Botschafter des Heils in Christo 1866

Das Auge des Allmächtigen

In diesem bemerkenswerten Kapitel sind wir gleichsam berufen. Halt zu machen und zu lauschen, während Jehova dem Ohr des Feindes zuflüstert, welche Gedanken er betreffs seines Volkes hegt. Balak, der König von Moab, erschreckt durch den Anblick dessen, „was Israel den Amoritern getan hatte“, dingt den Bileam, um das Volk zu verfluchen; aber der Herr bedient sich der Zunge dieses habsüchtigen Propheten, um seine Gedanken über Israel auszusprechen. Er wird niemandem gestatten. Sein Volk zu verfluchen. Er mag mit demselben im Verborgenen über manche Dinge zu verhandeln haben; aber wird einem anderen nicht erlauben, seine Zunge wider dasselbe in Bewegung zu setzen.

das ist ein wichtiger Punkt. Es macht nichts zur Sache, was der Feind über das Volk Gottes, oder was dieses über sich selbst denkt, sondern die Gedanken Gottes über dasselbe sind allein maßgebend. Er kennt genau alles das, was sie betrifft – alles das, was sie sind – alles das, was sie getan haben – alles das, was in ihnen ist. Jedes Ding steht klar offenbart vor seinem alles durchdringenden Auge. Die tiefsten Geheimnisse des Herzens, der Natur und des Lebens sind Ihm wohlbekannt. Weder Engel, noch Menschen, noch Teufel kennen uns, wie Gott uns kennt. Wir haben es daher nicht mit dem „Auge“ der Engel, der Menschen oder der Teufel zu tun, sondern mit dem „Auge des Allmächtigen“.

Das verleiht dem Herzen einen lieblichen Frieden. Gott sieht uns, denkt an uns, redet von uns, handelt mit uns rücksichtlich dessen, wozu Er selbst uns gemacht hat, und wirkt für uns nach der Vollkommenheit seines eigenen Werkes. In dieser Weise erscheinen wir vor dem „Auge des Allmächtigen“ – in dieser Weise werden wir gesehen von der „Höhe des Felsens.“ Wenn Gott auf sein Volk herabschaut, so erblickt Er in demselben sein eigenes Werk; und es dient zur Verherrlichung seines heiligen Namens und zum Preis seiner Erlösung, dass kein Makel an denen zu sehen ist, welche sein sind, und welche Er aus freier unumschränkter Gnade zu seinem Eigentum gemacht hat. Sein Charakter, sein Name und die Vollkommenheit seines Werkes – alles ist in dem Zustand und der Stellung derer enthalten, mit denen Er sich verbunden hat. In demselben Augenblick daher, in welchem der Feind oder der Ankläger auf der Schaubühne erscheint, stellt sich Gott selbst in die Fronte, hört die Anklage an und beantwortet sie; und seine Antwort ist stets gegründet nicht ans das, was sein Volk in sich selbst ist, sondern auf das, was Er mittels der Vollkommenheit seines eigenen Werkes aus demselben gemacht hat. Seine Herrlichkeit ist mit den Seinen verbunden; und indem Er sie rechtfertigt, hält Er seine eigene Herrlichkeit aufrecht. Er stellt sich selbst zwischen sie und jede anklagende Zunge. Seine Herrlichkeit fordert es, dass sie dargestellt sein müssen in all der Anmut, welche Er auf sie gelegt hat. Wenn der Feind kommt, um sie zu verfluchen und anzuklagen, so antwortet Jehova ihm dadurch, dass Er den reichen Strom seines ewigen Wohlgefallens ausströmen lässt, welches Er an denen hat, die Er für sich selbst auserwählt und die Er fähig gemacht hat, für immer vor Ihm sein zu können.

