Die Offenbarung Jesu Christi

Gott und das Lamm

Offenbarung 4 und 5

Wir haben das, „was ist“ betrachtet. Das vierte Kapitel beginnt daher mit den Worten:

„Nach diesem [oder „nach diesen Dingen“, d. h. „was ist“] sah ich: Und siehe, eine Tür war geöffnet in dem Himmel, und die erste Stimme, die ich wie die einer Posaune mit mir hatte reden hören, sprach: Komm hier herauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss“ (V. 1).

Die nun folgenden neuen Dinge müssen wir in zwei Teile teilen – die Gerichte, die vor dem Kommen des Herrn und der Errichtung seines Reichs stattfinden und sein Kommen und das Reich selbst. Wir beschäftigen uns im Folgenden mit dem ersten Teil.

Um welche Ereignisse geht es hier nun? Wenn das, „was ist“ nur auf die sieben Versammlungen in Kleinasien zutrifft, dann wird das, „was nach diesem geschehen wird“ zu irgendeinem Zeitpunkt nach der Verfassung der Offenbarung beginnen und es gibt zweifellos eine gewisse Übereinstimmung zwischen der hier umrissenen Darstellung und einigen bedeutenden Ereignissen der späteren Geschichte. Viele Prophezeiungen erfüllen sich zunächst nur allgemein und unvollständig und später kommt es zu einer weitaus exakteren und vollständigeren Erfüllung. Wenn das, „was ist“ in seiner weitergehenden Bedeutung gesehen wird, nämlich als etwas, das die gesamte Kirchengeschichte umfasst, dann wird das, „was nach diesem geschehen wird“ natürlich erst dann beginnen, wenn die Kirchengeschichte zu Ende ist.

Geht man davon aus, dass die erste Auslegung allgemeine Wahrheiten enthält, so ist es aus den bereits erwähnten Gründen wahrscheinlich, dass die hauptsächliche Anwendung dessen, „was ist“ die Kirche vom Anfang bis zu ihrem Ende auf der Erde betrifft. Daher wird die Prophezeiung dessen, „was nach diesem geschehen wird“ umfassender und detaillierter erfüllt, nachdem es die Versammlung nicht mehr auf der Erde gibt. Wir finden keinen Hinweis auf die Versammlung auf der Erde während der nun folgenden Gerichte. Eine Tatsache, die sich wohl nicht erklären ließe, wenn diese Gerichte stattfinden würden während die Versammlung noch auf der Erde ist. Die Namen und Titel, mit denen Gott sich hier vorstellt unterscheiden sich außerdem sehr stark von denen, die Er gebraucht, wenn Er von seiner Beziehung zu der Versammlung spricht. Wir sehen auch, dass Christus hier in ganz anderem Charakter auftritt als bei seiner Vorstellung gegenüber den sieben Versammlungen in Asien. Ab diesem Zeitpunkt sehen wir in der Offenbarung Gottes Wege hinsichtlich der Errichtung des Messianischen Königreichs und nicht sein Handeln in der gegenwärtigen Haushaltung. Das wird die weitere Betrachtung noch unter Beweis stellen.

Für solche, die mit dem Thema nicht so vertraut sind, mag es hilfreich sein, wenn wir kurz die Reihenfolge der kommenden Ereignisse betrachten, wie sie an anderen Stellen der Schrift erwähnt werden. Es wird hier von zwei großen Ereignissen gesprochen, die vor der Versammlung und der Welt stehen. Das ist das Kommen des Herrn für die Seinen und das Kommen des Herrn mit den Seinen. Es ist überaus wichtig, zu beachten, dass es sowohl einen zeitlichen als auch einen inhaltlichen Unterschied zwischen diesen beiden Ereignissen gibt.

Das Kommen des Herrn für die Seinen ist die gegenwärtige Hoffnung der Versammlung. Bei diesem Ereignis, das jederzeit geschehen kann, werden alle lebenden und toten Gläubigen vom Beginn der Erde an entrückt, um dem Herrn in der Luft zu begegnen. Die Versammlung als Leib Christi, die nur aus wahren Gläubigen besteht, wird dann nicht weiter auf der Erde existieren.

