Botschafter des Heils in Christo 1871
Drei große Wahrheiten
In diesem lehrreichen Psalm ist Gott uns in dreifacher Weise vor Augen gestellt. Zuerst haben wir Ihn als unseren Rechtfertiger dann als unseren Verbergungsort, und endlich als unseren Führer. Sicher ist dieses „drei große Wahrheiten“. Es ist nicht nur, dass Gott, wie reich und überschwänglich diese Gnade und Güte auch sein würde, für, unsere Rechtfertigung, Sicherheit und Leitung Sorge tragt, sondern dass Er selbst gekommen ist, um unser Rechtfertiger, unsere Zufluchtsstätte und unser Führer zu sein. Welch eine wunderbare Vorsorge! Das ist die große Tragweite der Erlösung, das ist die Weise, in welcher der Gott aller Gnade all unseren Bedürfnissen begegnet ist. Wenn Gott selbst mein Rechtfertig er ist, so muss ich vollkommen gerechtfertigt sein, wenn Er mein Verbergungsort ist, so muss ich vollkommen verborgen sein; wenn Er mein Führer ist, so muss ich vollkommen gut geleitet werden. 1. Gott unser Rechtfertiger
„Glückselig der, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde bedeckt ist! Glückselig der Mensch, dem Jehova die Ungerechtigkeit nicht zurechnet, und in dessen Geist kein Trug ist!“ (V 1–2) Welch eine Glückseligkeit! Die Übertretung vergeben, die Sünde bedeckt. In dem religiösen Gemüt jedes Menschen ist der Gedanke tief eingegraben, dass er Gott als einem Richter begegnen wird, dass er, als Sünder, in der einen oder anderen Weise den Forderungen eines gerechten Richters entgegenkommen muss – eines Richters, der mit ihm nach seinen Sünden handeln und den letzten Heller eintreiben wird. Wie viele Sterbende haben, als sie sich an der Pforte der Ewigkeit sahen, die Worte ausgerufen: „Wie, muss ich vor den Richter treten, während noch alle meine Sünden auf mir lasten?“ – Es ist in der Tat auch ein schreckliches Bewusstsein, beladen mit Sünden vor das prüfende, alles durchdringende Auge Gottes treten zu müssen. Wenn ich Gott als einem Richter begegnen muss, so ist es aus mit mir. „Gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht! denn kein Lebendiger ist gerecht vor dir“ (Ps 143,2). Jedenfalls muss daher jede Seele, die auf Gott als einen Richter blickt, mit Furcht und Angst erfüllt sein, weil sie nicht eins auf Tausend zu antworten vermag. „Womit soll ich vor den Herrn treten und mich beugen vor dem hohen Gott? Soll ich vor Ihn treten mit Brandopfern und jährigen Kälbern? Hat etwa der Herr Wohlgefallen an viel tausend Widdern, oder an unzähligen Strömen Öls? Oder soll ich meinen Erstgeborenen für meine Übertretung geben, meines Leibes Frucht für die Sünden meiner Seele“ (Mi 6,6–7). Der Mensch kann Gott nicht als einem Richter begegnen. Sicher wird ewige Verdammnis einer Begegnung zwischen einem gerechten Richter und einem schuldigen Sünder sein.
