"Siehe, Mein Knecht"
Kapitel 6 - Der Dienst Christi nach seiner Verwerfung
Die grossen Wahrheiten, die uns in Kapitel 6 vorgestellt werden, stehen in Verbindung mit Begebenheiten, die sich auf dem Land, am Hof des Königs, in der Einöde, auf dem Berg und auf dem stürmischen See abspielen. In den ersten beiden Ereignissen lernen wir den niederen moralischen Zustand der Welt kennen, die Christus verwirft; in den letzten drei entdecken wir die Fülle der Hilfsquellen in Christus für die, welche Ihm, getrennt vom Lauf der Welt, nachfolgen.
Markus 6,1–6. Im ersten Abschnitt sehen wir den Herrn in seinem demütigen Dienst der Liebe, wie Er sich mit dem einfachen Volk «seiner Vaterstadt», «seiner Verwandtschaft» und «in seinem Haus» verbindet. Er kommt mit göttlicher Weisheit und göttlicher Kraft in ihre Mitte, lehrt die Wahrheit unter den Armen des Landes und heilt einige kranke Leute. In keiner Weise aber leistet Er der Eitelkeit der menschlichen Natur Vorschub, die Pomp und Zurschaustellung liebt und Menschen wegen ihrer niedrigen Herkunft verachtet. Der Dienst des Herrn in Gnade offenbart den niedrigen moralischen Zustand des Volkes. Sie sind wirklich erstaunt über seine Lehre und seine Weisheit und können nicht anders, als seine Wunderwerke anzuerkennen. Aber «sie nahmen Anstoss an ihm». Das Fleisch bleibt immer das gleiche. Sind wir in unseren Tagen nicht zuweilen in Gefahr, sogar als Christen, durch Hochmut und Eitelkeit des Fleisches das Werk Gottes zu hindern, indem wir den Dienst eines Knechtes Gottes, wegen seiner einfachen Herkunft, gering schätzen? Oder wir können als Diener dadurch zu Fall kommen, dass wir versuchen, aufgrund unseres Wohlstandes oder unserer gesellschaftlichen Stellung gehört zu werden. Beim Herrn war alles vollkommen. Das Versagen war nur auf Seiten des Volkes. Diese einfachen Landleute setzten die Weisheit der Belehrung des Herrn und die Macht seiner Werke herab, indem sie sagten: «Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und ein Bruder von Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns?» Sie erkannten nicht die Herrlichkeit seiner Person und die Gnade seines Herzens, und dass Er, obwohl Er reich war, um unsertwillen arm wurde, damit wir durch seine Armut reich würden. So wurde der Schöpfer ein Zimmermann und der Sohn Gottes der Sohn der Maria. Der Herr erinnert jene, die Ihn aufgrund seiner Erniedrigung verwerfen, daran, dass «ein Prophet nicht ohne Ehre ist, ausser in seiner Vaterstadt und unter seinen Verwandten und in seinem Haus». Das bedeutet nicht, dass der Herr in seiner Vaterstadt verworfen wurde, wie es bei uns sein könnte, weil man unsere Schwächen oder Misserfolge kennt. Doch die Vertrautheit mit Ihm in den Dingen des Lebens führte dazu, den Auftrag, den Er von Gott hatte, herabzusetzen.
Die Folge davon ist, dass Er dort wegen ihres Unglaubens kein Wunderwerk tun konnte. Es ist ernst, wenn wir bedenken, wie weit in unseren Tagen der Unglaube das Werk Gottes behindert. Wenn der Glaube, wie dies im Fall der kranken Frau im letzten Kapitel zutraf, den Segen hervorbringt, so ist es ebenso wahr, dass der Unglaube seinen Ausfluss hindert. Trotzdem erhebt sich seine Gnade über unseren Hochmut und unseren Unglauben und heilt «einige Schwache», aber der Segen bleibt auf «einige» beschränkt. «Er verwunderte sich über ihren Unglauben.» Geben nicht auch wir Ihm leider zuweilen Gelegenheit, sich über unseren Unglauben zu verwundern? Trotzdem verfolgt Er seinen Weg, lehrt in den Dörfern ringsum und wird trotz Hochmut und Unglaube nicht müde in seinem Dienst.
