch immer – willig und gehorsam darauf hören. Tun wir es nicht, dann ist Er uns entgegen – sind wir aber gehorsam, dann wird sein Segen auf uns ruhen. Mancher hört auf die Stimme seines eigenen Herzens, geht dann einen eigenen Weg und endet schließlich wie Jona im Meer.
Das hier ausgesprochene Wort des Herrn war nicht nur ein ernstes Wort, es war auch ein Wort der Liebe. Gott kannte die große Stadt Ninive, eine Stadt, in der allein 120.000 Menschen waren, die nicht zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken unterscheiden konnten (also Unmündige), eine Stadt mit vielem Vieh, eine Stadt, die im Ganzen wohl mehrere Millionen Einwohner hatte (Jona 4,11). Ninive, die Weltstadt jener Tage, war eine Stadt von drei Tagereisen (Jona 3,3).
Gott kannte die Stadt und zwar nicht nur wegen ihrer Größe. Er kannte auch den Herzenszustand jedes einzelnen der vielen Menschen darin. Abertausende Seelen waren dort, die ohne Gott dahinlebten, aber vielleicht doch für ein gutes Wort zugänglich waren. Wörtlich übersetzt steht in Kapitel 3,3: „... eine Stadt, groß für Gott.“ Offenbar hat dieser hebräische Ausdruck, der etwas sehr Großes bezeichnen will, noch eine besondere Bedeutung für uns. Eigentlich war Jerusalem die Stadt Gottes. Aber Gott sah in der Stadt Ninive das Bild der Heidenwelt, der Er in seiner unendlichen Liebe begegnen wollte, und darum nennt Er sie „eine Stadt, groß für Gott“. Gott hatte ein großes Volk in dieser Stadt. Ähnlich hatte Er einst in Korinth den Apostel Paulus ermutigt, indem Er ihm durch ein Gesicht in der Nacht von dieser weltlichen, sündigen Stadt sagen ließ: „Ich bin mit dir, und niemand soll dich angreifen, um dir etwas Böses zu tun; denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt“ (Apg 18,10).
Gott wollte sich über die große heidnische Stadt Ninive erbarmen und viele dort zur Bekehrung bringen, damit man Ihn erkenne und anbete. Das ist auch geschehen. Die Predigt in Ninive hat Frucht getragen. Wohl war es keine bleibende Frucht, denn hundert Jahre später war Ninive doch zerstört worden, und noch heute können wir Trümmer dieser einst so gewaltigen Stadt sehen.
Durch Jonas Verkündigung ist es aber zur Umkehr des Volkes gekommen, und Gott konnte so, dem heißen Verlangen seines liebevollen Herzens entsprechend, sich der Bewohner von Ninive erbarmen. Sein mitleidiges Herz, das sowohl über das Los der stummen Kreatur als auch der kleinen Kinder erregt war, hatte auch Erbarmen mit den Hunderttausenden, die dort wohnten und nach der Lust ihres Herzens dahinlebten.
Jona bekam den Befehl, sich aufzumachen und gegen die Stadt zu predigen. Es sah wirklich nicht gut aus in der großen Stadt, denn ihre Bosheit war zu Gott hinaufgestiegen. Wohl hat Gott ein Herz voll Liebe, denn Er ist Liebe. Aber das will nicht sagen, dass Er das Böse nicht sieht und nicht verurteilt. Gott ist auch Licht. Er sah alles, was die Bewohner Ninives verübten und nahm all ihre Bosheit wahr. Es war so schlimm geworden, dass das Böse nicht in der Stadt geblieben war, sondern sich wie ein Berg, entsetzlich hoch, bis vor das Angesicht des Herrn, aufgehäuft hatte. Gott musste nun sein Gericht ankündigen, es ging nicht anders. Er hätte ohne Ankündigung das Gericht plötzlich ausüben können, doch das tat Er nicht, weil Er Liebe ist. Wohl kommt das Gericht bald über die Welt, weil sie nicht auf Gott hört, doch zuvor hat Gott Jahrhunderte hindurch gewarnt und den Menschen Gelegenheit gegeben, sich zu bekehren, damit Er das Gericht vielleicht noch abwenden könne.
Man achte jedoch darauf, dass es bezüglich Ninive um die letzte Botschaft ging. Es steht hier nicht, dass zu jenen Menschen oder für sie gesprochen wurde, sondern gegen sie. Ja, Gott war gegen ihre Bosheit, gegen ihre schlechten Taten! Man bedenke auch, dass, obwohl die ganze Stadt verderbt war und gegen sie gepredigt werden musste, doch jeder für sich persönlich verantwortlich war.