Aber, Gott sei gepriesen! Er trägt jetzt einen anderen Charakter. Er ist ein gerechter Rechtfertiger; ja, ein Rechtfertiger oder Freisprecher derer, die Ihm nicht als einem Richter begegnen können. Gott muss gerecht sein in jeder Sphäre, in der Er sich entfaltet. Er muss gerecht sein, sei es als Richter oder Rechtfertiger. Aber in diesen Tagen der Gnade, während der angenehmen Zeit, dem Tag des Heils, offenbart Er sich als „ein gerechter Gott und als ein Heiland.“ Welch ein Charakter! Welch ein bewundernswürdiger Triumph der erlösenden Liebe! Welch eine Antwort auf die Anmaßungen Satans! Welch ein Balsam für ein überführtes Gewissen und ein Zerknirschtes Herz! Ein Heiland – Gott! Das ist gerade der Titel, der für den verlorenen Sünder passend ist. Dieser Titel bringt Gott in meine Nähe und zwar in dem Zustand und Charakter in welchem ich mich befinde. Wenn Gott ein Heiland ist, so finde ich in Ihm gerade den, dessen ich als ein Verlorener bedarf. Wenn Er ein Rechtfertiger ist, so ist Er gerade das, was ich als ein Schuldiger nötig habe. Nur ein verlorener Sünder kann mit einem Heiland zu tun haben. Nur ein schuldiger Sünder bedarf eines Gottes, der ein Rechtfertige ist. Nichts könnte einleuchtender sein. Dieses stellt die Errettung und Rechtfertigung auf einen so einfachen als soliden, und auf einen so soliden als einfachen Boden. Gott offenbart sich als Erretter; der glaubende Sünder tritt in das Licht dieser Offenbarung und ist errettet. Gott offenbart sich als Rechtfertiger; der glaubende Sünder tritt in das Licht dieser Offenbarung und ist gerechtfertigt. Er ist gerettet und gerechtfertigt nach dem vollkommenen Maßstab der Offenbarung Gottes seiner selbst. Unmöglich ist es, auf einem solideren Boden zu stehen und eine unangreifbarere Stellung einzunehmen. Die Rettung und Rechtfertigung des Gläubigen antasten zu wollen, würde eine Verleugnung der Lauterkeit der Offenbarung Gottes sein.
Möge sich der Leser stets erinnern, wer diejenigen sind, die Gott rechtfertigt. Sind es gute Menschen? Sind es solche, die ihre Pflicht getan haben? Sind solche irgendwo zu finden? Sind es solche, die das Gesetz erfüllt haben? Gewiss würden solche Menschen der Rechtfertigung nicht bedürfen, weil sie sich sagen könnten, dass „der Mensch, der diese Dinge tut, dadurch leben wird.“ Wenn daher jemand das Gesetz erfüllen könnte, so würde er keine Übertretung haben, die vergeben, und keine Sünde, die bedeckt werden müsste; und ein solcher, hat keinen Heiland Gott, keinen gerechten Rechtfertiger nötig. Das ist einleuchtend. Ein Mensch, der sich eine gesetzliche Gerechtigkeit erworben hat, verlangt nach keiner evangelischen. „Wenn Gerechtigkeit durch das Gesetz kommt, so ist Christus vergeblich gestorben.“ Welchen Nutzen konnte sein Sterben haben, wenn unsere Gerechtigkeit auf einem anderen Wege hätte erlangt werden können.
Wer sind nun die, welche Gott rechtfertigt? Höre es, ängstlicher Leser! Er rechtfertigt die Gottlosen. Ja, das ist die wahre Sprache des Heiligen Geistes. „Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit. Dem aber, der nicht wirkt, aber an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Gleichwie auch David von der Glückseligkeit des Menschen spricht, dem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet: Glückselig, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind! Glückselig der Mann, dem der Herr die Sünde nicht zurechnet“ (Röm 4,4–8).
