Gesetz und Gnade
Mitschriften von Vorträgen über den Galaterbrief
Galater 3
„O unverständige Galater! Wer hat euch bezaubert, denen Jesus Christus als gekreuzigt vor Augen gemalt wurde? Dies allein will ich von euch lernen: Habt ihr den Geist aus Gesetzeswerken empfangen oder aus der Kunde des Glaubens? Seid ihr so unverständig? Nachdem ihr im Geist angefangen habt, wollt ihr jetzt im Fleisch vollenden? Habt ihr so vieles vergeblich erlitten – wenn wirklich auch vergeblich? Der euch nun den Geist darreicht und Wunderwerke unter euch wirkt, ist es aus Gesetzeswerken oder aus der Kunde des Glaubens?“ (Gal 3,1–5).
Es gibt kaum etwas Interessanteres in Paulusʼ Briefen als diesen Gegenstand hier, denn es zeigt die eigentümliche, faszinierende Wirkung des Gesetzes auf wahre Gläubige. Eine Form des Abfalls vom Evangelium der Gnade Gottes liegt darin, es auf ein System von Anordnungen zu reduzieren: Diese Neigung zeigte sich in den Versammlungen von Galatien, und deren Korrektur bildet das Thema dieses Briefabschnitts. Der Apostel wendet sich an die Galater als „unverständige“ – gerade wie unser Herr zu seinen Jüngern sagte: „O ihr Unverständigen und trägen Herzens, zu glauben“ (Lk 24,25).
Es war Unverständigkeit, im Gesetz nach Rechtfertigung zu suchen, nachdem sie die Gnade des Evangeliums kennengelernt hatten. Die Gnade des Evangeliums war ihnen in der Lehre des Kreuzes Christi auf deutlichste Art und Weise vorgestellt worden, doch es gab eine „bezaubernde“ Kraft, die sie von Kreuz wegzog und sie dazu brachte, ihre Gerechtigkeit im Gesetz zu suchen. Es war, als hätte das Gesetz seine Augen auf sie gerichtet, wie die Schlange auf ihre Opfer, sodass sie gänzlich machtlos waren, davon wegzukommen. Keine Sprache kann uns nachdrücklicher vorstellen, was das Gesetz in Wirklichkeit ist; unabhängig davon, ob wir seinen moralischen oder seinen zeremoniellen Aspekt in den Vordergrund stellen – die Schrift betrachtet das Gesetz als Ganzes. Einige würden gern ihre eigene moralische Gerechtigkeit als Gewicht auf der Waage ihrer Rechtfertigung hinzufügen; andere greifen auf ein System von Anordnungen zurück, um die Beschädigung ihrer moralischen Gerechtigkeit wettzumachen. Doch in jedem Fall ist es die faszinierende Kraft des Gesetzes, die sie davon abhält, auf Jesus Christus als den zu schauen, den Gott jedem, der glaubt, als Mittel zur Rechtfertigung vorstellt.
Wie stark ist auch der Ausdruck: „...denen Jesus Christus als gekreuzigt vor Augen gemalt wurde.“ Die Öffentlichkeit und Bedeutung, die der Apostel der Lehre des Kreuzes beimaß, war eine Verkündigung, dargelegt in Autorität, in den meistbesuchten Teilen der Stadt. Dies scheint die Kraft des Ausdrucks „vor Augen gemalt“ zu sein. Wenn die Augen der Galater unveränderlich auf das Kreuz Christi gerichtet gewesen wären, hätten sie sich nicht zu ihrer Rechtfertigung an das Gesetz gewandt. Wenn die Lehre des Kreuzes in seiner ganzen ernsten Wahrheit vor Augen gemalt wird, so ist dies Gottes Urteil gegen jeglichen Weisheits-, Gerechtigkeits- oder Kraftanspruch des Menschen. Und dies ist es, was die Lehre noch immer so anstößig macht. Doch gleichzeitig ist die Lehre voller Trost für die, die sie kennen, denn sie ist da, „um die Übertretung zum Abschluss zu bringen und den Sünden ein Ende zu machen“ (Dan 9,24).
