Der Unterschied zwischen dem Ratschluss Gottes und den Wegen seiner Regierung - oder Stellung und Verantwortlichkeit
Botschafter des Heils in Christo 1882

Der Unterschied zwischen dem Ratschluss Gottes und den Wegen seiner Regierung - oder Stellung und Verantwortlichkeit - Teil 4/5

Alle die Ermahnungen und Warnungen des Wortes Gottes, welche sich auf den christlichen Wandel beziehen, richten sich an alle bekennenden Christen ohne Ausnahme, mögen sie bekehrt oder unbekehrt sein; so ist es klar, dass es solche gibt, die hinausgeworfen oder verleugnet werden. Diese waren aber selbstverständlich nie wiedergeboren. In dieser Beziehung sind denn auch die Warnungen gegeben, welche wir in 1. Korinther 10, der Brief Judas, 2. Petrus 2, Hebräer 42,16 usw. finden, sowie in Stellen, wie die folgende: „Denn es ist unmöglich, diejenigen, welche einmal erleuchtet waren und geschmeckt haben die himmlische Gabe und teilhaftig geworden sind des Heiligen Geistes 1 und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters, und abgefallen sind, wiederum zur Buße zu erneuern“ (Heb 6,4–6). Solche Stellen können nie auf wahre Christen angewandt werden, die wirklich das Leben aus Gott besitzen; denn von ihnen sagt der Herr: „Sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben“ (Joh 10). Ihre Stellung in Christus ist so unerschütterlich, wie der Ratschluss Gottes, ja wie die Stellung Christi selbst. Umso ernster und feierlicher aber sind solche Warnungen für alle diejenigen, welche sich mit andächtigen und frommen Gefühlen und den äußerlichen Gemeinschaften mit den wahren Christen irgendwelcher Partei begnügen, ohne eine tatsächliche Veränderung an ihrem Herzen erfahren zu haben. Sie haben noch nie ihren verlorenen Zustand im Licht Gottes wirklich erkannt und noch nie in Angst ihres Herzens ausgerufen: „Was muss ich tun, auf dass ich errettet werde?“ Mögen sie bedenken, dass auch die törichten Jungfrauen in Gemeinschaft mit den klugen von der Welt ausgegangen waren hem Bräutigam entgegen, und dass sie gleich diesen auch ihre Lampen, die äußeren Formen des Glaubens, besaßen. Aber auf die Probe gestellt durch das Verziehen des Bräutigams, zeigte sich bald ihr Mangel an Öl – der Mangel des Lebens aus Gott; und ach! wie schrecklich wurden sie enttäuscht durch das ernste Wort aus dem Mund des Herrn: „Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht“ (Mt 25). So gibt es auch in der gegenwärtigen Zeit Tausende, welche die Wahrheit des Heils mit ihrem Verstand aufgefasst haben, aber sie ist nie in ihr Herz und Gewissen eingedrungen, obwohl sie viel Religiosität und Frömmigkeit zur Schau tragen mögen.

Andererseits gibt sich ein solcher Selbstbetrug auch vielfach kund in einer großen Oberflächlichkeit und in dem leichtfertigen Missbrauch, den man mit der freien, unumschränkten Gnade treibt, indem man sich derselben rühmt, während man zugleich seinem eignen Willen folgt und den Lüsten seines Fleisches freien Lauf lässt. Alle, die von einer solchen Gesinnung geleitet werden, mögen darüber zu reden wissen, aber sie gehen Tag für Tag voran, ohne dass je ein ernstes Selbstgericht oder ein geistliches Bedürfnis des Herzens bei ihnen wahrzunehmen wäre. Aber in solch leichtfertiger Weise die Gnade missbrauchen, heißt nach dem Wort Gottes, sie in einen Grundsatz der Ausschweifung verkehren; und dies ist die Gottlosigkeit in ihrer verabscheuungswürdigsten Form, welche notwendig das Gericht herbeiführen muss. Dennoch können sich auch solche vielleicht für eine Zeitlang zu den wahren Christen halten, ohne dass sie sich von ihnen in auffallender Weise unterscheiden, obwohl ihr Zustand dem klaren Auge des geistlichen Christen nicht verborgen bleiben wird. Judas sagt in Bezug auf diese Klasse von Personen: „Denn gewisse Menschen haben sich neben eingeschlichen, die schon vorlängst zu diesem Gericht zuvor aufgezeichnet waren, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes zur Ausschweifung verkehren und den alleinigen Herrscher und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen.“ Es steht außer allem Zweifel, dass hier von bloßen Bekennern die Rede ist, und doch heißt es weiter: „Diese sind Flecken bei euren Liebesmahlen, indem sie mit euch Festessen halten ohne Furcht und sich selbst weiden; Wolken, ohne Wasser usw.“ Sie waren mit den wahren Christen in Gemeinschaft, ohne von diesen so erkannt zu werden, wie sie das geistliche Auge des Apostels erkannte. Wir sehen also auch hier, wie weit diese Täuschung gehen kann, und wie nötig die diesbezüglichen Warnungen des Wortes sind. Denn so vollkommen die Errettung ist, so groß ist auch die Gefahr, sich in eitlem Selbstbetrug, gleich den törichten Jungfrauen, der freien Gnade zu rühmen, ohne sie tatsächlich für das Herz zu besitzen und die heilbringende Wirkung derselben auf Leben und Wandel erfahren zu haben (Tit 2,11–14). Möchte sich deshalb solange es noch heute heißt, ein jeder warnen lassen durch die ernsten Worte: „Wenn aber jemand den Geist Christi nicht hat, der ist nicht sein“ (Röm 8,9); „ ... wenn ihr anders in dem Glauben gegründet und festbleibt, und nicht abbewegt werdet von der Hoffnung des Evangeliums“ (Kol 1,23). „Ich will euch aber, die ihr einmal alles wusstet, erinnern, dass der Herr, nachdem Er das Volk aus dem Land Ägypten gerettet, das zweite Mal die zerstörte, die nicht geglaubt hatten“ (Jud 5). „Fürchten wir uns nun, dass nicht etwa, da eine Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, hinterlassen ist, jemand von euch zurückzubleiben scheine“; „ ... auf dass nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle“; „denn wir, die wir geglaubt haben, gehen in die Ruhe ein“ (Heb 4).