Nur auf diesem Grund kann im Hohenlied der Bräutigam im Blick auf die Braut die Worte ausrufen: „Du bist allerdings schön, meine Freundin, und ist kein Flecken an dir“ (Hld 4,7). Sie selbst, in sich schauend, konnte allerdings nur sagen: „Ich bin schwarz“ (Kap 5,6). Ebenso konnte in Johannes 13 der Herr Jesus hinsichtlich seiner Jünger sagen: „Ganz rein“, wiewohl wenige Augenblicke später einer von ihnen fluchte und sich verschwor, Ihn nicht zu kennen. Die Braut im Hohenlied und die Jünger in Johannes 13 sind beide von dem „Auge des Allmächtigen“ gesehen und beide von der „Höhe des Felsens“ betrachtet. Das erklärt die schönen Worte: „Ihr seid rein“ – und: „Ganz rein.“ Würden sie von einem anderen Gesichtspunkt aus beschaut, so würde es heißen: „Ihr seid unrein“ und: „Ganz unrein.“ So groß ist der Unterschied zwischen dem, was wir in uns selbst, und dem, was wir in Christus sind. –

Die beruhigende, rechtfertigende und erhebende Wahrheit tritt in den vier Parabeln Bileams in ungewöhnlichem Glänze zum Vorschein. Menschlich gesprochen würden wir von dem, mit dem „Auge des Allmächtigen“ und von der „Höhe des Felsens“ geschauten Israel nie einen solch herrlichen Anblick genossen haben, wenn Balak dasselbe nicht zu verfluchen trachtete. Jehova kann sehr schnell das Auge eines Menschen öffnen, um die wahre Sachlage bezüglich des Zustandes seines Volkes zu erkennen. Er nimmt das Vorrecht in Anspruch, seine Gedanken über dasselbe bekannt zu machen. Mochten auch Balak und Bileam samt „allen Fürsten der Moabiter“ sich versammeln, um Israel verfluchen und verhöhnen zu hören; mochten sie auch „sieben Altäre bauen“ und auf „jedem Altar einen Stiere und einen Widder opfern“; mochte das Gold und Silber Balaks auch vor dem habsüchtigen Blicke des falschen Propheten glänzen – dennoch vermochten alle Mächte der Erde und der Hölle, und mären sie auch vereint in ihrer finsteren und schreckenerregenden Schlachtordnung aufgestellt gewesen, keinen einzigen Hauch von Fluch oder Anklage gegen das Israel Gottes hervor zu rufen. Der Feind hätte ebenso gut an der herrlichen Schöpfung, die der Herr Gott als „sehr gut“ angekündigt hatte, einen Flecken aufweisen können, als dass es ihm gelungen wäre, die Erlösten des Herrn zu verklagen. O nein; sie erscheinen in all der Anmut, die Er auf sie gelegt hat; und um sie also zu schauen, ist nur erforderlich, die „Höhe des Felsens“ zu erklettern und sie mit dem „Auge des Allmächtigen“ zu sehen.

Nachdem wir auf diese Weise dem Leser einen allgemeinen Überblick über den Inhalt dieser beachtenswerten Kapitel verschafft haben, wollen wir noch in der Kürze die besonderen Punkte hervorheben, welche in einer jeden der vier Parabeln enthalten sind. Es wird ihm dadurch Gelegenheit geboten werden, eine reiche Grube nützlicher Belehrungen entdecken zu können.

1. In dem ersten der vier Gleichnisse sehen wir die unbeschränkte Absonderung Israels klar und deutlich dargestellt: „Wie soll ich fluchen, dem Gott nicht flucht? Wie soll ich schelten, den Gott nicht schilt? Denn von der Höhe der Felsen sehe ich ihn wohl und von den Hügeln schaue ich ihn. Siehe, das Volk wird besonders wohnen und nicht unter die Heiden gerechnet werden. Wer kann zählen den Staub Jakobs, und die Zahl des vierten Teils Israels? Meine Seele müsse sterben des Todes der Gerechten, und mein Ende werde wie dieser Ende.“ 1 – Hier wird uns Israel als ein getrenntes und abgesondertes Volk vor Augen gestellt – als ein Volk, welches, nach den Gedanken Gottes über dasselbe, zu keiner Zeit, auf keinem Grund und zu keinem Zweck mit den übrigen Nationen vermengt oder unter sie gerechnet werden sollte. „Das Volk wird besonders wohnen.“ Möge der Leser dieses alles Ernstes erwägen, sowohl in seiner buchstäblichen Anwendung auf den Samen Abrahams, als auch in seiner Anwendung auf das wahre Israel Gottes. Unermesslich praktische Resultate entströmen diesem wichtigen Grundsatz, – Resultate, auf die wir in einem so kleinen Aufsatz, wie der gegenwärtige ist, nicht näher einzugehen versuchen. Wir bitten bloß den einsichtsvollen Leser, diesen Punkt in seinen Spuren zu verfolgen, sowie dieselben in dem Wort gezeichnet sind: „Das Volk wird besonders wohnen.“

