Botschafter des Heils in Christo 1861
Mitteilungen über das Werk Gottes in unseren Tagen
London: Vor einiger Zeit war in London eine Versammlung von etwa 500 bis 600 Neubekehrten, um gemeinschaftlich zu beten und einander ihre Erfahrungen mitzuteilen. Das Gebet beim Anfang lautete ungefähr, wie folgt:
„Wir sind junge Kinder, o Herr! aber wir begehren durch deine Gnade zu wachsen. Wir wissen, dass du bereit bist, uns zu geben, was wir bitten. O Herr, es ist eine köstliche Sache, Dich zu kennen, und es ist noch köstlicher, Dich zu lieben. Wir waren große Sünder, und wir loben dich für alles, was du an uns getan hast. Wir danken dir, dass wir dir unsere Herzen übergeben haben. Lass uns alle erfahren, dass du heute Abend in unserer Mitte bist; dass unsere Herzen erfüllt sein mit Lob und Dank für alles, was du für uns und an uns getan hast. Lehre uns auf dich zu vertrauen; denn wir wissen, dass wir fallen müssen, sobald wir auf uns selbst vertrauen. Bewahre uns vor den Verführungen der Welt; behüte uns, o Herr, und gib uns Kraft, voranzugehen. Du weißt, wie wir täglich versucht werden, wie die Freunde Satans uns stets umgeben, besonders in unseren Werkstätten; gib uns Kraft, von dir zu zeugen du, o Herr, hast uns gesucht und gefunden; suche alle, die hier gegenwärtig sind, und dich noch nicht kennen, oder die sich über ihren Zustand täuschen!“
Hierauf erzählten mehrere ihre Bekehrung. Ein armer Knabe sagte ungefähr Folgendes: „Gepriesen sei der Herr für das, was Er an mir getan hat! Einige meiner Freunde baten mich oft, mit ihnen zur Kirche zu gehen, aber ich wollte nicht. Am vorigen Sonntag sprach Richard Weaver im Victoria Theater. Ich ging dorthin; nicht um etwas Gutes zu hören, sondern weil ich von diesem Mann vieles gehört hatte und ich ihn gern einmal sehen wollte. Gott aber ließ die Worte in mein Herz dringen. Seitdem werde ich viel verfolgt. Ich rede mit meinen Mitarbeitern über das Heil ihrer Seelen; denn ich kann nicht schweigen. Oft aber muss ich mich taub und stumm halten und Gott bitten, dass er über meinen Mund wache. Der Herr gebe, dass ich mich des Evangeliums von Christus nicht schäme!“
Ein junger Mann, dessen Gesicht ein tiefes Gefühl von Dankbarkeit gegen Gott ausdrückte, sagte: „Ich war ein sehr großer Sünder. Sieben Jahre war ich auf dem Meer, wo ich mich allen Schlechtigkeiten hingegeben habe. An einem Sonntag war ich im Begriff, um nach Westminster zu gehen; aber gegen meinen Vorsah ging ich nach dem Seny–Theater, wo Herr Carter predigte. Während ich da saß, sähe ich meine vielen Sünden. Ich war in großer Not; aber ich wurde auf Jesus gewiesen. Ich sähe Ihn, ich sähe seine Wunden, und bald nachher erhielt ich die Gewissheit, dass alle meine Sünden getilgt waren. Jetzt bin ich überzeugt, dass ich zum Himmel gehe, nicht weil etwas Gutes in mir ist, sondern weil Jesus sein kostbares Blut für mich vergossen hat. Ich eilte nach Haus, um meiner Frau zu erzählen, was Gott an mir getan hatte. Sie fragte mich: ‚Bist du nach Westminster gewesen?‘ ‚Nein‘, gab ich ihr zur Antwort; ‚der Herr sei gepriesen, der mich zu einem besseren Ort geführt hat. Ich habe jetzt keine Lust mehr am Trinken.‘ Sie ist selbst gegenwärtig und kann erzählen, was der Herr an mir getan hat.“
Ein anderer sagte: „Vor zwei Jahren war ich ein Abtrünniger. O es ist schwer, wieder zurückzukehren; aber Gott hat sich über mich erbarmt und mir meinen Abfall vergeben. Christus wohnt jetzt in meinem Herzen. Früher war ich des Sonntags ein Heiliger und des Montags ein Diener des Teufels. Vor einigen Sonntagen besuchte ich eine Versammlung und wurde durch das, was ich dort hörte, sehr geschlagen. Den ganzen Abend fühlte ich mich höchst unglücklich. Ich wandte mich zum Herrn; aber ich bekam kein Licht. Einige Tage später forderte mich ein junger Mann auf mit ihm in eine Betstunde zugehen. Ich tat es und beschloss in meinem Herzen, den Ort nicht eher wieder zu verlassen, bis ich Frieden gefunden hätte. Ich fiel dort auf meine Knie und flehte viel zum Herrn; und gepriesen sei sein Name! dass Er hat Worte des Friedens in mein Herz fallen lassen.“
Ein armer Knabe erzählte Folgendes: „Ich arbeite bei meinem Vater und habe meine Bibel in der Werkstätte auf einem Brett liegen. Gewöhnlich fluchte mein Vater, wenn er mich darin lesen sah; auch war er oft betrunken, und dann mussten wir Kinder ohne Abendessen zu Bett. Gott aber hat meine Gebete erhört. Mein Vater trinkt nicht mehr, und wir bekommen immer unser Abendessen – ein Abendessen für das Herz und für den Leib. Gott ist gut, der mir alle meine Sünden vergeben hat. Er erhört unsere Gebete, und je mehr wir dem Thron der Gnade nahen, desto sicherer gehen wir unseren Weg.“
Ein anderer sagte: „Ich wurde Weber in der Kirche noch in einer Versammlung bekehrt, sondern auf meinen Knien am Bett meines Kindes. Ich habe seitdem durch manche harte Proben gehen müssen; aber ich habe gelernt, auf Christus schauen. ‚Herr, hilf mir!‘ ist mein Gebet in allen Versuchungen; und Er ist immer treu. Durch seine Liebe und Macht überwinden wir in allem weit.“