Indessen könnte gefragt werden: Kann denn nicht auch ein wahrer Christ sich wieder vom Herrn abwenden und nach dem Fleisch leben? Leider ja, wenn er nicht wachsam ist. Aber in diesem Fall haben wir es mit der Regierung Gottes zu tun, denn Ihm kann das Verhalten und der Zustand der Seinen nicht gleichgültig sein. Er kann, wie schon bemerkt, seine Heiligkeit und Gerechtigkeit nicht aufgeben, selbst wenn es sich um die Gegenstände seiner Gnade handelt; in dieser Beziehung gilt vor Ihm kein Ansehen der Person. Trotzdem aber sind und bleiben sie die Gegenstände der in seinem Ratschluss offenbarten Gnade, wie traurig ihr Zustand auch sein mag. Er verschließt sein Auge nicht vor diesem Zustand; vielmehr beschäftigt Er sich mit ihnen in den Wegen seiner Regierung, damit sie ihren Wandel in Übereinstimmung mit seinem Ratschluss als Menschen in Christus führen. Wir haben gesehen, dass Christus, der auferstandene und verherrlichte Mensch zur Rechten Gottes, der Ausdruck unserer Stellung vor Gott ist; und Gott erwartet nichts weniger von uns, als dass unser Wandel dieser Stellung entspreche. Dies ist das Maß unserer Verantwortlichkeit, und nur durch einen solchen Wandel wird Gott verherrlicht.

Leider verstehen viele Gläubige diese Stellung nicht, und sind deshalb auch nicht im Stande, gemäß derselben zu wandeln. Sie sind nicht befreit und befinden sich unter dem Gesetz, ohne dass sie es vielleicht selbst wissen und wollen. Wohl mögen sie den aufrichtigen Wunsch haben, Gott wohlgefällig zu leben; aber bei aller Anstrengung gelingt es ihnen nichts so zu wandeln, wie sie es nach ihrer neuen Natur möchten. Je aufrichtiger sie jedoch sind, desto schneller werden sie kennen lernen, was sie sind. Es mag viel Kampf und tiefe Hebungen durchzumachen geben, aber die Befreiung wird umso gründlicher sein. Sie werden erkennen, dass ihr Zustand völlig verdorben ist, dass nicht nur die Früchte schlecht sind, sondern dass der ganze Baum nichts taugt, und die fruchtlosen Anstrengungen zur Selbstbesserung werden, dem Bedürfnis nach Befreiung von einem gänzlich unverbesserlichen Zustand Platz machen. Die Befreiung selbst besteht darin, dass dieser Zustand, das Ich, die Sünde, der alte Mensch hinweggetan ist, indem er sein Ende gefunden hat in dem Tod Christi. Nicht nur sind meine Sünden auf Grund des Werkes Christi vergeben, sondern ich selbst bin gestorben, als Christus starb. Ich existiere als Kind des ersten Adam nicht mehr vor Gott, sondern bin vor Ihm in Christus, dem Zweiten Adam; Er ist mein Leben. „Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt lebe im Fleisch, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben hat“ (Gal 2,20; Röm 6,6).

