Botschafter des Heils in Christo 1861
Mitteilungen über das Werk Gottes in unseren Tagen
Schweden – Aus einem schottischen Blatt, welches uns mehrere liebliche Züge, bezüglich der in Schweden stattfindenden Erweckung berichtet, teilen wir Folgendes mit:
Ein Lehrer aus Smoland schreibt: „In unserem Kirchspiel ist kaum ein Haus zu finden, wo nicht jemand mit Frohlocken bekennt, Vergebung seiner Sünden durch das Blut Jesu gefunden zu haben. In einigen Häusern wurden alle Bewohner aus ihrem Sündenschlaf aufgeweckt, ja, in einem sogar alle wirklich bekehrt. An einem Nachmittag waren wir in der Wohnung eines Pächters versammelt. Der Geist Gottes wirkte und offenbarte sich in der kräftigsten Weise. Zwei Knaben von elf Jahren wurden in ihrem Gewissen getroffen und freuen sich jetzt in dem Herrn. Eine Frau wurde so ergriffen, dass sie die ganze Nacht nicht schlafen konnte; aber am Morgen fand auch sie Frieden. Am folgenden Tage machten wir Hausbesuche; und fast überall, wohin wir kamen, fanden wir Menschen, die uns mit Tränen fragten, ob für solch große Sünder, wie sie wären, noch Gnade zu erlangen sei. Viele andere fanden wir in großer Freude. Es war in der Tat eine liebliche Szene. Einige sangen und freuten sich in Gott; andere weinten und schrien um Gnade. Es geschah oft, dass, wenn man ihnen einen Bibelspruch vorlas, ihre Augen sogleich im Glauben auf Jesus gerichtet wurden.“
Der folgende Brief ist von einer sehr hochgestellten Person. „Durch meine mannigfachen Amtsgeschäfte“ – schreibt er – „wurde es mir unmöglich, jene Orte, wo der Geist Gottes tätig war, besuchen zu können. Doch Gott hat durch seine große Gnade auch hier viele aus dem Tod ins Leben gerufen. In dem Ort I., in der Nähe von H., fand eine große Erweckung statt. Der größte Teil der dortigen Bevölkerung ist ohne alle äußere Einwirkung in ihrem Gewissen getroffen worden; und sehr viele haben Leben und Frieden gefunden durch den Glauben an den Sohn Gottes. Diese Leute waren früher in die größten Laster versunken; Trunksucht und Unzucht herrschten hier im Allgemeinen. –
Vor einigen Wochen ereignete sich hier folgender Vorfall. Eine Familie, die in der Nähe von Stockholm in einem Gasthaus logierte, begab sich eines Abends zur gewöhnlichen Zeit ins Bett; aber ungefähr um Mitternacht erwachen alle plötzlich mit einer unerklärlichen Seelenangst, so dass sie alle – Eltern und Kinder und das ganze Hausgesinde– das Lager verlassen und gemeinschaftlich zu Gott um Erbarmung schreien. In einem Nebenzimmer saßen mehrere Herren, und spielten Karten. Plötzlich wurde einer derselben von einer solchen Furcht ergriffen, dass er die Karten aus der Hand warf und ausrief: Ich bin verloren – wir sind alle verloren! Da erhob sich die ganze Gesellschaft, fiel auf die Knie und flehte Gott um Gnade an. –
Auch folgender Vorfall hat mich sehr gerührt: Ein schwedischer Offizier, ein sehr trotziger und stolzer Mann, hatte eine einzige Tochter, die Freude und Hoffnung seines Herzens. Diese kam eines Tages zu ihm und teilte ihm ihre Angst, nicht allein in Betreff ihrer eigenen, sondern auch seiner Errettung mit. Sie war in ihrem Gewissen, in Folge eines Gesprächs mit einer kürzlich bekehrten Dienstmagd, von ihrer Sünde überzeugt worden. Ihre Worte verletzten den Stolz ihres Vaters sehr; er gebot seinem Kind, ihm binnen drei Tagen nicht vor die Augen zu kommen, und blieb selbst während dieser Zeit allein auf seinem Zimmer. Gott aber gebrauchte diese Einsamkeit zu einem Mittel seiner Bekehrung; und am Ende des dritten Tages begegnete er seinem Kind als eine neue Schöpfung in Christus Jesus.“