Vorträge zum Matthäusevangelium
Kapitel 19
Dem Heiligen Geist hat es also gefallen, die Ankündigung der Kirche (Versammlung) und des Reiches der Himmel durch den Herrn mitzuteilen. Wir sahen beide in Kapitel 16 als wohl unterschiedene und dennoch miteinander in Beziehung stehende Gebilde. Kapitel 18 zeigte das praktische Verhalten, das ihnen angemessen ist. Jetzt war noch nötig, das Verhältnis des Reiches zur Ordnung Gottes in der Natur herauszustellen. Gott hatte zwischen den Menschen gewisse Beziehungen eingesetzt, die nicht zur neuen Schöpfung gehören und fortbestehen, nachdem eine Seele in dieselbe eingetreten ist. Der Gläubige bleibt weiterhin ein Mensch auf der Erde, obwohl als Christ berufen, nicht nach menschlichen Grundsätzen zu handeln, sondern den Willen Gottes zu tun. Darum war es für die Gläubigen von großer Bedeutung zu wissen, wie die neuen Dinge die Anerkennung dessen, was im normalen Leben bisher gültig war, beeinflussen.
Folglich offenbart dieses Kapitel ausführlich die wechselseitigen [irdischen; Übs.] Beziehungen, deren Ursprünge der Gnade bzw. der Natur entstammen. Ich benutze natürlich das Wort „Natur“ hier nicht im Sinn von „Fleisch“, welches üblicherweise den Grundsatz des Eigenwillens und seines Auslebens bezeichnet. Wir sprechen jetzt von den Prinzipien, welche Gott in dieser Welt eingesetzt hatte, bevor die Sünde eindrang – das, was nach den Gedanken Gottes allen Ruin hienieden überdauern sollte. Nur ein Mensch, der die Gnade versteht, kann wirklich gottgemäß seinen Platz in der äußeren, natürlichen Weltordnung einnehmen und sie anerkennen. Die Gnade veranlasst keinen Menschen, irgendetwas, das Gott eingerichtet hat, geringzuschätzen – egal, was es auch sei.
Nehmen wir zum Beispiel das Gesetz! Es ist ein schwerwiegender Fehler anzunehmen, dass das Evangelium Gottes Gesetz abschwächt oder aufhebt. Im Gegenteil, der Apostel Paulus lehrt in Römer 3,31: „Wir bestätigen das Gesetz“ durch den Glauben. Falls wir uns auf den Boden des Gesetzes stellen, sehen wir Schrecken, Angst und Finsternis. Wir fürchten uns, Gott als Richter zu begegnen. Solange ich mich auf dieser Grundlage befinde, hält das Gesetz alle diese Gedanken – und zwar zu Recht – aufrecht. Wenn ich als ein Sünder unter dem Gesetz stehe, ernte ich die bitteren Früchte, indem ich meine Verdammung und Schuld fühle. Ich kann nicht erkennen, welch ein Gewinn für meine Seele im Vertrauen auf die Liebe Gottes liegt. Hin und wieder mag ich Hoffnung empfinden, doch viel häufiger Befürchtungen. Vielleicht überwältigt mich eine Zeitlang ein Ausbruch von Freude. Dieser geht jedoch schnell vorbei; und die Nachwirkungen sind schlimmer als der frühere Zustand. Folglich kann nur jener Mensch, der weiß, dass er durch die Gnade errettet und gänzlich aus dem Bereich, dem das Gesetz seinen Todesstreich versetzt, erhoben ist, auf alles verständnisvoll, aber doch in Frieden blicken. Er befindet sich in Christus vor Gott und außerhalb jeglicher Verdammnis. Ein Gläubiger kann so handeln, weil er nicht unter dem Gesetz steht. Wenn er es noch wäre, gälte auch für ihn: „So viele aus Gesetzeswerke sind, sind unter dem Fluch“ (Gal 3,10). Das heißt: Wenn ein Gläubiger sich hinsichtlich seines Wandels und seiner Gemeinschaft mit dem Gesetz beschäftigt und nicht mit seiner Stellung vor Gott, muss er elend sein. Das gilt um so mehr, je ehrlicher er dabei das Gesetz auf sich selbst anwendet. Der Versuch, unter dem Gesetz glücklich zu sein, ist ein vergeblicher und leidvoller Kampf. Dabei besteht auch die Gefahr, sich und andere zu täuschen. Von allem diesen befreit uns die Gnade, indem sie die Seele auf eine neue Grundlage außerhalb des Geistes dieser Welt, der Wege der Menschen und auch der Natur in ihrem besten Zustand stellt. Das bedeutet aber keineswegs, dass der Gläubige nicht alles ehrt und bewundert, was Gott eingesetzt hat. Er kann mit Wohlgefallen um sich blicken und die Weisheit und Heiligkeit Gottes betrachten, die aus allen seinen Anordnungen und sittlichen Regierungswegen herausleuchten. Nichtsdestoweniger ist das Gesetz offensichtlich ein Zeugnis dessen, was Gott wünscht und verbietet, und nicht eine Offenbarung seines Wesens. Letztere finden wir ausschließlich in Christus. Das Gesetz hält tatsächlich den Maßstab der Forderungen Gottes an den Menschen fest. Es zeigt seine Unduldsamkeit gegen das Böse und das notwendige Gericht für die, welche dasselbe ausüben. Wir wären jedoch hilf- und hoffnungslos elend, wenn dies alles wäre. Erst wenn die Seele die Gnade Gottes ergriffen hat, kann sie an seinen Wegen Wohlgefallen finden.
