Die Psalmen
Eine Auslegung für die Praxis
Psalm 94
Der Psalmdichter sehnt die Rückkehr des Rechts und die Bestrafung des Unrechts herbei. Nur von Gott kann die notwendige Hilfe kommen, der HERR ist seine einzige Hoffnung. Die Tage waren so böse, die Schlechtigkeit Vieler war so groß und die Gottlosen waren damals zu derartigem Einfluss gelangt, dass von menschlicher Seite keine Besserung mehr zu erhoffen war. Doch wenn auch die Gewalttätigkeit und die Ungerechtigkeiten überhandnehmen, bleibt der HERR die hohe Festung und der Fels der Zuflucht für den Glaubenden. Der HERR wird Sein Volk, das unter Seiner züchtigenden Hand steht, nicht verlassen. Zudem hat der gerechte, heilige Gott die Taten der Gottlosen vermerkt und wird sie bestrafen. Ihr böses, verantwortungsloses Verhalten steht in diesem Psalm der guten Haltung des Gottesfürchtigen gegenüber, der die Gemeinschaft mit Gott liebt und dementsprechend lebt. Hier ist die Rede von zwei grundverschiedenen Verhaltensweisen, die zwar in derselben Welt ausgelebt werden, aber einer anderen inneren Einstellung entspringen. Es handelt sich um gegensätzliche Anschauungen vom Sinn des Lebens und von der Verantwortung dem Schöpfer gegenüber. Die eine führt in der Übereinstimmung mit Gott zur Glückseligkeit, die andere führt infolge der Ablehnung göttlicher Grundsätze ins Verderben. Denn der HERR ist der „Richter der Erde“ und der „Gott der Rache“. Sein Gerichtstag über diese Welt rückt heran. Seit den Tagen des Psalmdichters bis zur Gegenwart hat Gott schon manches Mal schwere Strafen zur Vergeltung des aufgehäuften Bösen über verschiedene Völker der Erde verhängt. Auch auf diese Maßnahmen göttlichen Gerichts weist der vorliegende Psalm hin (Vers 10).
Da die Zustände, die der Psalmdichter vor Augen hat, untragbar zu werden drohen, wird in den Anfangsversen des Psalms die Neuordnung dieser Welt durch Gott erbeten. Diese Erneuerung wird in dem zukünftigen Reich Christi auf der Erde verwirklicht werden. Zu einem noch zukünftigen, von Ihm bestimmten Zeitpunkt wird Gott sich zum Einschreiten veranlasst sehen. Für Gottesfürchtige und Aufrichtige ist das Leben unter derart verderbten Zuständen zu einer Qual geworden, vergleichbar der Zeit Lots in Sodom, währenddessen sich die Gottlosen ganz zufrieden zeigen und sich obendrein dieser Zustände rühmen (Vers 3). Dann ist das Maß des Frevels und des Hochmuts der Gottlosen und Stolzen voll (Verse 1 bis 6; 5. Mo 32,35; Jes 59,16–20; Jer 51,6.56; 2. Thes 1,6–9). Mit dem Eingreifen des HERRN werden die frechen Worte der Frevler aufhören (Vers 4; 1. Sam 2,3.4; Jes 2,17f; 2. Pet 2,18; Jud 16), und die Bedrückung des Volkes Gottes, der Gläubigen aus Israel, wird ein Ende haben (Vers 5; Ps 79,1f; Jes 16,4; 63,17–64,4). Das rücksichtslose Vorgehen gegen die Witwen, die Rechtlosen und Benachteiligten wird mit gerechter Vergeltung geahndet werden (Vers 6; Jes 10,2). Anders als die Ungerechten es vermuteten, hat Gott jede einzelne ihrer Schandtaten vermerkt (Vers 7; Ps 10,4.11; 64,6; 73,11; Mal 3,5). Das Unrecht erfährt die gebührende Strafe von dem allein vollkommenen Richter, der die Tatbestände einschließlich der Beweggründe kennt. Der Strafvollzug vonseiten Gottes ist niemals ein Ausbruch leidenschaftlichen Zorns. Denn Seine Vergeltung steht nicht unter dem Einfluss von Empfindungen, wie es geschieht, wenn jemand sich zur Rache hinreißen lässt. Die gerechte Vergeltung ist allein Gottes Sache und bleibt Ihm vorbehalten.
