Botschafter des Heils in Christo 1885
Christus predigen - Teil 3/3
Wir haben in dem Vorhergehenden Christus als den vollkommenen Prüfstein und als das reine, fleckenlose Opfer unseren Lesern vorzustellen gesucht, und so bleibt uns nur noch übrig, Ihn als das Muster oder Vorbild zu betrachten, nach welchem der Heilige Geist jeden wahren Gläubigen zu bilden und zu gestalten sucht. Indes möchte gefragt werden: Wie ist das jemals möglich? Wie könnten solch elende Geschöpfe, wie wir sind, einem so herrlichen und vollkommenen Bilde gleichgestaltet werden? Die Beantwortung dieser Frage wird in noch vollständigerer Weise, als es bisher geschehen ist, die reiche Segnung und den unendlichen Wert der Wahrheiten, welche bereits vor unseren Augen vorüber gingen, entfalten. Wenn der Leser unseren Betrachtungen mit Aufmerksamkeit gefolgt ist und in der Kraft des Geistes Gottes den Gegenstand derselben wirklich erfasst hat, so wird er fühlen und anerkennen, dass es in ihm von Natur keine Spur von Gutem gibt, ja nicht das Geringste, auf welches er seine Hoffnungen für die Ewigkeit gründen könnte. Er wird erkannt haben, dass er, soweit es ihn selbst betrifft, nichts ist als ein vollständiges Wrack, und dass es ferner nicht der Vorsatz Gottes ist, dieses moralische Wrack auszubessern und wiederherzustellen, sondern eine völlig neue Sache ins Leben zu rufen. Von dieser neuen Sache bildet das Kreuz Christi die Grundlage.
Der Leser wolle dies wohl erwägen! Das wahre Christentum besteht, wie wir schon im Eingang unserer Betrachtungen betonten, nicht in einem Verbessern der alten Natur, sondern in dem Einpflanzen einer neuen. „Es sei denn, dass jemand von neuem geboren worden, so kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Joh 3,2). Und: „Wenn jemand in Christus ist – eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden. Alles aber von dem Gott, der uns mit sich selbst durch Jesus Christus versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat“ (2. Kor 5,17–18).
Die Sendung Christi in diese Welt lieferte den endgültigen Beweis von dem ganz und gar unverbesserlichen und unheilbaren Ruin des Menschen. Als der Mensch den Sohn Gottes verwarf und kreuzigte, erwies sich sein Fall als ein völlig hoffnungsloser. Wir haben schon wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass es gut und nötig ist, hierüber klar zu sein. Solange ein Mensch von dem Gedanken geleitet wird, seine Natur durch irgendetwas verbessern zu müssen, ist ihm die Fundamental–Wahrheit des Christentums noch durchaus fremd. Leider herrscht über diese einfache Wahrheit des Evangeliums in der bekennenden Kirche eine erschreckende Finsternis und Unwissenheit. Das völlige Verderben des Menschen wird geleugnet, oder in der einen oder anderen Weise hinwegdisputiert, und man will die Einrichtungen und Satzungen der mosaischen Haushaltung benutzen, um die gefallene Natur zu verbessern und sie für die Gegenwart Gottes passend zu machen. Auf diese Weise schwindet mehr und mehr jedes Verständnis über die Natur der Sünde und über die Forderungen der Heiligkeit Gottes; man setzt die volle, freie und unumschränkte Gnade Gottes beiseite und wirft gleichsam den Opfertod Christi über Bord. Der Herr gebe allen, die sich in irgendeiner Weise in seinem Werk bemühen, den aufrichtigen Wunsch, mit mehr Ernst, Kraft und Treue die alten Grundwahrheiten in Wort und Schrift so darzustellen, wie sie uns in den Büchern des Neuen Testaments wieder und wieder mitgeteilt sind! Es tut wahrlich Not in unseren Tagen, das Banner der Wahrheit aufrecht zu halten, nicht in einem Geist der Streitsucht, sondern in Milde und Einfalt, aber auch mit Entschiedenheit und Ernst. Wir bedürfen Männer, die in Wahrheit „Christus predigen“, die Ihn als den wahren Prüfstein des Zustandes des Menschen und der Welt, als das vollkommene Opfer Gottes und als das einzige, erhabene Vorbild jedes wahren Gläubigen verkündigen.
