Botschafter des Heils in Christo 1872

Der Heilige Geist - der himmlische Gast - Teil 1/2

„Ein gottesfürchtiger Freund verweilte etliche Tage bei mir: und ich kann Ihnen versichern, dass seine Anwesenheit einen gesegneten Einfluss auf mein ganzes Haus ausübte.“

Diese Worte eines Christen erinnerten mich an jene göttliche Person, den Heiligen Geist, der in den Gläubigen seine Wohnstätte aufgeschlagen hat. Der Gläubige, dachte ich, ist ein Haus, in welchem der Heilige Geist sich als himmlischer Gast befindet. Welch ein köstlicher Gedanke, dass Gott bei dem Menschen wohnt, ja, nicht nur bei, sondern in ihm! Wie nötig ist es daher, wohl zu erwägen, in welcher Weise wir diesen himmlischen Gast behandeln.

Ich kann in meinem Haus einen Gast haben, mit welchem ich wenig Gemeinschaft pflege, ja, dessen Gegenwart ich zu Zeiten ganz und gar vergesse. Dagegen kann ein Gast bei mir sein, mit welchem ich täglich Umgang habe, den ich in allem zu Rat ziehen kann, und durch dessen Weisheit ich mich leiten lasse. Welch eine Verschiedenheit in diesen beiden Fällen! Ebenso kann es sich mit dem Gläubigen verhalten. Die Innewohnung des Heiligen Geistes kann ziemlich wenig Einfluss auf ihn ausüben; ja, es ist sogar möglich, dass der Christ kaum an die Gegenwart dieses hohen Gastes denkt, während andererseits er auch jeden Tag, jede Stunde, jeden Augenblick unter seiner Leitung und Führung stehen kann.

Doch fassen wir diesen höchst wichtigen Gegenstand etwas näher ins Auge, und beantworten wir uns zunächst die Fragen, ob der Heilige Geist eine in uns wohnende göttliche Person, oder bloß ein in uns wirkender göttlicher Einfluss ist.

Der Herr sagt: „Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen sein wird, wird Er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn Er wird nicht aus sich selber reden, sondern alles, was irgend Er hören wird, wird Er reden, und das Kommende wird Er euch verkündigen“ (Joh 16,13). Es ist deutlich, dass hier von einer Person die Rede ist; denn sie hört, redet und leitet. Durch einen Einfluss können wir geleitet werden; aber er kann weder hören noch reden; dieses vermag nur eine Person.

In Betreff der Innewohnung des Heiligen Geistes in den Gläubigen, sagt der Herr: „Und ich werde den Vater bitten, und Er wird euch einen anderen Sachwalter geben, dass Er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht kann empfangen, weil sie Ihn nicht sieht, noch Ihn kennt. Ihr aber kennt Ihn; denn Er bleibt bei euch und wird in euch sein“ (Joh 14,16–17). Der Herr sagt hier: „wird in euch sein“; „denn damals war der Geist noch nicht, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war“ (Joh 7,39). Seine Verherrlichung geschah nach seiner Himmelfahrt; und dämm sandte Er am Tag der Pfingsten den Heiligen Geist als eine Person, welche jetzt in dem Christen wohnt. „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel ist des Heiligen Geistes, der in euch ist“ (1. Kor 6,19).

Die angeführte Stelle in Johannes 7 ist von großer Wichtigkeit, da sie den Beweis liefert, dass der Heilige Geist auf eine andere Weise sollte gegeben werden, als dieses bis dahin der Fall gewesen war. Er war ohne Zweifel zu jeder Zeit die Quelle des neuen Lebens in denen, welche bekehrt wurden; auch übte Er auf die, welche lebendig gemacht waren, auf verschiedenartige Weise seinen Einfluss aus; aber alles dieses tat oder war Er, ohne als eine Person in ihnen zu wohnen. Der Herr sagt ausdrücklich, dass der Heilige Geist nicht eher zu uns kommen würde, als nachdem Er selbst würde hingegangen sein (Joh 16,7); und, wie bereits bemerkt, lesen wir in Kapitel 7,39 die unzweideutigen Worte: „Der Geist war noch nicht“, obwohl Er sicher in jener Zeit auf viele seinen Einfluss ausübte, wie Er dieses stets getan hat. Dieses erklärt uns die verschiedenen Arten von Ausdrücken im Alten Testament, die wir im Neuen nicht finden, und welche – wir dürfen es bestimmt behaupten – auf den Christen nicht direkt angewandt werden können. In die Reihe derselben gehört jedenfalls die Stelle: „den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir“ (Ps 51,11). Da Er nun in uns wohnt und „bei uns sein wird in Ewigkeit“ (Joh 14,16), so kann sein Geist auch nicht von uns genommen werden; und folglich ist jene Stelle nicht auf uns anzuwenden.