Die Gottlosen glauben nicht an den Gott, der als Schöpfer alle Dinge geschaffen hat. Von der Allgegenwart und Allwissenheit Gottes ist ihnen nichts bekannt. Ihr Unglaube und die daraus folgende Gleichgültigkeit gegenüber Gott ist die eigentliche Ursache ihrer Torheiten. Unter anderem halten sie es für vernünftig, zu glauben, dass die sehr kompliziert geschaffenen Augen und Ohren und ihre hervorragenden Leistungen, die dem Menschen und seiner Vernunft das Erkennen und Verstehen ermöglichen, von selbst entstanden seien (Verse 8 und 9; Ps 92,7; Spr 20,12). Indes weiß der, der an den Schöpfer glaubt, dass Gott unendlich viel mehr zu tun vermag, als man sich vorstellen kann (Röm 11,33; Eph 3,20). Alle menschlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten sind begrenzt. Aber Gottes Erkennen und Wirken unterliegt keiner Einschränkung, es ist auch nicht zeitabhängig. Er weiß um alle Vorgänge, ehe sie begonnen haben. Gott ist es, der dem Menschen das Maß seines Wissens und Erkennens zugeteilt hat, „er, der Erkenntnis lehrt den Menschen“ (Vers 10). Er weist die Völker zurecht und bestraft ihre Übergriffe; den Fortgang der Geschichte der Völker lenkt Er über alle Jahrhunderte hinweg (Jes 14,24–27). „Alle Nationen sind wie nichts vor ihm und werden von ihm erachtet wie Nichtigkeit und Leere“ (Jes 40,17). Vor Ihm nimmt sich der Mensch vergänglich und hilflos aus wie ein Hauch, und seine Lebensdauer ist wie nichts vor Ihm (Vers 11; Ps 39,5.6.12). Gott kennt jeden Gedanken des Menschen; und der Herr Jesus wusste um alle Überlegungen der Leute, die Ihm begegneten (Ps 139,2–4; Lk 6,8; 1. Kor 3,20). Gott vermerkt jede Tat und für Ihn liegt das Innerste jedes Einzelnen völlig zutage. Er überschaut mit einem Blick alle Räume und Zeiten. Der uneinsichtige Mensch glaubt, seine Gedanken seien frei, weil niemand sie sähe. Bei Übeltaten verbirgt er sich und gibt sich dem Glauben hin, nicht beobachtet worden zu sein. Meldet sein Gewissen Zweifel an, dann verdrängt er die Realität und redet sich ein, dass er niemand Rechenschaft schulde (Jes 29,15; 47,10; Joh 3,19.20). An einen allwissenden, jede Übeltat vermerkenden Gott möchte ein Übeltäter nicht erinnert werden. Viel lieber akzeptiert er die Götzen. Diese erwecken zwar hie und da den Eindruck, als wüssten sie etwas. Tatsächlich jedoch sehen und wissen sie nichts, sie verurteilen daher keinen Übeltäter (Ps 115,4–8). Deshalb schätzen die Menschen Götzen aller Art; sie „verfallen in ihren Überlegungen in Torheit (oder: Nichtigkeit), und ihr unverständiges Herz wird verfinstert“ (Röm 1,21).