Wahres Christentum ist also nicht das Bestreben einer gefallenen und verdorbenen Natur, Christus nachzuahmen, oder durch das Halten des mosaischen Gesetzes Gerechtigkeit zu erwirken, sondern es ist das gänzliche Aufgeben dieser Natur, als einer Sache, die völlig unverbesserlich und zu nichts Gutem tauglich ist, und die Annahme eines gekreuzigten und auferstandenen Christus, als der Grundlage aller unserer Hoffnungen für Zeit und Ewigkeit. Wie könnte ein nicht erneuerter Sünder durch das Halten des Gesetzes, durch welches Erkenntnis der Sünde kommt, Gerechtigkeit erlangen? Wie könnte er sich je daran geben, Christus nachzuahmen? Es ist ganz und gar unmöglich. Er muss von neuem geboren werden. Er muss ein neues Leben empfangen haben, ehe er Christus in seinem Wandel darstellen kann. In den Fußstapfen Christi zu wandeln und seinem Beispiel nachzuahmen, ist für einen unbekehrten Menschen eine völlig hoffnungslose Aufgabe. Nein, ein Blick auf das gesegnete Beispiel unseres Herrn Jesus ruft in einer aufrichtigen Seele diese Wirkung hervor, dass sie sich in tiefer Verabscheuung ihres eigenen Ichs und in wahrer Zerknirschung in den Staub beugt; und wenn sie dann von diesem Platz aus den Blick zu dem Kreuz erhebt, an welches Christus als unser Sündenträger und göttlicher Stellvertreter genagelt war, so strömen Friede und Vergebung auf sie herab infolge seines gesegneten Opfers, und dann, aber auch keinen Augenblick eher, kann sie sich ruhig und glücklich zu seinen Füßen niederlassen, um Ihn als ihr Vorbild und Muster zu erforschen.
Wenn ich daher das Leben Christi getrennt von seinem Versöhnungstod betrachte, wenn ich mich an diesem vollkommenen Maßstab messe und denke, dass ich mich selbst einem solchen Bild immer mehr gleichgestalten müsse, so kann nichts anderes als hoffnungslose Verzweiflung mein Los sein. Wenn ich aber meinen Blick auf den Vollkommenen und Heiligen richte, der meine Sünden an seinem Leib auf das Holz trug, wenn ich Ihn sehe, wie Er in seinem Tod und in seiner Auferstehung den ewigen Grund zu meinem Frieden und zu meiner Herrlichkeit legte, dann kann ich mit einem friedeerfüllten Herzen und mit einem befreiten Gewissen jenes ganze wunderbare Leben betrachten und darin erkennen, wie ich wandeln soll; denn „er hat uns ein Beispiel gelassen, dass wir seinen Fußstapfen nachfolgen sollen.“ Während also Christus als Prüfstein mir meine Schuld zeigt, ordnet Christus als Opfer diese Schuld und nimmt sie hinweg, und Christus steht als Vorbild vor den Augen meines Herzens und zeigt mir das Muster, welchem ich nachahmen soll. Mit einem Wort, Christus ist mein Leben, und Christus ist mein Vorbild; und der Heilige Geist, welcher auf Grund des vollbrachten Erlösungswerkes Wohnung in mir gemacht hat, wirkt in mir zu dem Zweck, um mich dem Bild Christi immer mehr gleichförmig zu machen. „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bilde, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist“ (2. Kor 3,18).
Sicher werde ich stets fühlen und anerkennen müssen, wie unendlich weit ich hinter diesem erhabenen Vorbild zurückbleibe; aber dennoch ist Christus mein Leben, obgleich die Offenbarung dieses Lebens durch die Schwachheiten und die Verderbnis meiner alten Natur in beklagenswerter Weise gehindert sein mag. Das Leben Christi ist mein Leben geworden, wie der Apostel Johannes schreibt: „Welches wahr ist in Ihm und in euch, weil die Finsternis vergeht und das wahrhaftige Licht schon leuchtet“ (1. Joh 2,8). Wir können und dürfen uns mit nichts Geringerem als das zufriedengeben. Er ist unser Leben, und Er ist unser Vorbild und Muster. „Zu leben für mich ist Christus“, konnte Paulus sagen. Christus wurde in dem täglichen Leben des Apostels durch die Kraft des Heiligen Geistes dargestellt.