Dieses bringt uns auf den Punkt zurück, von welchem wir ausgingen, nämlich dass die Christen ein Haus oder ein Tempel sind, in welchem der Heilige Geist, als eine göttliche Person, wohnt. Welch ein ernster Gedanke! Habe ich wirklich ein Bewusstsein davon? Wie behandle ich diesen himmlischen Gast? Unterwerfe ich mich seiner heiligen Wirksamkeit, und ist es mein Trachten, mich durch Ihn in allen Dingen leiten zu lassen? Wenn ein König bei irgendjemandem von uns auf etliche Tage verweilen müsste, mit welch einer Sorgfalt würden wir darüber wachen, damit nichts seinem Auge oder Ohre begegne, was auch nur das feinste Gefühl beleidigen könnte? Wie viel mehr sollten wir aber darüber wachen, dass dieser heilige, himmlische Gast in unserem Geist, in unserem Herzen, in unseren Gedanken oder in unseren Neigungen nicht in irgendeiner Weise betrübt würde. Welch ein seines Gefühl wird Er haben! Wie jemand, der an Reinlichkeit und Ordnung gewöhnt ist, durch etwas, was der Nachlässige kaum merkt, verletzt und gekränkt wird, so muss auch sicher der in uns wohnende göttliche Gast durch alles betrübt werden, was mit der Reinheit Gottes nicht im Einklänge ist. Darum werden wir stets ermahnt, den Heiligen Geist nicht zu betrüben, „durch welchen wir Versiegelt sind für den Tag der Erlösung“ (Eph 4,30). Wie wichtig ist es daher, zu wissen, wie wir uns bezüglich dieses unseres Einwohners zu verhalten haben, und zu verstehen, in welchem Charakter Er uns besucht und zu welchem Zweck Er in uns wohnt! Und wir müssen es wissen und verstehen, nicht nur als einen bloßen Lehrsatz, sondern als eine heiligende Wahrheit.

Ich setze voraus, dass alle Christen an die Persönlichkeit des Heiligen Geistes, an seine Gottheit und an sein Herniederfahren auf dem Pfingstfest glauben; aber sicher ist es, dass nicht alle seine persönliche Innewohnung so verwirklichen, wie jemand es in Bezug auf einen menschlichen Gast tun würde, der in seinem Haus eingekehrt wäre. – Man könnte nun die Frage erheben: „Kann denn eine Person in einer anderen wohnen“? Ohne Zweifel, wenn der Innewohnende ein Geist ist. Als unser Herr auf Erden war, gab es gewisse Personen, die durch böse Geister besessen oder bewohnt waren. Diese bösen Geister kannten den Herrn Jesus und sprachen zu Ihm; sie wurden aus ihren Wohnungen ausgetrieben, und in einem Fall sogar baten sie um die Erlaubnis, einen bestimmten Weg zu gehen (Mk 5,12). Dass dieses Personen waren, kann nicht bestritten werden; sie erkannten Ihn, redeten mit Ihm, sie wohnten in den Menschen, und sie wurden ausgetrieben. Ebenso kann der Heilige Geist als Person in den Gläubigen wohnen. Wenn wir diese Wahrheit verwirklichen, würden wir dann denken, sprechen und handeln, wie wir oft tun? Die Jünger konnten sich unter einander darüber streiten, wer unter ihnen der Größte sein sollte; aber in der Gegenwart Jesu schämten sie sich zu sagen, worüber sie sich gestritten hatten (Mk 9,33–34). So verrichten auch wir oft viele Dinge, die wir nicht tun würden, wenn wir an unseren himmlischen Gast dächten.

Doch dieses ist nicht alles. Als der Herr Jesus auf Erden war, kamen seine Jünger zu Ihm mit ihren Bitten, ihren Wünschen und Schwierigkeiten; und Er bestrafte ihre Fehltritte und tröstete ihre Herzen. Nun haben wir „einen anderen Sachwalter“ bei und in uns. Achten wir auf seine Unterweisung, auf seine Führung und auf seine Tröstungen? Ach, nein! wir haben es nicht völlig verwirklicht, dass dieses alles Wahrheit und Wirklichkeit für uns ist. Es ist indessen von Wichtigkeit, zu wissen, dass die Innewohnung des Heiligen Geistes eine Tatsache ist, abgesehen davon, ob wir sie verwirklichen oder nicht. Der Heilige Geist ist hier auf Erden als eine Person bei und in uns; Er ist unser Tröster, unser Schirmherr, unser Berater, unser Fürsprecher und unser Sachwalter. Dieses alles ist Er für uns. Auf welche Weise machen wir uns dieses Vorrecht zu Nutze? Nehmen wir an, wir seien in eine schwierige Sache verwickelt, und ein berühmter Advokat zeige sich bereit, uns mit Nachschlagen an die Hand zu gehen – würden wir diesem nicht sofort die ganze Sache übergeben und ihn für uns handeln lassen? Nun, wir haben mehr; wir haben einen göttlichen Berater, der stets bereit ist uns zu helfen und uns zu leiten.