Nach dem Kommen des Herrn für die Seinen und vor dem Kommen des Herrn mit den Seinen wird Gott nicht, wie in der jetzigen Zeit, ein Volk für sich zu gewinnen suchen, das dann mit Christus im Himmel vereint sein wird, sondern den Weg für die Errichtung des Königreichs Christi auf der Erde vorbereiten und ein Volk bereit machen, Ihn als den irdischen Herrscher anzunehmen. Diese beiden Ziele werden nur durch schwere Gerichte auf der Erde erreicht. Gerichte, in denen seine Feinde bestraft und sein Volk geläutert wird. „Die Stunde der Versuchung“, von der wir bereits gesprochen haben, ist die Zeit, in der diese Gerichte stattfinden werden.

Das Kommen des Herrn mit den Seinen wird am Ende dieser „Stunde der Versuchung“ stattfinden, nachdem die vorläufigen Gerichte zu Ende gebracht wurden. Es wird als das Kommen des Sohnes des Menschen, das Kommen des Tages des Herrn und als die Erscheinung Christi bezeichnet. Bei diesem Kommen wird Christus Gericht über seine Feinde ausüben, sein auserwähltes irdisches Volk erlösen und sein Reich in Gerechtigkeit über der Welt aufrichten.

Zwischen dem Kommen des Herrn für die Seinen und dem Kommen des Herrn mit den Seinen oder, in anderen Worten, zwischen der Entrückung der Versammlung und der Errichtung des Königreichs liegt, wie bereits erwähnt, eine Periode schwerer Gerichte. In dieser Zeit handeln Gott und Christus anders, bzw. offenbaren sich in einem anderen Charakter, als in der derzeitigen Haushaltung. In den vor uns liegenden Prophezeiungen werden wir nun sehen, in welcher Übereinstimmung mit dem Charakter dieses Zeitabschnitts Gottes Handeln und seine Titel sind, und wie völlig sie sich vom dem Charakter der derzeitigen Haushaltung unterscheiden.

Die vorläufigen Gerichte, die in diesem Teil des Buchs einzeln aufgeführt werden, bestehen aus unterschiedlichen Gruppen. Bevor diese jedoch berichtet werden, wird unser Blick auf die Szene im Himmel gelenkt. Hier wird uns ein Einblick davon gegeben, wie Gott die Dinge sieht, wir sehen den Charakter, in dem Er handelt, die Ziele, die Er verfolgt und die verborgenen Beweggründe, welche die der Welt bevorstehenden Gerichte lenken. In diesen zwei Kapiteln wird Gott zunächst in seinen Rechten und Titeln als Schöpfer in seinem Handeln mit der von Ihm geschaffenen Welt dargestellt, danach finden wir Ihn in seiner souveränen Hoheit als Richter, der jedes Gericht „dem Mann deiner Rechten, ..., dem Menschensohn, den du dir gestärkt hast“ (Ps 80,18) übergibt.

Gott als Schöpfer

(Offenbarung 4)

Der erste, bereits zitierte Vers enthält die Aufforderung an Johannes, durch eine geöffnete Tür in den Himmel einzutreten. Der Schauplatz ist nun ein völlig anderer. Im Geist ist er nicht länger auf Patmos, wo er die richterliche Beurteilung über die Versammlung hier auf der Erde hörte, sondern im Himmel. Dort schaut er die Entwicklung der Ereignisse in Vorbereitung auf die Errichtung des irdischen Königreich Christi an. Das ist der Platz, von dem aus der Gläubige die „Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird“ (Off 3,10) sehen wird. Johannes wird daher in den Beobachtungsbereich versetzt, in der die Versammlung die Gerichte dieser schrecklichen Zeit sehen wird. Das impliziert natürlich, dass die Ereignisse, die Er beschreibt, diese Gerichte sind.