Der zweite Teil des Psalms (Verse 12 bis 22) wendet sich an fromme Gottesfürchtige, die sich gerne aus der Heiligen Schrift unterweisen lassen und Nutzen ziehen möchten aus dem Reden und Handeln Gottes mit ihnen. Die schwere Drangsalszeit, die sie erleben müssen, gereicht ihnen keineswegs zum Schaden, sondern zum inneren Gewinn. Denn der Herr züchtigt die Seinen nie ohne eine nutzbringende Absicht. Darum wird der Gottesfürchtige die Züchtigung des Herrn nicht geringachten und ermattet nicht, wenn er von Ihm gestraft wird. Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er. Was sie erdulden, ist zur Züchtigung (Heb 12,5–11). Gottes Ziel ist unter anderem die Unterweisung und Heiligung der Gläubigen (Ps 119,71). Beides geht miteinander, denn ein von Ihm unterwiesenes, geheiligtes Herz genießt die Nähe des Herrn und befolgt Sein Wort. Es möchte Seine Gedanken noch eingehender kennenlernen, um die göttlichen Eigenschaften vermehrt zu erkennen. Dies formt die persönliche Einstellung und das ganze Leben. Die Hoffnung und das Ausharren des Glaubens werden gestärkt. Daraus erwächst Glückseligkeit (Vers 12; Hiob 5,17f; Röm 5,3f; Jak 1,2–4). Die Erprobung selbst wird zumeist mit Angst und Sorgen, auch mit Schmerzen und Tränen erlebt, aber ihre Wirkung ist gesegnet. Die Vertrautheit mit dem Herrn wächst und die Gemeinschaft mit Ihm wird ausgeprägter. Man lernt, dass man nur in Ihm wirkliche innere Ruhe findet (Vers 13). Nicht Gottes Zorn, der auf Genugtuung besteht, hat die Züchtigung ausgelöst, sondern Seine Liebe, die über die Gottesfürchtigen wacht.
Der durch Leiden Geplagte sollte nach Gottes Absicht fragen und sich selbst in Seinem Licht prüfen. Vielleicht ist es der feste Griff, mit dem wir die irdischen Dinge als persönlichen Gewinn festhalten möchten, den der Herr lösen muss. Wenn man das Weltliche nicht loslassen will, dann muss man es durch Leiden lernen. Möglicherweise sind es Gott nicht wohlgefällige Verhaltensweisen, die mit unserem persönlichen Charakter zusammenhängen und der Berichtigung bedürfen, um uns zu vervollkommnen. Auch eine Gehorsamsverweigerung kann der Anlass sein, dass der Herr härtere Mittel anwendet, nachdem Mahnungen Seines Wortes ungehört verhallt sind. Bisweilen ist Hochmut der Grund dafür, dass Irrtümer nicht eingesehen werden und in geistlicher Erkenntnis keine Fortschritte mehr gemacht werden. Dann hilft der Herr gegebenenfalls mit einer demütigenden Prüfung nach. Dies kann auch notwendig werden wegen der Vernachlässigung des Gebets, des Lesens der Heiligen Schrift und durch das Versäumen der Zusammenkünfte als Gläubige. Manches Mal muss Er einschreiten, weil wir die Reinigung der vorigen Sünden vergessen haben. Wir sind geistlich so blind und kurzsichtig geworden, dass wir unseren Eigenwillen als Verursacher unserer Verfehlungen nicht erkennen (2. Pet 1,9). Härteste Maßnahmen können eine Folge davon sein, dass das Heilige nicht vom Unheiligen unterschieden wurde, das Gewissen abgestumpft ist und kein Selbstgericht mehr geübt wurde (1. Kor 11,29–32; Ps 139,23f). Es gibt vielerlei Keime zum Bösen in unseren Herzen, die der Herr wahrgenommen hat und durch rechtzeitige Züchtigung zu ersticken sucht. Vorsorglich sendet Er züchtigende Schwierigkeiten, um uns aus einem Zustand des Erlahmens und der Bequemlichkeit aufzurütteln und unseren Blick von irdischem Glück weg zu lenken auf Seine Herrlichkeit.