Markus 6,7–13. Die Verwerfung seines Dienstes mag die Ausübung eines Wunderwerkes in seiner Vaterstadt unmöglich machen, aber sie kann die Gnade seines Herzens nicht zurückhalten. So sendet der Herr die Zwölf aus als ein neues Zeugnis seiner Gegenwart in Gnade und Macht, um Menschen zu segnen. Ein besonders eindrückliches Zeugnis seiner Herrlichkeit als göttliche Person sehen wir in der Tatsache, dass Er «ihnen Gewalt über die unreinen Geister gab». Niemand kann Macht ausüben und Wunder tun, wenn ihm nicht die Kraft dazu gegeben ist. Aber wer, ausser Gott, kann diese Kraft geben? Weiter war die Art und Weise, wie sie ausgesandt wurden, für sich selbst ein Zeugnis von der Gegenwart Dessen, der Herr von allem ist. Sie sollten nichts mit auf die Reise nehmen. Sie sollten in der fürsorgenden Liebe des Herrn, der auf der Erde war, und unter seinem Schutz ruhen. Er würde so über die Herzen der Menschen verfügen und die Umstände so leiten, dass ihnen nichts fehlen würde.
Ihr Auftrag durfte nicht zu einer Reihe von sozialen Besuchen herabsinken. Sie standen im Dienst des Herrn und sollten deshalb an einem bestimmten Ort im gleichen Hause bleiben. Der Inhalt ihrer Predigt war die Buße, denn die Gegenwart des Königs und das Evangelium des Reiches waren schon verkündigt worden, mit dem Resultat, dass die Führer Christus wegen der Grösse seiner Ansprüche verworfen hatten, während das Volk Ihn wegen der Niedrigkeit seiner Stellung nicht wollte. Die Führer beschuldigten Ihn, Er vollbringe seine Wunderwerke in der Kraft des Teufels; das Volk sagte, Er sei nur ein Zimmermann. Die Nation wird aufgerufen, über ihre Bosheit Buße zu tun. Und weiter sollte das endgültige Zeugnis des Gerichtes über alle, die diese Botschaft verwarfen, angekündigt werden.
Markus 6,14–29. Die Folge dieser Sendung, begleitet durch machtvolle Zeichen, war, dass «sein Name bekannt wurde». Möchten alle Diener Christus so verkündigen, dass sie einen Wohlgeruch Christi und das Empfinden der Kostbarkeit seines Namens zurücklassen. Leider wird oft der Name des Predigers gross geschrieben, und es werden so viele Methoden angewandt, die den natürlichen Menschen ansprechen, dass der Name des Predigers weit mehr verbreitet wird als der Name Jesu.
Doch so weit der Ruf des Herrn Jesus auch dringen mag, wenn kein Werk Gottes in der Seele stattfindet, führt die Bekanntheit des Herrn nur zu Spekulationen. So war es auch in jenen Tagen, als einige sagten: Johannes der Täufer ist aus den Toten auferstanden, und andere behaupteten: Es ist ein Prophet, wie einer der Propheten. Aber die Überlegungen des menschlichen Verstandes erreichen nie die Wahrheit über die Person von Christus.