Warum, so mag man fragen, wird dann aber nichts über die Entrückung der Versammlung gesagt? Weil in der Offenbarung die Versammlung auf der Erde nicht in ihren Vorrechten und Hoffnungen gesehen wird, sondern in ihrer Verantwortung und ihrem Versagen. Darüber hinaus ist Prophetie keine fortlaufende Erzählung, sondern eine Abfolge von einzelnen Szenen, die oftmals hinsichtlich Zeit und Situation weit auseinander liegen. So auch hier. Das Buch offenbart Christus als Richter. Sein richterliches Urteil über die Christenheit, oder die bekennende Kirche, kommt zuerst, dann folgen seine Gerichte, die auf die Erde ausgegossen werden, nachdem die wahre Kirche, sein Leib, von der Erde weggenommen wurde. Vor diesem Hintergrund gibt keinen Raum für die „glückselige Hoffnung“ (Tit 2,13). Wir sehen, dass die Versammlung, die gesamte Körperschaft wahrer Gläubiger, nicht mehr da ist, erfahren jedoch aus anderen Schriftstellen, dass sie weggenommen wurde.

„Sogleich war ich im Geist; und siehe, ein Thron stand in dem Himmel, und auf dem Thron saß einer. Und der da saß, war von Aussehen gleich einem Jaspisstein und einem Sardis, und ein Regenbogen war rings um den Thron, von Aussehen gleich einem Smaragd“ (V. 2,3).

Das ist Gott, der auf dem Thron sitzt. Der Jaspis wird als sehr kostbarer Stein bezeichnet (Off 21,11). Beide Edelsteine deuten auf glänzende Herrlichkeit hin. Es ist eine Sitzung des Gerichts, denn aus dem Thron gehen hervor Blitze und Stimmen und Donner“ (V. 5). Der Thron ist außerdem von einem Regenbogen umgeben, Gottes Zeichen des „ewigen Bundes“ mit der Schöpfung (1. Mo 9,16). Als Hesekiel Gott sah, wie Er Jerusalem der Verwüstung überließ, sah er „das Aussehen des Bogens, der am Regentag in der Wolke ist“ (Hes 1,28). Auch hier sehen wir, dass Gott im Gericht des Bundes gedenkt, den Er mit der Erde machte. Der Smaragd könnte ein Symbol dafür sein, wie kostbar dieser Bund in seinen Augen ist, oder man könnte in der grünen Farbe einen Hinweis darauf sehen, wie das Auge zur Ruhe gebracht wird, wenn es durch den Blick auf die bevorstehenden Gerichte beunruhigt ist.

Es erfreut sicher unser Herz, wenn wir in all dem Schrecken, durch den uns dieses Buch führt, nach oben schauen und sehen, dass der Regenbogen des unfehlbaren Bundes Gottes mit der Welt alles umspannt. Gott wird verherrlicht und Christus wird sogar in diesem Schauplatz seine Rechte erhalten, woran sich das Herz des Gläubigen freuen kann. Der durch den Regenbogen angedeutete Bund ist jedoch ein Bund mit der Welt und nicht mit der Versammlung. Dass er nun im Zusammenhang mit dem Thron erscheint, ist ein Hinweis darauf, dass Gottes Handeln hier nicht in Verbindung mit der Versammlung steht, sondern mit der Welt, wobei Israel stets der zentrale Gegenstand ist.

„Und rings um den Thron waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste, bekleidet mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Kronen“ (V. 4).

Wer sind diese Ältesten? Es sind keine Engel, denn im nächsten Kapitel stehen die Engel „um den Thron her und um die lebendigen Wesen und die Ältesten“ und stimmen ein Lob an, das sich von dem der Ältesten zuvor unterscheidet (Off 5,11). Die Anzahl der Ältesten ist symbolisch und ein deutlicher Hinweis auf die von David eingeführten 24 Priesterabteilungen. Ihre „weißen Kleider“ sind die Kleidung, die dem Überwinder verheißen wurde und die nachher ein Symbol der „Gerechtigkeiten der Heiligen“ sind (Off 19,8). Auch die Throne, auf denen sie sitzen und die goldenen Kronen, die sie tragen, sind beides Verheißungen an die Gläubigen. Ihre Stellung als Beisitzer Gottes in diesem Gericht entspricht der Stellung der Heiligen, die „die Welt richten werden“ (1. Kor 6,2). Alles, was wir hier in der Schilderung dieser Ältesten finden, legt nahe, dass sie es sind, die das zuvor betrachtete Lob anstimmen: „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen“ (Off 1,5.6).