Der Apostel fragt weiter, warum die Galater den Geist empfangen haben. Weil sie das Gesetz eingehalten hatten? Oder weil sie dem Zeugnis des vollbrachten Werkes Christi geglaubt hatten? Der Heilige Geist ist das Siegel Gottes, das auf das völlig vollendete Werk gesetzt wurde, damit wir den Wert, den Gott ihm beigemessen hat, erkennen mögen. Gott wird ein solches Siegel nicht auf irgendein unvollkommenes Werk der Gerechtigkeit setzen. Doch wenn Er ihnen den Heiligen Geist gab, so war dies eine Folge ihrer völligen Reinigung durch das Blut Jesu, und der vollkommenen Gerechtigkeit, in welcher sie in Ihm vor Gott standen. Während sie in einer solch gesegneten Stellung im Geist begonnen hatten, waren sie so unverständig, dass sie dachten, ihre Stellung durch einige eigene Werke verbessern zu müssen. Dies ist sehr lehrreich, weil es so häufig eine Entwicklungsstufe von Gläubigen kennzeichnet. Unwissentlich und unbewusst kann es passieren, dass ein Gläubiger, nachdem seine erste Freude über die Erkenntnis Christi verblasst und er in Weltlichkeit oder Gleichgültigkeit zurückverfallen ist, das Gefühl der Sicherheit durch eigene Anstrengungen wiederherzustellen versucht, anstatt zu sehen, dass das Gefühl der Sicherheit durch das Stehen in der Gnade erlangt werden kann. Er beginnt im Geist, erkennt die wahre Lehre des Kreuzes an, nicht nur als die, in der er Erlösung von Sünden findet, sondern auch als die, die ihn seine eigene Wertlosigkeit gelehrt hat – und dennoch ist die faszinierende Kraft des Gesetzes so stark, dass er gerne durch das Fleisch vollendet werden möchte, wie auch die Galater es versuchten.
Sie hatten gelitten – doch hatten sie gelitten, weil sie versucht hatten, das Gesetz zu halten? Nein, sondern wegen ihres Bekenntnisses zu Christus. Ihre heidnischen Freunde und Verwandten verfolgten sie nicht, weil sie behaupteten, dass es auf die Erfüllung von Pflichten ankam, sondern wegen der Exklusivität der Lehre des Christus, die keine Güte, Kraft Gerechtigkeit oder Weisheit erlaubt als nur in seinem Namen. Auch der Apostel selbst, hatte er sie unter das Gesetz getan? Hatte er ihnen den Geist dargereicht auf der Grundlage gesetzlichen Gehorsams, oder des Glaubens an Christus?
Als nächstes bezieht er sich auf Abraham.
„Wie Abraham Gott glaubte und es ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde. Erkennt also: Die aus Glauben sind, diese sind Abrahams Söhne. Die Schrift aber, voraussehend, dass Gott die Nationen aus Glauben rechtfertigen würde, verkündigte dem Abraham die gute Botschaft zuvor: „In dir werden gesegnet werden alle Nationen.“ Also werden die, die aus Glauben sind, mit dem gläubigen Abraham gesegnet“ (Gal 3,6–9).
Im Römerbrief bezieht sich der Apostel genau wie in diesem Brief auf die Geschichte Abrahams. Seine Geschichte wird uns in den Schriften auf sehr ausführliche Weise berichtet, um uns Gottes Bild eines Glaubenden vorzustellen. Wenn die Geschichte jedes Gläubigen durch den Geist der Wahrheit geschrieben würde, so sollten wir dabei die gleichen allgemeinen Umrisse finden wie in der Geschichte Abrahams. „Die aus Glauben sind, diese sind Abrahams Söhne.“ Abraham stand vor Gott als ein Täter, aber als ein Empfänger von Segnungen und ein Verwahrer von Verheißungen. Und so wird Abraham das Oberhaupt und Musterbeispiel der Familie des Glaubens. Die Sprache, die der Apostel gebraucht, ist sehr bemerkenswert: „Die Schrift aber, voraussehend...“. Er verleiht hier die Schriften des Alten Testaments eine Eigenschaft Gottes und dies zeigt den Platz, den diese Schriften in der Entfaltung der Ratschlüsse Gottes einnehmen. „Die Schrift aber, voraussehend, dass Gott die Nationen aus Glauben rechtfertigen würde, verkündigte dem Abraham die gute Botschaft zuvor: ‚In dir werden gesegnet werden alle Nationen‘.“ Ein Sünder aus den Nationen ist vor Gott genauso gerechtfertigt wie Abraham, indem er nichts leisten, nichts tun, sondern nur das Zeugnis Gottes davon annehmen musste, was Er selbst getan hatte. Im Fall Abrahams war es sicherlich hinsichtlich dessen, was Gott tun würde, aber die „zu den Vätern geschehenen Verheißung“ hat Gott erfüllt, „indem er Jesus erweckte“ (Apg 13,32–33). Abraham glaubte Gott, und wir glauben demselben Gott, der nun davon Zeugnis gibt, was Er in dem Tod und der Auferstehung des Herrn Jesus getan hat. Je schlichter wir Gott beim Wort nehmen, desto mehr ähneln wir Abraham. „Also werden die, die aus Glauben sind, mit dem gläubigen Abraham gesegnet.“
„Denn so viele aus Gesetzeswerken sind, sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun!“ Dass aber durch Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn „der Gerechte wird aus Glauben leben“. Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern: „Wer diese Dinge getan hat, wird durch sie leben.“ Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist (denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!“), damit der Segen Abrahams in Christus Jesus zu den Nationen käme, damit wir die Verheißung des Geistes empfingen durch den Glauben“ (Gal 3,10–14).