Gott sieht alles. Nichts ist vor Ihm verborgen. Er kennt auch unsere großen Städte und die Menschen, die darin wohnen. Er weiß, wie viel Bosheit auch in unseren „christlichen“ Städten gefunden wird. Gott aber lässt täglich seine gute Botschaft verkündigen und die Menschen vor dem Gericht warnen. Wenn das Böse aber zunimmt, zeugt Er gegen die Menschen und lässt ihnen sagen, dass, wenn sie sich nicht bekehren, sie für ewig verloren gehen und Gott ihre Stadt treffen wird.
Jona, der Sohn Amittais, hat gut begriffen, dass es Gott nicht darum ging, Ninive zu verderben, sondern die Stadt zu schonen und zu retten. Als daher das Wort des Herrn zu ihm geschah: „mach dich auf, geh nach Ninive, der großen Stadt, und predige gegen sie; denn ihre Bosheit ist vor mir heraufgestiegen“, verstand er gut, dass er nicht nur das Gericht ansagen sollte (V. 2). Gott wünschte das Zeugnis seines Boten, damit Stadt und Bewohner gewarnt und gerettet würden. So ist es immer gewesen. Gott will persönliche und nationale Umkehr. Und es ist zu seinem Wohlgefallen, wenn dadurch Leid und Elend abgewendet werden können.
Wie anders ist jedoch der Mensch in seiner Gesinnung. Seine sittliche Verderbtheit ist so tief, dass manche von Gott empfangenen Vorrechte seine Verworfenheit nur in ein umso grelleres Licht setzen. Man denke nicht, dass der religiöse Mensch von heute viel besser sei. Der Jude nahm einen bevorzugten Platz unter den Völkern ein. Gott selbst hatte ihm diesen Platz gegeben. Er sollte sich von den Völkern abgesondert halten, und dadurch den Heiden gegenüber Zeugnis geben von Gottes Liebe und Heiligkeit inmitten einer Welt, die sich gegen Ihn auflehnte. Aber statt diese Absonderung zu verwirklichen wurde er hochmütig. Er rühmte sich, den Herrn und sein Gesetz zu besitzen. Aber zu gleicher Zeit verunehrte er Gott, indem er das Gesetz nicht hielt (vgl. Röm 2,23). Jona war auch einer vom Volk Israel. Er gehörte sogar zu den Propheten Israels, war also besonders bevorzugt. Seine Natur war jedoch schnell bereit, Vorteil daraus zu ziehen und den Vorzug für sein eigenes Volk zu missbrauchen. Jona war wohl ein wahrer Gläubiger, doch selbst dieses größte aller Vorrechte bewahrt nicht immer vor fleischlicher Gesinnung. Die Korinther hatten Gaben von Gott erhalten. Statt sie aber zu Gottes Ehre zu gebrauchen, bedienten sie sich ihrer zur eigenen Verherrlichung. Sie blähten sich auf, verdrängten andere, die vielleicht bescheidenere Gaben besaßen. Und doch war ein Mann in ihrer Mitte gewesen, der mehr von Gott empfangen hatte als sie alle zusammen und der ausrufen konnte: „Ich will lieber fünf Worte reden mit meinem Verstand, um auch andere zu unterweisen, als zehntausend Worte in einer Sprache“ (1. Kor 14,19). Dieser Mann hatte die Gesinnung Christi.
Das Wort des Herrn wurde an Jona, den Propheten gerichtet, damit er eine Botschaft des Gerichts gegen Ninive ausrufe. Jona wusste aber, dass das Herz dessen, der ihn aussandte, voll Erbarmen ist. (Die Mitteilung in 2. Könige 14 war ihm dafür wohl ein treffendes Beispiel.) Gott wollte das Elend der Sünde wegnehmen. Hatte man auch das Gericht verdient, so wollte Er doch noch einmal sein Erbarmen zeigen. Aus Jona 4,2 geht deutlich hervor, welche Gedanken in Jonas Herz waren, als das Wort des Herrn zu ihm kam. „War das nicht mein Wort, als ich noch in meinem Land war? ... Denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn und groß an Güte, und der sich des Übels gereuen lässt.“
Spricht Jona durch diese Worte nicht die Überlegungen seines Herzens aus? Kann er, ein Jude, es ertragen, dass Heiden bevorzugt werden und teilhaben sollen an der Gnade Gottes? Konnte Jona, ein Prophet Israels, es ertragen, dass seine Prophezeiung nicht in Erfüllung gehen sollte, und das angesichts Unbeschnittener?
