Der Christ im Spannungsfeld dieser Welt
1. Mose 38 im Licht unserer Zeit
Lektion 15: Der Sieg der Gnade – Auf der Seite des Siegers
Es wäre wohl etwas zu billig, von einem Happyend zu sprechen, aber das Ende dieser traurigen Geschichte ist doch ein großartiger Sieg – ein Sieg der Gnade. Wenn Gott Juda und Tamar ausschließlich in seiner Regierung begegnet wäre, dann würde der inspirierte Bericht anders geendet haben. Aber gerade das Ende der Begebenheit zeigt uns, wie gewaltig groß die Gnade Gottes ist. Tamar war durch Hurerei und Sünde schwanger geworden. Dennoch werden zwei Kinder geboren, die in ihrem Namen andeuten, dass Gott reich ist an Barmherzigkeit und Gnade. Der Name Tamars taucht schließlich sogar in dem Geschlechtsregister unseres Herrn und Heilands auf.
Zwei Söhne
Die letzen vier Verse unseres Kapitels berichten von der Geburt der Zwillinge. Zwei Söhne werden der Tamar geboren. Die Geburt war ungewöhnlich. Der erste Junge, der seine Hand herausstreckte, wurde als Zweiter geboren. Deshalb gab man dem zuerst Geborenen den Namen Perez. Übersetzt bedeutet das soviel wie „Bruch“, „Riss“. Der zweite Sohn bekam den Namen Serach. Das bedeutet „Aufgang“ oder „Glanz“. In Lektion 1 haben wird schon darauf hingewiesen, dass diese beiden zusammen prophetisch auf den Herrn Jesus hinweisen. Er wird einmal seinem irdischen Volk Israel als Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, um ihrem Elend und ihrer Not ein Ende zu machen. Aber wir dürfen auch die praktische Anwendung auf uns machen: Wie groß das Chaos auch sein mag, das wir Menschen als verantwortliche Geschöpfe hinterlassen, die Gnade Gottes ist immer in der Lage, daraus noch etwas Gutes hervorkommen zu lassen. Viele Beispiele in der Geschichte der Menschen – und auch in der Geschichte des Volkes Israel – beweisen das.
Überreichliche Gnade
In Römer 5,20 schreibt Paulus: „Wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überreichlicher geworden.“ Das erkennen wir hier ganz deutlich. Juda und Tamar hatten nur Chaos hinterlassen. Aus diesem Trümmerfeld geht jetzt Segen hervor. Auch heute noch kann Gott aus den Trümmern eines Menschenlebens Licht hervorstrahlen lassen. So war es übrigens auch in der Zeit, als der Herr Jesus geboren werden sollte. Der Hohepriester Zacharias sprach folgende Weissagung aus: „... durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, in der uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, um denen zu leuchten, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, um unsere Füße auf den Weg des Friedens zu richten“ (Lk 1,78–79).
Vielleicht befindest du dich gerade in einer ähnlichen Situation wie Juda oder wie Tamar. Dein Weg ist ein Weg nach unten gewesen. Du hast dich für die Welt entschieden, und nun spürst du die Folgen davon. Isolation? Mutlosigkeit? Frust? Verzweiflung? Du möchtest zurück, aber siehst den Weg nicht? Dann denke an die überströmende Gnade Gottes. Diese Gnade ist immer da. Welchen Weg du auch gegangen sein magst, es gibt immer einen Weg zurück. Denk noch einmal an den verlorenen Sohn. Tiefer geht es wohl kaum noch. Trotzdem gab es auch für ihn einen Weg zurück. Er fasste einen Entschluss: Zurück zum Vater! Diese Entscheidung war ganz sicher keine einfache – aber es war die einzig richtige. Und nicht nur das. Er setzte die Entscheidung auch in die Tat um. Er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Wie lange er mit sich gekämpft hat, wissen wir nicht. Wie lange der Weg zurück dauerte, wissen wir nicht. Was ihm während des Weges durch den Kopf ging, wissen wir auch nicht. Dann endlich kommt das Elternhaus in Sichtweite. Blieben nicht bange Fragen: „Wird der Vater mich wirklich aufnehmen? Wird er mich wieder wegschicken, wie man einen Hund wegschickt?“ Wurden die Knie vielleicht weich und die Schritte langsamer? Aber dann – was sieht er? Da kommt ihm jemand entgegen gelaufen. Dieser „jemand“ war niemand anders als der Vater. Er kommt nicht mit der Rute. Er bombardiert ihn nicht mit Vorwürfen. Nein, er kommt in Liebe. Eine Umarmung, ein Kuss. Das Bekenntnis des Sohnes. Und dann lernt der Weggelaufene das Herz seines Vaters kennen. Ein Kleid, einen Ring, Sandalen und das gemästete Kalb. Das war Gnade – überreiche Gnade. Dieser „Reichtum der Gnade“ und diese „Herrlichkeit der Gnade“ wartet auch auf dich. Komm zurück. Warte doch nicht länger. Du verschlimmerst deine Situation nur. Geh den Weg zurück. Erlebe heute, dass die Gnade Gottes noch überreichlicher wird, als deine Sünde es je gewesen ist.