Haben wir Zweifel in Bezug auf unsere Seligkeit und verlangen wir nach Gewissheit in Betreff dieses Punktes? Der Geist selbst ist es, „der mit unserem Geist zeugt, dass wir Gottes Kinder sind“ (Röm 8,16). Etliche kommen durch irgendeine Schriftstelle zu der Erkenntnis des Erlösungswerkes Christi, indem sie finden, dass, wer an Ihn glaubt, das ewige Leben hat; sie erlangen dadurch Frieden und Sicherheit; und dieses ist sicher das Werk des Heiligen Geistes. Doch andere können nicht bestimmt sagen, wann sie bekehrt worden sind, oder sie können keine besondere Schriftstelle angeben, deren sich Gott als eines Mittels zu ihrer Bekehrung bedient habe; und dennoch sind sie ihrer Errettung gewiss; sie haben das Zeugnis in sich selber; „der Geist Gottes zeugt mit ihrem Geist, dass sie Kinder Gottes sind“.

In Betreff des Gebetes wissen wir nicht, was wir beten sollen, es sei denn, dass der Heilige Geist uns unterweist; und Er wirkt in unseren Herzen, indem „er in unaussprechlichen Seufzern bittet“ (Röm 8,26). – Ebenso verhält es sich mit dem Gottesdienst. Wir können Gott nur eine Ihm wohlgefällige Anbetung darbringen unter der Leitung des Heiligen Geistes. „Gott ist ein Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in Wahrheit anbeten“ (Joh 4,24). „Wir sind die Beschneidung, die wir durch den Geist Gottes dienen“ (Phil 3,3). Welch ein Vorrecht! Doch ich erkenne darin auch Zugleich, dass vieles von dem, was ich als Anbetung betrachtete, nur Förmlichkeit war. Möge Gott uns zu einer wahren Anbetung in dem Heiligen Geist leiten!

Begehren wir göttliche Erkenntnis? Wir erlangen sie nur aus dem Wort Gottes durch die Unterweisung des Heiligen Geistes. Ein natürlicher Mensch kann mit den Worten der Schrift und mit ihren Lehrsätzen bekannt sein; aber er kann keine göttliche Erkenntnis besitzen. „Denn wer von den Menschen weiß, was des Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist?“ Ein Tier kann nicht wissen, was in dem Geist des Menschen vorgeht, denn es hat nicht denselben Geist; „also weiß auch niemand, was Gottes ist, als nur der Geist Gottes. Wir aber haben empfangen den Geist, der aus Gott ist, auf dass wir die Dinge wissen, die uns von Gott geschenkt sind“ (1. Kor 2,11–12). Als aus Gott geboren, (und auch dieses ist ein Werk des Heiligen Geistes) besitzen wir eine Natur, welcher der Heilige Geist seine Gedanken mitteilen, die Er leiten und durch welche Er handeln kann. Wir sind – ein jeder nach seinem Maß – fähig gemacht, die göttliche Wahrheit zu verstehen. Kurz, wenn wir alles, was zum Leben und Wandel eines wahren Christen gehört, ins Auge fassen, so werden wir finden, dass alles durch die Innewohnung und Wirkung dieses himmlischen Gastes zuwege gebracht wird. „Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns auch durch den Geist wandeln“ (Gal 5,25). Doch lasst uns jetzt untersuchen, wie und wodurch Er verhindert wird, in uns zu wirken.

Viele Christen meinen, dass unsere alte Natur in eine neue umgewandelt würde, oder dass wenigstens mit dieser Veränderung ein Anfang gemacht sei und dieselbe stufenweise ihren Fortgang habe, bis schließlich nichts mehr von der alten Natur übrigbleibe und sie für den Himmel geschickt sei. Aber, ach! nach vielen Jahren voll bitterer Erfahrungen erkennen sie, dass die alte Natur nicht nur immer noch vorhanden, sondern auch ebenso verkehrt und mächtig ist, wie früher. Die Schrift nun belehrt uns, dass die alte Natur durchaus nicht verändert wird. „Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch“ (Joh 3,6) und wird nimmer Geist. Aber wir treten in einen ganz neuen Zustand, der in Johannes 3 und in 1. Petrus 2,2 eine neue Geburt, sowie in 2. Korinther 5,17 und in Galater 6,15 eine neue Schöpfung genannt wird. Die alte Natur aber ist stets noch anwesend, und von ihr kommen die Schwierigkeiten und der Streit. Mein Fleisch – die „alte Natur“ – hat Begierden nach Dingen, die im Streit sind mit meinem Geist, vom „neuen Menschen“, der durch den Heiligen Geist geleitet wird; und der Geist hat Begierden, die dem Fleisch gänzlich zuwider sind (Gal 5,17).