Wir haben hier nicht nur die Tatsache, dass die Versammlung auf der Erde nicht erwähnt wird oder dass Johannes von dem Ort auf die Erde schaut, von dem aus die Gläubigen nach der Entrückung der Versammlung Zeugen der nachfolgenden Gerichte sein werden, sondern wir haben eine Gruppe im Himmel, die in jeder Hinsicht der Stellung der entrückten Gläubigen entspricht. Darüber hinaus sehen wir hier Gott als Richter in einer Tätigkeit, die Ihm durch die Erinnerung an seinen Bund mit der Erde zugestanden ist. Sie passt aber nicht zu seinem derzeitigen Wirken in Gnade, sondern stimmt mit dem überein, was über sein Handeln nach Ablauf der Gnadenzeit vorhergesagt wird und damit, dass Er sein Handeln mit der Welt in Vorbereitung zur Errichtung des messianischen Königreichs wieder aufnimmt. All das zeigt, dass die hier beschriebene Szene nach dem Kommen des Herrn für die Seinen stattfinden wird und dass die Ältesten im Himmel die entrückten und Ihm gleichgestalteten Gläubigen darstellen.

Der Thron und seine Umgebung werden wie folgt beschrieben:

„Und aus dem Thron gehen hervor Blitze und Stimmen und Donner; und sieben Feuerfackeln brannten vor dem Thron, die die sieben Geister Gottes sind. Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall“ (V. 5,6).

Die Blitze und Donner zeigen, dass es sich um einen Thron des Gerichts handelt. Der Geist wird in seiner vielfältigen Wirkungsweise im Gericht gesehen, was durch die sieben brennenden Feuerfackeln in Verbindung mit dem Thron symbolisiert wird. Das „gläserne Meer, gleich Kristall“ ist ein Sinnbild für unveränderliche Reinheit im Gegensatz zu dem Meer mit Wasser im Tempel. Auf der Erde bestand die Notwendigkeit der Reinigung, im Himmel nicht, so dass das Meer nicht länger aus Wasser, sondern aus Kristall ist, diesem „wundervollen Kristall“ unbefleckter Reinheit und Heiligkeit, den Hesekiel vor dem Thron Gottes sah (Hes 1,22.26).

Neben den Feuerfackeln und dem Meer aus Kristall

„inmitten des Thrones und um den Thron her waren vier lebendige Wesen, voller Augen vorn und hinten. Und das erste lebendige Wesen war gleich einem Löwen, und das zweite lebendige Wesen gleich einem Kalb, und das dritte lebendige Wesen hatte das Angesicht wie das eines Menschen, und das vierte lebendige Wesen war gleich einem fliegenden Adler. Und die vier lebendigen Wesen – jedes von ihnen hatte je sechs Flügel – sind ringsum und innen voller Augen, und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der da war und der da ist und der da kommt!“ (V. 6–8).

Die lebendigen Wesen erinnern zum Teil an die Seraphim, die Jesaja über dem Thron des Herrn sah. Diese hatten sechs Flügel und riefen „Heilig, heilig, heilig“ (Jes 6,1-3). Ebenso erinnern sie zum Teil an die lebendigen Wesen, die Hesekiel in einem Gesicht Gottes sah. In deren Gesichtern finden wir auch den Löwen, den Stier, den Mensch und den Adler und die Räder, die mit ihnen laufen sind „voller Augen ringsum“ (Hes 1). Sie sind sowohl „inmitten des Thrones“ als auch um ihn herum, was wohl ein Zeichen dafür ist, dass sie mehr Symbole für Gottes Handeln in Vorsehung und Gericht sind als separate Wesen. Sie sind voller Augen, vorne und hinten und mittendrin, ein Hinweis auf vollkommenes Wissen und Einsicht. Der Mensch, der Stier, der Löwe und der Adler zeigen die vier Hauptvertreter der lebenden Schöpfung, in denen Gott seine Macht dargestellt hat und vielleicht sind sie auch ein Sinnbild für Einsicht, Nützlichkeit, Macht und Schnelligkeit seiner Gerichte. In ihren Flügeln sehen wir die Geschwindigkeit mit der seine Absichten ausgeführt werden, während sie unermüdlich die Heiligkeit verkünden, die sein ganzes Handeln kennzeichnet.

