Kann ein Christ verloren gehen?
Der Mensch – ein verlorener Sünder
Die Bibel zeigt uns, dass bloße Religiosität nicht zum Ziel führt. Besonders der Brief an die Römer macht dies deutlich. Hier wird uns gezeigt (Kap. 1,18–32), dass Gott in der Schöpfung als Schöpfer erkennbar ist (V. 20), aber auch, dass viele Menschen diese Erkenntnis nicht akzeptieren. Anstatt den Schöpfer-Gott zu ehren, haben sie sich von Ihm abgewandt und sind dadurch zu Narren geworden. Sie haben sich ihre eigenen Götzen in Menschen- oder Tiergestalt gemacht und beten diese anstatt des allein wahren Gottes an (V. 21–23). Das hat dazu geführt, dass Gott sie „dahingegeben“ und sich selbst überlassen hat, damit ihre Sündhaftigkeit umso deutlicher hervortritt. Der Götzendienst, der bei vielen Völkern bis heute vorherrscht, ist nach der biblischen Aussage in 1. Korinther 10,20 eine Verehrung von Dämonen, d. h. von satanischen Geistern.
Auch diejenigen, die den mehr philosophisch ausgerichteten Religionen anhängen, sind nicht besser dran (Röm 2,1–16). Auch sie sind von Natur verlorene Sünder, die durch ihre Religion nicht errettet werden können. Ihr Gewissen klagt sie zwar an, kann ihnen aber nicht den Weg zur Rettung weisen.
Am deutlichsten wird dies bei der einzigen von Gott eingesetzten Religion, die im Gesetz vom Sinai niedergelegt ist. Auch hier geht es wie bei jeder Religion darum, durch das Tun und das Unterlassen bestimmter Dinge, d. h. das Halten der Gebote, das Ziel zu erreichen – das hier aber im Unterschied zu allen übrigen Religionen von Gott selbst gegeben ist. In 3. Mose 18,5 heißt es, dass das Halten des Gesetzes „Leben“ bedeutet, und in 5. Mose 6,25, dass es „Gerechtigkeit“ mit sich bringt. Aber nach Römer 2,17 bis 3,20 kann auch durch das Gesetz kein Mensch vor Gott gerechtfertigt werden. Niemand ist imstande, alle Gebote Gottes zu halten. Wie Jakobus schreibt, genügt schon das Übertreten eines einzigen Gebotes, um schuldig zu werden (Jak 2,10), und der Herr Jesus hat gesagt, dass das rein äußerliche Beachten der Gebote nichts nützt, sondern dass es auf den Zustand des Herzens ankommt (Mt 5,21ff.). Die unausweichliche Schlussfolgerung lautet also: „Aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm [d. h. vor Gott] gerechtfertigt werden“ (Röm 3,20).
Wie kann dann ein Mensch vor Gott gerechtfertigt werden? Diese Frage hat schon Hiob vor fast 4000 Jahren gestellt (Hiob 9,2). Für den Menschen gibt es keine Möglichkeit, aus eigener Kraft zu Gott zu kommen und Frieden mit Ihm zu erlangen. Nach der Heiligen Schrift gibt es nur einen Weg, der zu Gott führt, nämlich an den Herrn Jesus und Sein Werk am Kreuz von Golgatha zu glauben. Gott hat Ihn auf die Erde gesandt, damit wir durch Ihn Versöhnung, Vergebung, Erlösung, Rechtfertigung, ewiges Leben und eine herrliche Zukunft empfangen können.
Im Gegensatz zur Religion zeigt uns das Neue Testament, dass der Mensch nichts zu seiner Erlösung beizutragen vermag, sondern dass Gott alles für uns getan hat. An uns ist es, diese Gnade im Glauben anzunehmen.