Die Opfer
Der große Versöhnungstag III
„Und hat er die Sühnung des Heiligtums und des Zeltes der Zusammenkunft und des Altars vollendet, so soll er den lebenden Bock herzubringen. Und Aaron lege seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bockes und bekenne auf ihn alle Ungerechtigkeiten der Kinder Israel und alle ihre Übertretungen nach allen ihren Sünden; und er lege sie auf den Kopf des Bockes und schicke ihn durch einen bereitstehenden Mann fort in die Wüste, damit der Bock alle ihre Ungerechtigkeiten auf sich trage in ein ödes Land; und er schicke den Bock fort in die Wüste.
Und Aaron soll in das Zelt der Zusammenkunft hineingehen und die Kleider aus Leinen ausziehen, die er anzog, als er in das Heiligtum hineinging, und sie dort niederlegen; und er soll sein Fleisch im Wasser baden an heiligem Ort und seine Kleider anziehen; und er soll hinausgehen und sein Brandopfer und das Brandopfer des Volkes opfern und Sühnung tun für sich und für das Volk. Und das Fett des Sündopfers soll er auf dem Altar räuchern. Und wer den Bock als Asasel fortführt, soll seine Kleider waschen und sein Fleisch im Wasser baden; und danach darf er ins Lager kommen. Und den Stier des Sündopfers und den Bock des Sündopfers, deren Blut hineingebracht worden ist, um Sühnung zu tun im Heiligtum, soll man hinausschaffen außerhalb des Lagers und ihre Häute und ihr Fleisch und ihren Mist mit Feuer verbrennen. Und der, der sie verbrennt, soll seine Kleider waschen und sein Fleisch im Wasser baden; und danach darf er ins Lager kommen.
Und dies soll euch zur ewigen Satzung sein: Im siebten Monat, am Zehnten des Monats, sollt ihr eure Seelen kasteien und keinerlei Arbeit tun, der Einheimische und der Fremde, der in eurer Mitte weilt; denn an diesem Tag wird man Sühnung für euch tun, um euch zu reinigen: Von allen euren Sünden werdet ihr rein sein vor dem HERRN. Ein Sabbat der Ruhe soll er euch sein, und ihr sollt eure Seelen kasteien, eine ewige Satzung. Und der Priester, den man salben und den man weihen wird, um den Priesterdienst auszuüben an Stelle seines Vaters, soll Sühnung tun; und er soll die Kleider aus Leinen anziehen, die heiligen Kleider; und er soll Sühnung tun für das heilige Heiligtum und für das Zelt der Zusammenkunft, und für den Altar soll er Sühnung tun, und für die Priester und für das ganze Volk der Gemeinde soll er Sühnung tun. Und das soll euch zur ewigen Satzung sein, um einmal im Jahr für die Kinder Israel Sühnung zu tun wegen aller ihrer Sünden. Und er tat, so wie der HERR Mose geboten hatte“ (3. Mo 16,20–34).
Wir haben in unserem Lied gesungen:
„Eh’ diese Schöpfung noch geboren,
hast Du zum Opfer Ihn erkoren
als reines, makelloses Lamm.
Für uns ward Er zur Sünd’, zum Fluche,
für Dich zum lieblichen Geruche
am martervollen Kreuzesstamm“.
Und dann:
„Er hat vollendet Deinen Willen,
Dein göttlich großes Werk vollbracht.
Er kam, um alles zu erfüllen,
was Deine Lieb’ zuvor bedacht“.
Ist das nicht gerade das, was wir in diesen Tagen betrachten? Der Herr kam, um das Werk zu vollbringen, um Gottes Willen zu tun. Er sagte: „Siehe, ich komme … um deinen Willen, o Gott, zu tun“. Und dann heißt es weiter: „Durch diesen Willen sind wir geheiligt“ (Heb 10,7.10).
Ja, es war der Wille Gottes, dass wir errettet würden. „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ (Joh 3,16). Aber wir haben in dem ersten Abschnitt gesehen, dass, bevor Gott Sich in Gnade zu verlorenen Sündern, wie wir es waren, wenden konnte, erst Seine beleidigte Majestät verherrlicht werden musste. Wie konnte Gott Gnade beweisen, Liebe erzeigen, wenn Seine Gerechtigkeit angegriffen war und Seine Heiligkeit und Ehre mit Füßen getreten waren? Erst musste die Gerechtigkeit Gottes Genugtuung empfangen, bevor die Liebe Gottes ausstrahlen konnte; denn die Liebe Gottes kann niemals in Widerspruch mit Gerechtigkeit, mit Heiligkeit und Wahrheit handeln.
So haben wir gesehen, dass der erste Bock und auch der Stier geschlachtet wurden. Der erste Bock wurde als der Bock gesehen, der für den HERRN ist. Und wir haben wahrgenommen, wie das Blut hineingebracht und auf den Sühnungsdeckel gesprengt wurde, sodass Gott den Tod von Einem vor Sich sah, der Ihn nur verherrlicht hat, den Tod eines Menschen, der gehorsam war bis zum Tod und an welchem Er das ganze Gericht über die Sünde ausgeübt hat. „Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht“ (2. Kor 5,21). Römer 8,3 sagt, dass Gott in Ihm, der in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde kam, so die Sünde im Fleisch gerichtet hat, dass Gottes Gerechtigkeit im Hinblick auf die Menschheit vollkommen befriedigt war – ich sage nicht im Hinblick auf jede einzelne Person, sondern im Hinblick auf die Menschheit, weil die Menschheit Ihn entehrt hatte, aber jetzt einer aus dieser Menschheit Ihn verherrlicht hatte, und das weitaus mehr, als Er je entehrt worden war.
Nun ist das nicht das Einzige. Es ist nicht genug, dass Gott Seine Gnade anbieten kann, dass Er jetzt frei ist, das Evangelium verkünden zu lassen und zu allen zu sagen: Kommt, lasst euch mit mir versöhnen! Daneben musste auch etwas mit dem Menschen und für den Menschen selbst geschehen, um ihn fähig, würdig zu machen, in die Gegenwart Gottes zu kommen, ihn persönlich so zu machen, dass Gott Seine Gnade an ihm erweisen konnte. Diesen Teil des Werkes des Herrn Jesu haben wir hier in dem zweiten Bock, der für das Volk ist. Es genügt nicht, dass Gott gnädig für uns ist. Er muss auch gnädig sein können gegenüber unseren Sünden. Das ist der ganze große Unterschied, den wir in dem bekannten Vers aus dem 1. Brief von Johannes, Kapitel 2,2 haben: „Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt“. Viele sind bei diesem Vers gestrauchelt und verstehen nicht, warum da nicht steht: für die Sünden der Welt. Sie behaupten: Doch, das muss da stehen. Und so sagen sie: Der Herr Jesus ist die Sühnung für die Sünden der Welt. Aber das ist gerade im Widerspruch zu dem, was Gottes Wort uns sagt, und die Lösung dieser Frage haben wir in diesem Abschnitt.
