Botschafter des Heils in Christo 1880
Gedanken
Wenn du durch Trübsalstage hindurchgehst, so bleibe in der Gegenwart dessen, welcher der Gott alles Trostes ist und der nicht erlauben wird, dass du über deine Kräfte versucht werden wirst. Du wirst dann finden, dass die Trübsal, welche Er schickt, in seinen Händen ein Mittel wird, um dich mehr und mehr sein Herz erkennen zu lassen, das voll von Mitgefühl ist und stets in Liebe handelt; du wirst Ihm mehr für die bösen Tage danken können, als für die guten.
Wenn du aber durch Tage der Ruhe gehst, so suche noch inniger die Gemeinschaft des Herrn; denn in solchen Tagen wächst die Gefahr, weil sich dann so leicht Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit ins Herz einschleichen und die Dinge dieser Welt Interesse und Anziehungskraft gewinnen. Wenn man mit Ungläubigen spricht, so sollte man sich, anstatt ihre Fragen zu beantworten, stets an ihre Gewissen wenden. So machte es der Herr. Als Ihn jemand fragte: „Herr, sind derer wenige, die errettet werden?“ antwortete Er: „Ringt, dass ihr durch die enge Pforte eingeht“ (Lk 13,23–24). Abraham weilte in dem Land Kanaan als ein himmlischer Fremdling, der nicht hatte, worauf er seinen Fuß setzen konnte; Josua war dort als ein Kriegsmann – er kämpfte und nahm das Land mit Macht in Besitz. Auch wir sind hienieden himmlische Fremdlinge, wie Abraham, und zugleich kämpfende Kriegsleute, wie Josua. Als Gott den Menschen schuf, gedachte Er an den Zweiten Menschen, als Er Adam eine Hilfe machte, stand das Weib vor Ihm, welches sich Christus durch seinen Tod erwerben sollte. Als Gott von dem Tempel Besitz nahm, den Salomo gebaut hatte, gedachte Er an den Tempel, den Er selbst bauen wollte, und zwar von lebendigen, auserwählt kostbaren Steinen, von allen denen, die an Christus glauben.