Dieses Kapitel überblickt also die Beziehungen der Natur im Licht des Reiches; davon ist die erste und grundlegendste die Ehe. „Und [die] Pharisäer kamen zu ihm, versuchten ihn und sprachen: Ist es einem Mann erlaubt, aus jeder Ursache seine Frau zu entlassen?“ (V. 3). Hier sehen wir den Seelenzustand jener, die auf gesetzlichem Boden stehen. Da ist weder Ehrfurcht vor Gott, noch wirkliche Beachtung seines Gesetzes. Der Herr verteidigt sofort aus dem Wort Gottes die Einsetzung und Heiligkeit der Ehe. „Habt ihr nicht gelesen, dass der, der sie schuf, sie von Anfang an als Mann und Frau machte?“ (V. 4). Nicht allein das, was das Gesetz einführte, war bedeutungsvoll. Darum geht der Herr auf den Ursprung zurück. Gott hatte einst die Ehe eingesetzt. Weit davon entfernt, dieses Band wieder aufzulösen, wie es dem Menschen gut gefallen hätte, schuf Er ein einzelnes Paar. Jeder Partner sollte ausschließlich für den anderen da sein. Alle anderen Verwandtschaftsverhältnisse sollten neben diesem allerfestesten Band, nämlich dem der Einheit, ausdrücklich ihre Kraft verlieren. „„Deswegen wird ein Mann den Vater und die Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein“ (V. 5). Das Verhältnis eines Kindes zu seinen Eltern kommt diesem Band am nächsten. Dennoch wird gesagt: „wird ein Mann den Vater und die Mutter verlassen und seiner Frau anhangen“. Es ist unmöglich, die Bedeutung der Ehe als natürliche Einrichtung überzubewerten. Kann man eine Person, die ihre Eltern aus beliebigem Grund verlässt, wirklich als Kind ihrer Eltern bezeichnen? Sogar die Pharisäer dachten nicht daran. Die Schlussfolgerung ist demnach unwiderleglich: „Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden“ (V. 6). Trotzdem waren sie selbst dem Herrn gegenüber schnell mit einer Antwort zur Hand: „Warum hat denn Moses geboten, einen Scheidebrief zu geben und sie zu entlassen?“ (V. 7). In Wirklichkeit gab es kein solches Gebot; eine Ehescheidung war nur gestattet.
Demnach verleiht selbst dort, wo der Mensch sich am lautesten des Gesetzes rühmt, nur die Gnade ihm die Fähigkeit, dasselbe zu verstehen. Gerade die Lehrer des Gesetzes verstanden nie, was es wirklich sagte, noch was sie selbst fest behaupteten. So tadelte auch der Apostel Paulus jene, welche in seinen Tagen Lehrer des Gesetzes sein wollten.1 Unser Herr stellt jedoch klar den Unterschied zwischen der alten Anordnung Gottes und dem, was Mose lehrte, heraus. Dieser erlaubte gewisse Dinge, die im Gegensatz zu den anfänglichen Urbildern (Archetypen) Gottes stehen. Das sollte uns nicht wundern; denn das Gesetz brachte nichts zur Vollendung (Heb 7,19). Dies ist ein ernstes Wort. Es sagt nicht, dass das Gesetz schlecht ist, sondern dass es nichts vollkommen gemacht hat. Es war gut in sich selbst, doch es konnte keine Gutheit mitteilen. An seinem Platz mochte das Gesetz vollkommen sein, aber es machte niemand vollkommen. Das war auch nicht die Absicht Gottes. Es gab jedoch im Gesetz einige Zugeständnisse, die allerdings keineswegs die göttlichen Gedanken ausdrückten, weil Gott sich hier mit einem Volk nach dem Fleisch beschäftigte. Das Gesetz betrachtete den Menschen nicht als aus Gott geboren wie das Christentum. Natürlich waren auch zu seiner Zeit alle Menschen des Glaubens aus Gott geboren. Das Gesetz selbst hingegen zog keine Linie zwischen dem Wiedergeborenen und dem Nichtwiedergeborenen. Jedenfalls wandte es sich an ganz Israel und nicht nur an Gläubige. Deshalb erlaubte es in Hinblick auf die Herzenshärtigkeit der Israeliten gewisse Taten. So verteidigte unser Herr, auch wenn Er eine gewisse Berücksichtigung des Zustands Israels nach dem Fleisch in dem Gesetz aufzeigt, dasselbe Gesetz Gottes gegen die verderblichen Schlussfolgerungen dieser selbstsüchtigen Pharisäer. „Von Anfang an aber ist es nicht so gewesen. Ich sage euch aber: Wer irgend seine Frau entlässt, nicht wegen Hurerei, und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; [und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch]“ (V. 8.9).
