„Ich kann durchaus nicht begreifen“, sagte eines Tages jemand zu seinem christlichen Freunde, „in welcher Weise der Herr Jesus die Seinen aufnehmen wird. Wie wird dieses geschehen? Kannst du es mir erklären?“

„O ja“, war die Antwort. „Hast du schon wohl gesehen, dass wenn man einen Magnet über eine Nadel hält, diese durch den Magnet angezogen wird? Nun, ebenso wird es bei der Ankunft des Herrn sein. Er wird vom Himmel herniederkommen und die Seinen zu sich ziehen, wie der Magnet die Nadel anzieht.“

Und so wird es in der Tat sein. Sowie die Nadel aufspringt, um sich an den Magnet fest zu klammern, so werden alle, die Christus angehören, wie schwach, wie unwissend, wie gebrechlich sie auch sein mögen, aufspringen, um dem Herrn, wenn Er kommt, entgegen zu gehen. Die entschlafenen Heiligen werden dann auferstehen, die noch lebenden Heiligen verwandelt werden und alle zusammen werden dem Herrn entgegeneilen.

Wir wollen noch einen anderen Vergleich machen. Man verberge eine Menge Nadeln in ein mit Sand gefülltes Glas, man halte einen kräftigen Magnet darüber, und im nächsten Augenblicke wird man gewähren, dass die Nadeln durch den Magnet angezogen werden, während der Sand im Glas bleibt. So wird es bei der Ankunft des Herrn sein. Die Seinen mögen hier und da unter den Kindern dieser Welt gesehen werden, sie mögen mit ihnen in demselben Zimmer sitzen, hinter demselben Pult stehen, auf derselben Eisenbahn fahren, mit demselben Schiffe in See stechen und auf derselben Straße wandeln; aber in dem Augenblick, wenn Christus, der wahre Magnet, in die Luft hinabsteigt, werden alle, die Ihm angehören, im Nu Ihm entgegen gerückt werden. Ihre Aufnahme wird eine Folge der Anziehungskraft seiner Person, sowie der moralischen Übereinstimmung sein, die zwischen Ihm und ihnen besteht, während andererseits alle, welche Ihm nicht angehören, gleich jenen Sandkörnern zurückbleiben.

Lieber Leser! Wie würde es mit dir sein, wenn der Herr käme, während du diese Zeilen liest? Er kann jeden Augenblick kommen. Seine Verheißung ist sicher. Er hat gesagt: „Ich werde wiederkommen!“ und: „Ich komme bald!“ Die Seinen sind berufen, um täglich nach seiner Ankunft auszuschauen. Es muss vor dieser Zeit nicht noch irgendetwas geschehen. Wir warten nicht auf Zeichen. Wir warten auf die Wiederkunft des Sohnes Gottes vom Himmel. Unsere Hoffnung wird, keineswegs begrenzt durch die Erfüllung der Prophezeiungen. Die Propheten beschäftigten sich mit Israel und den Nationen, mit den Ereignissen, die auf Erden stattfinden werden. Die Versammlung aber wartet auf die Erscheinung des „glänzenden Morgensterns.“ Sie erwartet die Ankunft des Herrn Jesus vom Himmel; und in dem Augenblick, wenn Er kommt, werden alle wahren Gläubigen zu Ihm aufgenommen, während alle Namenschristen zum Gericht zurückbleiben werden.

Das ist in der Tat sehr ernst für alle, welche außer Christus sind. O ich lege es dir aufs Herz, mein Leser! Der Herr Jesus kommt für die Seinen. Dieses Ereignis steht mit göttlicher Klarheit vor den Augen jedes Christen, welcher sich vor der Autorität der Heiligen Schrift beugt. Er erwartet keineswegs die Bekehrung der Welt durch das Evangelium. Er weiß, dass die Welt je länger, desto schlechter, und die Nacht je länger, desto finsterer werden wird. Er glaubt, dass der Unglaube und der Aberglaube immer mehr zunehmen und das Christentum wie ein Strom überfluten werden, und dass das Gericht das gegenwärtige Zeitalter beschließen und die Erde für die tausendjährige Herrlichkeit reinigen wird. Wie wichtig ist es daher, bereit zu sein! Bist du bereit, mein Leser? Bist du durch Christus gerettet, und versiegelt durch den Heiligen Geist? Wenn dieses der Fall ist, o dann lass die selige Hoffnung der Ankunft Jesu dein Herz erfüllen! Erwarte Ihn jeden Tag! Er kommt bald. Darum lebe getrennt von der Welt und was in der Welt ist! Reinige dich vom Bösen und von allem, was Gott nicht wohl gefällt. „Wer diese Hoffnung hat, der reinigt sich, wie Er rein ist.“ Der Herr hat sein ganzes Herz uns geschenkt, darum schenken wir Ihm auch unser Herz! Lass uns mit umgürteten Lenden und mit brennenden Lampen den Herrn erwarten, der als Bräutigam kommt, um seine geliebte Braut abzuholen und sie in das Haus des Vaters zu bringen, wo Er uns jetzt einen Platz bereitet.

O wie herrlich wird es sein, Ihn zu sehen, wie Er ist und Ihm gleich zu sein! Bei Ihm werden wir ruhen und genießen. Unaussprechliche Freude wird unser Teil sein. Wir werden eine ununterbrochene Gemeinschaft mit Ihm haben; und zwar bis in alle Ewigkeit. O komm, Herr Jesu, und nimm uns auf in deine Herrlichkeit!