Hier erlangen wir also unsere klare, volle, bestimmte und entscheidende Antwort. Zwei Charaktere sind hier einander gegenübergestellt, nämlich, „der, welcher wirkt“, und „der, welcher nicht wirkt“; und dieser vollständige Gegensatz wirft alle Gedanken des Menschen über den Haufen. Es war für den Geist des Menschen unfassbar, eine Gerechtigkeit zu erlangen, ohne dafür zu wirken; es war über jedes Verständnis, dass Gott den Gottlosen rechtfertigt. Und dennoch ist dieses die wahre Lehre der Schrift. Wenn der Mensch die Gerechtigkeit durch eigenes Wirken erlangen könnte, so würde dieses selbstredend keine göttliche Gerechtigkeit sein, und zwar aus dem einfachen Grund, weil letztere eine Gerechtigkeit ist für den, „welcher nicht wirkt“. Wenn Gott sich als Rechtfertiger der Gottlosen offenbart, so ist es eine gänzliche Verleugnung dieser Offenbarung für die Menschen, wenn man in einem anderen Charakter vor ihm zu erscheinen trachtet. Wenn ich als Sünder meine Pflichten vor Gott bringe, so muss ich. Ihm als meinem Richter begegnen; denn sicher muss er meine Pflichten untersuchen und nachsehen, ob sie alle in Ordnung sind. Aber wenn ich meine Sünden vor Ihn bringe, so begegnet Er mir als ein Rechtfertiger mit einer völligen und freien Vergebung und mit einer ewigen Gerechtigkeit. Es ist die besondere Herrlichkeit des Evangeliums, dass Gott darin offenbart wird als der gerechte Rechtfertiger des armen, „verlorenen Sünders.“
Das ist eine bewundernswürdige Wahrheit. Und wenn ein in Tätigkeit gebrachtes Gewissen, wie es ganz natürlich ist, nach dem Grund dieser erhabenen Wahrheit fragt, so ist die Antwort so klar und genügend, wie es selbst die ängstlichsten Seelen nur wünschen können. Ja wahrlich, nichts könnte klarer sein. Gott als Richter handelte mit mir in Betreff meiner Sünden auf dem Kreuz, damit Er als Rechtfertiger sich mit mir an der Himmelsseite des leeren Grabes Jesu beschäftigen könne. Der Tod Christi bildet daher den Grund, auf welchem Gott in gerechter Weise den Gottlosen rechtfertigen kann. Ein gerechter Richter verurteilte und verdammte die Sünde auf dem Kreuz, damit ein gerechter Rechtfertiger in den Stand gesetzt sei, dem Schuldigen zu vergeben und ihn zu rechtfertigen. Welch ein tiefes Geheimnis. Kein Wunder, wenn Engel hineinzuschauen begehren; kein Wunder, wenn Sünder, die Teil an dieser Segnung haben, niedersinken zum Preis und zur Anbetung dessen, der solche Ratschlüsse fasste und offenbarte, und der alles zu ihren Gunsten wirkte durch die vollkommene Versöhnung Christi.
Und hier wollen wir einen Augenblick verweilen, um eine klare und entscheidende Frage an den Leser zu richten. Mein teurer Freund! Kennst du Gott als deinen Rechtfertiger? Oder lebst du noch in dem Gedanken, Ihm als deinem Richter begegnen zu müssen? Erhebst du deine Blicke empor zum Richterstuhl als der Stätte, wo die Frage hinsichtlich deiner Rechtfertigung noch in Ordnung gebracht werden muss? Wenn dieses der Fall ist, dann wirst du dich elend fühlen. Du kannst dich sicher nicht eher eines wahren Friedens erfreuen, als bis du erkennst und glaubst, dass Gott als Richter nichts wider dich als einen Sünder hat, ja, dass Er sogar selbst dein Rechtfertiger ist, – dass er in dem Tod und der Auferstehung Christi sich dir, einem gottlosen Sünder, als ein gerechter Gott und Heiland offenbart hat. Dieses ist der feste und unerschütterliche Grund des Friedens; und es sollte unser ernstes Gebet sein, immer tiefer in dieses große Geheimnis