Hier fügt unser Herr etwas hinzu, das nicht im Gesetz stand, und stellt alle Gedanken Gottes hinsichtlich dieser Beziehung heraus. Es gibt nur einen rechtmäßigen Grund, warum sie aufgelöst werden darf, oder, anders ausgedrückt: Eine Ehe muss schon sittlich aufgehört haben, um auch äußerlich zu enden. Im Fall von Hurerei ist dieses Band vor Gott zerstört. Die eheliche Einheit ist mit jener Sünde unvereinbar. Die Entlassung der Frau verkündet dann nur vor anderen Menschen, was in Gottes Augen schon vorher stattgefunden hat. Alles wird
vollständig klar gemacht. Die Gerechtigkeit des Gesetzes wird, soweit es geht, aufrechterhalten. Es bringt jedoch nichts zur Vollkommenheit, weil es in gewissen Fällen ein kleineres Übel erlaubt, um ein größeres zu verhindern. Deshalb fügt unser Herr die zusätzlich benötigte Wahrheit hinzu. Dabei geht Er bis an den Anfang zurück und blickt voraus bis zum Ende. Auf diese Weise offenbart ausschließlich Christus, das wahre Licht, immer vollständig die Gedanken Gottes. Er füllt alle Lücken auf und macht alles vollkommen. Das ist das Ziel, das Werk und die Wirkung der Gnade. Nichtsdestoweniger sagen seine Jünger zu Ihm: „Wenn die Sache des Mannes mit der Frau so steht, dann ist es nicht ratsam zu heiraten“ (V. 10). Ach, die Selbstsucht des Herzens zeigt sich sogar in den Jüngern! Es herrschte damals so sehr die Sitte, eine Frau wegen einer geringfügigen Abneigung, usw. zu entlassen, dass sie erschrocken waren, als der Herr auf die Unauflösbarkeit des Ehebandes bestand.
Danach sagt der Herr: „Nicht alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es gegeben ist; denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es zu fassen vermag, der fasse es“ (V. 11.12). Ich erfahre hier vom Herrn, dass die Einrichtung der Ehe zwar natürlicherweise heilig ist, aber entsprechend dem in unseren Versen als letztem angeführten, d. h. geistlichen, Beispiel zudem eine Kraft Gottes existiert, die einen Menschen darüber hinwegsetzt. Der Apostel Paulus handelte im Geist dieses Verses, wenn er uns sein eigenes Urteil dazu mitteilt als ein Mann, der vom Herrn Barmherzigkeit empfangen hat, um treu zu sein (1. Kor 7,25 ff.). Zweifellos war er zu einem bemerkenswerten Werk berufen worden, welches richtige Familienbeziehungen nicht erlaubte. Sein Wirkungsfeld war unbegrenzt; sein Dienst führte ihn überallhin. Wo immer es Versammlungen gab, die betreut werden mussten, und wo immer Seelen riefen: „Komm herüber ... und hilf uns!“ (Apg 16,9) – ja, weit über jedem Appell seitens Erlöster oder Unbekehrter –, legte der Heilige Geist ihm dieses Werk auf sein hingebungsvolles Herz. Sein Dienst konnte ihn jederzeit an die Enden der Erde rufen und vertrug sich wohl kaum mit den Pflichten eines Gatten und Vaters. Hätte er versucht, beide Verpflichtungen zu vereinigen, wären entweder die Familienbande vernachlässigt oder sein Werk nicht so gründlich ausgeführt worden. Daraus folgte die weise und gnädige Auffassung des Apostels, welche er nicht als Gebot auferlegte, sondern einer geistlichen Gesinnung zur Erwägung empfahl.