Doch wenn wir, anstatt Gott beim Wort zu nehmen, an seinen zu Sohn glauben und uns darauf zu stützen, dass Gott wahrhaftig ist, für unsere Rechtfertigung auf Gesetzeswerke oder gesetzliche Ordnungen zurückgreifen, so verlassen wir unverzüglich den Boden des Segens, auf dem wir bloße Empfänger dessen sind, was Gott uns in Christus gegeben hat, genauso freimütig wie Er Abraham die Verheißungen gegeben hat – und wir bringen uns selbst unter den Fluch. Es ist ein ernster Gedanke, dass jemand, nachdem er von der Gnade gehört hat, wieder so vom Gesetz angezogen wird, dass er sich in eine solch schreckliche Stellung bringt. Doch so ist es. Es ist die gleiche Schrift, die auf so gesegnete Weise Abraham das Evangelium verkündigte, und gleichzeitig allen, die sich selbst unter das Gesetz bringen, so ernstlich sagt: „Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun“ (5. Mo 27,26). Die Schrift kann nicht durchbrochen werden. Doch die große bekennende Kirche hat die Gnade des Evangeliums Gottes so verändert und mit ihren Bedingungen angereichert und gleichzeitig das Gesetz Gottes auf die Stufe menschlicher Bequemlichkeit gestellt, dass sie sich mit dem Fehler der Galater fast eins gemacht hat und daher unter dem Urteil dieser ernsten Worte steht. Das Gesetz kennt keine Barmherzigkeit. Es nimmt seinen Lauf. Es hat keinerlei Nutzen zu sagen, man glaube, dass Gott das Gesetz gegeben hat oder es sogar anzuerkennen. Bist du darin geblieben? Wenn nicht, so stehst du unter dem Fluch. Doch das Evangelium führt diesen wunderbaren Ausspruch an: „Der Gerechte wird aus Glauben leben.“ Wie der Apostel selbst gesagt hatte: „Was ich aber jetzt lebe ... lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes“ (2,20).
Solche, die durch ihre eigenen Tugenden leben, geraten in einen ungesunden Seelenzustand. Weder unsere guten Werke noch unsere eigenen Tugenden sind Christus. Wir können in ihnen keinen Glauben haben. Sie mögen Beweise für andere sein, aber nicht für uns selbst, die wir den sicheren Beleg des Zeugnisses Gottes an Christus haben. „Das Gesetz ist nicht aus Glauben.“ Es wird nicht durch Glauben beantwortet, sondern durch Taten. Aber du antwortest auf Gottes Zeugnis des vollbrachten Werkes seines Sohnes und stützt deine Seele im Glauben darauf.
