Botschafter des Heils in Christo 1870
Aber was irgend mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust geachtet
Welch ein wunderbarer Wechsel! Saulus hatte viele gewinnreiche Quellen. Er hatte mancherlei Ehren um seinen Namen gesammelt. Er hatte Fortschritte im Judentum gemacht und viele von seines Gleichen darin übertroffen. Er halte eine Gerechtigkeit nach dem Gesetz erlangt, an welcher niemand einen Flecken finden konnte. Sein Eifer, seine Erkenntnis und seine Moralität – alles war ausgezeichnet. Aber von dem Augenblick an, wo Christus ihm offenbart wurde, zeigte sich eine gänzliche Umwandlung. Alles war verändert. Alles, was für Saulus Gewinn war, wurde wie Kot für Paulus. Er spricht nicht von offenbaren Sünden, sondern von solchen Dingen, die für ihn als Gewinn betrachtet werden konnten. Die Offenbarung der Herrlichkeit Christi hatte den ganzen Lauf seiner Gedanken so gänzlich umgewandelt, dass er dieselben Dinge, die er einst als wirklichen Gewinn betrachtet hatte, jetzt als wirklichen Verlust betrachtete.
Und warum? Einfach, weil er sein alles in Christus gefunden hatte. Diese gesegnete Person hatte alles andere in Paulus Herzen verdrängt. Alles, was ihm einst angehörte, war durch Christus ersetzt, und daher würde der Besitz der eigenen Gerechtigkeit und Weisheit, nachdem er alles dieses in göttlicher Vollkommenheit in Christus Jesus empfangen hatte, einen wirklichen Verlust für ihn enthalten haben. Wenn Christus mir von Gott zur Gerechtigkeit gemacht worden ist, ist es dann nicht ein Verlust für mich, irgendwie eigene Gerechtigkeit haben? Ganz gewiss. Wenn ich das erlangt habe, was göttlich ist, bedarf ich dann noch dessen, was menschlich ist? Keineswegs. Je vollständiger ich befreit und geleert bin von dem, wodurch „ich“ verherrlicht wurde, und was „mir“ Gewinn brachte, desto besser, weil ich dann in Christus alles finde, was vor Gott Wert hat. Alles, was dahin strebt, mein ich zu erheben, sei es Gerechtigkeit, Sittlichkeit, Wohlstand, Ehre, persönliche Güte, so genannte Menschenfreundlichkeit, – alles ist ein wirkliches Hindernis im Genüsse Christi.
Möge der Geist Gottes uns die Person Christi immer köstlicher machen, um wie Paulus „Alles zu vergessen, was dahinten ist, und uns nach dem auszustrecken, was vorne ist.“