Die letzte der drei aufgezählten Menschengruppen ist also bildlich gemeint. Der Herr spricht einfach von solchen, die um der Herrlichkeit Gottes willen unverheiratet leben. Doch beachten wir: Er spricht von einer Gabe, nicht von einem Gesetz und noch weniger von einer besonderen Kaste. Nicht alle erhalten diese Fähigkeit, „sondern denen es gegeben ist“. Es ist ein Vorrecht. Der Apostel bestand mit Nachdruck darauf, dass die Ehe zu ehren sei. Er war der letzte, um den geringsten Makel auf dieses Band zu legen. Aber er wusste auch, dass es eine höhere und alles vereinnehmende Liebe gibt, die in ihrem Maß in die Zuneigungen Christi für seine Kirche (Versammlung) eintritt. Das ist jedoch keine auferlegte Verpflichtung, sondern eine besondere Berufung und Gnadengabe, durch welche er mit Freuden seinen Meister verherrlichen wollte. Seine Wertschätzung der Liebe Christi zu seiner Kirche machte ihn zu dem, der er war. Beachte, das hier steht: „Es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen.“ Das ist jenes System, welches auf dem gegenwärtigen Aufenthalt Christi im Himmel beruht. Folglich gehen jene, denen diese Gabe gegeben ist, gekräftigt durch die Gnade, welche vom Herrn zur Rechten Gottes ausstrahlt, über die natürlichen Bande dieses Lebens erhaben ihren Weg. Ich brauche wohl kaum zu sagen, dass sie jene nicht verachten. Persönlich ehren sie diese Beziehungen und fordern für dieselben alle Ehre von Seiten der Menschen, während sie selbst sich jenem guten Teil hingeben, das nicht von ihnen genommen werden wird.
Danach wird ein anderer Bereich der natürlichen Welt vor uns gestellt, nämlich kleine Kinder; und diese werden schnell gering geachtet. Was ist in dieser Welt so hilflos und ein solches Bild völliger Schwachheit und Abhängigkeit wie ein Säugling? „Dann wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er ihnen die Hände auflege und bete; die Jünger aber verwiesen es ihnen“ (V. 13). Die Jünger betrachteten dies als Störung bzw. als Anmaßung und „verwiesen es ihnen. Jesus aber sprach: Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen, denn solcher ist das Reich der Himmel. Und er legte ihnen die Hände auf und ging von dort weg“ (V. 14.15). So vollständig begegnete Er allen Ansprüchen der Liebe, selbst wenn der Wunsch noch so unvernünftig erschien! Denn warum sollte sich der Herr des Himmels und der Erde damit beschäftigen, kleinen Kindern seine Hände aufzulegen?!
Der Herr wollte jedoch keine fehlgeleiteten Vernunftschlüsse hören. Das will die Liebe nie; denn sie steht in Wahrheit über allen Vernunftschlüssen. „Die Liebe vergeht“, wie die Bibel sagt, „niemals“ (1. Kor 13,8). Darum kann seine Liebe sicherlich jene nicht zurückweisen, die auf dieselbe vertrauen. Er legte seine Hände auf die Kinder und segnete sie (Mk 10,16). Die unwürdigen Gedanken der Jünger, welche dachten, dass Säuglinge der Aufmerksamkeit des Herrn nicht wert seien, wurden nicht beachtet. Ach, wie wenig kannten sie Ihn, obwohl sie schon so lange bei Ihm waren! War es nicht seiner würdig, den Geringsten in den Augen der Menschen zu segnen? Weil die Herzen der Jünger nur schwach in die Gnade Gottes eindringen und sich ihrer erfreuen konnten, missbilligten sie die Tat jener, die ihre Kinder zu Jesus brachten. Doch diese handelten richtig. Sie kannten den Herrn gut genug, um auf seine Liebe zu vertrauen. Sie waren davon überzeugt, dass Er die Kleinen nicht verachten und seinen Segen nicht zurückhalten würde. Und so geschah es auch. Welch eine wichtige Lehre für unsere Seelen! Es braucht sich nicht um uns zu handeln. Es kann auch ein fremdes Kind sein. Dürfen wir den Herrn damit behelligen? Welche Gefühle hat Er? Er ist groß; Er ist mächtig; und dennoch verachtet Er niemand. Vor seiner Herrlichkeit besteht kein großer Unterschied zwischen einer ganzen Welt und einem Wurm. Diese Erde ist ein Nichts, wenn Gott sie an sich selbst misst. Doch wenn Er es tut, dann erblickt Er den, der ein Wurm war und kein Mann (Ps 22,7); und dort findet Er den Gegenstand seiner tiefsten Freude und Fürsorge.
