Ein Christ hat stets Grund, vollkommen glücklich zu sein vor Gott, weil er vollkommen errettet ist. Dies ist der richtige Zustand eines Christen – derjenige des Vertrauens, nicht auf das Fleisch, sondern des Vertrauens auf Gott und der Freude vor Ihm. Der Christ mag in einen Zustand kommen, wo ihm das Vertrauen zu mangeln beginnt und er in Bezug auf sich und auf seine Errettung ungewiss wird, und vielleicht mag dieser Zustand selbst durch ein Werk des Heiligen Geistes, das in ihm vorgeht, hervorgerufen sein, aber trotz alledem ist es nicht der richtige, für ihn passende Zustand. Was der Heilige Geist gibt, ist völlige Gewissheit. Wo Ungewissheit vorhanden ist, da ist sie stets die Folge der Tätigkeit unserer eigenen Herzen, obwohl diese Tätigkeit, wie gesagt, in Verbindung stehen kann mit einem wirklichen Werk des Heiligen Geistes in der Seele. Ich bin z. B. überzeugt, dass Gott heilig ist, und fange nun an, indem ich Sünde in mir entdecke, darüber zu grübeln, ob ich würdig bin, vor Gott hinzutreten, oder nicht, ob ich das Recht habe, zu Ihm zu reden, oder ob ich von seiner Gegenwart völlig ausgeschlossen bin. Vielleicht ist der Wunsch in mir vorhanden, zu Ihm zu gehen und mein Herz vor Ihm auszuschütten, aber ich weiß nicht, ob Er mich annehmen wird. In diesem Seelenzustand befinden sich viele Christen heutzutage. Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass der Glaube nicht die Quelle desselben ist. Der genannte Zustand ist nicht derjenige, welcher dem Christen eigentümlich sein sollte. Es ist ein Grübeln und Forschen nach Dingen, die von dem Glauben erkannt und entdeckt werden, aber es ist kein Glaube. Wir finden in dem Wort Gottes, dass das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, uns von aller Sünde reinigt, dass Er durch das Blut seines Kreuzes Frieden gemacht hat, dass Gott unserer Sünden und Gesetzlosigkeiten nie mehr gedenken will. Ist nun der Glaube in Bezug auf alle diese herrlichen Wahrheiten in uns tätig, so sind wir glücklich – wir haben Frieden. Der Glaube ist die einfältige, kindliche Annahme dessen, was Gott gesagt hat. Und wo ein solcher Glaube vorhanden ist, da ist Friede und Freude.