Es ist tief traurig, aber es muss ausgesprochen werden, dass das Herz des Menschen, trotz frommer Worte, zu jeder Zeit hochmütig gewesen ist. Wäre Jona demütig gewesen, dann wäre er gehorsam dem Wort des Herrn gefolgt, überzeugt, dass der Meister besser als sein Knecht wissen musste, was gut ist. Und für alle Knechte Gottes, egal in welcher Zeit, gilt dasselbe. Wie oft passiert es, dass der Diener auf die Aufforderung des Meisters: „Geh nach Ninive“, nach Tarsis entweicht! Alle müssen lernen: „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe“ (Lk 22,42). Von den Engeln lesen wir in Psalm 103,20.21: „Ihr Gewaltigen an Kraft, Täter seines Wortes, gehorsam der Stimme seines Wortes ... Ihr, seine Diener, Täter seines Wohlgefallens!“. Ohne zu widersprechen, gehen sie dorthin, wo Gott sie hinsendet, und führen das aus, was der Meister gebietet. Aber Jona handelte nicht so. Es heißt wohl, dass er sich aufmachte. Soweit gehorchte er. Dazu ist der Mensch schnell genug bereit. Aber wir lesen nicht, dass er sich aufmachte, um zu gehen. Im Gegenteil, es heißt, er machte sich auf, um zu fliehen. Statt hinüber nach Ninive zu gehen, will er über das Meer nach Tarsis, das in Spanien lag und damals als das Ende der Erde galt. Er wollte so weit weg wie möglich. Es heißt auch, dass er vom Angesicht des Herrn hinwegfloh, weil er nicht gehorsam sein wollte. Er zog die Fremde der Heimat, das Unbekannte dem Bekannten vor. Hierin erkennen wir den alten Adam, der sich zwar nicht ängstlich hinter Bäumen verbirgt, nein, aber auf einem Handelsschiff über das mittelländische Meer flüchtet. Und wie Adam sollte auch er erfahren, dass der Lohn der Sünde der Tod ist. Einfache, aber ernste Wahrheit!
Jona hatte einen schönen Namen. Jona heißt Taube. Eine Friedenstaube hätte er sein können, ein Friedensbote für Ninive. Doch machte er seinem Namen keine Ehre. Wie Simon Petrus, der Sohn Jonas, aus Furcht vor einer Dienstmagd leugnete und floh, so auch Jona in seinem Ungehorsam. Wie ganz anders Christus! Im Alten Testament (3. Mo 14) geben zwei Vögel, wahrscheinlich Tauben, ein Bild von dem Erlösungswerk Christi; der geschlachtete Vogel spricht von Jesus Sterben, der lebende, der in das Blut des geschlachteten getaucht wurde und dann auf offenem Feld freigelassen werden musste, deutet auf seine Auferstehung hin. Die Taube ist das Bild des Unschuldigen, der willig war zu jedem Dienst, und der auch später, als Er zum Himmel aufgefahren war, allen den Frieden verkündigte.
*
Um mit dem Schiff Tarsis zu erreichen, musste Jona nach Joppe oder Japho, dem damals einzigen Hafen Palästinas, gehen. Das ist ein beachtenswerter Ort, denn später hielt sich ein anderer Jude dort auf, der auch eine Botschaft an die Heiden erhalten hatte: Petrus, der sich im Haus Simons des Gerbers aufhielt. Aus Cäsarea kam der Ruf des Kornelius, dem Gott gesagt hatte, dass er durch Boten Petrus holen lassen sollte. Zuvor jedoch hatte Gott Petrus durch eine himmlische Erscheinung willig machen müssen, diesem Ruf zu folgen. Sonst wäre nicht einmal er, der Christ, bereit gewesen, mit den Unreinen zu gehen, weil er durch seine jüdischen Vorurteile noch gebunden war.
Paulus hat viel mit dem nationalen Selbstgefühl der Juden zu kämpfen gehabt. Er spricht häufig darüber, dass die Juden ihren eigenen Vorrechten so großen Wert beimessen und es nicht vertragen können, wenn andere, die Heiden, so viel Segen wie sie selbst empfangen (Apg 13,44–52; 17,5–9; 18,12 usw.; 1. Thes 2,14–16).
Jona floh, als er den Heiden predigen sollte. Desgleichen kostete es viel Mühe, Petrus zu überzeugen, dass die Gnade des Herrn auch den Heiden gilt, dass Gott auf die Gebete und Almosen des Kornelius geachtet hatte und den Herzenszustand der vielen kannte und Gnade schenken wollte.