O, mit welcher Anteilnahme blickte unser Herr auf diese Säuglinge! Was bedeutet die Erdkugel im Vergleich zum Schicksal eines kleinen Kindes, das von Jesus gesegnet wird? Jedes Kind hat eine Seele; und wieviel ist sie wert? Darf sie nicht ein Gefäß der Gnade in dieser Welt – und der Herrlichkeit an jenem strahlenden Tag der Ewigkeit – sein? Die Jünger verstanden diese Gedanken nicht, und falls wir sie in einem gewissen Grad verstehen – vergessen wir sie nicht oft? Wie wenig sind unsere Seelen fähig, die kommende Herrlichkeit mit den Szenen der Schwachheit und des Elends im täglichen Leben zu vereinbaren! Wie wenig vermögen wir, unerschütterlich jenen Grundsätzen entsprechend zu handeln, welche nach unserem Glauben an jenem zukünftigen Tag offenbar werden! Freuen wir uns an Schwachheiten und Nöten um Christus willen? Seine Kraft wird in Schwachheit vollbracht (2. Kor 12,9–10). Um wirklich stark zu sein, müssen wir zu Nichts werden. Lasst uns daran denken, wenn wir mit solchen zu tun haben, die wir leicht verachten könnten. Jesus segnete nicht nur die Säuglinge, sondern tadelte auch die Jünger, welche eine falsche Vorstellung von Ihm vermittelten. Sprachen sie nicht, als sei Er nur ein Rabbi? Er aber sagte: „Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen, denn solcher ist das Reich der Himmel.“ Was für ein vernichtendes Wort für den Stolz der Religion! Gehörten die Jünger in diesem Augenblick oder in diesem Ereignis zu den „Solchen“? Hatten sie sich nicht praktisch außerhalb des Reiches gestellt durch den Geist, welchen sie gegen die kleinen Kinder und jene, die sie brachten, zeigten?
Das war aber noch nicht alles. Ein junger Mann „trat“, wie gesagt wird, „trat herzu und sprach zu ihm: Lehrer, was muss ich Gutes tun, um ewiges Leben zu haben?“ (V. 16).2 Hier geht es nicht um die Ehe oder um kleine Kinder. Wir sehen einen Mann, der in seiner Person jede schätzenswerte Eigenschaft und in seinen Umständen jeden Vorzug, den das natürliche Herz verlangen konnte, vereinigte. Er besaß nicht nur alles, was die Menschen als die Grundlage des Glücks in dieser Welt ansehen, sondern wünschte auch aufrichtig den Willen Gottes zu kennen und zu tun. Zweifellos zeigte er eine liebenswürdige Natur. Außerdem wurde er von Jesus angezogen und kam zu Ihm. Was sagt der Herr zu ihm? Aus einem anderen Evangelium erfahren wir, dass Jesus ihn liebte (Mk 10,21), und zwar nicht darum, weil er glaubte und Jesus nachfolgte; denn, ach, wir wissen, dass er es nicht tat. Es gibt verschiedene Formen göttlicher Liebe, abgesehen von der, die uns als zurückgekehrte verlorene Söhne in die Arme schließt. Dieser Mann ging betrübt von Jesus weg. Niemand hat das Recht zu behaupten, dass er jemals glücklich zu Ihm zurückkehrte. Ich sage nicht, dass es nicht vielleicht doch geschehen ist; aber die Bibel spricht nicht davon. Genausowenig, wie die Schrift aufgelöst werden kann, dürfen wir ihr etwas hinzufügen.