Der Christ ist also ein neuer Mensch, aber er trägt die alte Natur noch stets mit sich herum. Es ist daher die Frage, wie er diese Natur betrachten und behandeln muss. Die Schrift gibt uns die Antwort. Sie erklärt, dass, da der Gläubige mit Christus gestorben und auferstanden (Eph 2,5), er nicht mehr „Schuldner dem Fleisch ist, um nach dem Fleisch zu leben“ (Röm 8,12). Darum werden wir ermahnt, uns selbst für gestorben, für tot zu halten (Röm 6,11; 2. Kor 5,14), und „unsere Glieder, die auf Erden sind, zu töten“ (Kol 3,5). Wir sollen, mit anderen Worten, in dem Bewusstsein, dass wir mit Christus gestorben sind, die Lüste des Fleisches nicht länger pflegen, sondern das Fleisch, die böse Natur, so zu sagen, verhungern lassen, es unter die Füße treten und es verhindern, seine Stimme zu erheben. Dieses kann natürlich nur durch die Kraft des Heiligen Geistes bewirkt werden; und es ist einer der Zwecke, wozu Er uns gegeben ist, dass wir das nicht tun, wozu uns unsere alte Natur verlocken will.

Der Leib muss natürlich von dem Fleisch unterschieden werden. Der Leib des Christen ist für den Herrn (1. Kor 6,13); er ist ein Glied Christi (V 15), welches wir, wie wir ermahnt sind, darstellen sollen „als ein lebendiges Schlachtopfer, heilig, Gott wohlgefällig, als unseren vernünftigen Dienst“ (Röm 12,1). Der Leib wird aus den Toten auferweckt werden durch seinen Geist, der in uns wohnt (Röm 8,11). Solche Dinge werden nirgends vom Fleisch – dem verdorbenen Willen und der verdorbenen Natur des gefallenen Menschen – gesagt; denn dieses ist gänzlich verurteilt. „Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten“ (Gal 5,24), so dass der Wiedergeborene selbstredend dem Fleisch nicht länger einen Platz einräumen kann. Und dieses gilt nicht bloß im Hinblick auf grobe Sünden, sondern wir müssen uns in allem durch den Heiligen Geist und nicht durch das Fleisch leiten lassen. Man ist geneigt, in dem Wort „Fleisch“ gewöhnlich nur das offenbar Böse zu verstehen; aber ebenso gut, wie ein natürlicher Mensch sittlich und aufrichtig, angenehm und liebenswürdig sein kann, so kann auch ein Christ diese Tugenden haben, ohne durch den Heiligen Geist geleitet zu werden; denn es gibt auch ein liebenswürdiges „Fleisch“ (Siehe Mk 10,17–22).

Auch ist es von Wichtigkeit zu beobachten, dass etliche Schriftstellen von dem Heiligen Geist reden, als unterschieden von unserem Geist, wie z. B. in der Stelle: „Sein Geist zeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind“ (Röm 8,16). In anderen Stellen hingegen können die Handlungen meines Geistes – des „neuen Menschen“ – nicht getrennt werden von denen des bei mir und in mir wohnenden Heiligen Geistes, z. B. wenn wir aufgefordert sind, zu „beten im Geist“, zu „dienen durch den Geist“ und zu „wandeln durch den Geist“ usw. Das Wort „wandeln“ schließt alle meine sichtbaren Wege in sich, so dass alles, was ich im Widerspruch mit dem Heiligen Geist verrichte, notwendig vom „Fleisch“ ist, denn der „neue Mensch“ verlangt stets und ausschließlich durch den Heiligen Geist geleitet zu werden. Aber nicht nur meine offenbaren Werke, sondern selbst meine Gedanken sind miteingeschlossen; denn wir müssen „jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus“ (2. Kor 10,5). Und wenn wir die unzähligen Eitelkeiten kennen, womit unsere Gedanken sich so leicht beschäftigen, wie groß muss dann die Macht sein, die selbst diese Gedanken unter den Gehorsam des Christus gefangen nimmt? Aber der Heilige Geist ist Gott; und niemand kann die Grenze seiner Macht bestimmen.