einzudringen. Wenn du in der Tat in Betreff der Rettung deiner Seele beunruhigt bist, so solltest du diese Zeilen nicht aus der Hand legen, bevor du die göttliche Gewissheit besitzest, dass du gerechtfertigt seist, und dass Gott dein Rechtfertiger sei. Welch eine gesegnete Gewissheit! Möchtest du sie erkennen durch den einfachen Glauben an Ihn, welcher den Gottlosen rechtfertigt; und du wirst dann fähig sein, uns mit Verständnis und wahrer Freude zu folgen, wenn wir jetzt bei dem zweiten Teil unserer Betrachtung ein wenig verweilen. 2. Gott unser Bergungsort
Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, dass, solange der Sünder in Feindschaft wider Gott ist, er mit sich selbst, mit der Welt und mit dem Teufel im Frieden ist. Aber von dem Augenblick an, wo er durch die Gnade in den vollen Frieden mit Gott gebracht ist, so beginnt auch der Kampf mit sich selbst, mit der Welt und mit dem Teufel. Ja, kaum ist der glückliche Moment angebrochen, wo ich mit Gott als meinem Rechtfertiger in Bekanntschaft getreten bin, so beginnt auch schon der Kampf mit einem Heer geistlicher Feinde in meinem Innern und um mich her. Dieses weckt in mir ein neues Bedürfnis; ich verlange nach einem Verbergungsort, in welchen ich mich zu allen Zeiten zurückziehen kann, und aus welchem ich nicht hervorzutreten wage. Und dieser Verbergungsort ist Gott. „Du bist ein Verbergungsort für mich; vor Bedrängnis bewahrst du mich; du umgibst mich mit Rettungsjubel“ (V 7). Welch ein Unterschied zwischen dem Zustand der Seele hier und demjenigen im dritten und vierten Verse: „Da ich schwieg, verzehrten sich meine Gebeine durch mein Stöhnen den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand; verwandelt ward mein Saft wie in Sommerdürre, Sela“ (V 3–4). Welch ein Kontrast zwischen dem „Stöhnen“ eines mit Sünden beladenen, das Gericht fürchtenden Menschen, und dem „Rettungsjubel“ einer gerechtfertigten, in Gott ruhenden Seele! Und dennoch ist es weit besser, in der Zerknirschung des Geistes zu stöhnen, als zu rufen: „Friede! Friede!“ wo kein Frieden ist. Wahre Angst ist sicher einem falschen Frieden vorzuziehen. Aber der Gläubige hat weder das eine, noch das andere. Seine Furcht ist in wahre Ruhe umgewandelt durch die Erkenntnis Gottes als seines Rechtfertigt und seines Verbergungsortes; und daher kann er statt des Seufzens der Zerknirschung seine Stimme zu einem Rettungsjubel erheben. Welch ein gesegneter Wechsel! Anstatt ausrufen zu müssen: „O welch ein Elend!“ kann er jauchzen: „O welch eine Glückseligkeit!“ – „Du umgibst mich mit Rettungsjubel!“ – „Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?“ – „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unseren Herrn Jesus Christus.“ – „Gott aber sei Dank, der uns allezeit im Triumphzug einherführt in Christus und den Wohlgeruch seiner Erkenntnis durch uns offenbart an jedem Ort.“ –
Das sind einzelne Klänge jenes Rettungsjubels, womit der Heiland Gott seine gerechtfertigten und verborgenen Gläubigen umgibt. Möchten unsere Herzen mehr davon erfüllt sein! Leider hört man unter den Gläubigen oft mehr ein vielseitiges Murren und Klagen, als die Klänge des Rettungsjubels. Sicher, wenn die uns zu Teil gewordenen Gnadenerweisungen und Segnungen mehr in unserer Erinnerung lebten, so würden unsere Lippen auch mehr geöffnet sein zu einem Rettungsjubel. Wer anders hätte denn eine Ursache, sich zu freuen und fröhlich zu sein, als diejenigen, welche durch Gott gerechtfertigt und in Ihm verborgen sind?