Es ist gut, die Bezeichnungen „wir“, „ihr“ und „uns“ in diesem Brief zu beachten. Es waren nicht die Nationen, sondern das Volk Israel, das am Berg Sinai unter das Gesetz gebracht wurde. Nur die, die unter diesem Gesetz waren, brauchten das Werk Christi, um von dem Gesetz befreit zu werden. Und nun brachten diese Heiden gewissermaßen sich selbst unter das Gesetz. Paulus wusste was es hieß, unter Gesetz getan zu sein, und kannte den Segen, davon befreit zu sein. „Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist; (denn es steht geschrieben: ‚Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!‘)“. Solche, die unter dem Gesetz standen, mussten aus dieser Stellung befreit werden, sonst hätten sie nie Zuversicht auf Gott haben können. Christus erhöhte das Gesetz und hielt es in Ehren – nicht um es heidnischen Sündern aufzuerlegen, um ihnen den Zugang zu Gott zu versperren, sondern um den Weg frei zu machen für die Ströme der Reichtümer der Gnade Gottes für sie, „damit der Segen Abrahams in Christus Jesus zu den Nationen käme“. Gott begegnet den Sündern, nicht durch Forderungen wie unter dem Gesetz, sondern indem Er Christus „zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben an sein Blut“ vorgestellt hat (Röm 3,16). Gott selbst verkündet Frieden durch Jesus Christus, sodass der Segen denen, die glauben, ebenso zuteilwird wie Abraham. Es gab keine Verheißung des Geistes für die, die unter Gesetz waren. Diese Verheißung war mit dem Glauben verbunden und wurde als Folge dessen, dass Christus den Vater verherrlicht und das Werk vollbracht hatte, das Er Ihm zu tun gegeben hatte, erfüllt. Sie empfingen nicht den Geist, weil sie das Gesetz bewahrt hatten, sondern weil sie an Jesus glaubten. Sie empfingen „die Verheißung des Geistes ... durch den Glauben.“
„Brüder, ich rede nach Menschenweise; selbst eines Menschen Bund, der bestätigt ist, hebt niemand auf oder verordnet etwas hinzu. Abraham aber waren die Verheißungen zugesagt und seinem Nachkommen. Er sagt nicht: „und den Nachkommen“, als von vielen, sondern als von einem: „und deinem Nachkommen“, welcher Christus ist. Dieses aber sage ich: Einen vorher von Gott bestätigten Bund macht das 430 Jahre danach entstandene Gesetz nicht ungültig, dass es die Verheißung aufhebt. Denn wenn die Erbschaft aus Gesetz ist, so nicht mehr aus Verheißung; dem Abraham aber hat Gott sie durch Verheißung geschenkt“ (Gal 3,15–18).
Der Apostel fährt damit fort, seine Lehre durch die Bezugnahme auf eine übliche menschliche Praxis zu illustrieren. Wenn der Mensch sein Testament schreibt und bestimmte Hinterlassenschaften vererbt, würde niemand jemals gestatten, dass der Ausführende die Bedingungen nachträglich verändert. „Selbst eines Menschen Bund, der bestätigt ist, hebt niemand auf oder verordnet etwas hinzu.“ Wir schreiben dem Wort Bund normalerweise eine Bedeutung von Rechtsgültigkeit zu; doch es war kein rechtsgültiger Bund, den Gott mit Abraham machte, sondern absolute und bedingungslose Verheißungen, die Gott selbst zu erfüllen versicherte. Doch Gottes Verheißung bezog sich auf Christus, dem besonderen Nachkommen Abrahams, in dem alle Verheißungen Gottes ihr Ja und Amen finden, zur Verherrlichung Gottes durch die, die glauben (2. Kor 1,20). Wenn wir daher Christus durch den Glauben empfangen, empfangen wir alle Verheißungen genauso vollkommen und bedingungslos wie sie Abraham versprochen wurden.
Der Apostel sagt nun, dass das Gesetz, das so lange Zeit nachdem Abraham die Verheißungen gemacht worden waren, gegeben wurde, die Verheißungen nicht entkräften kann. So etwas wäre in einem gleichen Fall auch unter Menschen nicht erlaubt. Das Erbe, das vollkommen und bedingungslos hinterlassen wurde, kann nicht durch irgendwelche gedanklichen Überlegungen der Ausführenden im Sinne einer Anpassung an den empfangenden Menschen verändert werden. Ebenso kann das Neue Testament als der Wille des Herrn Jesus betrachtet werden. Er gibt ein Erbe und ist der Ausführer seines eigenen Willens, wenn er sagt: „Friede euch! Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite“ (Joh 20,19.20). Er wird nicht zulassen, dass das, was Er umsonst gegeben hat, durch auferlegte Bedingungen nachträglich verändert wird, weil dies die Verheißungen allesamt zunichtemachen würde. „Denn wenn die Erbschaft aus Gesetz ist, so nicht mehr als Verheißung; dem Abraham aber hat Gott sie durch Verheißung geschenkt.“ Das Wort „geschenkt“ impliziert im Ursprung den Gedanken der Gnade. Die Segnung hängt daher nicht von der menschlichen Fähigkeit ab, sondern von der Treue Gottes. Wird der, der versprochen hat, die Verheißung widerrufen? Nein – das ist unmöglich. Abraham glaubte Gott, und so ist auch unser Glaube und unsere Hoffnung in Gott, indem wir durch Christus Gott glauben.
„Warum nun das Gesetz? Es wurde der Übertretungen wegen hinzugefügt (bis der Nachkomme käme, dem die Verheißung gemacht war), angeordnet durch Engel in der Hand eines Mittlers. Ein Mittler aber ist nicht Mittler von einem; Gott aber ist einer“ (Gal 3,19–20).
