Meine Feste
Das Passah
„Dies sind die Feste des HERRN, heilige Versammlungen, die ihr ausrufen sollt zu ihrer bestimmten Zeit: Im ersten Monat, am Vierzehnten des Monats, zwischen den zwei Abenden, ist Passah dem HERRN“ (3. Mose 23,4.5).
Mit diesem Ausspruch treten wir in die Serie der sieben Feste ein, die uns die haushaltsmäßigen Wege Gottes vorstellen, mit denen der Sabbat vom Beginn dieses Kapitels erreicht werden wird. Wir beginnen mit der großen Grundlage von allem, dem Tod unseres Herrn Jesus Christus auf Golgatha, der zur Verherrlichung Gottes und zum Segen des Menschen geschah.
Beachten wir eine neue Ausdrucksweise hier: zu ihrer bestimmten Zeit. Jedes Fest hat seine passende Zeit und zugemessene Ordnung in diesem Kapitel, und diese Ordnung müssen wir sorgfältig beachten. Wie könnten wir die Segnungen des Laubhüttenfestes erfassen, wenn wir nicht mit dem Kreuz Christi beginnen? Zu ihrer bestimmten Zeit wird uns eine göttliche Anordnung zeigen, die nach einem ganz genauen Plan ausgearbeitet worden ist. Nicht wie die Welt, die nur zu gerne die Segnungen des Reiches Gottes annehmen würde, aber die dafür absolut notwendige Grundlage des Todes Christi ignorieren möchte. Gott hat seinen eigenen Weg und seine eigene Zeit, die Dinge zu entwickeln, und wir müssen uns an diesen Plan halten, wenn der mit diesen Dingen verbundene Segen zu unserem persönlichen Besitz werden soll.
Was für eine Fülle kostbarer Gedanken erfüllt unsere Herzen, wenn wir über dieses erhabene Thema der Erlösung durch das Blut nachsinnen. Für Israel bedeutete es Befreiung aus der Knechtschaft des Pharao, und Für Gott war es die Grundlage, dieses Volk aus Ägypten zu befreien und in die Wüste zu sich selbst zu führen. Wir wissen, dass sie diese Anordnung als eine Gedächtnisfeier in der Wüste hielten (4. Mose 9). Dann hielten sie es erneut als eine Gedächtnisfeier, als sie in das verheißene Land einzogen (Josua 5). Aber nur ein einziges Mal sprengten sie das Blut an die Türpfosten und den Türsturz. Dies spricht wieder von der einmaligen und für immer gültigen Anwendung des Blutes Christi. Niemals muss das wiederholt werden. Wenn wir diese drei Begebenheiten zusammen nehmen, haben wir:
- die Erlösung durch das Blut und die Befreiung von dem Pharao und aus Ägypten (2. Mo 12),
- eine Gedächtnisfeier, die uns an unseren Pilgrims-Charakter erinnert während wir auf dem Weg zu unserem Erbteil diese Wüste durchschreiten (4. Mo 9),
- ein Eröffnen der Segnungen des Erbteils für uns (Jos 5).
Der Tod Christi also hat uns zu Gott gebracht, hat uns aus Ägypten herausgeführt, erhält uns in unserem Pilgrims-Charakter auf unserem Weg durch diese Welt, und bringt uns in das Land, das göttliche Erbteil.
Wir meinen jedoch, dass das Passah als ein Fest in diesem Kapitel über diese unterschiedlichen Gesichtspunkte noch hinausgeht. Hier wird uns nicht so sehr der Tod Christi als Grundlage unserer Erlösung vorgestellt, sondern als die große Grundlage für Gott, auf welcher Er all seine Wege und Gedanken zu seiner eigenen Verherrlichung aufrichten kann. Es ist das Passah dem HERRN! Was für ein Gewinn für unsere Seelen, wenn wir das Werk Christi auch mal unter dem Gesichtspunkt betrachten, wie es zum Wohlgefallen Gottes vollbracht wurde, und nicht nur wie es uns unter den Segen Gottes gebracht hat. Gewiss ist es das Wohlgefallen Gottes, uns in den Bereich des Segens bringen zu können, und in erster Linie ist Christus für dieses Wohlgefallen Gottes auf dem Kreuz gestorben. Diese beiden Gedanken sehen wir deutlich in Hebräer 10,9 und 10: „Ich komme, um deinen Willen, o Gott, zu tun“ (Vers 9); „durch welchen Willen wir geheiligt sind“ (Vers 10). Warum kam der Herr in diese Welt? Um den Willen Gottes zu tun. Was ist dieser Wille? Unsere Heiligung. Wahrhaftig ein Passah dem Herrn. Das scheint also der Hauptgegenstand des Passahs in diesem Kapitel zu sein: die Gedächtnisfeier des Todes Christi als vollendend den Willen Gottes, der großen und ewigen Grundlage sowohl der Herrlichkeit Gottes als auch dem immer währenden Segen für den Menschen.