Botschafter des Heils in Christo 1871
In dem Schiff und auf dem See
Wie leicht ist es, wenn alles gut geht und keine Schwierigkeiten drohen, den Glauben an die Macht und Güte des Herrn zu verwirklichen! Wie oft hält dann das arme Herz Selbstvertrauen für geistliche Gesinnung und glaubt. Alles tun zu können. Dass der Herr alles in seiner Hand hat, ist eine von jedem Gläubigen erkannte Wahrheit; aber das „Erkennen einer Wahrheit“ für die Kraft, sich in der Stunde der Gefahr auf dieselbe zu stützen, halten, ist Selbstgefälligkeit und kein Glaube. Solange Petrus im Schiff stand und Jesus auf dem Meer wandeln sah, schien ihm dies sehr leicht zu sein. Aber sobald er auf dem See war, welch ein Unterschied. Im Schiff war er voll Vertrauen, auf dem See von Schrecken erfüllt. Im Schiff war er überzeugt, dass der Herr Macht genug habe, ihn zu bewahren, auf dem See schrie er: Ich komme um! Auf dem Schiff rief er: Befiehl mir zu kommen, auf dem See: Herr rette mich! Im Schiff war sein Auge auf den Herrn gerichtet, auf dem See sah er nur Wild und Wellen. Auf dem Schiff war er voll Selbstvertrauen, daher fing er auf dem See an zu sinken. „Darum wer zu stehen sich dünkt, sehe zu, dass er nicht falle.“