Ährenlese im Neuen Testament (Lukas)
Lukas 12-18
Lukas 12,49 –13,5
Bis zur «Taufe» seines Todes ist Jesus in seiner Seele «beengt». Das Kreuz ist notwendig, damit seine Liebe sich völlig äussern und im Herzen der Menschen ein Echo finden kann. -Sein Kommen stellt die Menschen vor eine Entscheidung. Inmitten ehemals in Gottlosigkeit vereinter Familien wird Er von den einen aufgenommen, von den andern verworfen werden. Wie viele Häuser gleichen dem hier beschriebenen! (V. 52,53). In wahrer Liebe zu ihren Seelen, wendet sich der Herr dann wiederum an die Juden, diese «Heuchler»! (V. 56). Verwundern wir uns nicht über die Härte, mit der Er seine Worte manchmal ausdrückt. Sie wird Ihm durch die Härte der Herzen aufgezwungen. Es braucht einen Hammer, um Felsen zu zerschmettern (
Lukas 13,6–21
Die Geschichte Israels, durch den unfruchtbaren Feigenbaum dargestellt, ist gleichzeitig die Geschichte der ganzen Menschheit. Gott hat alles versucht, um etwas Gutes von seinem Geschöpf zu erhalten. Aber leider ist der natürliche Mensch, trotz allem religiösen Vorwand (schöne Blätter), unfähig, die geringste Frucht für Gott zu bringen. Er macht das Land deshalb unnütz und muss gerichtet werden. Das geduldige Wirken Christi inmitten seines Volkes war der äusserste Versuch des göttlichen Weingärtners, um Frucht zu bekommen.
Der Herr Jesus setzt seinen Dienst der Gnade fort und heilt eine arme, kranke Frau. Er kannte die Dauer ihrer Prüfung (Vers 16).
Dieses Wunder, das wiederum am Sabbath geschah, dient seinen heuchlerischen Gegnern als Vorwand. Aber seine Antwort beschämt sie und erinnert sie an ihre Liebesverpflichtungen einer Schwester gegenüber: einer Tochter Abrahams.
Die zwei kurzen Gleichnisse, die dann folgen, beschreiben die grosse, sichtbare Entwicklung, die das Christentum hienieden nehmen würde, wobei es vom Sauerteig falscher Lehren durchdrungen und von gierigen Menschen verheert werden sollte (die Vögel des Himmels, durch ihre Gier gekennzeichnet). Der grosse Baum der Christenheit wird schliesslich das gleiche Los wie der Feigenbaum Israels erleiden (Vers 9).
Lukas 13,22–35
Nie sehen wir den Herrn die Neugier befriedigen. Als man Ihn fragt, ob es wenige seien, die errettet werden, nimmt Er dies zum Anlass, um zum Gewissen zu reden, als wollte Er jedem sagen: Kümmere dich nicht um die andern; sieh zu, dass du zu dieser Zahl gehörst. Gewiss, die Türe ist eng, aber das Reich ist weit genug, um alle die aufzunehmen, die jetzt darin einzugehen wünschen. Und wenn dir diese «enge Pforte» nicht passt (Vers 24), wirst du später nur eine «verschlossene Tür» vorfinden (Vers 25). Gibt es etwas Ernsteres als dieses Klopfen, dieses vergebliche Rufen und diese schreckliche Antwort: «Ich kenne euch nicht!» Manche werden ausrufen: «Das ist ein Irrtum, ich habe doch gläubige Eltern gehabt, bin doch regelmässig zu den Zusammenkünften gegangen, habe meine Bibel gelesen und Loblieder gesungen.» Aber der Herr wird im Himmel nur die aufnehmen, die Ihn hienieden in ihrem Herzen aufgenommen haben.