Aber wenn es Jehova in seiner großen Gnade wohl gefällt. Sich mit seinem Volk zu verbinden – wenn Er dasselbe beruft, ein abgesondertes Volk zu sein, in der Welt besonders zu wohnen und für Ihn inmitten derer, welche stets „sitzen in Finsternis und im Todsschatten“ ein Licht zu sein, so kann Er es doch nur als sein Gefolge in einem solchen Zustand haben. Er musste das Volk so zubereiten, wie Er es haben wollte und wie es zum Preis seines großen und herrlichen Namens dienen konnte. Daher ist in dem zweiten Gleichnis der Prophet genötigt, den Zustand des Volkes nicht nur wie derselbe nicht, sondern wie er wirklich war, zu beschreiben. „Gott ist nicht ein Mensch, dass Er lüge, noch ein Menschenkind, dass Ihn etwas gereue. Sollte Er etwas sagen und nicht tun? Sollte Er etwas reden und nicht halten? Siehe zu segnen habe ich empfangen; Er segnet und ich kann es nicht wenden. Man sieht keine Ungerechtigkeit in Jakob und keine Bosheit in Israel. Der Herr, sein Gott, ist mit ihm, und Jubelgeschrei wie um einen König ist unter ihm. Gott hat sie aus Ägypten geführt; sein munterer Lauf ist wie eines Einhorns. Denn es fährt kein Zauber in Jakob, und kein Wahrsager in Israel. Zu seiner Zeit wird es angesagt dem Jakob, und dem Israel, was Gott tut. Siehe, das Volk wird aufstehen wie eine Löwin, und wird sich erheben wie ein Löwe; es wird sich nicht legen, bis es Raub fresse, und das Blut der Erschlagenen saufe“ (4. Mo 23,19–24).

Hier befinden wir uns auf einem wahrhaft erhabenen Boden. Das ist in Wahrheit die „Höhe des Felsens“ – die reine Luft der „Hügel“, wo das Volk Gottes nur mit dem Auge des „Allmächtigen“ gesehen wird. In diesem Gleichnis ist die Segnung und Sicherheit Israels nicht auf die Treue dieses Volkes, sondern allein auf die Wahrheit und Treue Jehovas gegründet. „Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue.“ Dieses stellt Israel auf einen sicheren Grund. Gott musste sich selbst treu sein. Gibt es irgendeine Macht, die Ihn an der Erfüllung seines Wortes und Eidschwurs zu hindern vermöchte? Gewiss nicht. „Er segnet und ich kann es nicht wenden.“ Das vorige Gleichnis brachte es an den Tag, dass Gott dem Volk nicht geflucht, und hier, dass Er es gesegnet habe. Das ist ein offenbarer Fortschritt. Da Balak den geldgierigen Propheten von Ort zu Ort führte, so ergriff Jehova die Gelegenheit, immer frischere Züge der Schönheit seines Volkes zum Vorschein zu bringen. Es ist daher nicht nur ein abgesondertes, allein wohnendes, sondern auch ein gerechtfertigtes Volk, von welchem es heißt: „Der Herr, sein Gott, ist mit ihm, und Jubelgeschrei wie um einen König ist unter ihm.“ „Man sieht keine Ungerechtigkeit in Jakob und keine Bosheit in Israel.“ Der Feind mag sagen: „Es gibt dort allezeit Ungerechtigkeit.“ Ja; aber wer kann es bewirken, dass Gott sie sieht, wenn es Ihm selbst gefallen hat, sie wie eine dicke Wolke, um seines Namens willen auszulöschen? Wenn Er selbst sie hinter sich zurückgeworfen hat, wer kann sie wieder vor sein Angesicht bringen? „Gott ist es, welcher rechtfertigt; wer ist der verdamme?“ Gott sieht sein Volk so durchaus befreit von allem, was wider sie sein könnte, dass Er seine Wohnung in ihrer Mitte aufschlagen und bewirken kann, dass seine Stimme unter ihnen gehört werde. Wohlan, wir können daher ausrufen: „Wie viel hat Gott gewirkt!“ und nicht: „Wie viel hat Israel gewirkt?“ Sicher würden Balak und Bileam hinlängliche Ursache gefunden haben, dem Volk zu fluchen, wenn das Werk desselben in Frage gewesen wäre. Der Herr sei gepriesen! Sein Volk stellt den Fuß auf das, was Er gewirkt hat; und daher ist das Fundament desselben ebenso unerschütterlich, als der Thron Gottes selbst.