Doch Gott dürstet nach dem Heil der Verlorenen. In dieser Hinsicht ist da kein Platz für Vorrechte. Die Frage ist nur, ob man sich vor Gott als Sünder erkennt. Dann ist bei Ihm Barmherzigkeit zu finden. Verurteilen wird Ihm schwer, Er tut es nur notgedrungen. Sein Herz sehnt sich, zu retten. Er will nicht, dass die Menschen verloren gehen, vielmehr, dass sie errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Lasst uns in dieser Gesinnung durch diese Welt gehen und uns mit einem weiten Herzen der Verlorenen annehmen, obwohl wir wissen, dass viele nicht hören wollen und dadurch das Urteil auf sich laden.
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Jona machte sich auf, um vom Angesicht des Herrn hinweg nach Tarsis zu fliehen, kam nach Joppe und fand ein Schiff bereit für die große Reise nach Tarsis. Vielleicht hat er gedacht: Wie merkwürdig leicht kommt alles in Ordnung. Ich kann einfach einsteigen. Er gibt sein Fährgeld, steigt in den Schiffsrumpf hinab und legt sich ruhig zum Schlafen nieder. Ja, sicher, es war Gottes Fügung, dass dort ein Schiff bereitlag für Tarsis, wie anders jedoch waren seine Gedanken dabei! Zweimal sagt der Geist Gottes: „... vom Angesicht des HERRN weg“ (V. 3). Jona wollte mit diesem Schiff Gott entfliehen – aber gerade auf diesem Schiff trat ihm Gott entgegen.
Wenn wir uns vom Angesicht des Herrn entfernen, können wir nie das Heil erwarten. Es kann sein, dass wir alles so vorfinden, um uns ruhig zum Schlafen hinlegen zu können. Doch Gott verliert uns nicht aus den Augen. In einem Augenblick erweckt Er einen großen Sturm, in dem wir umkommen müssten, wenn Er sich nicht wiederum unser erbarmte.
Wie viel Mühe machen viele Gläubige ihrem Gott! Sie verlassen seinen Weg, den Weg der Wahrheit, den Weg des Gehorsams, und dann denken sie noch, in der Nachfolge des Herrn zu sein. Sie sind scheinbar ruhig. Sie beten auch. Aber Paulus schreibt an die Epheser: „Alles aber, was bloßgestellt wird, wird durch das Licht offenbar gemacht; denn das Licht ist es, das alles offenbar macht. Deshalb sagt er: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten! Gebt nun Acht, wie ihr sorgfältig wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, die die gelegene Zeit auskaufen, denn die Tage sind böse. Darum seid nicht töricht, sondern verständig, was der Wille des Herrn sei“ (Eph 5,13–17). Dies wird zu Gläubigen gesagt. Es heißt nicht von ihnen, dass sie tot sind, wie bei Sündern, wohl aber, dass sie, wenn sie eingeschlafen sind, aufgeweckt werden müssen. Die Welt schläft den Schlaf des Todes. Bei Gläubigen kann es den Anschein haben, dass sie ebenso schlafen.
War das nicht bei Jona der Fall? Er schlief tief und fest. Er musste aber erwachen und aufstehen, Gott wollte ihm leuchten.
Selbst Diener Gottes können in diesen Zustand verfallen, wie wir es hier sehen. Lasst uns doch wachsam sein und stets ein offenes Herz und Ohr für das Wort des Herrn haben. Wenn wir schlafen, sind wir nicht nur ohne Segen für andere, wir bringen uns selbst in Gefahr. Manche sollten auf der Reise sein zu Orten, wohin der Herr sie rief, wo verlangende Herzen sind. Dort sollten sie arbeiten in Wort und Schrift zum Heil vieler Tausender. Aber sie folgen ihren eigenen Gedanken, suchen Anerkennung, sind mit Selbstsucht oder Selbstzufriedenheit erfüllt und überhören so ihre Berufung.
Möchte Jonas Geschichte ein abschreckendes Vorbild für viele sein, damit sie durch den Geist Gottes aufgeweckt werden, vom Schlaf aufstehen und Menschen werden, die sich zur rechten Zeit zum Heil und Segen für andere von Gott gebrauchen lassen.
*
Die Küste war schon lange außer Sicht, die Wellen des Mittelmeers umspülten den Bug des Schiffes. Da warf Gott einen heftigen Wind auf das Meer, ein großer Sturm erhob sich, wie so oft auf den Meeren. Welch einen entsetzlichen Sturm hat doch auch Paulus auf dem gleichen Meer mitgemacht! Das Schiff drohte zu zerbrechen. Da fürchteten sich die Schiffsleute und beteten. Aber der Knecht des Herrn betete nicht, er schlief. Der Wind tobt, doch Jona liegt in tiefem Schlaf.