Es tut sich unweigerlich die Frage auf: „Warum nun das Gesetz?“ „Es wurde der Übertretungen wegen hinzugefügt“ - das heißt, um dem Menschen selbst zu zeigen, was die Sünde war, von der Gott wusste, dass sie in ihm ist (vgl. Röm 5,20); und um dem Menschen zu zeigen, dass er, wenn er nicht einen treuen Verheißer hat, um für ihn einzutreten und das Nötige zu erfüllen, den Segen nie erlangen könnte. Das Gesetz selbst bewies, das der Mensch selbst nicht darunter bestehen konnte. Es war nötig, um die Weisheit Gottes zu rechtfertigen, indem Er Segen in Abrahams Same versprochen hatte. Es sollte andauern, bis „der Nachkomme käme, dem die Verheißung gemacht war“. Somit bestätigte das Gesetz als der einzig mögliche Weg für einen Sünder, gesegnet zu werden, diesen Weg der Verheißung, die Abraham bekam, anstatt sie außer Kraft zu setzen oder aufzuheben.
Der Apostel fügt hinzu: „Es wurde ... angeordnet durch Engel in der Hand eines Mittlers. Ein Mittler aber ist nicht Mittler von einem; Gott aber ist einer.“ Dies ist ein äußerst schwieriger Abschnitt, doch ich denke, dass man den Hauptgedanken daraus verstehen kann und dass es ein sehr gesegneter Gedanke ist. Gott nutzte den Dienst der Engel, als Er das Gesetz gab, indem Er sie zwischen sich und Israel stellte, wie Stephanus zeugte: „...die ihr das Gesetz durch Anordnung von Engeln empfangen und nicht beobachtet habt“ (Apg 7,53). Es war eine Art Vermittlung aus der Ferne; und Abstand zu Gott kennzeichnete die Gabe des Gesetzes am Berg Sinai. Die Umstände waren voll von Schrecken, und das Volk war in Furcht versetzt und wagte es nicht, die Stimme Gottes zu hören, sondern wollte, dass Mose die Worte direkt von Gott empfange und sie ihm weitergeben sollte. Mose war also der Mittler, als er ihnen sagt: „Ich stand zwischen dem HERRN und euch in jener Zeit, um euch das Wort des HERRN zu verkünden; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und stiegt nicht auf den Berg“ (5. Mo 5,5). Die Vermittlung Moses bestand darin, den HERRN und das Volk voneinander getrennt zu halten – ein Mittler ist nicht ein Mittler für einen. Das Volk war am Berg Sinai eine Seite, und der Herr die andere, und Mose stand zwischen ihnen. Dies war der Mittler des Gesetzes, das genaue Gegenteil von dem Mittler des Neuen Testamentes, der nahebringt und zusammenbringt, anstatt getrennt zu halten. Die abgefallene Christenheit ist dem Muster Moses gefolgt und durch ein System falscher Mittler – ob der Jungfrau Maria oder Engel oder irdischer Priester – und versperrt den Zugang zur Nähe Gottes. Sie setzt Gott und den Menschen in den gleichen relativen Abstand zueinander wie das Gesetz es tat. Vermittlung, die mit dem Gesetz verbunden ist, und Vermittlung als Ergebnis der Gnade könnten gegensätzlicher nicht sein – Abstand kennzeichnet die eine, und Versöhnung die andere.
Es gab keinen Schrecken, als das Wort Gottes zu Abraham kam – keinen Schrecken in den gütigen Worten, die von den Lippen Jesu hervorkamen – keinen Schrecken, als die Apostel hingingen zum Dienst der Versöhnung, der sich auf der Mittlung und dem vollbrachten Werk Jesu gründete. Gott ist einer. Es gibt nicht mehr zwei Parteien, die voneinander ferngehalten werden müssen, damit es nicht zur Vernichtung kommt. Stattdessen verkündet Gott Frieden, Gott zeugt von dem, was Er in dem Tod und der Auferstehung Jesu getan hat. Gott selbst schreibt im Neuen Testament seine Gesetze auf die Herzen, gibt sie in den Geist, und sagt: „Und sie werden nicht mehr jeder seinen Nächsten und jeder seinen Bruder lehren und sprechen: Erkennt den HERRN! Denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht der HERR. Denn ich werde ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken“ (Jer 31,34). Gott ist einer, und deswegen gibt es in dem neuen Bund kein Volk, das sich verpflichtet, die Forderungen Gottes zu erfüllen. Doch das Abwenden vom Evangelium zurück zum Gesetz bedeutet, sich zu verpflichten, auf eigene Verantwortung das zu tun, was Gott nach seiner Gnade und Treue zu tun verheißt. Eine Entfernung von Gott muss die notwendige Folge sein. Wenn du nach einer Errettung suchst, für die du selbst irgendetwas tun musst, anstatt in Jesus Christus und seinem vollbrachten Werk zu frohlocken, wirst du wie diese „unverständigen“ und „bezauberten“ Galater sein. Nach dem alten Bund verpflichtete das Volk sich. Im neuen Bund hat Gott selbst sich verpflichtet. „Gott ist einer“, und deswegen kann es dort kein Scheitern geben.
