Die christliche Taufe
Was bedeutet sie?

Wiedertaufen?

Die christliche Taufe

Die Beantwortung der eben gestellten Fragen wirft auch Licht auf eine weitere Frage: „Wie verhält es sich, wenn jemand, der als Kind getauft wurde, zum Glauben an den Herrn Jesus kommt? Muss er nicht erneut getauft werden, weil die Schrift die Glaubenstaufe lehrt?“

Zweifellos ist das die Reihenfolge der Heiligen Schrift: Glaube – Taufe. Wir sehen das in den Worten des Herrn (Mk 16) und in der Praxis der frühen Christen in der Apostelgeschichte. Wenn aber durch die Verwirrung in der Christenheit die Taufe vorweggenommen wurde, dann glaube ich nicht, dass eine Wiederholung der Taufe den Gedanken des Herrn entspricht. Käme es doch einer Missachtung dieser Einrichtung des Herrn unsererseits gleich, denn wir würden den Stellungswechsel nicht anerkennen, den der Herr aber sehr wohl anerkennt, gemäß dem Er sogar mit der betreffenden Person handelt. Zudem, was könnten wir an jemand, der als Kind getauft wurde, weiterhin tun? Er ist bereits im christlichen Bekenntnis. Eine erneute Taufe könnte ihn nicht wirklicher hineinbringen, als er es schon ist.

Doch würde ich das Gewissen des Einzelnen nicht beherrschen und das Maß seines Glaubens nicht überfordern wollen. Sollte er es nach seinem Verständnis für unbedingt nötig erachten, sich noch einmal taufen zu lassen, nachdem er gläubig geworden ist, würde ich ihm seinen Wunsch gewähren. Nur möge uns Gott davor bewahren, eine erneute Taufe als Forderung zu erheben! Überhaupt brauchen wir in der Tauffrage viel Gnade und Weisheit, damit die Herzen der seinen ihretwegen nicht noch mehr auseinandergetrieben werden. Zwar ist die Lehre der Schrift über die Taufe keineswegs ohne Belang. Wie könnte es auch anders sein! Aber sie sollte nie der Grund für Trennungen unter wahren Kindern Gottes sein.

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