Es möge sich daher niemand täuschen! Nicht der ist ein wahrer Christ, der durch die Beobachtung zahlreicher Satzungen und Zeremonien, durch Gebete, Almosen und Opfer seine gefallene, verdorbene Natur zu verbessern und ihr ein erträgliches Kleid zu geben sucht; auch nicht der, welcher sich von „bösen“ zu „toten“ Werken wendet, der sich des Trinkens, Schwörens, leichtfertigen Redens usw. usw. enthält und ein ehrbares Leben führt, die Bibel fleißig liest und die Orte besucht, wo das Wort Gottes verkündigt wird. Die Natur kann und mag sich in ein frommes, religiöses Gewand hüllen, sie mag selbst das Leben und den Wandel Christi nachzuahmen suchen, aber alle ihre Bemühungen sind eitel, all ihr Tun ist vergebens. Denn „was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch“ und kann nie etwas anderes werden; es kann das Reich Gottes nicht sehen, noch in dasselbe eingehen. „Ihr müsst von neuem geboren werden.“
Das ist die göttliche und ewige Grundlage alles wahren Christentums. Das Leben Christi muss in der Seele sein, jenes Band, welches mich mit „dem zweiten Menschen, dem letzten Adam“, unauflöslich verbindet. Der erste Mensch ist verurteilt, gerichtet und beiseitegesetzt worden. Der zweite Mensch kam und stand neben dem Ersten und versuchte und prüfte ihn und bewies in der vollkommensten Weise, dass sich in der Natur, in dem Charakter und Zustand desselben nicht das Geringste befand, was für die neue Schöpfung, für das himmlische Reich, welches eingeführt werden sollte, hätte passend gemacht werden können; ja, es zeigte sich, dass kein einziger Stein des alten Gebäudes für das neue umgearbeitet werden konnte, dass „in dem Fleisch nichts Gutes wohnt“, und endlich dass der Boden von all dem Schutt einer gefallenen und verdorbenen Menschheit gereinigt und ein völlig neues Fundament in dem Tod des zweiten Menschen gelegt werden mühte, der in der Auferstehung, als der letzte Adam, das Haupt der neuen Schöpfung geworden ist. Außer Ihm und getrennt von Ihm gibt es und kann es kein Leben geben. „Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht“ (1. Joh 5,12).
So lautet die bestimmte Sprache der Heiligen Schrift, und sie wird Stand halten trotz all der Vernunftgründe und Schlüsse derer, welche sich ihrer freien und erleuchteten Anschauungen, der Kraft ihres Verstandes und der Weite ihrer theologischen Ansichten rühmen. Es macht in der Tat wenig aus, was die Menschen denken und sagen; wir haben nur auf das Wort unseres Gottes zu lauschen, welches bis in alle Ewigkeit bestehen wird, und dieses Wort erklärt: „Ihr müsst von neuem geboren werden.“ Der Mensch kann hieran nichts ändern. Da ist ein Reich, welches durch nichts erschüttert werden kann, und um in dieses himmlische Reich eingehen zu können, ist eine neue Geburt notwendig. Der Mensch ist nach jeder Seite hin und in jeder Weise geprüft worden und hat die Probe nicht bestanden, und jetzt heißt es: „Christus ist einmal in der Vollendung der Zeitalter offenbart worden zur Abschaffung der Sünde durch das Schlachtopfer seiner selbst“ (Heb 9,26).
Das ist die einzige Grundlage des Lebens und Friedens, und wenn eine Seele wirklich auf diesem Boden steht, wenn sie auf dieses Fundament gegründet ist, so kann sie ihre Freude darin finden, Christus als ihr Vorbild und Muster zu erforschen. Dann ist es aus mit allen ihren eignen armseligen Anstrengungen, Leben, Vergebung und die Gunst Gottes zu erwerben; sie hat sie als „tote Werke“ erkannt, sie hat Leben in Jesu gefunden, und jetzt ist es ihr wichtigstes Geschäft, Ihn zu studieren, seine Fußstapfen aufzusuchen und in denselben zu wandeln; zu handeln, wie Er handelte, zu reden, wie Er redete, mit einem Wort, zu suchen, allezeit Ihm ähnlich zu sein und Ihm und seinem Bild immer mehr gleichgestaltet zu werden. Die wichtige Frage für den Christen ist nicht: „Was kann mir dieses oder jenes schaden?“ oder: „Was ist denn Böses dabei, wenn ich dieses oder jenes tue?“ sondern: „Ist es Christus ähnlich? Würde Er so handeln? Wird Er dadurch verherrlicht?“ Er ist unser göttliches Muster. Wenn die Männer ermahnt werden, ihre Weiber zu lieben, so heißt es: „Wie Christus die Versammlung liebte.“ Und wie es in diesem Fall ist, so ist es in jedem. Welch ein Vorbild! Welch ein Muster! Wer könnte ihm jemals gleichkommen, wer es je erreichen? Gewiss, niemand! Aber es handelt sich nicht darum, ob wir es jemals erreichen werden, oder nicht, sondern einfach um die Tatsache, dass Christus unser Vorbild ist, und dass ein jeder, der da sagt, dass er in Ihm bleibe, auch schuldig ist, so zu wandeln, wie Er gewandelt hat (1. Joh 2). Und möchten wir wohl ein niedrigeres, weniger vollkommenes Vorbild haben? Sicherlich nicht.