Begriff Jona denn nicht, dass wenn er vor dem Angesicht des Herrn floh, Gott ihm doch nachgehen würde? Begriff er nicht, dass er niemals dem Herrn entfliehen konnte? Er kannte doch sicher Psalm 139, wo David sagt, dass der Herr überall ist, dass es vor Ihm weder Ost noch West, weder Süd noch Nord gibt. Er ergründet uns, Er kennt uns. Er weiß unser Sitzen und Aufstehen, versteht unsere Gedanken von fern. Wenn das Wort noch nicht auf unserer Zunge ist, weiß Er es ganz. „Wohin sollte ich gehen vor deinem Geist und wohin fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich auf zum Himmel: Du bist da; und bettete ich mir im Scheol: Siehe, du bist da. Nähme ich Flügel der Morgenröte, ließe ich mich nieder am äußersten Ende des Meeres, auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen“ (Psalm 139,7–10). „Und gehe ich von Gath-Hefer nach Japho und von Japho nach Tarsis“, hätte Jona sagen können, „auch dort wird deine Hand mich finden.“ „Und spräche ich:,Nur Finsternis möge mich umhüllen, und Nacht werde das Licht um mich her‘ – auch Finsternis würde vor dir nicht verfinstern, und die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie das Licht“ (Psalm 139,11.12), so fährt der Psalmist fort. Der Hauptgedanke dieser Verse ist: Gott zu entfliehen ist unmöglich, denn Gott ist überall. Durch Jeremia spricht Gott in demselben Sinne: „Bin ich ein Gott aus der Nähe, spricht der HERR, und nicht ein Gott aus der Ferne? Oder kann sich jemand in Schlupfwinkeln verbergen, und ich sähe ihn nicht?, spricht der HERR. Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde?, spricht der HERR.“ (Jer 23,23–24).
In der letzten Zeit habe ich mehrere ergreifende Fälle gehört von jungen Menschen, die früher bekannten, ein Eigentum des Herrn zu sein und dann vom Angesicht des Herrn flohen. Sie fanden das sogar angenehm, denn nun konnten sie tun, was sie wollten. Aber das Ende war traurig. O, ich kann es nicht beschreiben, wie unendlich traurig es gewesen ist. Ich musste zu mir selber sagen: „Ich möchte alle jungen Leute ernstlich ermahnen, zu bedenken, dass Gott sie überall sieht.“ Er ist nicht nur ein Gott der Nähe, auch ein Gott der Ferne und ein heiliger Gott. Du kannst Ihm nicht entfliehen, Er widersteht dir. Er lässt dich nicht gehen und wird dich an seinem Tag finden.
Ich denke an einen jungen Mann, der einst sogar Sonntagsschule hielt und regelmäßig zum Tisch des Herrn kam. Er suchte dann aber eigene Wege und wollte Gott entfliehen. Gott suchte ihn heim mit einer ernsten Krankheit. Kurz vor dem Ende durfte er wieder die Gnade des Herrn erfahren, doch sein Zeugnis für die Welt war verloren. Ich denke ferner an ein junges Mädchen, eine frühere Sonntagsschülerin, die durch allerlei Umstände Gott aus den Augen verlor. Sie studierte, bestand ihr Examen, war geachtet, beliebt und erfolgreich. Doch auf der Höhe des Glücks wurde sie niedergeworfen; da erst fragte sie wieder nach der Bibel. Gott ist voll Erbarmen. Er vergilt uns nicht nach unseren Sünden. Und doch – ihr Leben war für den Herrn ein verlorenes. Ich denke noch an Arbeiter im Werk des Herrn, die früher mit viel Segen wirkten. Sie hörten aber nicht auf die Stimme des Herrn, auch nicht, als Gott ernst mit ihnen redete. Dann wurden sie zur Seite gesetzt.
Gott lässt manchmal alles für eine Weile nach Wunsch gehen. Er hätte auch Jona gleich zurückhalten können, doch tat Er es nicht. Er ließ ihn einen Platz auf dem Handelsschiff finden, ließ ihn ein Ruhebett aufsuchen und einschlafen. Das alles ließ Gott zu. Aber dann!
O, wenn du vielleicht denkst: „Bis jetzt geht alles vortrefflich, ich habe Erfolg über Erfolg“, geh nur so weiter, vielleicht werden dir auf deinem eigenen Weg noch angenehmere Dinge zuteilwerden. Doch wisse, dass Gott auf einmal Schluss machen wird; es kommt plötzlich ein Ende für all dein Tun.