Das Wort ‚Sühnung’ (im Griechischen hilasmos), das da gebraucht wird, bedeutet gnädig, gütig, günstig dastehen, und dann sehen wir einen großen Unterschied zwischen der Welt und uns, die wir jetzt Kinder Gottes sind. Wir haben gesehen, dass Gott jetzt aufgrund des Blutes, das ins Heiligtum getragen ist, gnädig ist gegenüber jedem Menschen auf Erden und dass Er jeden einlädt: Komm zu mir, dass ich dich mit mir versöhnen kann!
Aber dann kommt die Frage, die wir hier haben: Gott kann gnädig sein gegenüber Menschen, aber kann Er auch gnädig sein gegenüber Sünden? – Nun, es ist ganz klar – ich will ein menschliches Bild gebrauchen –, dass, wenn einer vor das Gericht kommt, weil er Böses verübt hat, der Richter Mitleid haben kann mit der Person, aber nicht mit dem Bösen, das die Person verübt hat. Und wenn er gerecht ist, muss er die Person verurteilen, wenn er vielleicht auch den Umständen Rechnung tragen wird. Gott ist vollkommen gerecht; Er kann in Bezug auf die Sünde nichts übersehen. Er muss jede Sünde richten. Da haben wir die zweite Seite, die Seite des Menschen, wie jeder Einzelne zu Gott kommen kann und wie Gott jeden Einzelnen in Seiner Gegenwart empfangen kann – nicht nur, weil Er gnädig ist, sondern weil Er auch gnädig sein kann mit dem Einzelnen und mit den Sünden, die er getan hat.
Und dann finden wir, wie gesagt, in 1. Johannes 2,2, dass Er gnädig ist für uns und unsere Sünden, aber dass Er zwar gnädig ist mit den Menschen der Welt, aber es steht nicht dabei, dass Er gnädig ist mit ihren Sünden. Und wie das Erste möglich ist, sehen wir hier. Wir haben hier die zweite Seite des Werkes des Herrn Jesus. Als der Herr Jesus am Kreuz starb, hat Ihn das Gericht Gottes getroffen. Er ist zur Sünde gemacht worden, und die Gerechtigkeit Gottes ist vollkommen befriedigt, indem Gott das Gericht über die Sünde an Ihm ausübte. Aber die zweite Seite ist, dass der Herr meine Sünden an Seinem Leib auf dem Holz getragen hat. Dass also, als ich bekehrt wurde und sah, dass ich ein verlorener Sünder war und zu Gott kam, um Vergebung zu empfangen, Gott nicht nur mir persönlich gegenüber gnädig sein konnte, wie Er jeden einlädt, zu Ihm zu kommen, sondern dass Gott auch gnädig sein konnte im Hinblick auf meine Sünden, weil der Herr Jesus die Strafe dafür getragen hat. Gott brauchte also meine Sünden nicht mehr zu strafen; der Herr hat das Gericht darüber getragen. Aber selbstverständlich kann Er das nur für die, deren Sünden durch den Herrn Jesus getragen sind.
Und dann sehen wir auch den großen Unterschied zwischen dem, was wir hier in diesem zweiten Bock haben und dem, was wir im ersten Bock fanden. Das ist derselbe Unterschied, den wir überall in Gottes Wort finden, der Unterschied zwischen dem, was die Gesinnung Gottes ist gegenüber Menschen und dem, was am Ende das Teil ist von jedem, der den Herrn Jesus angenommen hat als seinen Heiland, was nicht dasselbe ist. So sagt Johannes 3,16: „Denn so hat Gott die Welt geliebt“, – und Welt ist hier der Kosmos, das Weltall – „dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“, – nicht, dass „jeder“ ewiges Leben habe, sondern dass jeder, der an den Herrn Jesus glaubt, ewiges Leben habe.
Und so sagt auch 1. Timotheus 2,4, dass Gott will, „dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“. Aber dann steht da, dass einer Mittler ist zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus. Und es wird dann gesagt: „… der sich selbst gab als Lösegeld für alle“. Der Ausdruck im Griechischen bedeutet, dass das Lösegeld bereitsteht für alle Menschen und also alle Teil daran bekommen können. Aber darauf folgt schon die Schlussfolgerung, dass nur der zu Gott kommen kann, der durch den Herrn Jesus kommt, denn Er allein ist der Mittler zwischen Gott und Menschen, als der Mensch Christus Jesus, der Sich Selbst gegeben hat als Lösegeld für alle. Das ist eine wichtige Sache.
In der Christenheit gibt es zwei vorherrschende Meinungen über die Versöhnung. Die eine, auch wohl durch wahre Christen vertreten, leugnet, dass es eine Auserwählung gibt; man sagt: Die Gnade ist für alle da. Und einige gehen sogar so weit, dass sie sagen: Alle Menschen werden errettet. Andere gehen nicht so weit, aber sie sagen: Der Herr hat die Sünden aller getragen. Wenn sie verloren gehen, geschieht es nur, weil sie das Werk nicht annehmen. Sie brauchen es nur anzunehmen.
Eine andere Gruppe Menschen sagt: Gott hat Seinen Sohn nur für bestimmte Personen gesandt. Wenn in 1. Timotheus 2 steht: „der will, dass alle Menschen errettet werden“, dann bedeutet das, dass Gott will, dass allerlei Sorten von Menschen errettet werden – von allen Ländern z. B. einige, von allen Nationen einige, ein Teil Frauen, ein Teil Männer, ein Teil Kinder usw., allerlei Sorten. Sie sagen: Gott ruft nicht alle Menschen, um errettet zu werden, und das ist auch nicht Seine Absicht.
Nun, Gottes Wort gibt teilweise der ersten Gruppe recht und teilweise der zweiten. Wir haben schon gesehen, und wir können es oft im Neuen Testament finden, dass Gott allen Menschen Seine Gnade anbietet. Er ruft allen zu: Komm zu mir! Lass dich mit mir versöhnen! Gott hat Seinen Sohn gegeben, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Sobald es also um das freie Evangelium geht, um die Botschaft von Gottes Gnade, dann können und sollen wir zu jedem Menschen auf Erden sagen: Gott lädt dich ein, errettet zu werden, und Er hat Seinen Sohn gegeben, damit du errettet werden kannst.