Dann gibt es wieder solche, die nicht aufrichtig sind vor Gott in Betreff ihres Zustandes und sich mit dem Bewusstsein der Vergebung ihrer Sünden begnügen. Ihr Verhalten wird durch keinen höheren Beweggrund geleitet, als durch die Furcht vor der Strafe und sie kennen keinen anderen Zweck des Werkes Christi, als dass sie durch dasselbe in den Himmel kommen. An die Verherrlichung des Namens Jesu, als den einzigen Zweck des christlichen Lebens hienieden, denken sie nicht. Daher ihre beklagenswerte Unwissenheit in Betreff des Wortes Gottes, daher der Mangel an geistlicher Energie und Entschiedenheit in ihrem Wandel, selbst bezüglich der wenigen Dinge, die sie erkannt haben; daher endlich die traurige Verblendung, in welcher sie z. B. den in Römer 7 beschriebenen Zustand als den regelrechten Zustand eines Christen bezeichnen, während sie die Lehre von der wahren Stellung des Gläubigen einen höchst gefährlichen Irrtum nennen. Kein Wunder, dass sie Jahr und Tag vorangehen, ohne befreit zu werden und ohne irgendwelche geistliche Fortschritte zu machen; es findet sich bei ihnen kein Wachstum in der Erkenntnis kein Forschen nach Wahrheit; und nie richten sie mit Aufrichtigkeit die Frage an ihr Herz und Gewissen: Stimmt meine praktische Stellung und mein Wandel mit dem Wort Gottes auch wirklich überein? Wir haben oben gesagt, dass ein Christ, wenn er aufrichtig ist, notwendig zur Erkenntnis seines Zustandes und zu der Einsicht kommen muss, dass die Befreiung ebenso nötig ist wie die Bekehrung, nicht um errettet zu werden, sondern um seiner Stellung gemäß wandeln zu können. Der Tod Christi hatte nicht allem den Zweck, uns von der Hölle zu erretten; Christus hat uns durch denselben auch losgekauft von aller Gesetzlosigkeit und gereinigt für sich selbst zu einem Eigentumsvolk, eifrig in guten Werken (Tit 2,14; 1. Thes 1,9). Doch dies beachten jene Seelen nicht, und so bleiben die Ermahnungen des Wortes für sie fruchtlos. Sie mögen trotzdem wahre Christen sein, aber darum werden sie nach den Wegen der Regierung Gottes sicherlich durch ernste Züchtigungen gehen müssen; sie werden gerettet werden, doch so wie Lot, „mit Not“ oder „wie durchs Feuer“ (1. Pet 4,18; 1. Kor 3,15). Gleichwohl sind diese Züchtigungen ein Beweis der Liebe und Treue Gottes und ihrer Sohnschaft, „denn“, sagt der Apostel, „wenn ihr ohne Züchtigung seid, so seid ihr Bastarde und nicht Söhne“ (Heb 12,8). Doch ihr Leben ist in mehr als einer Hinsicht ein verlorenes Leben. Wohl sind und bleiben sie ihrer Stellung nach wirklich „Gerechte“, aber sie selbst sind stets in Zweifel und Ungewissheit über ihre Errettung, oder wenigstens unbefestigt in Bezug auf Berufung und Auserwählung. In Folge dessen straucheln sie oft und ihr Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesu Christi ist verengt (2. Pet 1,8–11). Zugleich sind solche Zustände stets sehr bedenklich; sehr oft ist mit denselben der größte Selbstbetrug verbunden und die Frage berechtigt, ob jemals eine wirkliche Bekehrung stattgefunden hat.