Der Ruf des Herrn Jesus drang schliesslich bis zum königlichen Hof. Wir haben schon gesehen, wie dem gewöhnlichen Volk jedes geistliche Unterscheidungsvermögen fehlte. Nun werden wir den niederen moralischen Zustand der höheren Kreise kennen lernen. Beim König Herodes führte das, was er von Christus hörte, zu nichts weiter als zu einer Vermutung. Es führte zu einer Beunruhigung seines Gewissens. In diesem Zusammenhang hören wir die Geschichte seiner Sünde. Er war eine unerlaubte Eheverbindung mit der Frau seines Bruders eingegangen. Und für diese Sünde war er von Johannes dem Täufer getadelt worden. Diese Rüge aber hatte den Hass und die Feindschaft der Herodias, der schuldigen Ehebrecherin, hervorgerufen. Sie hätte Johannes gern getötet, fand aber keinen Weg, dies auszuführen, denn Herodes fürchtete Johannes, da er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war. Herodes, obwohl ein Mann ohne feste Grundsätze, konnte das Gute in anderen anerkennen und hörte sogar auf Johannes und tat nachher vieles auf seinen Rat hin. Aber Herodias wartete auf ihre Zeit. Ein Gelage am Hof gab ihr die Gelegenheit, die sie suchte. Der König, dem ein Tanz so gut gefiel, machte ein übereiltes Versprechen und zog es dann vor, Johannes zu töten als sein Versprechen nicht zu halten. Es ist richtig gesagt worden: Es ist besser, die Versprechen des Teufels zu brechen als sie zu halten.
Die Verwerfung und Ermordung des Vorläufers des Messias sind ein ernstes Anzeichen dafür, dass Herodes zu gegebener Zeit bei der Verwerfung und Kreuzigung von Christus die Partei seiner Feinde ergreifen wird.
Markus 6,30–44. Nachdem die Apostel ihren Auftrag erfüllt haben, «versammeln sie sich bei Jesus». Sie waren vom Herrn ausgesandt worden, nun kehren sie zu Ihm zurück. Wie gut für jeden Diener des Herrn, wenn er nach jedem kleinen Dienst, den er ausgeführt hat, zum Herrn zurückkehrt und Ihm alles, was er getan und gelehrt hat, erzählt. Zu oft sind wir geneigt, anderen davon zu sagen, obwohl es manchmal richtig sein mag, das Volk Gottes durch Berichte über das Werk des Herrn zu ermuntern. Und doch besteht da ein grosser Unterschied. Wenn wir, wie es bei Paulus und Barnabas in Antiochien der Fall war, die Versammlung zusammenrufen, dann geschieht es, um zu erzählen, was Gott getan und wie Er die Tür geöffnet hat (Apg 14,27). Wenn wir aber nach einem Dienst uns zum Herrn Jesus versammeln, ist es, um Ihm zu sagen, was wir getan und gelehrt haben. Es ist gut für uns, in der Gegenwart Dessen, der uns niemals schmeicheln wird, vor dem wir nichts zu rühmen haben und vor dem man nichts verbergen kann, auf unsere Taten und Worte zurückzublicken. Dort lernen wir unsere Schwachheiten und Mängel kennen. Leider sind wir manchmal ganz voll von uns und unserem Dienst. Aber in der Gegenwart des Herrn können wir über alles reden, was die Gedanken beschäftigt und den Geist beschwert. So beruhigen sich unsere Geister, so dass wir nüchtern von uns denken können, oder uns selbst und unseren Dienst vergessen, um mit dem Herrn beschäftigt zu sein.
Wir hören keinen Kommentar des Herrn über den Dienst der Jünger, aber wir sehen die Zuneigung des Herrn und seine Fürsorge für seine Diener. Sie hatten von ihrem Dienst gesprochen, Er aber war um sie und die Ruhe, die sie nötig hatten, besorgt. Deshalb kann Er sagen: «Kommt ihr selbst her an einen öden Ort für euch allein und ruht ein wenig aus.» Die ewige Ruhe steht noch aus, aber hier finden wir «ein wenig» Ruhe.