Aber sobald es um das Werk des Herrn Jesus geht, und sobald wir zu einem sagen wollen: Der Herr ist für dich persönlich gestorben und hat deine Sünden getragen, dann wird die Sache ganz anders; denn Gottes Wort sagt uns niemals, dass der Herr Jesus die Sünden von Ungläubigen getragen hat. Selbstverständlich waren wir Ungläubige, als der Herr für uns starb, ja noch mehr, wir persönlich waren ja noch gar nicht geboren.
Aber der Herr Jesus hat die Sünden einer beschränkten Anzahl von Menschen getragen, nicht von allen. Wir sahen es hier in diesem Bild ganz klar. Das Opfer war einerseits für Aaron und sein Haus und andererseits für das Volk. Nun, es ist klar, dass darin nicht alle Menschen eingeschlossen sind. Nicht jeder gehörte zu dem Haus Aarons, und auch nicht jeder gehörte zu dem Volk Israel. Da ist also eine Begrenzung. Und wie ich gestern schon sagte: Wenn wir das Wort Gottes aufmerksam lesen, dann sehen wir, dass da wohl gesagt wird, dass Gott die Welt geliebt hat und dass Gott jeden einlädt, zu Ihm zu kommen, aber dass wir niemals finden, dass der Herr Jesus die Welt geliebt hat oder liebt. Der Herr Jesus hat Seine Versammlung geliebt und liebt jeden, der zur Versammlung gehört – also jeden, der ein Kind Gottes ist. Jeder kann kommen, aber das Werk des Herrn Jesus ist nur für die, die an Ihn geglaubt haben und an Ihm teilhaben. Er hat nur die Sünden von denen getragen, die nicht verloren gehen.
Wir dürfen nicht vergessen, dass der Herr Jesus nicht allein wahrhaftiger Mensch war, sondern auch der wahrhaftige Gott. Und aus den Stellen, die ich soeben anführte, ist das ganz klar zu erkennen. Der Herr Jesus ist 1900 Jahre bevor ich geboren wurde auf die Erde gekommen und am Kreuz gestorben. Und doch sagt Gottes Wort mir, und ich kann es mit meinem Herzen sagen: Als Er an das Kreuz ging, hat Er an mich gedacht. Aus Liebe zu mir ging Er ans Kreuz. Er ist der Sohn Gottes, Der mich geliebt hat und Sich Selbst für mich hingegeben hat. Er hat die Versammlung geliebt (Eph 5,25), und die Versammlung war noch nicht da. Aber weil Er Gott war, sah Er sie schon, wie sie sein würde und kannte jeden Einzelnen, der später zu der Versammlung gehören würde. Und Er hat sie und jeden Einzelnen, der zu ihr gehören würde, geliebt und Sich Selbst für sie hingegeben.
Das ist die Wahrheit, die uns hier in diesem zweiten Bock dargestellt wird. Es ist nicht genug, dass Gott jeden einlädt. Es ist nicht genug, dass das Blut auf den Sühnungsdeckel gesprengt ist. Jeder Einzelne muss an dem Herrn Jesus teilhaben, und der Herr Jesus muss das Gericht über seine Sünden getragen haben, sonst geht er auf immer verloren. Und der Herr Jesus hat nur die Sünden von denen getragen, die Ihn annehmen würden – was Er als der allwissende Gott wusste – und die so an Ihm teilhaben würden. Das ist die Tatsache, die wir hier haben.
Und es ist gut, dass wir das wissen. Wenn wir dieses Bild und die Wahrheit, die hierin dargestellt wird, nicht hätten, wie sollte einer wissen, dass seine Sünden vergeben sind? Gott wusste es, Er hat das Werk des Herrn Jesus gesehen. In Verbindung mit dem Bild von dem Stier finden wir nicht einen zweiten Stier, der etwa öffentlich ausgesandt würde, um die Sünden in ein ödes Land zu tragen. Und doch ist es klar, dass in dem einen Stier das ganze Werk des Herrn Jesus dargestellt wird – nicht nur, dass Gott befriedigt ist, sondern auch alles, was notwendig war für das Haus Aarons, damit sie wirklich in der Gegenwart Gottes sein könnten. Ich hoffe, darauf zurückzukommen.
Wie wir im Anfang gesehen haben, werden die zwei Böcke zusammen das Sündopfer genannt, ebenso wie auch der eine Stier das Sündopfer genannt wird. In demselben Augenblick, als Gottes Gerechtigkeit durch das Werk des Herrn Jesus befriedigt wurde, indem Er die Sünde und auch die Sünden in Ihm richtete, trug der Herr Jesus meine Strafe; denn das Gericht war meine Strafe, weil Er meine Sünden auf Sich nahm und für mich zur Sünde gemacht wurde. Gott war also vollkommen verherrlicht und vollkommen befriedigt, so dass Er fähig war, jetzt Gnade anzubieten. Und Er sah auch, dass der Herr Jesus meine Sünden dort in diesem Gericht getragen hat, sodass Er mir gegenüber und meinen Sünden gegenüber gnädig sein konnte.
Aber nun haben wir hier den Unterschied zwischen den Söhnen Aarons und den Israeliten selbst. Hier in diesem Bild sehen wir, dass Aaron allein in das Heiligtum eingehen musste und kein anderer dabei sein durfte, wenn er das Werk tat. Wie konnte einer mit dabei sein, wenn die Frage der Sünde geregelt wurde? Das konnte nur eine Sache zwischen Gott und dem Herrn Jesus sein. Gott hat sogar bewirkt, dass eine Finsternis über das ganze Land kam, so dass kein Mensch in das eindringen konnte, was zwischen Gott und dem Herrn Jesus vorging. Keiner durfte sehen, auch keiner einen Eindruck davon bekommen, was dieses den Herrn Jesus kostete, was Er dort am Kreuz gelitten hat. Die Frage der Sünde, die Frage von Leben und Gehorsam, ja, alle Fragen wurden dort gelöst. Sie konnten nur zwischen Gott und diesem einen Menschen gelöst werden und kein Geschöpf durfte dabei sein. Wer hätte es verstehen können? Aber Gott sah es.
Und als die Söhne Aarons später ihren Priesterdienst ausübten, gingen sie hinein in das Heiligtum. Wie wir gestern gesehen haben, zerriss der Vorhang, als der Herr Jesus am Kreuz das Werk vollbrachte, sodass das Heilige und das Allerheiligste ein Raum wurden und das Heilige, in das wir, die neutestamentlichen Priester, eintreten, um Priesterdienst auszuüben, eins geworden ist mit dem Ort, wo Gott wohnt und wo Sein Thron ist.