Diese strengen Worte richtet der Herr Jesus besonders an das Volk Israel. Während Hemdes, dieser grausame und schlaue «Fuchs», die «Brut» Israels zerstörte, hatte sein wahrer König versucht, sie zu sammeln (Vers 34). Aber man hatte Ihn und seine Gnade nicht gewollt, und jetzt verlässt der Herr der Herrlichkeit «sein Haus», wo man Ihn nicht aufgenommen hatte (Vers 35;
Lukas 14,1–14
Wir finden den Herrn wiederum bei einem Pharisäer. Diesmal ist Er Gegenstand offener Böswilligkeit. Man lauert Ihm auf (Vers 1), um Ihn, was den Sabbath betrifft, bei einem Fehler zu ertappen. Aber der Herr Jesus heilt den Wassersüchtigen und schliesst seinen Gegnern, wie in Kapitel 13,15, den Mund. Dann ist Er es, der sie beobachtet (Vers 7). Sein Auge, dem nichts entgeht, verfolgt den Wettlauf um die besten Plätze am Tisch. So ist es auch heute in der Welt. Es gilt, die höchste Ehre oder die besten Stücke zu bekommen. Aber für uns Christen ist der letzte Platz immer der, an dem wir am glücklichsten sein werden. Denn das ist der Platz, wo wir dem Herrn Jesus begegnen werden! Wir müssen uns tatsächlich nicht fragen, von welchem Platz aus der Herr diese Beobachtungen gemacht hat. Denn der Pharisäer scheint kaum geneigt gewesen zu sein, Ihn höher hinaufrücken zu lassen.
Wenn der Herr Jesus eine Lektion für die Gäste hat, so hat Er auch eine für den Hausherrn. Die ersten hat Er belehrt, welchen Platz sie auswählen sollten, den zweiten unterweist Er, seine Gäste auszuwählen. Der Herr veranlasst uns immer, die Beweggründe unseres Handeins zu prüfen. Ist es die Hoffnung, Vorteile oder Beachtung zu erlangen? Oder ist es die Liebe, die in der Hingabe für Ihn ihre Befriedigung findet?
Lukas 14,15–35
Wer von denen, die zu diesem grossen Abendmahl geladen waren, fand wohl die schlechteste Ausrede? Kauft man wirklich einen Acker, bevor man ihn gesehen hat, oder Ochsen, bevor man ihre Kraft kennt? Der Mann, der sich soeben verheiratet hatte, hätte seine junge Frau zum Fest mitnehmen sollen. Durch das Ablehnen der Einladung verpassten sie nicht nur das Fest, sondern beleidigten auch den Hausherrn.
Gott hat zum grossen Abendmahl seiner Gnade zuerst das jüdische Volk eingeladen, dann, nach dessen Ablehnung, alle diejenigen, die ihre Armut, ihre Gebrechen und ihr Elend nicht verbergen können. Solche Geschöpfe sind es, die seinen Himmel füllen werden (vergleiche Vers 21b mit Vers 13). Es hat immer noch leere Plätze -der deine, wenn du ihn nicht schon eingenommen hast.
Der 26. Vers will uns einfach lehren, dass alles, was uns davon abhält, Christi Jünger zu werden, und wenn es die eigenen Eltern sind, sofort ein hassenswertes Hindernis wird. Man muss zuerst zu Ihm kommen (Vers 26) und dann Ihm nachfolgen (Vers 27). Aber der Feind ist mächtig. Es wäre töricht, sich auf den Weg zu begeben, ohne die Kosten zu überschlagen: diese sind hoch, denn es gilt allem zu entsagen, was man hat (Vers 33). Wenn man das Kreuz trägt, kann man sich keine andern Lasten aufladen. Aber der Gewinn ist unvergleichlich: es ist Christus selbst (
Lukas 15,1–10
Die drei Gleichnisse dieses Kapitels bilden ein wunderbares Ganzes. Der Zustand eines Sünders wird uns unter drei Gesichtspunkten gezeigt: als ein Schaf, als eine Drachme und als ein Kind, alle drei verloren. Und das in göttlicher Liebe vollbrachte Heil geschah durch den Sohn (den guten Hirten), durch den Heiligen Geist (die eifrige Frau) und durch den Vater.
Der zärtliche Hirte sucht nicht nur sein Schaf, «bis Er es findet» (Vers 4; vergleiche Vers 8b), sondern Er nimmt es dann auf seine eigenen Schultern, um es nach Hause zu tragen.