Wir müssen indessen zum Schluss eilen, indem wir dem dritten Punkte unseres kostbaren Psalms noch eine kurze Betrachtung widmen. 3. Gott unser Führer
Dieses ist in der Tat in der vollsten Ausdehnung eine große Wahrheit. Ja, wir bedürfen eines Führers, während wir durch die Labyrinthe dieser finsteren, gefahrvollen Welt unsere Schritte bewegen. Wir bedürfen eines Führers in diesen Tagen der Unruhe und der Verwirrung; und Gott sei gepriesen, dass Er selbst diesen Dienst für uns übernommen hat. „Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, in dem du wandeln sollst; mit meinem Auge will ich dir raten“ (V 8). Welch eine kostbare Gnade! Welche Mühe gibt sich Gott, um auf jeder Station unserer Laufbahn uns zu begegnen und sich uns stets in dem Charakter zu offenbaren, in welchem wir Ihn bedürfen. Als wir niedergebeugt waren unter dem schweren Gewicht unserer Sünde und Schuld, als wir seufzten unter der Folter der Gewissensangst, als unsere Gebeine sich verzehrten und unser Saft verwandelt ward wie in Sommerdürre – da erschien Er vor uns als unser Rechtfertiger, als unser Heiland Gott, der uns unsere Übertretung und unsere Sünde bedeckte. Wenn wir von einem Heer geistlicher Feinde umringt sind, die uns, wenn möglich, in einem Nu zermalmen würden, so öffnet Er uns seinen Busen und ladet uns ein, um in Ihm eine Zufluchtsstätte und einen Bergungsort zu finden, so dass mir, anstatt von Feinden umgeben zu sein, mit Rettungsjubel umgeben sind. Und endlich, wenn wir berufen sind, einen Schauplatz der Verwirrung und der Unruhe zu durchschreiten, so steht Er in seiner unendlichen Gnade vor uns und sagt: „Ich will dir mit meinem Auge raten.“ Welche Gnade! Welche Nahe! Welche Innigkeit!
Und wie bemerkenswert ist die Weise, wie Er uns leitet! „Mit meinem Auge will ich dir raten.“ Das ist, wie wir wissen, die zärtlichste, die lieblichste und wohlwollendste Art einer Leitung. Wir müssen mit einer Person sehr vertraut sein und ihr sehr nahe stehen, um von ihr durch das Winken ihrer Augen geleitet werden zu können. Es ist dieses eine weit zartere und vortrefflichere Art der Leitung, als fände diese statt durch das Winken der Hand, oder durch den Ton der Stimme. Ich muss meinen Blick auf das Antlitz einer Person gerichtet haben, um den Wink ihrer Augen aufzufangen; und ich muss sehr vertraut mit ihrem Willen und Wunsch sein, um mir diesen Wink zu erklären und demgemäß zu handeln.
O möchte unser Herz in diese kostbare Wahrheit tiefer eindringen! Wäre dieses der Fall, dann würde der Blick des Auges unseres Vaters völlig genügen, um unsere Wege zu bereiten; ja dann könnten wir ruhig unsere Hand in die seinige legen und, in sein Antlitz schauend, sicher geleitet werden durch den Wink seines Auges. Dann würde unser Pfad stets hell und sicher, einfach und gesegnet sein. Wir würden dann nicht, gleich den unbändigen „Rossen“ und den widerspenstigen „Maultieren“, den Zaum und Zügel der Umstände nötig haben, sondern durch Gemeinschaft mit seinem Geist würden wir seinen Willen kennen. Wie oft verlieren wir uns in den Umständen auf unserem Pfad! Wie oft befinden wir uns in den misslichsten Verhältnissen! Und warum? Weil wir uns nicht durch das Auge Gottes leiten lassen. Wir bitten Gott um seine Leitung in Betreff solcher Dinge, die wir nicht tun sollten, und in Betreff solcher Pfade, die wir nicht wandeln sollten. „Ich weiß nicht, welchen Weg ich einschlagen soll“, sagte irgendjemand zu einem christlichen Freunde. – Wie lautete die Antwort? Sie war sehr einfach. „Du tust am besten, wenn du keinen Weg einschlägst“, erwiderte der Ratgeber. Und so sollte es stets sein. Wenn wir nicht klar sind, ob der Weg, den wir wandeln wollen, der richtige ist, so sollten wir stillstehen.
Möchten doch alle Jünger des Herrn durch den Heiligen Geist befähigt sein, als Gerechtfertigte zu wandeln, in ihrem Verbergungsplatz zu bleiben und ihrem Führer zu folgen.