Es ist darauf hingewiesen worden, dass es drei Gründe gibt, weshalb die Jünger auf die Seite, an einen öden Ort, geführt wurden. Erstens zog der Herr sich, nachdem Er von der Ermordung seines Zeugen hörte, was ein sicheres Zeichen seiner eigenen Verwerfung und Kreuzigung war, in die Wüste zurück. Das deutete darauf hin, dass die Zeitperiode (Haushaltung) im Begriff stand zu wechseln. Deshalb nahm der Herr eine Stellung ausserhalb und abgesondert von der schuldigen Nation ein. Dieser Grund, die Änderung der Zeitperiode, ist im Matthäus–Evangelium vorherrschend (Kap. 14,13). Zweitens, und das ist im Markus-Evangelium der auffallende Gedanke, hatte der Herr einen Grund in Verbindung mit dem Dienst seiner Jünger, um sie auf die Seite zu nehmen. Ihr Dienst hatte sie in die Welt geführt und ein derartiges Aufsehen erregt, dass «es viele waren, die kamen und gingen». Unter solchen Umständen hat der Diener nötig, auf die Seite genommen zu werden, weg vom rastlosen Geist der Welt, um bei Ihm zu sein und eine Weile zu ruhen. Der dritte Grund wird uns im Lukas–Evangelium vorgestellt, wo wir erfahren, dass die Jünger vom Herrn abseits genommen wurden, um von Ihm belehrt zu werden (Lk 9,10.18–27).
Auch in unseren Tagen haben wir nötig, von der Welt zurückgezogen zu werden, um zu lernen, dass wir nicht von ihr sind, auch wenn wir im Dienst des Herrn zu ihr gesandt sind. Unsere Segnungen sind himmlisch, nicht irdisch. Auch wir haben nötig, allein zu sein mit dem Herrn, um dem Geist der Welt mit all seiner rastlosen Tätigkeit zu entfliehen, und ganz besonders dann, wenn irgendein kleines Zeugnis für Christus eine gewisse zeitweilige Aufregung in der Welt verursacht hat. Wir haben auch nötig, in der Zurückgezogenheit der Gegenwart des Herrn zu weilen, um seine Gesinnung kennen zu lernen.
Auf das Wort des Herrn gehen sie hin an einen öden Ort für sich allein. Doch «viele sahen sie abfahren» und in ihrem Eifer, Christus zu erreichen, «liefen sie ... dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor». So schien es denn nach allem, dass sie ihrer Ruhe beraubt würden. Aber der Herr in seiner zarten Fürsorge für die Seinen und voll Mitleid gegenüber dem Volk kommt aus seinem Ort der Zurückgezogenheit hervor, um dem Volk zu begegnen. Es mag Ruhe gegeben haben für seine Jünger, aber für Ihn gab es keine Ruhe. Sein Mitleid liess Ihn nicht ruhen. So lesen wir: «Und er fing an, sie vieles zu lehren.»
Als es schon spät am Tage war, kamen die Jünger aus der Ruhe und sagten zum Herrn: «Entlass sie.» Es scheint, als ob die Jünger die Volksmenge als Eindringlinge in ihre Ruhe betrachtet haben und die Leute gern los geworden wären. Aber der Herr will sie nicht hungrig fortschicken, denn es steht geschrieben: «Seine Armen will ich mit Brot sättigen.» Kein Versagen auf Seiten Israels kann die Güte und das Mitgefühl des Herzens des Herrn zum Verschwinden bringen. Er will «sie vieles lehren» zum Segen ihrer Seelen, und für Brot und Fisch sorgen, um ihre leiblichen Bedürfnisse zu stillen. Er ist noch heute der gleiche. Trotz all unserer Schwachheit und der vielen Fehltritte sorgt Er für unsere Seelen und für unsere Körper. Im Weiteren gebraucht Er für die Ausführung seines Werkes der Liebe noch andere. Er kann zu den Jüngern sagen: «Gebt ihr ihnen zu essen.» Aber wie es so oft auch bei uns ist, ihr Glaube war nicht fähig, seine Kraft zu benützen. Sie können nur daran denken, wie viel sie benötigen würden, und vergessen die unerschöpflichen Hilfsquellen, die sie in Christus haben. Nachdem die völlige Unzulänglichkeit ihrer eigenen Hilfsmittel offenbar geworden ist, bringt der Herr das Wenige, das sie haben – die fünf Brote und die zwei Fische –, in Verbindung mit der Fülle des Himmels, mit dem Resultat, dass fünftausend Männer essen können und gesättigt werden.