So wie diese Drachme ein Geldstück ist, welches das Bildnis des Staatsoberhauptes trägt, das es in Umlauf setzte, so ist der Mensch das Bild Dessen, der ihn erschaffen hat. Aber da er verlorenging, wozu war er noch nütze? Doch da hat der Heilige Geist «eine Lampe angezündet», hat sich eifrig ans Werk gemacht und uns in unserer Finsternis und in unserem Staub gefunden.
Jedes Gleichnis erwähnt die Freude des rechtmässigen Besitzers, eine Freude, die wünscht, dass andere daran teilhaben möchten. Die Freude Gottes findet ein Echo bei den Engeln. Wenn wir sie bei der Schöpfung jauchzen (
Lukas 15,11–32
Das erste Bild zeigt uns diesen jungen Menschen, der seinen Vater als Hindernis für sein Glück betrachtet, von ihm fortgeht und auf törichte Weise alles vergeudet, was er von ihm empfangen hat. Die nächste Szene zeigt ihn uns im fremden Land, in schlimmster Verkommenheit und selbst am Notwendigsten Mangel leidend. Hat jeder von uns bis hierher seine eigene Geschichte erkannt? Möchte sie dann auf die gleiche Weise enden! Unter der Last seines Elends kommt der Verlorene zu sich selbst, erinnert sich an den Überfluss im Haus seines Vaters, steht auf und macht sich auf den Heimweg. Und dann folgt das dritte Bild: die Eile des Vaters, ihm zu begegnen, die offenen Arme, die Küsse, das Bekenntnis, gefolgt von völliger Vergebung, das beste Kleid als Ersatz für die Lumpen.
Freund, wenn dir dein sittliches Elend bewusst ist, dann zeigt dir dieser Bericht, welche Liebe im Herzen Gottes auf dich wartet. Zögere nicht, zu Ihm zu gehen. Du wirst wie dieser Sohn aufgenommen werden.
Aber der Vater findet leider nicht bei allen Anteil an seiner Freude. Der ältere Bruder, der sich nicht gescheut hätte, mit seinen Freunden fröhlich zu sein, solange sein Bruder verloren war, weigert sich, am Fest teilzunehmen. Das ist ein Bild des in seiner Gesetzlichkeit verharrenden jüdischen Volkes, aber auch aller Selbstgerechten, die ihre Herzen für die Gnade Gottes verschliessen.
Lukas 16,1–13
Wir sind erstaunt über diesen reichen Mann, der seinen ungerechten Verwalter lobt, und ebenso überrascht uns die Schlussfolgerung des Herrn: «Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon ...» (Vers 9). Aber dieser Ausdruck gibt uns den Schlüssel zu diesem Gleichnis. Hienieden gehört nichts dem Menschen. Die Reichtümer, die er zu besitzen vorgibt, gehören in Wirklichkeit alle Gott; es sind also ungerechte Reichtümer. Der Mensch wurde auf die Erde gesetzt, um sie zu verwalten; aber er benimmt sich wie ein Dieb. Was Gott ihm in die Hände gelegt hat, um Ihm damit zu dienen, hat er zur Befriedigung seiner eigenen Lüste benützt. Aber solange er die Güter des göttlichen Besitzers in Händen hat, kann er noch Busse tun und sie im Blick auf die Zukunft für die andern verwenden.
Der Verwalter in Kapitel 12,42 war treu und klug; dieser hier ist untreu, aber er handelt klug, und das ist die Eigenschaft, die sein Herr bei ihm anerkennt. Wenn die Weltleute so vorsorglich sind, sollten wir da als «Söhne des Lichts» nicht noch mehr an die wahren Reichtümer denken? (Vers 11; Kapitel 12,33).