Wir brauchen den christlichen Leser kaum darauf aufmerksam zu machen, welch ein weites Feld praktischer Wahrheit diese letzte Seite unseres Gegenstandes vor uns offenlegt. Welch ein kostbares Vorrecht ist es, fähig und berufen zu sein, Tag für Tag zu den Füßen unseres Herrn und Meisters zu sitzen und das Leben und Verhalten unseres großen Vorbildes zu erforschen: zu sehen, was Er war, seinen Worten zu lauschen, den Geist, der Ihn beseelte, zu betrachten, seinen wunderbaren Pfad durch diese Welt in allen seinen Einzelheiten zu verfolgen, zu sehen, wie Er „umherging, Gutes tuend“, wie es seine Speise und sein Trank war, den Willen Gottes zu tun und den Bedürfnissen des Menschen zu begegnen; und dann daran zu denken, dass Er uns liebt, dass Er für uns starb, dass Er unser Leben ist, dass Er uns von seinem Geist gegeben bat, um durch die Kraft desselben alles zu Boden zu halten, was von unserem alten Ich ist, und in unserem täglichen Leben Christus selbst mehr und mehr darzustellen!
Welche Zunge vermöchte die Kostbarkeit aller dieser Dinge auszusprechen? Es ist nicht ein Leben nach gewissen Regeln und Vorschriften, nicht das Beobachten einer Reihe von Pflichten, oder das Bekennen einer Anzahl christlicher Lehren – nein, es ist eine wunderbare Vereinigung mit Christus und die Offenbarung Christi in einer finsteren und argen Welt. Das ist, wir wiederholen es und möchten es dem christlichen Leser mit allem Nachdruck einprägen, ein wahres, echtes, lebendiges Christentum. Etwas anderes, etwas Geringeres kann nimmermehr genügen. Wer dieses Christentum nicht kennt und sein Eigen nennen kann, ist noch tot in Sünden und Übertretungen; er ist noch fern von Gott und fern von dem Reich Gottes. Wer aber andererseits wirklich dahin gebracht worden ist, an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes zu glauben, wer als ein verlorener und schuldiger Sünder seine Zuflucht zu dem Blut des Kreuzes genommen hat, ein solcher besitzt Christus als sein Leben; er ist in Christus und Christus in ihm, und es sollte Tag für Tag sein Bestreben sein, seine Augen fest und unverrückt auf sein vollkommenes Vorbild gerichtet zu halten und Ihm so nahe als möglich zu kommen. Das ist das Geheimnis aller praktischen Frömmigkeit und Heiligung. Das allein ist, wie gesagt, ein lebendiges Christentum und steht in direktem Gegensatz zu dem, was man gewöhnlich „ein religiöses Leben“ nennt und was meistens nichts anders ist, als ein äußeres Festhalten an starren, leblosen Formen, ein Beobachten trockner Satzungen, was aber nichts gemein hat mit der Frische und Wirklichkeit des wahren göttlichen Lebens in der Seele eines Gläubigen. Das wahre Christentum bringt einen lebendigen Christus ins Herz und ins Leben und übt so einen göttlichen Einfluss auf alles aus, was in seinen Bereich kommt. Es durchdringt alle Verhältnisse und Verbindungen des menschlichen Lebens. Es belehrt uns, wie wir uns als Gatten, als Vater, als Herren, als Dienstboten, als Kinder usw. zu verhalten haben; und es belehrt uns nicht mittelst trockner und ermüdender Regeln und Vorschriften, sondern indem es in der Person Christi ein vollkommenes Muster dessen, was wir sein sollten, vor unsere Augen stellt. Es richtet unseren Blick auf den Einen, der als Gottes vollkommener Prüfstein uns ohne jede Entschuldigung ließ, der als Gottes fleckenloses Opfer jede Sünde und jede Unreinigkeit von uns entfernte, und der jetzt, als unser gesegnetes Vorbild, den Gegenstand unserer bewundernden Betrachtung und die Richtschnur bildet, welcher wir stets und allein nacheifern sollen. Mögen wir sein, wo wir wollen, und mag unsere Arbeit bestehen, worin sie will, wenn nur Christus in unseren Herzen wohnt und in unserem täglichen Leben zur Darstellung kommt. Wenn wir Ihn im Herzen und vor Augen haben, so wird sich alles von selbst regeln. Aber besitzen wir Ihn nicht, so haben wir nichts.
Wir schließen hiermit unsere Betrachtungen, nicht weil unser Gegenstand erschöpft ist – er ist in der Tat unerschöpflich – sondern weil wir glauben, dass der Geist Gottes allein ihn in lebendiger Kraft und Frische auf die Seele des Lesers anwenden und ihn so dahin leiten kann, einen höheren Charakter des Christentums darzustellen, als man ihn in diesen Tagen eines schlaffen, kraftlosen Bekenntnisses gewöhnlich findet. Möge der Herr alle unsere Herzen aufwecken, dass wir treuer als bisher seine Nähe suchen, in seiner Gemeinschaft wandeln und in all unserem Tun sein Bild hervorstrahlen lassen! Möchten wir befähigt werden, mit mehr Aufrichtigkeit und Wahrheit zu sagen: „Unser Wandel ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit des Leibes seiner Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der Er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen!“ (Phil 3,20–21)