Unsere Liebe richtet sich natürlich in besonderer Weise auf die Kinder Gottes und sollte in Gottes Angelegenheiten nur das wertschätzen, was vom Heiligen Geist bewirkt ist. Daraus folgt indessen nicht, dass wir eine liebenswerte Gesinnung oder einen schönen natürlichen Charakter nicht bewundern dürfen. Wenn wir es nicht tun, zeigen wir, dass wir die Gedanken Gottes, so wie sie sich hier in Jesus entfalten, nicht verstehen. In der Schöpfung – sollte ich teilnahmslos einen Fluss oder einen Berg, das Meer, den Himmel, Ebenen, Täler, Wälder, Bäume oder Blumen, die Gott gemacht hat, betrachten (oder vielleicht jeden derartigen Anblick meiden)? Es ist ein absoluter Irrtum anzunehmen, dass eine geistliche Gesinnung uns gefühllos macht für die äußeren Werke Gottes. Doch soll ich nach solchen Aussichten streben? Sollen wir in die Nähe und in die Ferne reisen, um das zu besichtigen, was die Welt sehenswert nennt? Wenn sich mir auf dem Weg des Dienstes für Christus ein großartiger oder schöner Anblick bietet, dann denke ich nicht, dass Er, dessen Werke ich hier sehe, mich auffordert, meine Augen und mein Gemüt zu verschließen. Der Herr richtet selbst unsere Aufmerksamkeit auf die Lilien des Feldes, die schöner sind als Salomo in all seiner Herrlichkeit. Der Mensch bewundert, was ihn seine Eigenliebe und seinen Ehrgeiz in dieser Welt frönen lässt. Das ist das Fleisch. Die Gnade hingegen verachtet nicht, was sittlich oder in der Natur schön ist. Statt dessen würdigt sie alles, was an seinem rechten Platz gut ist, und huldigt dem Gott, Der auf diese Weise seine Weisheit und Macht offenbart. Falls etwas Erschaffenes zum einzigen Mittelpunkt der Betrachtung wird, dann missbraucht das Fleisch die Wahrheit Gottes. Wir dürfen es bewundern, wenn es gottgemäß vor uns gestellt wird; doch wir sollen es nicht zum Ziel unseres Trachtens und Lebens machen. Die Gnade verachtet weder die Schönheiten in der Schöpfung, noch die guten Eigenschaften im Menschen. Falls ich irgendwo etwas Gutes sehe, dann bewundere ich es, das Schlechte hingegen nicht.
Der Herr liebte diesen jungen Mann, in dem es damals offensichtlich keinen Glauben gab. Er ging betrübt von Jesus weg. Welcher Gläubige ist jemals betrübt von Jesus weggegangen? Sein Kummer beruhte darauf, dass er auf den Pfad des Glaubens nicht vorbereitet war. Jesus forderte ihn auf, Ihm zu folgen – allerdings nicht als ein reicher Mann. Er hätte gern irgendetwas Großes getan. Der Herr legte jedoch das Ich in seinem Herzen offen. Er wusste, dass trotz all des natürlicherweise Schönem, welches auch schon durch das Gesetz erprobt war, nichts als Eigendünkel dem Wesen dieses jungen Mannes zugrunde lag, wie es seine eigene Probe offenbar machte. Das Fleisch verkehrte gerade diese Vorzüge zu einen Anlass, Jesus nicht nachzufolgen. Das Ich muss zerbrochen werden. Er sollte Jesus als ein Niemand nachfolgen, damit Dieser sein ein und alles werde. Alles andere wäre ein Zerrbild gewesen. „Lehrer“, sagte er, „was muss ich Gutes tun, um ewiges Leben zu haben?“ Er hatte noch nicht die erste Lektion gelernt, die ein Christ kennt und die ein überführter Sünder lernen muss, nämlich dass er verloren ist. Daran hatte er nie gedacht. Wenn ein Ungläubiger sich unter Christen aufhält, übernimmt er oft ihre Sprache und Gedanken. Wir dürfen jedoch sicher sein, dass in ihm bald gewisse Anzeichen verraten, dass er das Leben eines Christen nicht wirklich versteht. Dieser Jüngling offenbarte völlige Unkenntnis über seinen Ruin. Er nahm an, dass er Gutes tun könnte. Ein Sünder gleicht dem Aussätzigen von 3. Mose 13, der Gott kein Opfer bringen konnte und außerhalb des Lagers bleiben musste, um „unrein, unrein!“ zu rufen. Dieser junge Mann hatte indessen kein Empfinden für die Sünde. Seine Worte lauteten nicht: „Was muss ich tun, um errettet zu werden?“, sondern „was muss ich Gutes tun, um ewiges Leben zu haben?“ Er betrachtete das ewige Leben als Frucht von guten Taten seitens des Menschen. Er hatte das Gesetz erfüllt und, soweit er wusste, nie gebrochen.
Unser Herr sagte zu ihm: „Was fragst du mich über das Gute? Einer ist gut. Wenn du aber ins Leben eingehen willst, so halte die Gebote“ (V. 17). Er begegnete dem jungen Mann auf seinem Boden. Dieser dachte nicht im geringsten daran, dass er mit Gott selbst sprach. Er kam zu Ihm als zu einem guten Menschen. Auf dieser Grundlage erlaubte der Herr nicht, dass Er „gut“ genannt wurde (Mk 10,18). Der Jüngling sah in Ihm nicht mehr als einen Menschen und als ein solcher hatte Er kein Recht, „gut“ genannt zu werden. Gott allein ist gut. Hätte der junge Mann Christus als den erkannt, der Er war und ist, nämlich eine göttliche Person, dann hätte der Herr, wie ich denke, wohl kaum diese Anrede zurückgewiesen. Aber hätte der Jüngling in diesem Fall überhaupt seine Frage gestellt?!
