Botschafter des Heils in Christo 1868
Die zwei Welten
Im Anfang dieses Kapitels werden die Gläubigen ermahnt, die Tatsache, dass sie Gläubige oder Brüder in Christus sind, nicht für ihr Verhältnis in der Welt zu benutzen. So wird der gläubige Knecht belehrt, ein Knecht zu sein in dem Bewusstsein der Ehre, die er seinem Herrn schuldig ist, und in keiner Weise aus der Tatsache seiner Gleichheit in Christus mit seinem Herrn Vorteil zu ziehen. Dies ist in der Tat eine köstliche Ermahnung und, wie dieses Kapitel sagt, Gottes und seiner Lehre würdig.
Ebenso werden im Lauf dieses Kapitels die Reichen und die Armen ermahnt, nicht weltlich zu sein, diesen gegenwärtigen Zeitlauf zu verleugnen und nach dem kommenden Zeitlauf oder dem ewigen Leben zu streben – die einen, dass sie freigebig, die anderen, dass sie völlig zufrieden seien.
Außerdem aber gibt es eine schlagende Erklärung über die beiden Welten – über die gegenwärtige oder die Welt des Menschen; und die zukünftige oder die Welt Christi, und dies Zugleich in Verbindung mit dem Herrn Jesus selbst.
In der gegenwärtigen Welt ist Timotheus ermahnt, zu kämpfen den guten Kampf des Glaubens, die Begierde nach Reichtum zu fliehen und die Gnaden und Neigungen des christlichen Charakters zu pflegen und er wird ernstlich ermahnt, dieses Gebot zu bewahren als im Angesicht Gottes, der alle Dinge lebendig macht, und Jesu Christi, der vor Pontius Pilatus bezeugt hat ein gutes Bekenntnis (V 13–15).
Diese Ermahnung erinnert uns, dass Jesus in dieser Welt ein Bekenner war. Er war es in der Gegenwart des römischen Statthalters. Er verleugnete diese Welt, indem Er sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Das war ein Teil seines guten Bekenntnisses. Er wies alles zurück, was Er in der gegenwärtigen Welt hätte haben können. Der Fürst dieser Welt hatte nichts an Ihm; aber Gott, der alle Dinge lebendig macht, hat eine Welt für Ihn bereitet. Er gab diese gegenwärtige Welt auf, und Gott will Ihn zu seinem Stellvertreter in Kraft und Majestät in einer zukünftigen machen. Er selbst, der ein unzugängliches Licht bewohnt, will diesen guten Bekenner hervorbringen als den Inhaber und Stellvertreter seiner Würden und Autorität, als „den Gesegneten und alleinigen Machthaber, den König der Könige und Herrn der Herren.“
Darin liegt etwas sehr Köstliches und wirklich Bewunderungswürdiges. Der gegenwärtige Zeitlauf war der Schauplatz, wo ein armer demütiger Bekenner bei Gefahr seines Lebens Zeugnis ablegte, der dastand und für sich selbst Antwort gab in der Gegenwart der Kräfte dieses Zeitlaufs. Der zukünftige Zeitlauf aber wird der Schauplatz sein, wo dieser demütige Bekenner scheinen wird als Gottes Abglanz in Majestät und Autorität über alle Welt.
Doch lasst mich noch etwas mehr sagen. Dieser Jesus war schon in dem gegenwärtigen Zeitlauf ein Stellvertreter – ein Stellvertreter des Vaters. „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“ Der Herr hat es schon gesagt, obgleich er noch nicht geleuchtet hat als das Bild des Machthabers, des Königs der Könige und des Herrn der Herren. Er hat schon Gnade bezeugt, aber nicht Macht, – Gnade in Gott, aber nicht Macht auf der Erde. Er hat schon Gerechtigkeit bezeugt in Demut und Leiden; er bezeugt sie bald in Erhebung und Autorität. Wenn der Tag in der Offenbarung 19 kommt, werden wir Ihn haben als eine Darstellung des Königs der Könige und des Herrn der Herren.
Noch was anderes möchte ich bemerken, das von praktischem Nutzen ist. Wenn der Geist von dem Innern der Kirche oder der Familie der himmlischen Fremdlinge auf der Erde spricht, so sagt Er uns durch einen Apostel: „Der niedrige Bruder rühme sich in seiner Hoheit; der reiche aber in seiner Erniedrigung;“ aber hier in 1. Timotheus 6,1, redend von Gott und seiner Lehre, will er durch einen anderen Apostel den Heiligen warnen, aus seinem Verhältnis auf der Erde von seiner Verbindung mit den Heiligen, seinen Brüdern in Christus, Vorteil zu ziehen.
Wie schön ist jede Sache an ihrem Platz! Wie vollkommen, gleich sieben Mal in Feuer geläutertem Gold, ist jedes Wort, das aus dem Mund unseres Gottes ausgeht!