Man könnte mir vielleicht den Einwand machen, dass, wenn dieses alles sich wirklich also verhielte, auch alle Werke und Taten des Christen von dem Heiligen Geist eingegeben sein müssten, während wir doch sehen, dass derselbe eine Menge Fehltritte begeht. Leider ist letzteres der Fall; und sicher ist die Ursache davon, dass er in seinen Fehltritten nicht durch den Heiligen Geist, sondern durch das Fleisch geleitet worden ist. Wenn wir indessen durch den Heiligen Geist geleitet werden, so bezeichnet das die Schrift noch keineswegs als eine Eingebung. Wir lesen, dass „alle Schrift von Gott eingegeben ist“ (3.Tim 3,16); und dieses zeigt uns, dass Gott heilige Männer als Werkzeuge gebrauchte, um das niederzuschreiben, was Er dem Menschen offenbaren wollte; und obwohl Er sich der Fähigkeiten, der Kenntnisse und der Umstände dieser Männer bediente, so war es dennoch die Botschaft Gottes, das Wort Gottes; und Gott konnte seine Botschaft so ans Licht stellen, und hat sie auch so ans Licht gestellt, wie Er es wollte. – Ohne Zweifel leitet auch jetzt der Heilige Geist die Gläubigen, jedoch unterwirft Er sie nicht so ganz seinem Einfluss, dass sie verhindert sind, Fehltritte tun zu können. Beim Schreiben der heiligen Schrift tat Er dieses; aber nun ist es mehr der Mensch, der durch den Heiligen Geist handelt und der Mensch ist ein „irdenes Gefäß“ und darum im Stande, das zu verderben, womit er in Berührung kommt. Darum werden alle, ermahnt, „durch den Geist zu wandeln“. Doch wir sind es, die wandeln müssen, und wir sind Menschen; und wenn unsere Unterwürfigkeit unter den Heiligen Geist eine mangelhafte ist, so ist unser Wandel unsicher. Hat man Gaben empfangen, dann heißt es: „Wenn jemand redet, so rede er als Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, so sei es als aus der Kraft, die Gott darreicht“ (1. Pet 4,11). Welch ernste Worte! Sind wir nicht dem Geist Gottes unterworfen, dann ist unser Straucheln im Reden und Dienen unausbleiblich. Uns wird gesagt, wie wir reden und dienen sollen. In Epheser 4,8–13 finden wir, dass Gaben verliehen worden sind; und Timotheus wird ermahnt: „Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir. Bedenke dieses sorgfältig; darin lebe, auf dass deine Fortschritte offenbar seien unter allen“ (1. Tim 4,14–15). In Betreff der Eingebung der Schrift aber war Gott es, welcher sprach; es verhält sich hiermit daher ganz anders, als mit den dem Menschen verliehenen Gaben, oder der Erweckung dieser Gaben. Gott konnte den Apostel Paulus und dessen Umstände gebrauchen, oder sich sogar des Bileam bedienen, wie sehr dessen Wille und dessen Wünsche dagegen streiten mochten. Darum, obwohl der Heilige Geist in allen Christen, mögen sie besondere Gaben haben oder nicht. Seine Wohnung hat, so bleibt es dennoch der Mensch, welcher handelt; und der Mensch ist ein „irdenes Gefäß“ und zu den traurigsten Verirrungen fähig. Seine Handlungen sind in keinem Fall „eingegeben“.

Seitdem die Sammlung der Bücher der heiligen Schrift vollendet ist, hat Gott unleugbar durch den Heiligen Geist diesem und jenem Klarheit über die einzelnen Teile dieser Schrift gegeben und mit Gaben ausgerüstet, um auch andere mit dem Inhalt und dessen Bedeutung bekannt zu machen. Aber es waren Menschen; und sie können darum in ihrer Mitteilung mehr oder weniger geirrt haben. Man kann sich nie auf die Erklärung selbst des geistlichsten Christen, als auf einen Prüfstein der Wahrheit, in der Weise berufen, wie man sich auf die Schrift selbst berufen kann.

Ferner lesen wir: „Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit“ (Gal 5,22–23). Woher kommt es, dass so viele von Gott geliebte Kinder diese Früchte nicht tragen? Das größte Hindernis ist in dieser Beziehung, dass sie das Fleisch nicht als einen Feind behandelten, sondern, gleich den Kindern Israel im Land Kanaan, die alten Einwohner am Leben ließen. Aber noch schlimmer ist es, dass man einer Menge Christen begegnet, die stets eine Entschuldigung bei der Hand haben. „Ich habe von Natur ein aufgeregtes Gemüt“, sagt der eine; – „ich kann meinen Rang in der menschlichen Gesellschaft nicht so ganz aufgeben“, lässt sich ein anderer vernehmen; und ein dritter sagt dieses, ein vierter jenes. Die geheime Ursache aber von allem ist, dass, da das Fleisch nicht unter den Füßen gehalten wird, es eine Fülle von schlechten Früchten zum Vorschein bringt; und dieses erstickt und hindert die Früchte des Heiligen Geistes, zur Reife zu kommen. O, möchten wir doch nie vergessen, dass das große Hindernis stets in uns selber ist!