„Ist nun das Gesetz gegen die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das lebendig zu machen vermöchte, dann wäre wirklich die Gerechtigkeit aus Gesetz. Aber die Schrift hat alles unter die Sünde eingeschlossen, damit die Verheißung aus Glauben an Jesus Christus denen gegeben würde, die glauben“ (Gal 3,21–22).
Nachdem der Apostel gezeigt hat, dass es bei dem Bund, in den Gott mit Abraham trat, keine zweite Personengruppe gab, sondern der Bund von absoluter und bedingungsloser Natur war (wie auch der Bund, den Gott mit Noah und seinen „Nachkommen ... und mit jedem lebendigen Wesen“ schloss [1. Mo 9,9], und unter dem wir heute noch sähen und ernten), stellt sich nun die Frage: „Ist nun das Gesetz gegen die Verheißungen Gottes?“ Der Apostel verneint dies. Gerechtigkeit und Leben sind untrennbar miteinander verbunden, sowohl im Gesetz als auch im Evangelium. Das Gesetz wies auf die Gerechtigkeit als Mittel zum Leben hin. „Wenn du aber ins Leben eingehen willst, so halte die Gebote“ (Mt 19,17). „Tu dies, und du wirst leben“ (Lk 10,28). Doch das Gesetz konnte weder Leben, noch Gerechtigkeit geben. Der Zustand des Menschen war so, dass das heilige, gerechte und gute Gesetz Gottes, anstatt für den Menschen das Mittel zur Rechtfertigung zu sein, das Mittel zur Verdammnis wurde, und anstatt ein Mittel zum Leben zu sein, bewirkte es den Tod. Der Fehler lag nicht im Gesetz, sondern im Menschen. Es konnte dem Menschen seine Sündhaftigkeit, Unfähigkeit und Hoffnungslosigkeit zeigen, doch es konnte nichts zu seiner Befreiung tun. Das Gesetz diente dazu, den Menschen vom Platz eines Täters auf den eines Empfängers zu zwingen. Das Gesetz war durch Mose gegeben, aber es konnte nichts geben. Gnade und Wahrheit hingegen kamen durch Jesus Christus, und aus dessen Fülle empfangen wir.
Es ist eine schwere Lektion, zu lernen, dass wir vom Anfang bis zum Ende nichts als Empfänger sind. Wir werden Christen durch das, was wir empfangen, nicht durch irgendetwas, das wir tun. Wir empfangen als Gabe durch die Gnade Gottes Vergebung der Sünden, Gerechtigkeit, ewiges Leben, sogar Christus selbst. Die Sprache des Apostels ist bemerkenswert stark in Bezug auf das hoffnungslose Elend des Menschen, ob ohne Gesetz oder unter dem Gesetz: „Die Schrift aber hat alles unter die Sünde eingeschlossen.“ Hier wird die Sünde als ein Tyrann dargestellt, der den Menschen in einer solchen Gefangenschaft hält, dass jeder Versuch, sich selbst zu befreien, die Ketten nur noch fester zieht. Doch wenn der Mensch dies wirklich als seinen Zustand anerkennt, dass er sogar gänzlich verloren ist, dann leuchtet ein Licht über ihm auf. „Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott“ (Lk 18,27) – was unmöglich durch menschliche Werke erreicht werden kann, ist durch den Glauben möglich. Alle sind hoffnungslos unter die Sünde gezählt, damit die Verheißung in Christus Jesus durch den Glauben denen gegeben werde, die glauben. Diese, die unter die Sünde eingeschlossen waren, sind jetzt durch den Glauben an Christus Jesus von der Sünde befreit.
„Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt, eingeschlossen auf den Glauben hin, der offenbart werden sollte. Also ist das Gesetz unser Erzieher gewesen auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Da aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Erzieher; denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben an Christus Jesus“ (Gal 3,23–26).