Gott ist überall! Denke nicht, dass Gott auf uns achtet, um uns zu bestrafen. Nein, sondern um uns zu sagen: „Bekehre dich! Wenn du widerstrebst, muss ich dich bestrafen, und das ist mir schmerzlich.“ Gott hasst die Sünde, aber Er liebt den Sünder. Denke auch nicht, dass Gott den Gläubigen gehen lässt, weil er sein Kind ist. Nein, Gott fängt mit dem Gericht in seinem eigenen Haus an. Wenn Er bei seinen Kindern das Böse übersehen würde, wie könnte Er dann alle seine Geschöpfe gerecht richten?
„Jerusalem, Jerusalem!“ (Lk 13,34) rief der Herr aus, und dann weinte er. Zweimal wird uns nachdrücklich gesagt, dass der Herr Jesus weinte. Einmal am Grab des Lazarus und dann als Er sich Jerusalem näherte (Joh 11,35; Lk 19,41). Im Urtext werden für diese beiden Fälle verschiedene Worte gebraucht. Bei Lazarus ist es ein Wort, das bedeutet: Still vor sich hin weinen; bei Jerusalem ein Wort, das heißt: Klagerufe ausstoßen. Das letztere schwebt mir jetzt vor Augen. In Lukas 19,41–42 lesen wir: „Und als er sich näherte und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: Wenn du doch erkannt hättest – und wenigstens an diesem deinem Tag –, was zu deinem Frieden dient!“ Er klagte, Er weinte, als Er Jerusalem in seiner Sünde sah. Jerusalem, das doch von Gott so besonders bevorzugt worden war. Und was sagte Er über Kapernaum, der Stadt, in der Er wohnte? Was würde Er von unseren Städten sagen, in denen wir des Christentums wegen von so vielen Segnungen umgeben sind?
Christus ist die Offenbarung des Vaters. In Ihm sehen wir Gottes Gesinnung. So sehen wir denn hier Gott, der über Ninive weint. Aber Jona kümmert sich nicht um das Los der großen Stadt. Er hat sich hingelegt und schläft. Plötzlich wird er unsanft durch den Obersteuermann aufgerüttelt. „Was ist mit dir, du Schläfer? Steh auf, rufe deinen Gott an! Vielleicht wird der Gott unser gedenken, dass wir nicht umkommen“ (V. 6).
Während Jona schlief, hatten die Schiffsleute nicht nur gearbeitet und Geräte über Bord geworfen, um das Schiff zu erleichtern, nein, sie hatten auch gebetet, jeder zu seinem Gott. Es waren Schiffer aus verschiedenen Ländern, die ihre eigenen Götter hatten. Alle waren sich jedoch bewusst, hier kann uns nur eine höhere Macht helfen, darum beteten sie nicht nur, sie schrien zu ihrem Gott.
Wie beschämend für Jona! Mag es auch wahr sein, dass sie den wahren Gott nicht kannten, dass sie nur angesichts ihrer Not beteten und den Rachegott besänftigen wollten, so ist es andererseits wahr, dass Jona überhaupt nicht betete. So schläft oft, geistlich gesprochen, der gläubige Knecht des Herrn, während Seelen in der Welt in Not sind und zu Gott rufen. Könnte man sich nicht darüber entrüsten, dass Jona bei all dem Toben des Sturms so ruhig blieb, als ob nichts geschehen wäre? Wie hart ist doch das Herz des Menschen! Wie viel Mühe hat Gott mit ihm, bis er zur Besinnung kommt und sich schuldig fühlt.
Nun kommen die Schiffsleute dazu, das Los zu werfen. Sie waren der damals allgemein verbreiteten Ansicht, dass das Böse wegen der Schuld eines Menschen komme. Das ist häufig wahr, aber durchaus nicht immer. Der Herr Jesus hat dies verschiedentlich gezeigt. Die Juden haben diese heidnische Denkweise auch auf Ihn angewandt. Man verachtete Ihn und hielt Ihn sogar als von Gott geschlagen (vgl. Jes 53,4). So wollten die Schiffsleute wissen, um wessentwillen dieses Unglück über sie kam. Sie warfen das Los und dieses fiel auf Jona. Gott bestellte nicht nur den starken Wind und den großen Sturm, sondern Er lenkte auch das Los, wie wir das in den Sprüchen lesen (Spr 16,33). Jemand sagte mir neulich: „Ich hatte in der letzten Zeit alles selbst bestimmt. Zwei Monate vorher schon war alles fest besprochen und geregelt. Aber alles wurde durch eine Krankheit plötzlich umgeworfen.“ Das ist lehrreich für uns alle. Der Mensch denkt, und Gott lenkt. Vom menschlichen Standpunkt aus besehen, könnten wir sagen, dass es ein Zufall ist. Wir wissen jedoch, dass alles stets nur geschieht, weil Gott es zulässt oder Er es so geführt hat.