Was nun die Freude und den Frieden betrifft, so gibt es viele, die unter einem „verdüsterten“ Evangelium bekehrt, oder inmitten eines Gemisches von Gesetz und Evangelium erzogen worden sind; und dieses hat natürlich seine Früchte getragen. Bevor aber der Heilige Geist seine Früchte von „Frieden“ und „Freude“ hervorbringen kann, muss jenes alles ausgerottet sein. Etliche haben die Schriften gelesen, ohne einen anderen Lehrer gehabt zu haben, als den Heiligen Geist; sie haben das „herrliche Evangelium“, die herrliche „frohe Botschaft“ geglaubt, und haben angenommen, was, Gott in Betreff der ewigen Sicherheit aller sagt, die an Christus glauben, und sie genießen „Friede“ und „Freude“, während andere das Evangelium von Jugend auf gehört, auch wohl geglaubt haben, aber, wiewohl sie vieles von der Schrift wissen, dennoch keinen Frieden und keine Freude genießen. Ach, wie sehr verdirbt der Mensch Alkes, was unter seine Hände gerät! Wohlan denn, „Frieden“ und „Freude“ sind die Früchte des Heiligen Geistes; und Er will dieselben in allen hervorbringen, die aus Gott geboren sind, wenn sie nur auf die Schriften achten und sich durch Ihn unterweisen lassen wollen. „Das Reich Gottes ist – Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist“ (Röm 14,17).

Jedoch zeigt sich noch eine andere Schwierigkeit. Man hat gegen die Behauptung, dass alle Christen den Heiligen Geist haben, den Einwand erhoben, dass dieses mit einzelnen, in der Apostelgeschichte gemeldeten Fällen im Widerspruch stehe, indem dort von Gläubigen die Rede sei, die den Heiligen Geist nicht empfangen hatten, und die Ihn erst durch Handauflegung der Apostel empfingen. Und noch andere haben dem Gedanken Raum gegeben, als ob die Gabe des Heiligen Geistes, wovon in dem Evangelium des Johannes die Rede ist, nur auf die Zeit der Apostel zu beschränken sei.

Betrachten wir die Vorfälle in der Apostelgeschichte ein wenig näher und erinnern wir uns zu gleicher Zeit an die großen Grundsätze in Betreff des Mitteilens des Heiligen Geistes, welche wir in 1. Korinther 12,13 finden. Hier lesen wir: „Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle zu einem Geist getränkt.“ Merken wir uns die Worte: „zu einem Leib getauft“. Obwohl der Heilige Geist in jedem Gläubigen insbesondere wohnt, so empfangen wir Ihn doch nicht, um persönlich getrennte Christen zu bleiben, sondern das Empfangen des Heiligen Geistes bildet uns zu einem Leib, so dass jeder Gläubige einen zweifachen Standpunkt einnimmt: er ist bezüglich seiner Person ein Heiliger, in welchem der Heilige Geist wohnt, und er ist durch den Heiligen Geist zu einem Glied des neuen Leibes getauft.

In dem Fall der Samariter (Apg 8,15) war es der Wille Gottes, dass sie, welche bekehrt waren, den Heiligen Geist nicht ohne die Mitwirkung der Apostel in Jerusalem empfangen sollten, und zwar aus dem Grund, um in diesen frühesten Zeiten einem möglichen Risse in der Kirche vorzubeugen. Der Heilige Geist wurde mittelst der Handauflegung der Apostel gegeben; und auf diese Weise trat es klar ins Licht, dass es die Taufe des Heiligen Geistes zu einem Leib war.

Dann haben wir den Fall mit Paulus (Apg 9,17). Da er das von Gott gebrauchte Werkzeug sein sollte, um die Offenbarung der Versammlung, welche bis dahin ein Geheimnis gewesen war, ans Licht zu bringen (Röm 16,25–26), so war es von Wichtigkeit, ihn in eine Stellung zu bringen, die seiner, mit der unmittelbaren Autorität Gottes bekleideten Lehre, Kraft verleihen konnte (Siehe Gal 1). Daher musste auch er zu einem Leib getauft werden; und wir sehen, dass auch er den Heiligen Geist durch Handauflegung empfängt, jedoch nicht von Seiten der Apostel.