Wenn alle hoffnungslos unter die Sünde eingeschlossen sind, nimmt genau dieses Gesetz, in dem Menschen nach Befreiung suchen, sie durch die Kraft der Sünde gefangen, um dem Menschen bewusst zu machen, wie gänzlich er unter der Herrschaft der Sünde stand. Sie sind alle „eingeschlossen“ unter die Sünde, und unter das Gesetz. Dieser Vers zeigt uns auf bemerkenswerte Weise den notwendigen Zustand eines Menschen, der durch den Heiligen Geist erquickt worden ist, in seinem Gewissen jedoch noch unter dem Gesetz steht. Sein Geist ist und muss der Geist der Gefangenschaft sein. Er ist ein „Gefangener der Hoffnung“ (vgl. Sach 9,12), der Freiheit ersehnt und doch nicht weiß, wie er sie erlangen soll. „Bevor aber der Glaube kam“ meint offensichtlich den neuen und wunderbaren Weg der Rechtfertigung durch Glauben anstelle von Werken, der jetzt so klar und vollständig offenbart worden ist. Das Gesetz hielt sogar die Heiligen, die darunter waren, gefangen. Man sehe sich Hiskia an. Er war gefangen von der Angst zu sterben, eingeschlossen im Gefängnis bis zu dem Glauben, der später offenbart werden sollte. Auf alttestamentlich Heilige, die im Zustand Hiskias waren, bezieht der Herr dies Aussage an seine Jünger: „Glückselig aber eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören; denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr anschaut, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört“ (Mt 13,16.17).
Nachdem der Apostel das Gesetz als etwas betrachtet hat, das die, die darunter Stehenden gefangen nimmt, wechselt er in Vers 24 das Bild und stellt das Gesetz als einen Erzieher vor – oder besser als einen vertrauten Hausdiener, der die Kinder zur und von der Schule zurück führte, und über sie und ihre Beschäftigungen wachte. Dies geschah, bis sie aus dem Schulalter herausgewachsen und selbst in der Lage waren, den Platz eines Mannes einzunehmen. Diese Funktion hatte das Gesetz bis zu Christus. Es überwachte die wahren Heiligen genauestens, sodass sie nicht mehr Freiheit hatten als die Kinder unter der aufmerksamen und strengen Hand eines Erziehers. Die Heiligen, die der Haushaltung nach unter dem Gesetz standen, kannten Freiheit genau in dem Maß, in dem sie sich über das Gesetz erhoben und auf den Glauben oder den Gegenstand des Glaubens schauten, der offenbart werden sollte. Solche gab es sogar in den schlimmsten Zeiten: „Da unterredeten sich miteinander ... die den HERRN fürchten und die seinen Namen achten“ (Mal 3,16). Auch gab es solche, einen gläubigen Überrest, als „die Fülle der Zeit gekommen war“ und „Gott seinen Sohn“ sandte (4,4). Simeon und Anna warteten auf die Tröstung Israels und hielten Ausschau nach der Rettung in Jerusalem.
Die eigenen Jünger des Herrn standen nie bewusst ein der Freiheit, bis sie vom Gesetz völlig befreit waren. Wie unterschiedlich war der Zustand derselben Apostel vor und nach Pfingsten. Als der Heilige Geist aus dem Himmel als das Zeugnis des verherrlichten Jesus herabkam, dann waren sie frei. Sie handelten als solche, die nicht Knechte, sondern Söhne waren. Sie waren durch den Glauben an das vollbrachte Werk des Herrn Jesus gerechtfertigt, und standen nicht länger unter der rigiden oder sogar verdächtigenden Obacht des Erziehers. Sie waren erwachsen geworden, zum Maß des vollen Wuchses, sie hatten ihre Mündigkeit erreicht, und konnten in den Genuss ihres reichen Erbes eintreten. In Vers 26 wird von „Söhnen“ und nicht von „Kindern“ gesprochen – solche, die in Besitz genommen haben und nicht bloß den Anspruch auf alle ihre Privilegien erhalten haben. Nun, nachdem sie zu diesem Zustand gekommen sind, wäre eine Rückkehr zum Gesetz eine Abkehr von der Freiheit der Sohnschaft. Die, die durch Jesus Zugang zum Vater haben, würden zu der harten und zürnenden Hand eines Erziehers zurückgehen. Wie klar veranschaulicht das den Zustand vieler wahrer Christen. Sie befinden sich in ihrem Gewissen noch unter dem Gesetz und stehen und handeln nicht in der Freiheit von Söhnen Gottes. Sie machen die Errettung zu einer zukünftigen Sache, anstatt sie als eine gegenwärtige Realität zu genießen. Und während dies der Fall ist, wird es immer die Neigung geben, Gott und dem Mammon zu dienen, anstatt in dem glücklichen Bewusstsein eines erwachsenen Volkes zu leben.