Nun, wenn die Söhne Aarons eintraten, sahen sie da das Blut. Sie sahen: Das Blut ist vor Gott gebracht und es ist siebenmal auf den Boden gesprengt, wo wir stehen. Wenn es nicht genügend gewesen wäre, dann wären sie sofort gestorben. Aber dass sie nicht starben, und dass sie da auf dem Blut stehen konnten, war für sie der Beweis, dass das Werk vollkommen war – nicht nur in der Verherrlichung Gottes, sondern auch in Bezug auf ihre Rettung und die Frage ihrer Sünden. Und so brauchten sie keinen Beweis nach außen hin, dass diese Seite des Werkes auch erfüllt war.
Aber für Israel, für das Volk, war es nicht so. Wann wussten die Israeliten, dass Gott das Opfer angenommen hatte und durch das Blut befriedigt war, das Aaron hineintrug? Sie wussten es erst in dem Augenblick, als Aaron außerhalb sichtbar wurde. Das war das Zeichen, dass das Werk angenommen war; denn wenn Gott das Blut nicht angenommen hätte, wäre Aaron dort in der Gegenwart Gottes gestorben. Wir wissen, was das in prophetischer Sicht bedeutet, nämlich, dass das Volk Israel nur wissen wird, dass Gott das Opfer des Herrn Jesus angenommen hat, wenn Er aus dem Himmel kommen wird und sie Ihn sehen werden. Dann wird der gläubige Überrest das sagen, was wir in Jesaja 53 lesen. Wir lesen dies Kapitel oft als für uns, und wir können es tun. Aber prophetisch ist es die Sprache des Überrestes, das, was sie sagen werden, wenn sie den Herrn Jesus aus dem Himmel kommen sehen. Dann erst werden sie wissen, dass Gott das Opfer angenommen hat und wirklich ihre Sünden vergeben hat. Bis zu diesem Augenblick, nach der Entrückung, wird der gläubige Überrest nicht die Gewissheit haben, dass seine Sünden vergeben sind.
Wir jedoch haben Freiheit, ins Heiligtum einzugehen, und wenn wir hineingehen, dann sehen wir das Blut. Wir sehen, dass das Werk vollkommen ist; denn Gott richtet uns nicht. Wir können hineingehen, wann wir es möchten.
Und das Zweite, sehr Wichtige, ist, dass der Herr Jesus „den Geist der Wahrheit“ aus dem Himmel gesandt hat, um uns zu bezeugen, was Sein Platz dort ist. Er sagt in Johannes 16, dass Er den Heiligen Geist senden werde, der von Seiner Herrlichkeit zeugen würde, der von dem Seinen nehmen und uns verkündigen werde. Und der Heilige Geist ist gekommen und hat uns verkündigt, dass der Herr Jesus auf dem Thron zur Rechten Gottes sitzt, dass Gott Ihn erhoben hat über alle Mächte. Das Werk des Herrn Jesus ist so groß, dass Gott dadurch verherrlicht worden ist und Gott Ihm dafür einen Platz zu Seiner Rechten gegeben hat. Wir wissen, dass Gott durch das Werk des Herrn Jesus befriedigt ist und wir also frei zu Gott kommen können, weil alles in Ordnung gebracht ist. Aber, wie gesagt, Israel wird das erst sehen, wenn der Herr Jesus aus dem Himmel kommt, weil sie nicht ins Heiligtum hineingehen können und auch nicht den Heiligen Geist empfangen haben, ja niemals empfangen werden, so wie wir ihn empfangen haben, nachdem wir dem Evangelium geglaubt haben – diesen Geist, der selbst mit unserem Geist zeugt, dass wir Kinder Gottes sind.
Aber Gott hat auch für uns niederschreiben lassen, was für Israel im Hinblick auf seine Stellung notwendig war: die zwei Böcke, einer, dessen Blut hineingetragen wurde und der zweite, der die Sünde hinaustrug, sodass das Volk sehen konnte: unsere Sünden sind weggetragen. Wir lernen so aus dem, was eigentlich nicht über uns spricht, doch die ganze Wahrheit der Sühnung kennen und sehen, was alles in diesem einen Stier inbegriffen ist. Wir sehen die zwei Seiten des Werkes. Gott ist befriedigt durch das Blut, das vor Ihn gekommen ist, und unsere Sünden sind hinweggetan, weil Christus sie im Gericht getragen hat, wodurch Gott gnädig sein kann. Der Herr Jesus ist die Sühnung für uns und unsere Sünden und auch für die Welt, aber nicht für ihre Sünden, nicht die Sühnung für die, die Ihn verwerfen und die Ihn nicht angenommen haben und annehmen werden.
Das ist eine wunderbare Tatsache, und das Volk konnte dies sehen. Aaron bekannte alle Sünden auf den Kopf des Bockes. Welch eine Ruhe gibt das für unser Gewissen, wenn wir das verstehen lernen! Wir wissen aus Gottes Wort, dass Sünden nicht vergeben werden, wenn sie nicht bekannt werden. Gott vergibt niemals eine Sünde, die nicht bekannt wird, und auch zwischen Menschen ist das nicht anders. Diesen Grundsatz haben wir in 1. Johannes 1,9: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“. Niemals nimmt Gott einen Sünder an, der seine Sünden nicht vor Ihm bekennt, und nie vergibt der Vater die Sünde von einem Seiner Kinder, wenn sie nicht bekannt wird! Und wir sollen es auch nicht tun; denn es ist ein göttlicher Grundsatz.
Ich will jetzt aber nicht über uns Gläubige sprechen, sondern darüber, was das für uns bedeutete, als wir Sünder waren. Es bedeutete, dass, wenn einer zu Gott kommt, um Vergebung der Sünden zu empfangen, er nicht nur glauben muss, sondern dass er zu Gott kommen und bekennen muss, dass er ein Sünder ist, dass er viele Taten getan hat, die in Widerspruch zu den Rechten sind, die Gott an ihn hat und dass Gott gerecht ist, wenn Er ihn richtet. Das ist eine sehr wichtige Tatsache, auch im Hinblick auf das Evangelium, das verkündigt wird. Viele verkündigen, dass der Herr Jesus für alle gestorben ist und sogar, dass Er alle Sünden getragen hat – und: „Ihr braucht es nur anzunehmen, dann seid ihr errettet“. Aber Gottes Wort sagt das nicht. Der Vers, den ich zitiert habe – 1. Johannes 1,9 – sagt uns ausdrücklich: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“. Das gilt nicht nur für Gläubige; es ist ein Grundsatz in allen Handlungen Gottes und in allen Beziehungen Gottes zu den Menschen. Und so kann kein Sünder errettet werden, wenn er nicht zu Gott kommt und seine Sünden bekennt – und das bedeutet also, dass er im Licht Gottes ist und dort gesehen hat, dass er ein Sünder ist.