Markus 6,45.46. Die Geschichte, die in den folgenden Versen entfaltet wird, erinnert aufs neue an die Tatsache, dass der Herr im Begriff stand, die Jünger in einer Welt zurückzulassen, von der Er verworfen wurde. Soeben hatte der Herr die Volksmenge gespeist, indem sein Mitleid über sie erregt worden war, wie über Schafe, die keinen Hirten haben. Leider fehlte ihnen nicht nur einer, der sie auf grüne Auen führte und für ihre Seele sorgte, sondern als der gute Hirte in ihre Mitte kam, da hatten sie keine Augen, um seine Herrlichkeit zu sehen, und kein Herz, um Ihn aufzunehmen. Deshalb lesen wir: «Als er sie verabschiedet hatte, ging er hin auf den Berg, um zu beten.» Im Vorbild wurde das Volk entlassen, während Er einen neuen Platz in der Höhe einnimmt, um sich für die Seinen, die in einer Welt, die ihn verworfen hat, als seine Zeugen zurückgelassen sind, zu verwenden.
Markus 6,47–52. Die Jünger entdecken, dass sie nicht nur der körperlichen Gegenwart des Herrn beraubt, sondern dass sie den Stürmen des Lebens ausgesetzt sind und sich beim Rudern abzuquälen haben. In dieser Welt steht alles im Widerspruch zum Volk des Herrn. Aber wenn die Welt gegen uns ist und der Teufel uns widersteht, verwendet sich der Herr in der Höhe für uns. Auch wenn der Herr abwesend ist, steht Er doch den Stürmen und Schwierigkeiten, die seinem Volk begegnen, nicht gleichgültig gegenüber. «Er sah sie beim Rudern Not leiden», und Er kam zu ihnen. Aber Er kam in einer Weise, die seine Überlegenheit gegenüber allen Umständen, in denen sie sich befanden, ans Licht brachte. Er kam, «wandelnd auf dem See». Die Entfaltung einer Macht, die so weit über dem steht, was dem Menschen möglich ist, erfüllte die Jünger mit Furcht. «Sie erstaunten sehr über die Massen bei sich selbst und verwunderten sich.» Und dieser Eine, dessen Macht grösser ist als alle Stürme, die Menschen oder der Teufel entfachen können, ist Der, der für uns ist. Er hatte auf dem Berg für sie gebetet. Er hatte gesehen, wie sie Not litten, und jetzt kommt Er zu ihnen. Trotzdem prüft Er ihren Glauben, wie auch in unseren Tagen Gläubige oft erprobt werden, denn wir lesen: «Er wollte an ihnen vorübergehen.» Seine Macht, seine Fürbitte, seine liebende Fürsorge, alles steht zu ihrer Verfügung, aber haben sie den Glauben, sich seine Fülle zu Nutzen zu machen? In ihrer Not schreien sie auf, «und sogleich redete er mit ihnen». Und was sagt Er? «Ich bin es; fürchtet euch nicht!» Er mag in der Herrlichkeit seiner Macht zu ihnen kommen, die über allen Stürmen steht, aber Er versichert ihnen, dass Er es selbst ist – Jesus, ihr Heiland, Hirte und Freund. Der Eine, den die Menschen kurz zuvor verworfen hatten, weil Er für sie nur ein Zimmermann war, wird jetzt als der Schöpfer gesehen, der auf dem See gehen kann, und dem die Winde und die Wellen gehorchen.
Leider hatten die Jünger, wie auch wir es so oft tun, die Grösse seiner Macht und Gnade, die sich bei einer früheren Gelegenheit gezeigt hatte, nicht in Betracht gezogen. Mit sich selbst und mit ihren Schwierigkeiten beschäftigt, waren ihre Herzen verhärtet und wenig in der Lage, Gebrauch von ihren Hilfsquellen in Christus zu machen.
Markus 6,53–56. Das Kapitel schliesst mit einem Vorgeschmack der Segnung eines zukünftigen Tages, wenn Christus wiederkommen und durch den treuen Überrest der Juden die Erde segnen wird. Dann wird die Not der Gottesfürchtigen wirklich vorüber sein, der Widerstand wird enden, die Stürme sich legen und Christus wird da angenommen werden, wo Er einst verworfen wurde.