Der 13. Vers mahnt uns daran, dass wir nicht zwei Herzen haben: eines für Christus und das andere für den Mammon und die Dinge dieser Welt. Wen wollen wir lieben und wem dienen? (
Lukas 16,14–31
Jesus erklärt diesen habsüchtigen Pharisäern, dass Gott ihre Herzen kennt und anders urteilt als die Menschen. Über den grössten irdischen Werken, Erfolgen und dem Ehrgeiz steht das schreckliche Urteil von Vers 15: «ein Greuel vor Gott». Wie anders werden die Verhältnisse im Jenseits sein! Der Herr gibt davon ein ergreifendes Beispiel. Dieser Reiche war gerade so ein ungetreuer Verwalter. Obwohl sein Nächster an seiner Türe lag, brauchte er das, was Gott ihm auf dieser Erde zur Verwaltung anvertraut hatte, in Luxus und Egoismus für sich selbst. Aber das gleiche Ereignis tritt unvermutet für den Reichen wie für den Armen ein: der Tod, dem jeder, früher oder später, begegnen muss. Und diese Erzählung Dessen, der nicht lügen kann, beweist, dass unsere Geschichte mit dem Tod nicht zu Ende ist. Sie erhält noch das endgültige Kapitel, von dem der Herr, indem Er für einen Augenblick die Seite umblättert, uns erlaubt, einige Zeilen zu lesen. Was entdecken wir in diesem Jenseits, worüber sich so viele Menschen schaudernd Fragen stellen? Einen Ort der Glückseligkeit und einen Ort der Qual! Dort wird es zu spät sein, zu glauben, aber auch zu spät, das Evangelium zu verkündigen. «Jetzt ist der Tag des Heils!» (
Lukas 17,1–19
Es ist normal, dass die Welt, wo das Böse herrscht, voller Ärgernisse ist und Anlass zum Fall gibt. Aber dass ein Christ Schwächeren ein Anstoss zum Fall sein kann, ist eine unendlich traurige Sache -und sehr ernst für ihn.
Der Herr, der uns vergibt (Kapitel 7,48), lehrt uns hier, wie wir vergeben sollen (Verse 3.4). Die Apostel fühlen jedoch, dass sie, um nach diesen Grundsätzen der Gnade zu handeln, mehr Glauben nötig haben, und sie bitten den Herrn darum. Er antwortet ihnen, dass noch eine andere Tugend unerlässlich ist: der Gehorsam; denn nur in der Erkenntnis und Erfüllung des Willens Gottes können wir auf Ihn zählen. Ja, der Glaube ist unzertrennlich mit dem Gehorsam verbunden, und dieser mit der Demut. «Wir sind unnütze Knechte»: so müssen wir von uns denken, denn Gott kann auch ohne uns wirken; und wenn Er uns braucht, so ist es aus reiner Gnade. Aber der Herr selbst denkt nicht so von denen, die seine Freunde sind (vergleiche Verse 7.8 mit Kapitel 12,37;
Zehn Aussätzige begegnen Jesu, erheben ihre Stimme zu Ihm, und werden auf dem Weg zu den Priestern geheilt. Einem einzigen, dem Samariter, liegt es daran, seinem Retter zu danken. So gibt es in der grossen Christenheit, unter denen, die gerettet sind, nur wenige, die «zurückkehren», um Gott zu verherrlichen und dem Herrn Dank darzubringen. Gehörst du zu diesen?
Lukas 17,20–36
Gegen jede Logik beschäftigen sich die Pharisäer mit dem Augenblick, da das Reich Gottes kommen wird obwohl sie gleichzeitig den König ablehnen, der sich in ihrer Mitte befindet (Vers 21), und Ihn nicht anerkennen und annehmen wollen. Das Reich Gottes, das im Lukas-Evangelium oft erwähnt wird, ist die Sphäre, der Bereich, in welchem die Rechte Gottes anerkannt werden. Es umfasst zuerst den Himmel-und aus diesem Grund finden wir, vor allem im Matthäus-Evangelium, den Ausdruck «Reich der Himmel».