Da sehen wir eine Seite des Verhältnisses zwischen Gott und den Menschen, die bedeutsam ist und die wir auch in anderen Stellen von Gottes Wort finden. Ich wiederhole: Wenn nur das Blut von dem ersten Bock ins Heiligtum getragen worden wäre, wenn also das Werk des Herrn Jesus nur diese eine Seite gehabt hätte, dass Gott im Hinblick auf die Menschheit und im Hinblick auf die Sünde befriedigt war, damit allein würde doch kein Mensch gerettet sein. Wir wissen gut, dass, wenn Gott den Menschen inständig bittet: Komm, lass dich mit mir versöhnen!, dass kein Mensch kommt. Gottes Wort sagt: Da ist keiner, der Gott sucht, auch nicht einer. Auch ich habe Gott nicht gesucht. Keiner von uns hat Gott gesucht. Gott sagt es selbst: Kommt, lasst euch mit mir versöhnen! Das bedeutet also, dass Gott sagt: Dein Herz ist feindlich gegen mich. Du bist mir ein Feind, du hasst mich! Und die Menschen wollen das nicht wissen. Aber Gott, der die Herzen kennt, sagt das zu jedem. Ich will dein Herz versöhnen, d. h. die Feindschaft herausnehmen. Und auf welche Weise will Gott das tun? Wir lesen das in Johannes 3. Da sagt der Herr Jesus: „Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen“ (Joh 3,5). Anders kann er die Segnungen nicht empfangen, und er kann nicht einmal das Reich Gottes sehen und nicht in es eingehen.
Da haben wir das Werk, das weiter getan werden muss, dass ein Sünder zur Bekehrung kommen und Vergebung von Sünden empfangen kann. Der Heilige Geist wirkt in dem Gewissen eines Menschen und lässt ihn sehen, was er ist, und dass er nicht vor Gott bestehen kann, dass er ein verlorener Sünder ist. Das ist die Waschung mit Wasser, dass der Heilige Geist das Wort anwendet auf Herz und Gewissen, sodass der Mensch im Licht des Wortes Gottes sieht: Ich bin verloren.
Und dann ist er bereit, seine Sünden vor Gott zu bekennen. Dann geht er zu Gott und sagt: Ich bin ein verlorener Sünder. Wenn Du gerecht bist, musst Du mich in die Hölle werfen. Und dann haben wir das, was ein Grundsatz ist in Gottes Wort: Dann bekennt er seine Sünden, und Gott kann sie in Seiner Gerechtigkeit vergeben.
Aber dann kommt eine große Frage. Als wir zu Gott kamen und unsere Sünden bekannten, wussten wir da noch alle Sünden, die wir getan hatten? Haben wir sie jemals alle gekannt? Glauben Sie, dass Sie niemals Sünden getan haben, an die Sie überhaupt niemals gedacht haben? Lasst uns dies einmal im Licht von Gottes Wort untersuchen! In 1. Johannes 3,4 wird uns gesagt, was Sünde ist. Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit, und die Gesetzlosigkeit ist die Sünde. Das heißt, jedes Wort, das ein Mensch spricht, ohne dass der Herr es ihm aufgetragen hat, ist Sünde. Jede Tat, die ein Mensch tut, ohne der Autorität Gottes Rechnung zu tragen, ist Sünde. Und jeder Gedanke, den ein Mensch hat, den Gott ihm nicht aufträgt, ist Sünde. Das ist Gesetzlosigkeit: Die Autorität, die Gott über uns hat, außer Acht lassen. Dann verstehen wir, dass Gottes Wort sagt: „… da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer“ (Röm 3,12) und „alles Gebilde der Gedanken seines Herzens (ist) nur böse den ganzen Tag“ (1. Mo 6,5).
Ein Unbekehrter, einer, der sich geweigert hat, gehorsam zu sein und sich zu bekehren, hat der jemals eine Tat getan aus Gehorsam gegen Gott und nicht aus eigenem Willen? Hat er jemals ein Wort gesprochen, das er nur sprach, weil Gott es ihm sagte, und hat er jemals Gedanken gehabt, die er nur hatte, weil Gott ihm sagte, dass er sie denken sollte? Gottes Wort sagt uns: nein. Er sagt: „Da ist keiner, der Gutes tut … auch nicht einer“, und: „alles Gebilde der Gedanken seines Herzens (ist) nur böse den ganzen Tag“. Wie viele Sünden habe ich dann in meinem Leben getan, bevor ich bekehrt wurde? Ich will jetzt nicht über die Zeit danach sprechen. Wie viele Worte habe ich gesprochen? Alle diese Worte waren Sünde. Wie viele Taten habe ich getan? Alle diese Taten waren Sünde. Wie viele Gedanken habe ich gehabt? Alle diese Gedanken waren Sünde. Wüsste ich alle meine Taten, meine Worte, alle meine Gedanken noch? Und doch sagt Gottes Wort als Grundsatz, dass ohne Bekennen keine Vergebung ist.
Welch eine wunderbare Gnade ist dann das, was wir hier finden! Da sehen wir den Hohenpriester, und wir wissen, dass es der Herr Jesus ist, und er kommt hier zu dem lebendigen Bock, „Und Aaron lege seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bockes und bekenne auf ihn alle Ungerechtigkeiten der Kinder Israel und alle ihre Übertretungen nach allen ihren Sünden“. Wenn die Israeliten auch ihre Sünden nicht mehr wussten – im Bild wusste Aaron sie, und er bekannte sie. Das ist das Wunderbare.
Wir, die zu Gott gekommen sind, um zu bekennen, dass wir Sünder waren, konnten nicht alle unsere Sünden bekennen. Aber sobald Gott in unserem Gewissen die Geneigtheit sah, alles vor Ihm zu bekennen, rechnete Er uns das Werk des Herrn Jesus zu. Jeder, der so zu Gott gekommen ist, war von dem Herrn Jesus gekannt. Der Herr Jesus wusste, dass er kommen würde, und Er hat alle seine Sünden an Seinem Leib auf dem Holz getragen. Und nicht nur das. Er hat sie alle vor Gott bekannt, sodass Gott jetzt frei vergeben konnte, alle meine Sünden vergeben konnte, auch wenn ich nicht alle bekennen konnte, weil ich sie nicht alle wusste und viele, die ich gewusst hatte, schon vergessen hatte.