Es ist eine Seite, das Tun Gottes zu sehen und zu bewundern. Ein Werk der Gnade zu erleben, ist immer beeindruckend. Aber die andere Seite ist auch bedenkenswert. Nachdem Paulus von der überreichen Gnade gesprochen hat, fährt er in Römer 6,1 fort: „Was sollen wir nun sagen? Sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme? Das sei ferne!“ Das menschliche Herz – mein und dein Herz – ist zu allem fähig. Wir können sogar die Gnade zum Anlass nehmen, um zu sündigen. Mit allem Nachdruck sagt Paulus deshalb: „Das sei ferne!“ Allein der Gedanke ist schon schlimm. Die Gnade darf niemals der Deckmantel werden, um den Begierden zu leben. Das Gegenteil sollte der Fall sein.
Nicht aufgeben
Noch etwas lernen wir hier: Die Gnade gibt nie auf! Ich wende mich jetzt an solche, die in Gemeinschaft mit dem Herrn leben. Haben wir nicht manchen gesehen, der den Weg Judas und Tamars genom-men hat? Haben wir nicht manchen gesehen, dem der Weg hinter dem Herrn her zu eng war? Der in die Welt gegangen ist? Der sich dort verloren hat? Vielleicht haben wir am Anfang intensiv dafür gebetet. Wir haben auf Rückkehr gehofft. Dann wurden die Gebete weniger intensiv und seltener. Vielleicht haben wir irgendwann sogar ganz aufgehört, zu beten. Innerlich resigniert und schließlich abgehakt: hoffnungsloser Fall. Wirklich ein hoffnungsloser Fall? Wir wollen uns daran erinnern: Für unseren Herrn gibt es keinen hoffnungslosen Fall. Von dem guten Hirten lesen wir, dass er das verlorene Schaf sucht, „bis er es findet“ (Lk 15,4). Eher gibt er nicht auf. Wollen wir vorher aufgeben?
Vielleicht hast du einen Sohn oder eine Tochter, einen Vater oder eine Mutter, einen Bruder, eine Schwester, einen Freund, eine Freundin, die sich in der Welt „verloren“ haben. Hoffe auf die Gnade. Warte auf die Gnade. Vertraue auf die Gnade. Gib nicht auf. Die Gnade ist so reich, dass sie jeden fin-den kann. Ich habe mich oft gefragt, wie der Vater den verlorenen Sohn sehen konnte, als er noch von fern war. Es gibt nur eine Erklärung: Er muss jeden Tag auf ihn gewartet haben!
Serach und Perez
Über die beiden Söhne Tamars, Perez und Serach, berichtet uns die Bibel nichts weiter. Sie werden noch einige Male im Alten Testament in Verbindung mit ihren Nachkommen genannt. Was wir dabei von den Nachkommen des Perez erfahren, zeigt uns etwas von der Gnade Gottes. Hier drei Beispiele:
- Chronika 27,2–3: „Über die erste Abteilung für den ersten Monat war Jaschobam, der Sohn Sabdiels; und in seiner Abteilung waren 24000. Er war von den Söhnen des Perez, das Haupt aller Heerobersten für den ersten Monat.“ Offensichtlich war Jaschobam ein tapferer Kriegsheld, der fest zu seinem König und Herrn David stand und für ihn brauchbar war.
- Nehemia 11,6: „Alle Söhne des Perez, die in Jerusalem wohnten, waren 468 tapfere Männer.“ Hier wird in schwerer Zeit im Volk Gottes daran erinnert, dass die Söhne des Perez tapfere Männer waren.
- Ruth 4,12: „Und von den Nachkommen, die der Herr dir von dieser jungen Frau geben wird, werde dein Haus wie das Haus des Perez, den Tamar dem Juda geboren hat!“ Mit diesen Worten wurde Boas, der wohlhabende Mann von Bethlehem, ermuntert. Seine Frau war eine Moabiterin, die kein Recht hatte, dem Volk Gottes zugerechnet zu werden. Sie war der Gegenstand reiner Gnade. Deshalb war der Vergleich zu Tamar angebracht – denn auch in ihrem Leben hat sich die Gnade groß gemacht.