Der Herr will die Glaubenden nicht beunruhigen. Er möchte uns vielmehr im Glauben und Vertrauen auf Ihn befestigen, selbst dann, wenn Er in heiliger Gerechtigkeit böse Dinge im Leben der Gläubigen unter Zucht stellt. Da Er in Gemeinschaft mit uns sein möchte, kann Er nichts erlauben, was nicht mit Seiner Heiligkeit in Übereinstimmung ist. Er will die Gläubigen nicht unzufrieden machen oder in Zweifel stürzen. Vielmehr möchte Er sie zu Erben Seines Reiches erziehen, um sie in Seine heilige Stadt und in Sein Haus aufzunehmen und unter ihnen zu wohnen und zu wandeln (Vers 14; 2. Kor 6,16–7,1; Heb 12,22f). Dies gilt für die jetzige Zeit des Christentums. Es ist jedoch zu beachten, dass der vorliegende Psalm von Vers 14 an zunächst die Juden, das irdische Volk des HERRN, im Blickfeld hat, das in der noch kommenden Drangsalszeit des Endes durch furchtbare Prüfungen zu gehen hat und dann den Trost der hier vorliegenden Verse dringend nötig haben wird (Vers 15). Ihnen versichert hier der Heilige Geist vorausschauend, dass sie in der Trübsalszeit, die sie zu durchstehen haben (Jer 30,7; Mt 24,21), nicht befürchten müssen, dass der HERR sie verstoßen habe oder verlassen würde. Seine Treue zu Seinem Wort und Seinen Verheißungen schließt dies völlig aus (Jes 29,17–22; Jer 31,36.37; Röm 11,25–29).
Wenn die im Buch der Offenbarung beschriebenen Gerichtsschläge diese Welt treffen, dann wird sich der HERR vor den Augen aller Völker den Aufrichtigen aus Seinem irdischen Volk Israel zuwenden. Er wird für sie „aufstehen gegen die Übeltäter“ und für sie „auftreten gegen die, die Frevel tun“ (Vers 16; Ps 118,6f; 124,1–8). Dies beweist, dass der HERR Sich der Gerechten, die sich dann aus Israel zu Ihm bekehrt haben, annimmt und Sich mit dem bußfertigen Überrest Israels einsmacht (Jes 49,15f; Jer 31,20). Dann wird offenbar, dass die überlegene, siegreiche Macht auf der Seite des Guten steht und sich damit identifiziert. Das Böse dagegen wird durch Gottes Macht überwunden werden und einem unnachsichtigen Gericht zugeführt. Wenn der HERR Selbst als Israels Messias auf dieser Erde erscheint, hat die Macht des Bösen ein Ende, denn Gottes Gegenwart auf der Erde duldet keinen „Thron des Verderbens“. Dann wird von Satans Machtmitteln nichts übrigbleiben (Vers 20; Ps 9,5.6; Jes 54,17). Auf der ganzen Erde kommt fortan die Gerechtigkeit Gottes zu ihrem Recht. Die Gottesfürchtigen haben nicht vergeblich darauf gehofft, dass das Gericht zur Gerechtigkeit zurückkehren wird und die gottgewollten Ordnungen wiedererrichtet werden (Vers 15). Es hat sich als richtig erwiesen, dass die Gläubigen bei ihrem Vertrauen auf den Sieg der Gerechtigkeit Gottes geblieben sind und keinerlei Pakt oder Übereinkunft mit dem Bösen eingegangen sind. Selbst das Überhandnehmen des Unrechts auf der ganzen Welt hat sie nicht von dem abbringen können, was Gottes Wort als göttliches Recht verkündet. Sie haben ‚auf Edlem bestanden' (Jes 32,8) und haben den gebotenen Abstand und die strikte Abneigung gegenüber dem Bösen aufrechterhalten. Die mit Ergebenheit ertragene Drangsalszeit verwandelt sich für sie nach dem Eintreffen des Messias zu einer Quelle der Freude und Genugtuung (Mt 24,29–31).