Welch eine wunderbare Gnade! Oh, als der Herr Jesus auf dem Kreuz starb, hat Er meine Sünden getragen, und Er hat sie nicht als eine große Menge von Sünden getragen, in einem Paket zusammengepackt. Er hat die Strafe für jede einzelne Sünde getragen, Er hat jede Sünde für sich gekannt. Als Er in Psalm 40 sagte: „… meine Ungerechtigkeiten haben mich erreicht … zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes“ (Ps 40,13), da waren es nicht in einer großen Masse zusammengepackte Sünden. Jede einzelne hat Er gesehen; weil Er der allwissende Gott ist, konnte Er das. Jede einzelne Sünde hat Er vor Gott bekannt, alle die Tausende von Sünden, die ich tun würde, bevor ich bekehrt war und nachdem ich bekehrt war; denn der Herr Jesus hat nicht nur die Sünden getragen, die ich vor meiner Bekehrung getan habe – oh, Gott sei Dank, nein! – Er hat auch die Sünden getragen, die ich nach meiner Bekehrung getan habe, und Er hat auch die Sünden getragen, die ich, wenn der Herr verzieht, leider noch tun werde. Er hat sie im Gericht getragen, und Er hat sie vor Gott bekannt, jede einzelne, sodass damals schon für mich, von dem Er wusste, dass ich Ihn annehmen würde und von dem Gott wusste, dass ich Ihn annehmen würde, Sühnung geschah. So weiß ich, dass Gott in dem Augenblick, als ich zu Ihm kam, gnädig sein konnte gegenüber mir und meinen Sünden; denn der Herr hat 1900 Jahre zuvor schon das Gericht darüber getragen, und Er hat sie alle vor Gott bekannt.
Ist das nicht eine wunderbare Tatsache? Wenn jetzt also ein Sünder zu Gott kommt und vieles vergessen hat, so vergibt Gott ihm doch alle Sünden, wenn Gott nur in seinem Gewissen sieht, dass er bereit ist, sie alle zu bekennen, weil der Herr sie vor Ihm bekannt hat und Gottes Gerechtigkeit also befriedigt ist.
Da stand nun das Volk Gottes und sah Aaron bei dem Bock; denn das geschah nicht im Heiligtum, sondern außerhalb, und das Volk, das seine Sünden nicht mehr kannte, sah, dass Aaron sie alle bekannte. Und dann wurde dieser Bock weggebracht in ein ödes Land, ein Land weit außerhalb des Lagers, von wo er niemals zurückkommen würde, sodass sie wussten: Unsere Sünden sind nicht mehr hier. Sie sind fortgebracht worden, und sie kommen niemals mehr zurück. Können Sie sich vorstellen, welch eine Erleichterung das für jeden Israeliten gewesen ist, der da stand, bekümmert um seine Sünden, dass er da seine Sünden auf dem Bock sah und wusste: Sie kommen niemals mehr zurück!
Aber für den Israeliten war diese Freude nur kurz. Im Hebräerbrief lesen wir, dass für den Israeliten dieser jährliche Tag nur eine Erinnerung an die Sünden bedeutete; denn sie wussten: Voriges Jahr standen wir hier auch, und vor zwei Jahren ebenso, und jetzt müssen wir hier stehen, und im nächsten Jahr wieder. Also: Die Sünden bis zu diesem Augenblick sind fort gegangen, aber die, die ich vielleicht schon in einer Minute tue, sind dann da.
Wenn wir jedoch auf das Kreuz blicken und dort den Herrn Jesus sehen und das Zeugnis des Heiligen Geistes hören, so wie wir es z. B. in 1. Petrus 2,24 finden: „der selbst unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat“, dann wissen wir: „Alle, alle meine Sünden hat Sein Blut hinweggetan.“ Hebräer 10,14 sagt uns, dass Er uns „mit einem Opfer … auf immerdar … vollkommen gemacht“ hat, dass von dem Augenblick an, da wir an dem Werk des Herrn Jesus teilhaben, es keine Sekunde mehr gibt, wo eine Sünde zwischen Gott und mir besteht, weil der Herr Jesus sie alle getragen hat und alle hinweggetragen hat in ein fernes Land, von wo sie niemals zurückkommen. Er ist gestorben, beladen mit meinen Sünden. Er ist auferstanden, und Er hat meine Sünden nicht mehr auf Sich. Wo sind sie geblieben? Er ist zur Rechten Gottes, und da trägt Er meine Sünden nicht mehr. Meine Sünden sind im Tod geblieben. Sie werden niemals mehr zum Vorschein kommen, so wie die Schrift sagt: Gott hat sie hinter Seinen Rücken geworfen (Jes 38,17), in ein Meer ewiger Vergessenheit, sodass Gott niemals mehr an die Sünden denkt. Sie sind in ein Meer geworfen, wo sie niemals mehr zum Vorschein kommen, und das nur, weil der Herr Jesus sie getragen hat.
Das ist die zweite Seite des Evangeliums. Wir haben erst gesehen, was ein freies Evangelium ist. Das ist die Einladung an jeden: Komm zu Gott! Hier sehen wir, was ein volles Evangelium ist. Das ist vollkommene Vergebung von Sünden, von allen Sünden, vollkommene Befreiung von allem Gericht. „Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind“ (Röm 8,1), weil man im Glauben den Herrn Jesus angenommen hat, nachdem man seine Sünden vor Gott bekannt hat.
Aber, wie gesagt, der Hohepriester hat nur die Sünden des Volkes bekannt und nicht von anderen, so wie Gottes Wort uns auch sagt, dass der Herr Jesus „unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat“ (1. Pet 2,24). Weil das sehr wichtig ist, will ich einige Stellen aus dem Neuen Testament lesen, aus denen klar hervorgeht, wie wir das Evangelium verkünden können. Wir lesen in Matthäus 1,21: „du sollst seinen Namen Jesus nennen; denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden“. Nun, nicht jeder gehört zu Seinem Volk. In Matthäus 20,28 haben wir eine zweite Stelle: „so wie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ – nicht für alle, für viele. Und das griechische Wort hier bedeutet, dass die vielen Anteil an diesem Werk haben. Er hat Sein Leben gegeben als Lösegeld für viele. In 1. Timotheus 2, wo gesagt wird, dass der Herr Jesus Sich Selbst gegeben hat als Lösegeld für alle, ist der Ausdruck etwas anders. Da bedeutet er, dass es bereit ist für alle, dass alle teil daran bekommen können, aber nicht teil haben. Aber sie könnten teil daran bekommen.
Um dies zu verdeutlichen, will ich erzählen, was ein reicher Bruder vor mehr als 100 Jahren in England einmal getan hat. Er hatte viele Bauernhöfe und also viele Pächter, und er machte bekannt – es war ein schlechtes Jahr –: Jeder, der an diesem Tag vor 12 Uhr zu mir kommt, wird eine Quittung über seine Pacht empfangen; er braucht sie nicht zu bezahlen. Die Quittungen für alle Pächter lagen da und jeder, der kam, konnte so seine Quittung in Empfang nehmen. Aber nur einer kam, und er empfing sie. Die anderen jedoch kamen nicht, weil sie es nicht glaubten.