Schließlich finden sich Perez und Serach in dem Geschlechtsregister des Herrn Jesus in Matthäus 1 wieder: „Abraham zeugte Isaak; Isaak aber zeugte Jakob, Jakob aber zeugte Juda und seine Brüder; Juda aber zeugte Perez und Serach von der Tamar; Perez aber zeugte Hezron, Hezron aber zeugte Ram ...“ (V. 2–3). Wenn noch einer zweifeln sollte, dass der Herr aus dem Trümmerhaufen von Juda und Tamar Licht hervorgebracht hat, dann sollten diese Zweifel spätestens hier ausgeräumt sein.
Tamar, Rahab und Ruth
Auch der Name Tamars findet sich in Matthäus 1 wieder. Wenn wir das ganze Geschlechtsregister lesen, wird sie dort in interessanter „Gesellschaft“ genannt. Vier Frauen werden namentlich erwähnt – und drei davon sind nicht aus der Nachkommenschaft Abrahams gewesen. Die erste: Tamar, eine Kanaaniterin. Die zweite: Rahab, eine Prostituierte aus Kanaan. Die dritte: Ruth, eine Moabiterin. Die Geschichte der beiden anderen Frauen zu verfolgen, ist ein Thema für sich. Auf den Punkt gebracht, erkennen wir hier drei wesentliche Elemente des Evangeliums:
- Das Leben Tamars haben wir etwas beleuchtet. Es zeigt uns deutlich, woher der Mensch kommt, der ein Gegenstand der Gnade Gottes wird: Er lebt in der Sünde. Im Leben Tamars war die Sünde überströmend geworden. Aber sie wurde ein Gegenstand der Gnade. Auch wir lebten in der Sünde, aber Gott hat uns in dem Herrn Jesus Christus unsere Sünden vergeben.
- Das Leben Rahabs zeigt uns etwas von dem Grundsatz des Glaubens. In Hebräer 11 wird diese Frau in die Galerie der Glaubenszeugen eingereiht. Wie kann ein Mensch die Gnade Gottes empfangen? Nur durch den Glauben! „Durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es“ (Eph 2,8). Gott reicht uns in seinem Sohn die Hand der Gnade. Der Glaube ist es, der diese Hand ergreift.
- Das Leben von Ruth schließlich führt uns zu der Quelle unseres Heils, zu der Gnade selbst. Als Ruth Boas und seine Segnungen kennen lernt, stellt sie die berechtigte Frage: „Warum habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, dass du mich beachtest, da ich doch eine Ausländerin bin?“ (Rt 2,10). Ist das auch die Sprache unserer Herzen? Auf unserer Seite ist überhaupt kein Verdienst. Im Gegenteil. Wir waren „entfremdet“ und „Feinde.“ Aber die Gnade hat uns gesucht und gefunden.
Wir wollen nie vergessen, woher uns Gott geholt hat, dass wir durch Glauben und nicht durch Werke Segen empfangen haben und dass alles von der unbegreiflichen Gnade Gottes ausgegangen ist.
Ein Schlussappell
Der Anfang der Geschichte Judas ist traurig. Juda geht weg von seinen Brüdern. Er verliert sich in der „Welt“. Am Ende seiner Geschichte leuchtet Licht. Die Gnade siegt.
Unsere Wege mögen sehr unterschiedlich sein. Aber haben wir nicht alle unsere Krisen gehabt? Kennen wir nicht schwache Momente in unserem Leben? Hat uns die Welt nicht alle in der einen oder anderen Weise fasziniert und tut es immer noch? Das Spannungsfeld zwischen dem Leben mit unserem Herrn und dem Leben in dieser Welt erleben wir (fast) täglich. Wir werden hin und her gezerrt. Auf der einen Seite die Welt und ihre Lust. Auf der anderen Seite der Herr, der alles für uns getan hat. Das Spannungsfeld kennen wir alle, die älteren Leser und ganz besonders die jüngeren. Wie gehen wir damit um?