Der Herr beschäftigte sich folglich mit ihm auf seinem eigenen Boden. „Wenn du aber ins Leben eingehen willst, so halte die Gebote. Er spricht zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Diese: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst kein falsches Zeugnis ablegen; ehre den Vater und die Mutter; und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (V. 18.19). Der Herr zitierte die Gebote, welche die zwischenmenschlichen Beziehungen betreffen – die zweite Tafel des Gesetzes, wie sie genannt wird. „Dies alles“, sagte der junge Mann, „habe ich beachtet; was fehlt mir noch?“ (V. 20). Darauf antwortete der Herr: „Wenn du vollkommen sein willst, so gehe hin, verkaufe deine Habe und gib sie den Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben; und komm, folge mir nach!“ (V. 21). Und was dann? „Als aber der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt weg, denn er hatte viele Besitztümer“ (V. 22). Er liebte seine Güter mehr als Jesus.
Das gab unserem Herrn die Gelegenheit, eine weitere Wahrheit zu entfalten, die für einen Juden besonders überraschend war; denn dieser betrachtete Reichtum als ein Zeichen des Segens Gottes. In einem ähnlichen Geist redeten auch die Freunde Hiobs, obwohl sie Nichtjuden waren, weil er dem Urteil einer fleischlichen Gerechtigkeit entspricht. Sie dachten, dass Gott gegen Hiob sei, da er in eine unerhörte Prüfung gekommen war. Der Herr stellte im Blick auf das Reich der Himmel die ernste Wahrheit vor, dass die Vorzüge des Fleisches für den Geist Gottes positive Hindernisse bilden. „Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Schwerlich [d. h., mit Schwierigkeiten; es bedeutet nicht „unmöglich, sondern „kaum möglich“] wird ein Reicher in das Reich der Himmel eingehen“ (V. 23). Er wiederholt seine Worte noch einmal mit Nachdruck. „Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurchgehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes eingehe“ (V. 24).
„Als aber die Jünger es hörten, erstaunten sie sehr und sagten: Wer kann dann errettet werden?“ (V. 25). Die Antwort des Herrn ist vollkommen. „Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich“ (V. 26). Wenn es um den Menschen geht, der wirkt, um in das Reich einzugehen, sind Reichtümer nur eine Bürde, die seinen Eintritt verhindert. Er schleppt sie umsonst mit sich; und dasselbe gilt für alle Dinge, die er für erstrebenswert hält. Was immer ich an Gutem mit mir trage – sei es sittliches Verhalten, irdische Stellung oder sonstiges –, ist in Hinsicht auf das Reich ein Hindernis und macht den Eingang in dasselbe für den Menschen unmöglich – ja, völlig unmöglich! Aber bei Gott (und dafür mögen wir Ihn preisen!) sind alle Dinge möglich, wie groß auch die Schwierigkeit. Darum erwählte Gott bei dem Ruf seiner Gnade alle Arten von Menschen in allen Umständen. Wir lesen von einem Mann, der aus dem Hofstaat des Herodes berufen war (Apg 13,1); wir lesen von Heiligen aus dem Haushalt des Kaisers (Phil 4,22). Eine große Anzahl Priester glaubte (Apg 6,7) sowie auch Barnabas, der Levit, mit seinen Häusern und Ländereien und vor allem Saulus von Tarsus, der zu den Füßen Gamaliels erzogen war. Alle diese Schwierigkeiten gaben Gott die Gelegenheit, seine Macht und Gnade zur Geltung zu bringen.
Als Petrus hörte, wie schwer es für einen Reichen sei, errettet zu werden, hielt er die Zeit für gekommen, von dem zu sprechen, was sie um des Herrn willen aufgegeben hatten, und zu erfahren, was sie dafür als Lohn erhalten würden. „Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns nun zuteil werden?“ (V. 27). Wie schmerzlich menschlich war dies! „Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und jeder, der verlassen hat Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter [oder Frau] oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen, wird hundertfach empfangen und ewiges Leben erben“ (V. 28.29). Nichts, was der Gläubige tut oder erleidet, wird im Reich unerwähnt bleiben. Darin liegt sowohl ein Trost als auch ein ernster Gedanke. Unsere jetzigen Wege haben zwar nichts mit der Vergebung unserer Sünden zu tun, sie sind aber doch voll großer Folgen hinsichtlich des Zeugnisses für Christus. Sie werden darum einen großen Einfluss auf unsere zukünftige Stellung im Reich haben. Wir dürfen die Lehre von der Gnade nicht mißbrauchen, um jene von der Belohnung zu leugnen. Allerdings ist auch in dieser Hinsicht Christus der einzige rechtmäßige Beweggrund für den Erlösten. Wir werden die Vergeltung empfangen, für das, was wir in dem Leib getan haben, entsprechend der Art, wie wir es getan haben – es sei Gutes oder Böses –, wie der Herr hier ganz eindeutig sagt. Die Zwölf waren dem verworfenen Herrn gefolgt, obwohl natürlich seine Gnade ihnen die Kraft dazu gegeben hatte. Nicht sie hatten Ihn erwählt, sondern Er sie. Sie werden jetzt ermutigt durch die Versicherung, dass ihre Taten und Leiden von Ihm nicht vergessen werden in jener gesegneten Zeit der Wiedergeburt. Dann wird der Herr die große Umwandlung in dieser Welt vornehmen. So wie der Gläubige schon vor seiner Auferstehung eine neue Schöpfung in dem Herrn ist, so wird der Herr sozusagen auch die Welt erneuern, bevor die neuen Himmel und die neue Erde ins Dasein gerufen sind.
