Der Prophet Micha
Kapitel 5 und die Ankündigung des Messias
Wir erinnern uns an eins der wunderbaren Ereignisse, die die gleichzeitig so dunkle und doch so herrliche Geburt von Jesus Emmanuel begleiteten. Sie wird uns zu Beginn des zweiten Kapitels des Evangeliums nach Matthäus berichtet (Kapitel 2,1–6). Diese Prophetie, die exakt den Geburtsort des Messias anzeigte, was auch die jüdischen Lehrer eingestehen, findet sich in Micha 5,1. Allerdings schließen sich hier im Propheten der später durch die Priester zitierten Prophezeiung die Worte an: „Seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her“. Welch herrliches Zeugnis wird hier der ewigen Gottheit des Erlösers ausgestellt, der sich dennoch freiwillig bis zu dem Punkt herabgelassen hat, wo im letzten Vers des vorherigen Kapitels über ihn gesagt wird: „Mit dem Stab schlagen sie den Richter Israels auf die Wange“. Auch das hat sich buchstäblich erfüllt, wie wir in Matthäus 27,30, Markus 14,65, Lukas 22,63–64 und Johannes 19,3 nachlesen können. Danach sagt Micha: „Und er wird dastehen und seine Herde weiden in der Kraft des HERRN, in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden wohnen; denn nun wird er groß sein bis an die Enden der Erde. Und dieser wird Friede sein“ (5,3–4). Eines Tages wird er den Frieden mit Israel machen, über das er als König der Gerechtigkeit und König des Friedens regieren wird. In Bezug auf wahre Gläubige ist der Frieden für sie bereits durch den gleichen Herrn, den Friedefürst gemacht worden. Nachdem er gestorben und auferweckt ist, spricht Er den in seinem Namen versammelten zu: „Friede euch“. „Indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes“ und „Denn er ist unser Friede … Und er kam und verkündigte Frieden, euch, den Fernen, und Frieden den Nahen“ (Kol 1,20; Eph 2,14.17). Möge Gott uns Ohren geben, die diese gute Friedensbotschaft hören und Herzen, die sie verstehen und glauben!