Botschafter des Heils in Christo 1885

Der Tod

Für den Gläubigen, der nach dem wohlgefälligen Willen Gottes durch den Tod zu gehen hat, bedeutet derselbe nichts anderes, als ein Verlassen alles dessen, was sterblich, nichtig und vergänglich ist. Er enthält für ihn nicht mehr die Schrecken des Gerichts Gottes, noch diejenigen der Macht Satans. Christus ist in den Staub des Todes hinabgestiegen, hat den Zorn Gottes wider die Sünde erduldet und hat für den Gläubigen alles Gericht für ewig hinweggetan. Es war die Sünde, welche den Tod hervorrief, und die Sünde ist es, die seinen Stachel so scharf und bitter macht. Das Gesetz war es, welches der Sünde ihre Kraft für das Gewissen gab und den Tod doppelt furchtbar machte, indem es dem Gewissen die Gerechtigkeit Gottes vorstellte, welche die Erfüllung jenes Gesetzes forderte und über alle, die es nicht hielten den Fluch aussprach.

Aber Christus wurde zur Sünde gemacht und trug den Fluch des Gesetzes, indem Er für die Seinen, die unter dem Gesetz waren, zu einem Fluch gemacht wurde; und indem Er auf diese Weise Gott vollkommen verherrlichte, sowohl im Blick auf die Sünde, als auch im Blick auf das Gesetz in seinen bestimmten und unumstößlichen Forderungen, hat Er uns von dem Einen, wie von dem Anderen völlig befreit und uns zu gleicher Zeit der Gewalt des Todes, aus welchem Er siegreich hervorging, entrückt. Alles, was der Tod uns anhaben kann, besteht darin, dass er uns von einem Schauplatz, auf welchem er seine Gewalt ausübt, wegnimmt und uns dahin versetzt, wo er keine Macht mehr hat. Anstatt daher den Tod zu fürchten, danken wir dem, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus.

Und wenn der Herr kommt, um alle die Toten in Christus aufzuerwecken und die noch lebenden Gläubigen, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, zu verwandeln, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: „Verschlungen ist der Tod in Sieg.“ Über Tod und Grab triumphierend, werden die Erlösten mit verherrlichten Leibern ihrem Herrn entgegengerückt werden in die Luft, um für allezeit bei Ihm zu sein.

„Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn“ (1. Kor 15).

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