3. Im dritten Gleichnis sehen wir einen anderen Schritt im Vorrücken. Das Volk Gottes ist in seinen Augen nicht nur abgesondert und gerechtfertigt, sondern auch wirklich „anmutig“ und „lieblich.“ „Wie lieblich sind deine Hütten, Jakob, und deine Wohnungen, Israel! Wie sich die Bachtäler ausbreiten, wie die Gärten an den Flüssen, wie die Aloebäume, die der Herr pflanzt, wie die Zedern an den Wassern. Es wird Wasser aus seinem Eimer fließen, und sein Same wird ein großes Wasser werden; sein König wird höher werden denn Agag, und sein Reich wird sich erheben. Gott hat ihn aus Ägypten geführt, sein munterer Lauf ist wie eines Einhorns. Er wird die Heiden, seine Verfolger fressen, und ihre Gebeine zermalmen und mit seinen Pfeilen zerschmettern. Er hat sich niedergelegt und ruht wie ein Löwe, und wie eine Löwin; wer will ihn aufwecken? Gesegnet sei, der dich segnet, und verflucht, der dir flucht“ (Kap 24,5–9). – Wie wir sehen, wurde es besser und immer besser um Israel, und schlechter und immer schlechter um Balak. Sein lauschendes Ohr vernahm nicht nur, dass Israel „gesegnet“ wurde, sondern er musste es auch anhören, dass er selbst „verssucht“ wurde, weil er dem Volk zu fluchen trachtete.

Aber lass uns vor allen Dingen, mein teurer Leser, unseren Blick auf die reiche Gnade richten, welche in diesem Gleichnis in Erscheinung tritt. „Wie lieblich sind deine Hütten, Jakob, und deine Wohnungen, Israel!“ Wenn jemand herabgestiegen wäre, um die Hütten und Wohnungen mit dem Auge des Menschen zu prüfen, so würde er sie so „schwarz wie die Hütten zu Kedar“ gefunden haben. Aber mit dem „Auge des Allmächtigen“ betrachtet, waren sie „lieblich“; und um sie in dieser Gestalt zu sehen, bedurfte es der „durch Gott geöffneten Augen.“ Wenn ich das Volk Gottes von der „Höhe des Felsens“ beschaue, so werde ich dasselbe sehen, wie Gott es sieht, und zwar als bekleidet mit der ganzen Lieblichkeit Christi – vollendet in Ihm – angenehm in dem Geliebten. Das ist es, was mich fähig machen wird, mit diesem Volk zu wandeln, mit ihm Gemeinschaft zu machen und mich über seine Spitzen und Angeln, über seine Flecken und Fehler, über seine Mängel und Gebrechen zu erheben. Wenn ich das Volk Gottes nicht von diesem erhabenen Standpunkt aus betrachte, so wird sich sicher mein Auge auf den einen oder den anderen kleinen Punkt richten, der meine Gemeinschaft völlig zerstören und meine Zuneigungen beseitigen wird. In dem folgenden Kapitel sehen wir, in welch böse Dinge sich die Kinder Israels stürzten. Änderte dieses das Urteil Jehovas? „Er ist nicht ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue.“ Er richtete und strafte sie wegen ihrer Sünde, weil Er heilig ist und nimmer an seinem Volk etwas gutheißen kann, was seiner Natur entgegengesetzt ist; aber Er konnte niemals sein Urteil zurückhalten. Er wusste alles in Betreff seines Volkes, Er kannte jeden Einzelnen und wusste, was Er tun würde; aber dennoch sagte Er: „Wie lieblich sind deine Hütten, Jakob.“ Zeigt das eine Geringschätzung des Bösen? Ein solcher Gedanke wäre Gotteslästerung. Er konnte sie strafen wegen ihrer Sünden; aber wenn sich ein Feind naht, um ihnen zu fluchen, oder sie zu verklagen, dann stellt Er sich an die Spitze seines Volkes und sagt: „Ich sehe keine Ungerechtigkeit;“ – „wie lieblich sind deine Hütten!“ – Köstliche, anbetungswürdige Gnade! O möchten wir doch tiefer daraus trinken und ihren reinigenden, erhebenden Einfluss offenbaren!

