Botschafter des Heils in Christo 1872
Eine weise und sichere Sache
Dieses ist in der Tat eine weise und sichere Sache, die wir nachahmen sollten. Es ist gewiss – der Mühe wert, sie zu erwägen und zu Herzen zu nehmen. Sie drängt uns zu drei Fragen: 1. Was muss ich verbergen? 2. Wo muss ich es verbergen? 3. Warum muss ich es verbergen?
1. Was muss ich verbergen? Antwort; „Dein Wort“. Es ist nicht das Wort eines Menschen; es ist das Wort des lebendigen und ewigen Gottes. Es ist ein Schatz, der Wert genug hat, um ihn zu verbergen. Kein Dieb kann ihn stehlen, keine Motte ihn verderben. Wir können sicher das Wort Gottes nicht hoch genug schätzen. Das waren die Gedanken des Psalmisten darüber, als er es verbarg. Dieser Ausdruck zeigt deutlich, welch einen hohen Wert es in seinen Augen hatte. Er brachte es außer den Bereich eines jeglichen, der es ihm hätte rauben können.
2. Wo muss ich es verbergen? Antwort: „In meinem Herzen.“ Der Psalmist hatte es nicht in seinem Kopf oder in seinem Verstand verborgen, sondern in seinem Herzen, dem Sitz seiner Neigungen, dem Sitz seines Daseins, der Quelle von allem, was er tat. Das ist der wahre Platz, um das Wort Gottes zu verbergen. Dort kann es auf alle meine Pläne und Gedanken, auf alle meine Taten und Wege einen Einfluss ausüben.
3. Warum muss ich es verbergen? Antwort: „Auf dass ich nicht wider dich sündige.“ Das ist in der Tat ein wichtiger, ein höchst beachtenswerter Grund. Er verbarg nicht das Wort, auf dass er reichen Stoff für neue Gedanken habe, auch nicht, auf dass er Beweise erlange, um damit alle Gegner aus dem Feld zu schlagen. O nein; das war nicht der Grund, um dessentwillen er das Wort Gottes in seinem Herzen verbarg. Aber er hatte einen Abscheu gegen die Sünde; und er wusste, dass Gottes Wort das einzige Schutzmittel gegen die Sünde war; und darum verbarg er es in seinem Herzen. Mögen wir dieses alles ernstlich erwägen und zu Herzen nehmen!