„Denn so viele ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen. Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. Wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr denn Abrahams Nachkommen und nach Verheißung Erben“ (Gal 3,27–29).
Wie wichtig ist die Lehre von der Taufe, doch wie wenig wird sie verstanden oder umgesetzt. Der an Christus Glaubende wird von Gott als mit Christus gestorben betrachtet, als mit Ihm begraben, mit Ihm auferweckt, und als einer, der Christus angezogen hat. Wenn wir Christus angezogen haben, brauchen wir weder Werke noch unseren Dienst, um uns Gott nahezubringen. Der Gläubige erscheint vor Gott mit dem, was er angezogen hat – eben Christus. Das ist die Lehre der Taufe. All die Unterschiede, die es in der menschlichen Familie gibt, verschmelzen in dem einen großen Charakter der Familie des Glaubens. Sie haben Christus angezogen und sind daher alle eins in Christus. In dieser wunderbaren Unterscheidung verlieren sich nationale (Jude und Grieche), soziale (gebunden und frei) und geschlechtliche (Mann und Frau) Unterschiede in der alles überschattenden Unterscheidung: „... einer in Christus Jesus.“ Wie unglaublich tröstlich ist diese Lehre. Der schwache Gläubige erscheint vor Gott als der Starke; der, der zitternd den Saum seines Gewandes berührt, hat die gleiche Stellung vor Gott wie der Apostel Paulus – „einer in Christus“. Sie haben alle gleichermaßen „Christus angezogen“, die große und maßgebliche Unterscheidung vor Gott.
Dennoch gibt es eine Schwierigkeit: Die Verheißungen galten Abraham und seinem Samen. Wie also soll ein Sünder aus den Nationen mit Abraham in Verbindung kommen, um sich für diese Verheißungen zu interessieren? Hier mochte der Verfechter des Judentums eine Grundlage zu finden meinen, die er nutzen konnte, um die Jünger zu belehren: „Wenn ihr nicht beschnitten worden seid nach der Weise Mosesʼ, so könnt ihr nicht errettet werden“ (Apg 15,1). Grundsätzlich scheint es nicht unvernünftig, sich auf jeden Erbanspruch zu stützen, auf den wir uns berufen können. Hierauf beharrten auch die Juden in ihrer Auseinandersetzung mit dem Herrn (Joh 8). Der Herr gesteht ihnen zu, dass der Same Abrahams ihr Erbanspruch ist; doch ihnen fehlte der Glaube, und deswegen waren sie nicht die Kinder Abrahams als des Vaters der Glaubenden.
Ein Erbanspruch, egal wie berechtigt, muss beiseite gesetzt werden, weil er aus dem Fleisch kommt. Der Herr drang an die Wurzel ihres Selbstvertrauens, indem Er ihnen zeigte, in welcher Beziehung sie zu Gott standen. Sie waren kurz davor, Ihn zu töten, weil Er die Wahrheit zu ihnen gesprochen hatte, die Er von Gott gehört hatte – dies tat Abraham nicht. Der Herr gestand ihnen zu, natürliche Kinder des Reiches zu sein, jedoch nur, um hinausgeworfen zu werden (Mt 8,12). Petrus wendet sich an sie als „Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott unseren Vätern verordnet hat, indem er zu Abraham sprach“ (Apg 3,25). Paulus gestand den Juden einen gewissen Erbanspruch zu. „Zu euch musste notwendig das Wort Gottes zuerst geredet werden; weil ihr es aber von euch stoßt und euch selbst nicht würdig achtet des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Nationen“ (Apg 13,46). Die Juden ruhten sich auf ihren geerbten Privilegien aus, „viel, in jeder Hinsicht“ (Röm 3,2) verachteten und verwarfen sie Ihn, der Abrahams Same und die Summe und der Inhalt aller Verheißungen war. „Es werde ihre Schlinge vor ihnen ihr Tisch“ (Ps 69,22) – ein ernstes Wort der Warnung auch an uns. Der Heide, der keinen Erbanspruch an Gott hatte, wurde durch den Glauben an Christus (Abrahams Same) durch Christus mit Abraham selbst verbunden. Er hatte den Glaubens Abrahams, der den Tag Christi sah und frohlockte. Der Heide wurde also nicht durch Proselytentum oder durch das Gesetz mit Abraham verbunden, sondern durch Christus. Der Heide wurde Abrahams Same, nicht durch Gesetz, sondern durch Verheißung. „Wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr denn Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.“