4. In dein vierten und letzten Gleichnis erklettern wir, so zu sagen, die höchste Klippe des „Felsens“, von wo aus wir die Strahlen des vergoldenden Glanzes des Horizonts unterscheiden können. „Und er hob an seinen Spruch und sprach: Es sagt Bileam, der Sohn Beors, es sagt der Mann, dem die Augen geöffnet sind; es sagt der Hörer göttlicher Rede, und der die Erkenntnis hat des Höchsten, der die Offenbarung des Allmächtigen sieht. Ich sehe ihn, aber nicht als jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von Nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen, und ein Zepter aus Israel aufkommen, und wird zerschmettern die Enden Moabs, und verstören alle Kinder des Getümmels“ (Kap 24,15–17). – dieses verleiht der Szene eine große Vollständigkeit. Es ist hier der letzte Stein auf das herrliche Gebäude gelegt. Per einsichtsvolle Leser dieser erhabenen Gleichnisse, muss es gemerkt haben, dass er während des Lesens im Aufsteigen begriffen war. In der Eingangsparabel ist das Volk als abgesondert, „allein wohnend“ gesehen worden; und als dann Balak fortfährt, den entarteten und habsüchtigen Propheten in der törichten Hoffnung, den erwünschten Fluch noch hervorzubringen, von Ort zu Ort zu schieben, finden wir uns selbst von einer Höhe zur anderen geführt, bis wir endlich auf dem äußersten Gipfel angelangt sind und die Ebenen der Herrlichkeit in ihrer Länge und Breite, ja fern über die Grenzen des sterblichen Auges hinaus, überblicken können. Wir hören das Gebrüll des Löwen. Wir sehen ihn in zermalmender Macht herabstürzen auf alle seine Feinde. Der Stern aus Jakob geht auf, um nimmer wieder zu verschwinden. Der wahre David ergreift das Zepter und besteigt den Thron. Israel ragt hervor auf der Erde; alle seine Feinde sind bedecke mit Schande und ewiger Verachtung.

Mein christlicher Leser! O möchten wir stets auf der „Höhe des Felsens“ verweilen – möchten wir immer „geöffnete Augen“ haben – mochten wir ununterbrochen „Hörer göttlicher Rede“ sein, und die „Erkenntnis des Höchsten“ besitzen – und möchten wir nur sehen mit dem „Auge des Allmächtigen!“

Fußnoten

  • 1 Um den „Tod der Gerechten“ sterben zu können, muss ich unbedingt das Leben der Gerechten besitzen und ans Licht stellen. Es gibt viele, welche gern diesen Tod sterben möchten, die aber nicht das Leben der Gerechten leben. Es gibt viele, die sich des Besitzes des Silbers und Goldes Balaks erfreuen, und dennoch eingereiht sein möchten unter dem Israel Gottes. Eitles Trachten!
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