Beachten wir, dass das, was hier besprochen wird, sich nicht auf den Himmel bezieht! Im Himmel werden wir durchaus herrlichere Aufgaben erfüllen, als die zwölf Stämme Israels zu richten; und doch ist den zwölf Aposteln während der Herrschaft Christi auf der Erde ein herrliches Los bestimmt. Eine ähnliche Herrlichkeit wartet auch auf die übrigen Heiligen Gottes, wie wir in 1. Korinther 6,2 lesen: „Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden?“ Die Ausführungen, zu denen dieser Vers gehört, sollen den Gegensatz zeigen zwischen unserer Segnung und der Gesinnung eines Erlösten, der die Gerichtsbarkeit der Welt in Anspruch nimmt in einer Rechtssache zwischen ihm und einem anderen Gläubigen. Wir haben uns von der Welt ganz und gar getrennt zu halten, um den Grundsätzen treu zu sein, zu denen Christus uns berufen hat. Daran sollte ein Christ immer denken. Doch kann das Richten der Welt kaum zu unserer Tätigkeit im Himmel gehören. Wir werden mit dem Herrn für eine Zeit den Himmel verlassen; nur dann werden wir hienieden richten. Es bedeutet immer Verlust für die Seele, wenn wir irgendeine einfache Wahrheit Gottes aus den Augen verlieren. Hier handelt es sich um eine sittlich gesehen geringere Wahrheit; und dennoch benötigen wir sie. Wir müssen unsere Waffen immer dem Köcher des Herrn entnehmen; denn, wir dürfen dessen sicher sein: Ausschließlich seine Pfeile treffen stets.
Wenn all die natürlichen Beziehungen unter den Menschen und alle Vorteile dieses Lebens um seines Namens willen aufgegeben werden, erhält derjenige, der aufgibt, hundertfältig zurück und dazu ewiges Leben. Nur das Evangelium des Johannes spricht vom ewigen Leben als gegenwärtigen Besitz; die anderen verheißen es für die Zukunft. Wir haben den Grundsatz dieses Lebens schon jetzt in Christus empfangen; seine Fülle werden wir bald in Herrlichkeit genießen. „Aber viele Erste werden Letzte und Letzte Erste sein“ (V. 30). Was für ein Wink an Petrus, vorsichtig zu sein! Jeder selbstgerechte Anspruch ist eine drohende Schlinge und findet bald seine rechte Wertung unter der mächtigen Hand Gottes. Wenn wir selbst das Aufgeben aller Dinge bewerten, verliert es seinen Wert. So wandten sich viele, die den Lauf gut begannen, von der Gnade ab zum Gesetz. Sogar Petrus wurde von dem letzten (dafür aber ersten) der Apostel getadelt, wie wir aus dem Galaterbrief erfahren (Gal 2,11ff.).
Der Herr mache seine Gnade zur Kraft unserer Herzen; und wenn wir irgendetwas oder alles geopfert haben, dann lasst uns dieses für Dreck achten, um Christus zu gewinnen (Phil 3,8).
Fußnoten
- 1 z. B. Römer 2,17 ff (Übs.).
- 2 Bei diesem und dem 17. Vers folge ich (hinsichtlich des Wortlauts) den ältesten Autoritäten und nicht dem Text. Rec., obwohl er von vielen und keineswegs nur modernen Handschriften gestützt wird. Möglicherweise wurde unser Evangelium den Texten von Markus 10,17-18 und Lukas 18,18-19 angepasst (W. K.). Anm. d. Übs.: Der Einwand Kellys bezieht sich auf den Text der englischen „Authorized Version“ (und der deutschen „Lutherbibel“ bis wenigstens 1948). Beide Bibelübersetzungen sind auch heute noch weit verbreitet.