Hilfe für den Glaubensweg
Der Heilige Geist
„Ein anderer Sachwalter“ Johannes 14,16
Gott hat uns Seinen Geist geschenkt,
der unsern Blick nach oben lenkt,
wo alle, die Er versiegelt auf Erden,
in Christus ihr Erbe empfangen werden.
Lass mich fragen, wie du diesen göttlichen „Gast“ behandelst. Ich spreche jetzt ehrerbietig von Gottes Gegenwart. Wie oft am Tag denkst du daran, dass dein Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist? Wenn der Präsident kommen und bei irgendeinem von uns wohnen sollte, würden wir an nichts anderes denken. Aber wie ist es mit dem Heiligen Geist, der in uns wohnt? Wir denken oft den ganzen Tag nicht daran! Aber wir denken an Ihn, wenn wir alles so tun, dass wir dem Herrn gefallen.
Das Wirken des Heiligen Geistes kreuzigt die Selbstsucht und befreit uns davon, an uns selbst zu denken; es beschäftigt uns mit einem Gegenstand – mit Jesus.
Wo das Leben des Fleisches aufhört, beginnt das Leben des Geistes; und praktisch haben wir Kraft in dem Leben des Geistes in dem Maß, wie das Fleisch tot ist.
Den Geist zu haben ist eine Sache; mit dem Geist erfüllt zu sein ist eine andere. Wenn Er die alleinige Quelle meines Denkens ist, so bin ich erfüllt mit Ihm. Wenn Er von meinem Herzen Besitz ergriffen hat, ist Kraft da, das, was nicht von Gott ist, zum Schweigen zu bringen, meine Seele vom Bösen fern zu halten und mich in jeder Handlung meines Lebens und Wandels zu leiten.
Es mag manchmal nötig sein, zu tadeln, aber das Fleisch kann nicht das Fleisch tadeln, noch will das Fleisch sich Tadel gefallen lassen. Aber wenn du tatsächlich im Geist wandelst, wirst du, entsprechend dem dir zukommenden Maß, Gottes Autorität haben, und Satan wird vor dem Geist das Feld räumen.
In den Zusammenkünften der Heiligen sollte rein gewohnheitsmäßiges Reden, das keinen Nutzen bringt, nach meinem Dafürhalten Einhalt geboten werden. Ich habe nie verstehen können, warum die Versammlung Gottes der einzige Platz sein soll, wo das Fleisch ungehemmt freie Bahn haben kann. Es ist Unverstand, dies anzunehmen. Ich wünsche mir die vollste Freiheit für den Geist, aber nicht die geringste für das Fleisch.
Der Geist ergießt sich gleich „Strömen lebendigen Wassers“ aus der Seele dessen, in dem Er Wohnung genommen hat, und strömt auf alles ringsum; es mag auf guten Boden sein oder auf unfruchtbaren Sand, es ist gleichwohl seine Natur und Macht, immerfort weiter zu fließen.
Wir sollten fähig sein, jeden Feind zu beschämen, nicht mit des Menschen Weisheit, Verstand und Einsicht, sondern in der Kraft des Geistes. Glauben andere etwa nicht an die Kraft des Wortes? Es fällt mir nicht ein, das Schwert des Geistes fahren zu lassen, weil andere der Meinung sind, dass es nicht schneiden wird. Ich weiß, dass es schneidet, und darum gebrauche ich es.
Wenn ein Mensch nicht mit dem Geist Gottes erfüllt ist, der der Wahrheit in seinem Herzen Kraft und seiner moralischen Einsicht Klarheit gibt, wird die verführerische Macht des Feindes sein Vorstellungsvermögen blenden. Er liebt das Wunderbare und mag dabei in Bezug auf die Wahrheit ungläubig sein. Es mangelt ihm an heiligem Scharfsinn, weil er über die Heiligkeit und den Charakter Gottes unwissend ist, und nicht die Standhaftigkeit einer Seele hat, die die Kenntnis Gottes als ihren Schatz besitzt – einer Seele, die erkennt, dass sie alles in Ihm hat und keiner anderen Wunder bedarf.