Wohl bildet sich der Mensch ein, dass er die Dinge lenkt, doch fasst er nur Pläne, während Gott es ist, der alles lenkt. Der Mensch meint, dass er über das zu Gebote stehende frei verfügen könne, über sein Geld, seine Zeit, seinen Glauben. Doch dann tritt Gott ihm plötzlich entgegen. Der Mensch aber, statt dankbar zu sein, klagt erbost Gott an, weil Er seine Pläne durchkreuzt hat. Dennoch ist es wahr, Gott liebt uns.
An der Furt des Jabbok rang der Herr mit Jakob, weil dieser verkehrt handelte und in seiner Kraft gebrochen werden musste (1. Mo 32,25). „Gegen den Verkehrten erzeigst du dich entgegenstreitend“ (Psalm 18,27). Den verlorenen Sohn ließ der Vater zu größter Armut und größtem Elend herabsinken. Das alles geschah aber nur zu seiner Errettung und zu seinem späteren Segen. – Dass man doch mehr auf Gottes ernsten und doch so freundlichen Ruf hören möchte!
Die Schiffsleute suchen den Schuldigen. Nun muss Jona selbst vor den Heiden bekennen, dass er, der Jude, der Schuldige ist. Als sie nach einer Erklärung fragen, weshalb sie dieses Unheil treffe und woher er komme, antwortet er: „Ich bin ein Hebräer; und ich fürchte den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat“ (V. 9). Schon hatte er ihnen berichtet, dass er von dem Angesicht dieses Gottes hinweggeflohen sei, deshalb wächst ihre Furcht. Sie rufen aus: „Was sollen wir mit dir tun, damit das Meer von uns ablässt?“ (V. 11). Das Meer war unterdessen immer stürmischer geworden. Da ruft er: „Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer von euch ablassen; denn ich weiß, dass dieser große Sturm um meinetwillen über euch gekommen ist“ (V. 12).
Aus dieser Redeweise erkennen wir, dass Jona wirklich ein Glaubensmann war. Wie mancher in dieser Welt hätte sich unter diesen Umständen das Leben genommen! Auch Saul ertrug es nicht, von seinen Feinden getötet zu werden, und stürzte sich daher selbst ins Schwert. Jona springt aber nicht selbst ins Meer, sondern unterwirft sich der Strafe für seinen Ungehorsam.
Das ist die Pflicht des Sünders. Er hat sich unter Gottes Gerechtigkeit zu beugen und das verdiente Urteil anzuerkennen. Aber er braucht das Leben nicht selbst zu lassen: Das einzige hinlängliche Opfer ist gebracht worden durch das Lamm Gottes. Wir sollen auch nicht versuchen, uns selbst zu retten, wenn wir verkehrt gehandelt haben, wie dies das Volk Israel versuchte, nachdem es das Zeugnis des Glaubens von Josua und Kaleb verworfen hatte. Als es den Unwillen des Herrn sah, wollte es entgegen seinem Befehl doch nach Kanaan hinaufziehen und wurde geschlagen bis Horma hin (4. Mo 14). Stattdessen sollen wir im Geist des Glaubens die Strafe für unsere Sünden annehmen und uns demütig beugen unter die mächtige, züchtigende Hand des Herrn. Dann wird Heilung für uns da sein, wie geschrieben steht: „Wenn dann ihr unbeschnittenes Herz sich demütigt und sie dann die Strafe ihrer Ungerechtigkeit annehmen, so werde ich meines Bundes mit Jakob gedenken“ (3. Mo 26,41.42).
Auf Grund des einen Opfers ist immer Vergebung für uns da. Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist Gott treu und gerecht, dass Er uns vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. „Nehmt mich und werft mich ins Meer“, damit erkannte Jona seine Schuld an und übergab sich in die Hände des Gottes des Himmels, der ihm die Strafe sandte. Die Folge war, dass er wiederhergestellt wurde und zwar auch in seinem Dienst. Die Könige Ussija und Asa handelten nicht so, und deshalb war Gottes Segen nicht länger auf ihnen. David hingegen beugte sich. Er rief aus: „Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt“ (Psalm 51,6). Er wurde nicht zornig auf Nathan, den Propheten, der ihm die Wahrheit sagte, sondern verurteilte sich selbst. Darum konnte Gott ihn in seinem Königreich lassen.