Aber es soll sich auch auf Israel und auf die Erde ausdehnen. Und um seine Untertanen auf die Probe zu stellen, ist der König in bescheidenem Äussern zu ihnen gekommen, ohne die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken (Vers 20); und als solcher wurde er verworfen. Was ist das Resultat davon? Das Reich besteht nur noch in seiner himmlischen Form. Es wird im gegebenen Zeitpunkt wohl auf der Erde errichtet werden, aber durch Gerichte. Diese werden plötzlich und schrecklich sein. Die Sintflut und die schnelle Zerstörung Sodoms sind ernste Illustrationen dafür -und wie zutreffend sind die Bilder der Verse 27 bis 30 auch für unsere Zeit! Es gibt jedoch einen Bereich, wo die sittlichen Rechte des Herrn schon jetzt anerkannt werden: die Herzen derer, die Ihm angehören. Freund, gehört dein Herz zum Gebiet des Reiches Gottes?
Lukas 18,1–17
Das Gleichnis der Witwe und des ungerechten Richters ermutigt uns, mit Ausharren zu beten (
Der Pharisäer, der ganz von sich eingenommen, Gott seine eigene Gerechtigkeit vorstellt, und der Zöllner, der sich im tiefen Bewusstsein seiner Sünden abseits hält, sind in sittlicher Beziehung die entsprechenden Nachkommen von Kain und Abel (der letztere wusste sich aber gerechtfertigt). Nur als Sünder haben wir das Recht, Gott zu nahen. Es ist demütigend für den Menschen, seine Werke (Vers 12), wie auch seine Vernunftschlüsse, seine Weisheit und seine Erfahrung auf die Seite legen zu müssen. Aber die göttlichen Wahrheiten des Reiches können nur durch einfachen Glauben erfasst werden. Davon gibt uns das Vertrauen des kleinen Kindes ein rührendes Bild. Wird der Herr bei seinem Kommen einen solchen Glauben in uns finden? (Vers 8).
Lukas 18,18–34
Angesichts dieses Obersten des Volkes, der augenscheinlich die edelsten Eigenschaften besass, hätte sich jeder andere als der Herr Jesus ohne Zögern gesagt: Hier ist einer, der mir Ehre machen wird, ein Jünger wie gewünscht; den muss ich für mich gewinnen. Aber Gott sieht auf das Herz (
«Was muss ich getan haben?», war seine Frage gewesen. Auf dieser Basis kann Jesus ihn nur an das Gesetz erinnern. Warum hätte er denn stehlen sollen? er war ja reich – warum töten oder falsches Zeugnis geben?: er wollte ja seinen guten Ruf bewahren -warum seine Eltern nicht ehren?: sie hatten ihm doch ein so schönes Erbe hinterlassen! In Wirklichkeit übertrat er das erste Gebot, weil seine Reichtümer seine Götter waren (
Lukas 18,35 –19,10
Der Besuch des Herrn in Jericho war für diese beiden Männer wahrscheinlich die einzige Gelegenheit, dem Herrn Jesus zu begegnen. Allen Hindernissen zum Trotz, ergriffen sie diese Gelegenheit (vergleiche Kapitel 16,16).
Betrachten wir diesen Blinden: er kann den vorüberziehenden Heiland nicht sehen, und zudem sucht die Volksmenge, ihn zum Schweigen zu bringen; aber er ruft nur umso lauter, und erhält die Antwort auf seinen Glauben.
Bei Zachäus sind es seine kleine Statur und die gleiche Volksmenge, die sich um Jesum drängt, die ihn darin hindern, Ihn zu erkennen. Er läuft deshalb voraus und steigt auf einen Baum, ohne sich um das Gerede der Leute zu kümmern. Auch er triumphiert über die Schwierigkeiten und wird dafür reichlich belohnt! Stellen wir uns sein Erstaunen und seine Freude vor, als er sich bei seinem Namen rufen hört und aufgefordert wird, schnell herunterzusteigen, um den Herrn in seinem eigenen Haus zu empfangen.
Lieber Freund, Jesus kommt noch jetzt bei dir vorbei und bietet dir das Heil an (Vers 9). Lass dich nicht abhalten, zu sehen «wer Jesus ist“; weder durch deine natürliche Unfähigkeit, noch durch die Formen einer falschen Religion, die dich, wie diese Volksmenge, daran hindern wollen, noch durch die Angst vor der Meinung anderer. Der Meister ruft dich heute bei deinem Namen: Heute muss ich in deinem Herzen einkehren. Lässt du Ihn vorbeigehen?