An dieser Stelle möchte ich gern an einen Appell erinnern, den der Prophet Elia in ganz schwerer Zeit an das Volk Israel richtete. Elia lebte in einer Zeit, als sich der Götzenkult breitgemacht hatte. Fast alle im Volk Israel hatten Gott auf die Seite geschoben. Angeführt von ihrem König Ahab hatten sie Gott sozusagen „abgeschafft“. Aber Gott war trotzdem da. Er wollte seinem Volk zeigen, wer der wahre Gott war und ist. Und er hatte sich auch einen treuen Zeugen erhalten. Da steht er – der Prophet Elia – auf dem Berg Karmel. Ganz allein! Auf der anderen Seite 450 Priester des Baal. Ergebene Vasallen des Königs. Einer gegen 450? „Elia, übernimmst du dich nicht?“, möchte man fragen. „Du ganz allein gegen 450 Götzendiener? Das kann doch nicht gut gehen. Hör auf. Lass es sein.“ Aber Elia ist zielstrebig. Er weiß genau, was er tut. Sein Vertrauen zu seinem Gott ist unerschütterlich. Es geht um die Ehre des Gottes, vor dessen Angesicht er steht. Mutig stellt er sich vor das Volk. Dann kommt der glühende Appell, sich zu positionieren, auf die Seite Gottes zu treten. Eine Kurzpredigt, die es in sich hatte. Der Bibeltext sagt: „Da trat Elia zu dem ganzen Volk hin und sprach: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Wenn der Herr der Gott ist, so wandelt ihm nach; wenn aber der Baal, so wandelt ihm nach!“ (1. Kön 18,21). Dann Schweigen. War das die Antwort des Volkes? Wir lesen: „Und das Volk antwortete ihm kein Wort“ (1. Kön 18,21). Sie trauten sich nicht, eine Antwort zu geben.
Was ist deine und meine Antwort auf einen solchen Appell? Schweigen wir auch? Wo und wie wollen wir uns im Spannungsfeld zwischen dem Herrn und der Welt positionieren? Oder wollen wir „auf beiden Seiten hinken“? Ein bisschen Welt, ein bisschen Christentum? Sonntags zum Gottesdienst und montags ins Kino? Dienstags im christlichen Chor singen und mittwochs im Fußballstadion mit den Fans brüllen? Donnerstags in der Bibelstunde und freitags in der Disko? Morgens in der Bibel lesen und abends im Internet pornografische Seiten aufrufen? Hör auf damit! Das ist doch kein Leben. Der Herr sucht eine konsequente Entscheidung für ihn. Es geht um einen Herzensentschluss, den wir fassen. Mose appellierte an das Volk: „Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr! Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein“ (5. Mo 6,4–6). Und wenig später: „Dem Herrn, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten; und ihr sollt seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen“ (5. Mo 13,5).
Frage dich heute: Welche Antwort willst du deinem Herrn und Heiland geben? Es war die Welt, die Ihn damals nicht haben wollte. Es war die Welt, die Ihn damals ans Kreuz brachte. Es ist die Welt, die Ihn immer noch nicht will, die keinen Platz für Ihn hat. Diese Welt hat kein Anrecht auf dich, wenn du dem Herrn gehörst. Trotzdem will sie dich haben. Sie steht auf der einen Seite mit ihren Verlockungen und Lüsten. Auf der anderen Seite aber steht dein Heiland, der für dich litt und starb. Dein Heiland, der dich liebt. Er fordert dich auf: Lass die Welt fahren. Sie vergeht. „Gib mir, mein Sohn, dein Herz.“ Das ist wirkliches Leben. Wie wollen wir uns entscheiden? Für den Weg Judas? Für die Welt? Oder für den Weg Josephs? Für unseren Herrn? Triff die Entscheidung richtig. Es wird dir nie Leid tun!
Sprüche 4,10–5,2
„Höre, mein Sohn, und nimm meine Reden an, und die Jahre des Lebens werden sich dir mehren. Ich unterweise dich im Weg der Weisheit, leite dich auf Bahnen der Geradheit. Wenn du gehst, wird dein Schritt nicht beengt werden, und wenn du läufst, wirst du nicht straucheln. Halte fest an der Unterweisung, lass sie nicht los; bewahre sie, denn sie ist dein Leben. Begib dich nicht auf den Pfad der Gottlosen und beschreite nicht den Weg der Bösen. Lass ihn fahren, geh nicht darauf; wende dich von ihm ab und geh vorbei. Denn sie schlafen nicht, wenn sie nichts Böses getan haben, und ihr Schlaf wird ihnen geraubt, wenn sie nicht jemand zu Fall gebracht haben. Denn sie essen Brot der Gottlosigkeit, und trinken Wein der Gewalttaten.
Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe.
Der Weg der Gottlosen ist dem Dunkel gleich; sie erkennen nicht, worüber sie straucheln. Mein Sohn, höre aufmerksam auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden. Lass sie nicht von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens. Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und Gesundheit ihrem ganzen Fleisch. Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens. Tu von dir die Verkehrtheit des Mundes, und die Verdrehtheit der Lippen entferne von dir. Lass deine Augen geradeaus blicken und deine Wimpern gerade vor dich hinschauen. Ebne die Bahn deines Fußes, und alle deine Wege seien gerade; biege nicht ab zur Rechten noch zur Linken, wende deinen Fuß ab vom Bösen. Mein Sohn, höre aufmerksam auf meine Weisheit, neige dein Ohr zu meiner Einsicht, um Besonnenheit zu bewahren und damit deine Lippen Erkenntnis hüten.“