Mit den Nationen (Apg 10,44) war es noch anders. Das jüdische Volk hatte, nachdem es Christus von sich gestoßen, auch den Heiligen Geist verworfen (siehe Apg 7,51); und nun waren die Tage gekommen, dass etliche aus allen Völkern zum Herrn versammelt werden sollten. Und hier ist es bemerkenswert dass der Heilige Geist in diesem Fall nicht durch Handauflegung gegeben wurde, sondern dass dieses geschah, während Petrus redete. Es kann sein, dass Kornelius und sein Haus bereits lebendig gemachte Personen warm, aber sie glaubten nicht an Christus; und dazu hatte er seine Freunde und Bekannten eingeladen, von denen wir nicht wissen, ob sie Gläubige waren. Aber durch die Predigt des Petrus wurden sie bekehrt und empfingen sogleich den Heiligen Geist. Dieses zeigt uns den gewöhnlichen Weg, den Gott bezüglich der Nationen einzuschlagen gedachte; denn der Apostel fragt die bekehrten Nationen von Galatien, ob sie den Heiligen Geist nicht empfangen hätten „durch die Predigt des Glaubens“ (Gal 3,2). Aber auch hier ist es klar, dass die Taufe des Heiligen Geistes sie dem einen Leib beifügte; denn Petrus empfing eine besondere Offenbarung, um zu den Nationen zu gehen. Er war es auch, der der Versammlung über diesen Vorfall Bericht gab; und die Apostel und Brüder verherrlichten den Herrn.

Der Fall mit den Jüngern des Johannes (Apg 19,2–6) ist noch von einer ganz anderen Art; aber auch diese mussten zu einem Leib getauft werden. Paulus legt ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.

Dieses sind die Fälle, die uns nach dem Pfingstfest in der Apostelgeschichte verzeichnet sind; aber es ist von Wichtigkeit, zu sehen, dass in jedem derselben eine Kette ist, die sie mit der bereits bestehenden Versammlung verbindet; es war deutlich die Taufe des Heiligen Geistes „zu einem Leib“. Wir dürfen indes nicht aus dem Auge verlieren, dass die Zeit der Apostel einen Übergang bildet, der nimmer wieder zurückkehren kann. Die Versammlung trat freilich auf dem Pfingstfest ins Leben; aber ihr Standpunkt und ihre eigentümlichen Segnungen wurden durch viele erst nach und nach verstanden und genossen. Man findet auf der einen Seite die Apostel zu Jerusalem, und zwar in Verbindung mit jüdischen Gebräuchen und Satzungen, und auf der anderen Seite findet man die aus den Nationen bekehrten Christen; jedoch bilden sie einen Leib und eine Versammlung. Der erste Zustand musste schnell, über regelrecht vom Schauplatz verschwinden, bis alle in das volle Licht des Standpunktes der Versammlung gekommen waren, in welcher sich weder Jude noch Grieche, weder Knecht noch Freier befindet, sondern Christus alles in allen; und so sind mir denn zu der ursprünglichen Andeutung zurückgekehrt, nämlich dass alle, die da glauben, den Heiligen Geist empfangen sollen (Joh 7,37–39). Überall in den Briefen wird hiervon gesprochen, wie von einer erkannten allgemeinen Segnung. „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist?“ – „Hieran erkennen wir, dass er in uns bleibt, an dem Geist, den er uns gegeben hat“ (1. Kor 6,19; 1. Joh 3,24). „Nachdem 1 ihr geglaubt habt, seid ihr versiegelt mit dem Heiligen Geist der Verheißung“ (Eph 1,13; siehe auch Röm 8,9; Gal 4,6; Eph 2,18; Phil 3,3). Diese Stellen beantworten auch Zugleich den Einwand, als ob die Innewohnung des Heiligen Geistes nur auf die Zeit der Apostel zu beschränken sei, indem sie den Beweis liefern, dass Er in allen Gläubigen und in der ganzen Versammlung seine Wohnung hat.

Aber vergessen wir unter allen Umständen nicht, dass die Taufe des Heiligen Geistes die Bildung des einen Leibes zum Zweck hatte, und „dass wir alle zu einem Geist getränkt sind“. Wir sehen freilich jetzt die Christen in hunderte von Sekten verteilt; aber dieses ist das Werk des Menschen, und nicht das Werk Gottes. Er bildet zu einem Leib; und wir sind ermahnt, „uns zu befleißigen, um die Einheit des Geistes zu bewahren“ (Eph 4,3). Es bestehen leider viele andere Vereinigungen; aber hier ist die Einheit, die Gott dargestellt hat. „Wir sind alle zu einem Geist getränkt.“ „Ein Leib und ein Geist“ (Eph 4,4). Darum darf sich ein Christ nicht als alleinstehend betrachten. Ich bin eins mit Christus, als meinem Haupt; und ich bin eins mit jedem Glied seines Leibes, sowohl mit dem Armen, als mit dem Reichen, sowohl mit dem Unwissenden, als mit dem Gelehrten, sowohl mit dem Ungebildeten als mit dem Gebildeten. Ich mag den einen verleugnen, dem anderen aus dem Weg gehen, den Dritten links liegen lassen; aber dieses hebt meine Einheit mit jedem derselben keineswegs auf. Wehe mir, wenn ich also handle! nur mit dem Bösen soll ich keine Gemeinschaft haben, soll sie weder grüßen (2. Joh 11), noch mit ihnen essen (1. Kor 5,11). Aber mein Benehmen hebt die Sache selbst nicht auf. „Wir sind alle zu einem Leib getauft – wir sind alle zu einem Geist getränkt.“ Dieses können wir, selbst wenn wir es wollten, durchaus nicht ändern. Doch wir werden ermahnt, uns zu „befleißigen“, die Einheit des Geistes zu „bewahren“. Etliche Christen reden stets von der Einheit der unsichtbaren Kirche und trösten sich mit dem Gedanken, dass die Christen wirklich eins seien, wiewohl die Einheit nicht sichtbar hervortrete; aber es war das Gebet unseres Herrn, dass die Einheit sichtbar sein möge. „Auf dass sie alle eins seien, gleich wie du, Vater, in mir, und ich in dir, auf dass auch sie in uns eins seien, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast“ (Joh 17,21).