Endlich gibt es noch eine dritte Klasse von Personen, mit welcher wir uns einen Augenblick beschäftigen müssen. Es sind solche, welche die Befreiung der Lehre nach verstehen und wissen, dass man als ein Mensch in Christus nicht mehr unter dem Gesetz steht, noch auch in dem Zustand des ersten Adam ist, während ihr Wandel demjenigen eines himmlischen Menschen durchaus nicht entspricht. Sie stehen ihrer Erkenntnis nach vielleicht weit über solchen, die sich noch unter dem Gesetz befinden, während sie bezüglich der Treue im Wandel weit hinter ihnen zurückbleiben. Sie rühmen sich der Befreiung vom Gesetz, während sie die Freiheit zu einem Anlass für das Fleisch gebrauchen und dadurch dem Feind Gelegenheit geben, die Lehre von der Befreiung zu verlästern. Oder stehen nicht die leider nur zu oft vorgekommenen traurigen Fälle von Hurerei, Ehebruch, Geiz, Habsucht, Trunkenheit, Zank, Neid, Eifersucht, Verleumdungen, Ohrenbläsereien und das leichtfertige und gewissenlose Schuldenmachen solcher, die sich der Befreiung rühmen, mit dieser in direktem Widerspruch? Ist nicht der mit der Bruderschaft getriebene Missbrauch, die Rücksichtslosigkeit, mit welcher die Rechte des Bruders oft übersehen und mit Füßen getreten werden, die Gefühllosigkeit, mit welcher man dessen rechtmäßige Ansprüche einfach unberücksichtigt lässt, und zwar aus dem einzigen Grund, weil – er ein Bruder ist – ist nicht alles dieses etwas, wodurch die Lehre verlästert wird? Allerdings werden sich die Treuen um der Ehre des Herrn willen stets von solchen Zuständen trennen; aber dennoch zeigen diese schmerzlichen und beschämenden Tatsachen, wie man die Lehre von der Befreiung mit dem Verstand auffassen kann, ohne wirklich befreit zu sein. Und wenn man auch nicht gerade in die oben genannten groben Sünden verfällt, so beweisen doch Weltförmigkeit im Wandel, Gleichgültigkeit gegen die Ehre des Herrn und sein Wort, Mangel an Interesse für sein Werk usw. ebenso sehr, dass man nicht in der wirklichen Befreiung steht, welche man zu kennen und zu verstehen vorgibt. Sicher sind alle, bei welchen sich trotz ihrer geförderten Erkenntnis solch beklagenswerte Zustände vorfinden, weit strafbarer, als andere, die diese Erkenntnis nicht haben. Anstatt den Namen des Herrn umso mehr zu verherrlichen, geben sie im Gegenteil dem Feind Anlass zur Lästerung. Ihre Verantwortlichkeit ist weit größer. Und obgleich der Herr selbst mit den traurigsten Zuständen oft lange Geduld haben kann, so werden doch seine Wege und seine Gerichte umso ernster sein. Denn in diesem Fall handelt es sich weder um Unwissenheit, noch um bloße Unwachsamkeit, sondern um einen ungebrochenen, nicht unterworfenen Willen, um einen schlechten Zustand.

Die wirkliche Befreiung gibt sich kund in einem hingebenden Gehorsam, in einem Wandel der Abhängigkeit von Gott. Wir sehen dies in seiner vollkommenen Schönheit in dem Leben des Herrn Jesus als Mensch auf der Erde entwickelt; Er wurde als der zweite Adam, im Gegensatz zu dem Ersten, „gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod des Kreuzes.“ – Die wahre Freiheit findet ihre Befriedigung nicht in der Erfüllung des eignen Willens und der Lüste des Fleisches, sondern in der Verleugnung beider und in der Erfüllung des Willens Gottes. Man ist glücklich, von einem Zustand befreit zu sein, in welchem man ein Sklave der Sünde war. „Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde wärt, aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Bild der Lehre, welchem ihr übergeben seid. Freigemacht aber von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden“ (Röm 6,17–18). Man betrachtet nicht sich selbst, oder seine Umgebung, sondern die Schönheit jenes Bildes, die Schönheit Jesu, wie Paulus sagt: „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bilde von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist.“ In Stephanus sehen wir das Bild eines befreiten Christen. Voll des Heiligen Geistes schaut er unverwandt gen Himmel und sieht die Herrlichkeit Gottes und Jesus, stehend zur Rechten Gottes. Umgeben von seinen Feinden, ist sein Auge nicht auf diese, sondern auf die Herrlichkeit Gottes und die Person Jesu gerichtet, und erfüllt von dem Heiligen Geist, offenbart sich in ihm das Leben und die Gesinnung Jesu. Auch er betet angesichts eines qualvollen Todes für seine Mörder: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu“ (Apg 7).

Wohl mag es bei einer wirklich befreiten Seele vieles zu richten und zu verurteilen geben; aber gerade in diesem beständigen Selbstgericht verwirklicht sich die Befreiung. Das Gewissen ist in diesem Fall vor Gott – „Gott aber sind wir offenbar geworden“ (2. Kor 5,11) – und darum hat man ein gutes Gewissen. Man wandelt in dem Bewusstsein, dass „wir alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbart werden müssen“; und dies ist der regelrechte praktische Zustand eines Christen. Darum sagt Paulus: „Ich zerschlage meinen Leib und führe ihn in Knechtschaft.“ Man richtet das Böse bei sich selbst; nicht nur die Tatsachen, sondern auch die Wurzel, aus welcher diese entspringen. Und „wenn wir uns selbst richten, so werden wir nicht gerichtet“ (Schluss folgt).

Fußnoten

  • 1 Dies will nicht sagen, dass die hier in Rede stehenden Personen den Heiligen Geist als persönlich in sich wohnend empfangen hatten, sondern sie waren desselben teilhaftig geworden, insoweit die Offenbarungen des Geistes in der Versammlung „einem jeden zum Nutzen gegeben sind“ (1. Kor 12,7). Diejenigen, welche wirklich den Heiligen Geist empfangen haben, besitzen Ihn für ewig: „denn Er bleibt bei euch und wird in euch sein“ (Joh 14,17).
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