Die Worte der Verse 17 bis 19 beschreiben Gläubige, zu denen auch die des zukünftigen jüdischen Überrests nach der großen Drangsalszeit zählen. Der HERR hat sie alle mit liebevoller Zuwendung während einer sehr schweren Prüfungszeit unterstützt (Ps 66,9–12; 115,12–15; 121,1–5). Als die Not am größten war, war der HERR ihnen am nächsten. Mehrmals waren sie mit ihren eigenen Kräften am Ende und die Hilfsmittel waren völlig aufgezehrt; doch jedes Mal hatte der treue HERR ihnen die passende Hilfe geleistet. Ihre letzte und einzige Rettung war Sein Beistand. Dabei lernten sie, dass Seine herrliche Person dem Gläubigen alles bedeutet. Größer als die unüberwindlichen Schwierigkeiten waren Seine wunderbare Macht und Liebe. Dadurch sind ihre Seelen Ihm besonders nahegekommen. Durch Ihn blieben sie gefasst, selbst in der größten Gefahr und in den verworrensten Umständen. Als sie durch die Wucht der über sie hereinbrechenden Ereignisse den Überblick über das Geschehen verloren und das auf sie Einstürmende nicht mehr verkraften konnten, erlebten sie, dass Seine Tröstungen ihre Seele mit Wonne erfüllten (Verse 18 und 19). Der HERR gab ihnen die nötige seelische und körperliche Kraft zum weiteren Widerstehen und stützte ihre wankenden Füße, so dass sie alle Not überwanden. Seine Liebe hielt sie fest an der Hand. Seine hilfreiche Hand war stärker als die übermächtigen Schicksalsschläge.
„Der Thron des Verderbens“ (Vers 20) erhebt die Ungerechtigkeit zum Recht, wobei von höchstrichterlicher Stelle aus die Dinge auf den Kopf gestellt werden und Verderbtes als das nunmehr Rechtmäßige hingestellt wird. Tiefer kann der moralische Zustand in einem Gemeinwesen kaum absinken. Unschuldige werden verurteilt (Vers 21). Der Begriff Unmoral ist entwertet. Die Strafverfolgung von Verbrechen wird von amtlicher Seite unterbunden (Vers 20; 2. Mo 23,7). „Wehe denen, die Satzungen des Unheils anordnen“ (Jes 10,1). Die Anliegen der Gottesfürchtigen werden abschlägig beschieden und ihre Stimme wird gewaltsam zum Schweigen gebracht. Gutes wird unter Strafe gestellt. Das ist eine Verkehrung ins Gegenteil von dem, was die Heilige Schrift als Pflicht und Aufgabe von Regierungen und der Justiz aufgezeichnet hat (Jes 5,20.23; Spr 16,12; Röm 13,3.4; 1. Pet 2,14). Indessen können solche Vorgänge den Grundsatz nicht aufheben, dass jeder Einzelne nach wie vor mit seinem Gewissen vor Gott steht und Ihm verantwortlich bleibt. „Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen“ (Apg 5,29; 4,19; Dan 3,18). Für den Glauben bleibt die Unwandelbarkeit des HERRN, Seine Treue und Verlässlichkeit ewig bestehen. Dies ist für den Gottesfürchtigen eine „hohe Festung“, die unüberwindlich bleibt und in der er sichere Zuflucht findet (Vers 22; Ps 9,9–11; 18,2–4; 62,8). „Der Name des HERRN ist ein starker Turm; der Gerechte läuft dahin und ist in Sicherheit“ (Spr 18,10). Wie es mit Sicherheit feststeht, dass der lebendige, heilige Gott die Rettung für jeden ist, der seine Zuflucht zu Gott nimmt und an das Wort der Wahrheit glaubt, so sicher bleibt auch bestehen, dass der HERR jeden, der Sein Wort verachtet und Ihn als den höchsten Richter und allein wahren Gott leugnet, mit ewiger Strafe belegen und vertilgen wird (Vers 23; Ps 7,17; Mal 3,18.19). „Der Gottlose fällt durch seine Gottlosigkeit“ (Spr 11,5). Wie der Einzelne, so wird auch ein Rechtssystem und ein Staatswesen, das gegen Gottes Wort verstößt und gegen Ihn eingestellt ist, keinen Bestand haben (Spr 29,4). Die Tage rechtswidriger Regierungen und gesetzloser Herrscher, auch der Unrechtsstaaten, sind gezählt. „Die Erwartung der Frevler ist zunichte geworden“ (Spr 11,7). In alledem bestätigt sich die Erkenntnis, „dass die Gottlosigkeit Torheit ist“ (Pred 7,25).