Wenn verschiedene Kinder derselben Familie, welche einander weder je sahen, noch irgendwelche Gemeinschaft mit einander hatten, sondern die sich im Gegenteil einander absichtlich Hindernisse in den Weg legten, von ihrer Einheit redeten, würden wir ein solches Betragen nicht als Hohn oder noch schlimmer bezeichnen? Wie ist es nun möglich, dass die Christen Einheit nennen, was bloß eine Verwandtschaft ist? Einheit bringt Gemeinschaft hervor. Johannes schrieb seinen ersten Brief an die Christen im Allgemeinen, indem er mitteilte, was er gesehen und gehört hatte, „auf dass auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus“ (1. Joh 1,3); und „wenn wir in dem Licht wandeln, wie Er in dem Licht ist, so haben wir Gemeinschaft mit einander“ (1. Joh 1,7). Die Christen mögen nun von verborgener Einheit reden, aber „Gemeinschaft“ kann nicht verborgen und unsichtbar sein; und Gemeinschaft müssen wir mit einander pflegen. Auch erklärt die Schrift, dass, wenn wir in dem Licht wandeln, wie Er in dem Licht ist, wir Gemeinschaft mit einander haben.

„Ja, aber wir haben Gemeinschaft mit den Christen unserer Kirche“, werden vielleicht einige sagen. – Ohne Zweifel; aber ist das die Einheit des Geistes? Er macht alle Christen zu einem Körper; aber auch nur zu einem; und wir werden aufgefordert uns zu befleißigen, seine Einheit zu bewahren. Und ich frage euch, geliebte Brüder, wenn ihr verschiedene Körper bildet, ist dies dann nicht die praktische Vernachlässigung des einen Körpers, zu welchem Er euch gemacht hat? Ist es nicht gerade das Entgegengesetzte des Gebets des Herrn: „auf dass sie alle eins seien ... auf dass die Welt glaube“. O, möchten die Christen doch einsehen, wie sehr ihre Uneinigkeit unseren gesegneten Herrn entehrt! Wenn ihre Einheit ein Zeugnis für die Welt sein soll, dass Gott seinen Sohn gesandt hat (wie das Gebet des Herrn sagt), dann muss die Welt ohne Zweifel aus ihrer Uneinigkeit schließen, dass Jesus nicht der Herr aus dem Himmel ist; denn jeder Gläubige scheint ihnen das zu tun, was in seinen eigenen Augen Recht ist. O, lasst uns nicht vergessen, dass es eine Einheit des Heiligen Geistes gibt, und dass wir aufgefordert werden, uns zu befleißigen, diese Einheit aufrecht zu erhalten! Wenn wir dieses nicht tun, so betrüben wir den Herrn sehr.

Vielleicht wird eine wichtige Frage bei denen aufsteigen, welche bis jetzt wenig hierüber nachgedacht haben, nämlich: „Wie erlangen wir die Leitung des Heiligen Geistes? Durch die Gnade Gottes bin ich ein Christ, und jetzt sagen Sie, dass ich daher die Innwohnung des Heiligen Geistes habe, und Sie ermahnen mich, dass ich mich durch diese göttliche Person leiten lasse; aber wie erlange ich nun diese Leitung? Muss ich den Heiligen Geist bitten, dass Er mich leite und führe, oder was muss ich sonst tun?“ (Fortsetzung folgt)

Fußnoten

  • 1 Zu den Gläubigen in Ephesus konnte im Allgemeinen nicht gesagt werden: „Nachdem ihr geglaubt habt, seid ihr versiegelt worden“; denn gerade hier ereignete sich der Vorfall mit den Jungem des Johannes, wovon in Apostelgeschichte 19 die Rede ist.
Nächstes Kapitel »« Vorheriges Kapitel