Da haben wir den Unterschied. Die Quittung lag bereit für alle, aber nur einer empfing sie wirklich. So sehen wir klar, dass Gottes Wort wirklich sagt, dass wir nicht wissen, wessen Sünden der Herr Jesus getragen hat, bevor dieser Mensch bekehrt ist und den Herrn Jesus angenommen hat.
Ich sprach einmal mit einem kirchlichen, calvinistischen jungen Mann, der bei mir im Büro arbeitete. Er sollte an dem Abend mit seinem Onkel eine Fahrt machen und ich fragte ihn: „Rudolf, wenn dein Onkel heute Abend in einen Graben fährt und ihr beide kommt um, weißt du, wo du hingehst?“ Da sagte er: „Mein Vater sagt, das können wir nicht wissen, denn wir wissen nicht ob wir auserwählt sind.“ – Sein Vater ist jetzt, ich zweifle nicht daran, beim Herrn. Er war Ältester in einer Kirche. Ich kannte ihn gut, und ich bin vollkommen überzeugt, dass er wiedergeboren war. Aber er selbst wusste es nicht. Er dachte, man könne es nicht wissen, weil man nicht wüsste, ob man auserwählt sei. Dann habe ich meine Bibel genommen und die Anschriften der verschiedenen Briefe gelesen, z. B. im Epheserbrief. „… den Heiligen und Treuen in Christus Jesus …“ (Eph 1,1). Wie wusste der Apostel, dass sie heilig und treu in Christo Jesu waren, wenn man nicht wissen kann, ob man ein Christ ist? Nun kam ich an den Brief an die Thessalonicher, und da schreibt der Apostel: „wissend, von Gott geliebte Brüder, eure Auserwählung“ (1. Thes 1,4). Ich sagte: Glaubst du, dass der Apostel Paulus im Himmel war und dort das Buch der Ratschlüsse Gottes eingesehen hat, sodass er wusste: Die Thessalonicher sind auserwählt?“ Nein, das glaubte er nicht. Ich sagte: „Ich glaube es auch nicht. Aber wenn dein Vater meint, dass man nicht sicher sagen kann, ob man auserwählt ist, wie wusste der Apostel Paulus, dass die Thessalonicher auserwählt waren?“ Er sagte: „Ich weiß es nicht.“ Ich sagte: „Es ist doch sonst sehr einfach; denn es steht dabei: ‚… indem ihr das Wort aufgenommen habt …’ (1. Thes 1,6)“. Weil sie das Wort angenommen hatten, wusste der Apostel, dass sie auserwählt waren; denn wenn sie nicht auserwählt gewesen wären, hätten sie das Wort nicht angenommen. Der Herr Jesus wusste, wer Ihn annehmen würde.
Das macht uns klar, was wir als Evangelium sagen können. Wenn ich Ungläubige vor mir sehe, dann weiß ich nicht, ob der Herr Jesus ihre Sünden getragen hat. Wenn sie zur Bekehrung kommen werden, ja, aber wenn sie nicht zur Bekehrung kommen, nicht. Und Gott sagt niemals zu einem Unbekehrten, dass der Herr Jesus für ihn gestorben sei – wohl in dem Sinn, dass Er gestorben ist, damit er errettet werden könnte, wie wir im Bild bei dem ersten Bock sehen, aber niemals in dieser zweiten Bedeutung, dass der Herr Jesus seine Sünden getragen hat. Wenn Gott zu einem Ungläubigen spricht, dann sagt Er nicht: Ich bin gnädig, sondern dann sagt Er: Du bist ein verlorener Sünder, und ich muss dich richten, du bist auf dem Weg zur Hölle, und du wirst auch dorthin kommen; denn ich muss gerecht sein, und ich werde dich in die Hölle werfen; denn du bist ein Sünder und mein Feind. Aber wenn dann dieser Sünder das anerkennt, wenn der Heilige Geist sein Gewissen im Licht Gottes erleuchtet hat, sodass dieser Mann sieht, dass er verloren ist und zu Gott geht und sagt: Ich bin ein verlorener Sünder, dann sagt Gott – aber nicht eher –: Aber ich habe meinen Sohn gesandt für verlorene Sünder, und Er ist gestorben, sodass jeder errettet werden kann. Und wenn er dann im Glauben den Herrn Jesus annimmt, dann, aber nicht eher, sagt Gott: Ich vergebe dir deine Sünden, denn mein Sohn hat deine Sünden im Gericht getragen, sodass deine Sünden alle fortgenommen sind. Das ist sehr wichtig.
Wenn ich zu einem Ungläubigen sage, wie es leider auch wohl geschieht: „Der Herr Jesus hat deine Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen“, – warum sollte dieser Mann sich dann noch bekehren? Wenn der Herr Jesus das Gericht über seine Sünden getragen hat, dann braucht er sich doch nicht mehr zu bekehren! Oh, ich habe in Holland viele Menschen sagen hören: „Ja, wenn man auserwählt ist, kommt man in den Himmel, und wenn man nicht auserwählt ist, kommt man in die Hölle. Daran kann man nichts ändern. Wir haben uns nicht darum zu bekümmern. Wenn wir auserwählt sind, kommen wir dahin; wenn wir nicht auserwählt sind, gehen wir verloren.“ Wir wissen, wie das menschliche Herz ist. Darum ist es so gut, genau zu lesen, was Gottes Wort sagt und die Wahrheit des Evangeliums zu bekennen.
Man ist einem Ungläubigen keine Hilfe, wenn man ihm sagt: „Der Herr Jesus hat deine Sünden getragen“, und man weiß nicht, ob es wahr ist. Gott sagt es niemals zu einem Ungläubigen. Wir können zu Ungläubigen sagen: „Du bist ein verlorener Sünder. Aber Gott ruft dich, um dich mit Ihm zu versöhnen. Gott ruft dich, und Er will dein Herz ändern. Er will die böse Gesinnung aus deinem Herzen wegnehmen. Er will dich retten, und Er hat den Herrn Jesus gegeben, sodass Er es tun kann.“ Wenn dann dieser Sünder kommt und sich als solcher erkennt, dann haben wir doch den Beweis, dass der Heilige Geist sein Gewissen angerührt hat, und dann sagt Gott zu ihm: „Ich habe meinen Sohn gesandt.“ Und wir können zu ihm sagen – wenn er wirklich seine Sündenschuld sieht und sie vor Gott bekennt: Der Herr Jesus ist für Sünder gestorben. Glaube an Ihn, und du wirst Vergebung von Sünden empfangen, so wie wir es in Apostelgeschichte 16 lesen, wo dieser Mann fragte: „was muss ich tun, um errettet zu werden?“ Diese Frage war der Beweis, dass er seine Sünden sah. Ich frage nicht: Wie kann ich errettet werden, solange ich denke, dass ich nicht verloren bin. Ich rufe nur um Errettung, wenn ich sehe, dass ich verloren bin. Und weil dieser Mann sah, dass er verloren war und sagte: Was muss ich tun, damit ich errettet werde?, sagte der Apostel Paulus nicht, wie Petrus zu den Juden: Bekehrt euch! Dieser Mann war bekehrt. Sondern Paulus sagte ihm: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden. Das ist die richtige Antwort. Petrus jedoch sagte in Apostelgeschichte 2 und 3 nicht zu den Juden: Glaubt an den Herrn Jesus!, sondern: So tut nun Buße und bekehrt euch!, und als sie bekehrt waren, mussten sie im Glauben den Herrn Jesus annehmen.