Es ist merkwürdig, dass die Männer nicht sogleich nach seinen Worten handeln, obwohl Jona sich gleichsam zum Opfer anbietet. Sein Bekenntnis machte tiefen Eindruck auf sie. Sie wollen ihn retten und versuchen, das Schiff zu halten, ohne Jona über Bord zu werfen. Doch das Meer wird immer wilder. Da begreifen sie, dass Gott Jona widersteht und somit auch ihnen. Sie verstehen auch, dass sie nach Jonas Worten handeln müssen. Sie werfen ihn ins Meer, doch nicht ohne sich zuerst vor dem Herrn wegen dieser Tat zu entschuldigen. Nun rufen sie nicht mehr jeder seinen Gott an. Nein, sie haben jetzt ein Bewusstsein von der Allmacht des einen Gottes des Himmels und der Erde. Wie ein Mann schreien sie zu dem Herrn: „Ach, HERR, lass uns doch nicht umkommen um der Seele dieses Mannes willen, und lege nicht unschuldiges Blut auf uns! Denn du, HERR, hast getan, wie es dir gefallen hat“ (V. 14). Nach diesem Gebet nehmen sie Jona und werfen ihn ins Meer und – es hört auf mit seinem Wüten.
Daraufhin werden die Schiffsleute mit großer Furcht vor Gott erfüllt. Zuerst fürchteten sie den Wind, die zunehmende Wut des Sturmes, doch jetzt fürchten sie, wie Jona, den Herrn. Dieses geschieht nicht nur mit dem Mund. Nein, sie beten von Herzen den allein wahren Gott an und geben Ihm die Ehre. Schlachtopfer und Gelübde weihen sie dem, der Rettung gegeben, der aber auch seine Allmacht, Allwissenheit und Heiligkeit gezeigt hat. Jona hatte den Heiden nichts von Israels Vorrechten mitteilen wollen. Aber waren wohl die Heiden hier auf dem Schiff nicht weiter als selbst der gläubige Prophet aus Israel? Widerstand Gott nicht dem Jona, während Er sich zu den Schiffsleuten bekannte? Und dies, weil sie nach ihrer Erkenntnis treu waren, er aber untreu? Jona sollte gegen Ninive predigen, aber predigte Gott nun nicht gegen Jona?
Die Schiffsleute fuhren auf ruhigem Meer unter Gottes freundlichen Sonnenstrahlen weiter. Jona sank in die Tiefe. Aber Gott ließ Jona dennoch nicht umkommen. Er lenkte es so, dass in dem Augenblick, da Jona ins Wasser fiel, ein Fisch ihn verschlang, ohne ihn zu verletzen. Drei Tage und drei Nächte war er im Bauch des Fisches, die Tiefe hatte ihn umschlossen, Meergras sich um sein Haupt geschlungen (Jona 2,6).
Konnten die Heiden in Ninive in einem elenderen Zustand sein als Jona hier? War er, der Beschnittene, nicht eigentlich wie ein Unbeschnittener? Er, ein Prophet Israels, befand sich wegen des Zornes Gottes in der Tiefe des Meeres. Wahrlich, in einem solchen Zustand hört man auf, sich (besonderer Vorrechte) zu rühmen. Das Verachten anderer ist nun vorbei. Stolzer Adam, der sich hinter den Bäumen verbirgt! Stolzer Jona, der sich im untersten Schiffsraum versteckt!
Alle Selbstgerechtigkeit und Engherzigkeit muss verurteilt werden. Dann wird das Herz erfüllt von der Wahrheit, dass Gott Licht und Liebe, heilig und gnädig ist. Der Herr erklärt den Schuldigen keineswegs schuldlos. Lasst dies unsere erste Lektion sein, die wir lernen. Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Gerechtigkeit üben? Sollte Er es nicht vor allem dann tun, wenn es die Seinen und im Besonderen seine Knechte betrifft? Unsere zweite Lektion ist diese: Zucht bringt Heil; Gott straft nur, um wiederherzustellen.
Jonas Sünde ist in der Tiefe des Meeres geblieben; er selbst wurde gerettet, so wie Adam seine Schuld und seine Feigenblätter bei den Bäumen ließ, um nun wieder die Gegenwart Gottes und seine Segnungen zu genießen.
Wo ist ein solcher Gott wie Du,
voll Langmut, Macht und Gnade!
Führst Sünder ein in Deine Ruh
von des Verderbens Pfade.
Durchdrangst mit Macht
der Sünde Nacht,
gabst hin den Eingebornen
zur Rettung der Verlornen.