In beiden Begebenheiten, wo wir die lebendigen Wesen zuvor schon finden, übt Gott Gericht aus. An beiden Stellen tritt Er im Tempel in Jerusalem in Erscheinung und Er offenbart sich bei beiden Ereignissen, indem Er seine Absichten mit Israel, dem Mittelpunkt seiner Pläne mit der Erde, vorstellt. Die Herrlichkeit, in der wir Ihn hier sehen, ist daher eine Herrlichkeit, die mit Israel in Verbindung steht. Jesaja wurde gesagt, dass die Zerstörung Jerusalems bevorstand und Hesekiel sah, wie die Herrlichkeit den Tempel und die Stadt verließ, bevor die Herrschaft der Nationen begann. In der nachfolgenden Prophezeiung über das Reich des Messias und die Wiederherstellung Jerusalems kehrt die gleiche Herrlichkeit „wie das Gesicht, das ich gesehen hatte, als ich kam, um die Stadt zu verderben“ (Hes 43,3) zurück und bleibt in dem wieder errichteten Tempel. All das zeigt uns, dass uns hier nicht Gottes Wege mit der Versammlung oder der gegenwärtigen Haushaltung gezeigt werden, sondern dass es hier um Israel und das zukünftige Zeitalter geht, wenn Gott sein Handeln zur Erfüllung seiner Ziele mit der Welt wieder aufnehmen wird.

Das Gleiche wird auch mit dem Titel Herr, Gott, Allmächtiger“ angedeutet. Diese Namen erinnern an Gottes Bund mit Abraham und Israel und beziehen sich auf Seine Regierungswege mit der Welt. Sie werden, in Übereinstimmung mit dem allgemeinen Charakter des Buches, im ersten Kapitel verwendet. Bei den Sendschreiben an die sieben Versammlungen finden wir sie dann jedoch nicht mehr. Nach den Sendschreiben werden diese Titel wieder genannt und bis zum Ende des Buchs beibehalten. Das zeigt uns, dass wir hier eine Epoche vor Augen haben, die sich von der der Versammlung deutlich unterscheidet.

Die Verkündigung der Heiligkeit Gottes zieht die Anbetung der Ältesten nach sich.

„Und wenn die lebendigen Wesen Herrlichkeit und Ehre und Danksagung geben werden dem, der auf dem Thron sitzt, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, dann werden die vierundzwanzig Ältesten niederfallen vor dem, der auf dem Thron sitzt, und den anbeten, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und werden ihre Kronen niederwerfen vor dem Thron und sagen: Du bist würdig, o unser Herr und unser Gott, zu empfangen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden.“ (V. 9–11).

Das ist keine zu dem Vater gerichtete Anbetung, sondern sie gilt Gott, dem Schöpfer und Erhalter aller Dinge. In diesem Kapitel wird der Herr Jesus nie separat erwähnt oder gesehen. Dennoch ist Er in der Schöpfung die Person der Gottheit, die aktiv tätig ist „Denn durch ihn sind alle Dinge geschaffen worden,... Und er ist vor allen, und alle Dinge bestehen durch ihn“ (Kol 1,16.17). Hier ist also nicht der Vater, unterschieden von dem Sohn, der Gegenstand der Anbetung, sondern Gott, der Schöpfer, einschließlich Vater, Sohn und Geist. Die ganze Herrlichkeit der Schöpfung ist nur übernommen und die Ältesten, obwohl sie gekrönt wurden und sogar zusammen mit Gott Gericht üben, fallen nieder und beten den Ewigen an, indem sie ihre Kronen vor dem Thron niederwerfen und anerkennen, dass Ihm allein die Ehre, die Herrlichkeit und die Macht gebührt, da alle Dinge durch Ihn und für Ihn bestehen und erschaffen wurden.

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