Das ist auch das, was wir hier am Ende finden. Gottes Wort legt den Nachdruck darauf. An diesem Versöhnungstag sahen die Juden, wie Gott Vorkehrung getroffen hatte wegen ihrer Sünden und in Bezug auf ihre Sünden alles in Ordnung brachte. Wir würden meinen, das könnte ein Tag der Freude für sie gewesen sein. Aber wir lesen hier: „Im siebten Monat, am zehnten des Monats, sollt ihr eure Seelen kasteien und keinerlei Arbeit tun, der Einheimische und der Fremde, der in eurer Mitte weilt; denn an diesem Tag wird man Sühnung für euch tun, um euch zu reinigen: Von allen euren Sünden werdet ihr rein sein vor dem HERRN“.
Das ist auch eine sehr ernste Warnung für uns. Auch wir stehen in der Gefahr, wenn wir sehen, dass einer um seine Sünden bekümmert ist, zu versuchen, ihn möglichst schnell da herauszubringen und ihm zu versichern: Deine Sünden sind vergeben. Aber es ist gut, wenn einer in diesem Zustand ist. Je tiefer einer seine Sünden sieht, umso tiefer wird nachher der Friede sein. Je weniger, je oberflächlicher einer jedoch seine Sünden sieht, umso oberflächlicher wird nachher auch sein Friede sein. Je tiefer einer sieht, dass er verloren ist, umso tiefere Ruhe wird sein Gewissen nachher haben und je mehr Liebe zu dem Herrn wird in seinem Herzen sein. Man hat oft wahrgenommen, wenn Menschen, die ein nur oberflächliches Evangelium hörten und annahmen – in der Weise, dass man etwa sagt: „Der Herr hat alles in Ordnung gebracht, du brauchst es nur anzunehmen“, – dass das immer oberflächliche Christen wurden, die nie wirklich mit dem Herrn ihren Weg gingen, die nie tiefen Frieden in ihrem Herzen hatten und auch nicht wirklich tiefe Liebe zu dem Herrn Jesus. Wir kennen doch die Geschichte in Lukas 7: „Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig“ (Vers 47).
Das bringt uns zu einem Punkt, der etwas außerhalb unseres Gegenstandes liegt, aber in diesem Zusammenhang doch auch wichtig ist. Denken wir an den Wert des Wortes in 2. Korinther 5,10: „Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden“. Ich habe oft gehört, dass Gläubige sagten: Das kann für uns doch nicht wahr sein. Unsere Sünden sind doch weggetan. Es kann doch nicht sein, dass wir wieder offenbart werden müssen. Und wenn ich dann klarmachte, dass das in Gottes Wort steht, dann hatten sie Angst. Aber wenn wir wirklich verstehen, was wir da finden, dann können wir nur Freude haben und wie der Apostel Paulus verlangen, vor dem Richterstuhl Christi offenbar zu werden.
Wir haben gesehen: Der Herr Jesus hat für uns alle Sünden getragen. Der Herr Jesus hat also meine Sünden getragen, und wenn ich vor den Richterstuhl Christi komme, wird es kein Gericht mehr geben. Aber glauben Sie nicht, dass es mich danach verlangt zu sehen, wie viel der Herr für mich getan hat? Ich weiß, Er hat Millionen Sünden für mich getragen. Ich kenne viele Sünden aus meinem Leben, und ich weiß, Er hat sie alle getragen. Aber glauben Sie nicht, dass es mich verlangt, das ganze Ausmaß Seiner Liebe kennenzulernen, zu sehen, wie viel Er für mich getan hat, wie viele Sünden Gott mir vergeben hat? Und das werde ich erst erfahren, wenn ich vor dem Richterstuhl Christi stehe. Dann werde ich sehen, dass es nicht nur Millionen waren, sondern wahrscheinlich Milliarden. Und ich werde erkennen, wie schmutzig diese Sünden waren. Er wird sie mich sehen lassen; auch werde ich erkennen, dass Er alle diese Sünden für mich im Gericht Gottes getragen hat. Dann werde ich verstehen, wie groß Seine Gnade ist, wie groß Seine Liebe, Sein Erbarmen war, wie viel Geduld Er mit mir gehabt hat, bevor ich bekehrt war und nachdem ich bekehrt war, wie viel Barmherzigkeit Er vor meiner Bekehrung und nach meiner Bekehrung mir erzeigt hat. Glauben Sie nicht, dass ich nach dem Tag verlange, wo ich vor Seinem Richterstuhl offenbart werde und da erst verstehen werde, was Er alles für uns getan hat? Seine unendliche Liebe, Seine unendliche Geduld, Seine unendliche Barmherzigkeit, die Größe Seiner Liebe und all die Schmerzen, den ganzen Preis, den Er für uns bezahlt hat? Nein, wer das Werk des Herrn Jesus kennt, wer sich bewusst ist, dass der Herr Jesus alle seine Sünden getragen hat, der kann nur nach diesem Augenblick verlangen, um mehr Liebe zu bekommen für Ihn, mehr Bewunderung zu haben, mehr Anbetung, und wir werden sie haben, wenn wir unsere Sünden da gesehen haben werden.
Und noch eins. Lasst uns gut auf dieses Wort achten. Ich will es den jüngeren Gläubigen in unserer Mitte besonders sagen, nein, uns allen. Ich habe oft Gläubige getroffen, die doch wieder ängstlich wurden und, wenn sie gesündigt haben – so traurig das ist –, den Frieden verloren haben. Lasst uns bedenken, was das Wort hier sagt: „Aaron lege seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bockes und bekenne auf ihn alle Ungerechtigkeiten der Kinder Israel und alle ihre Übertretungen nach allen ihren Sünden“. Wenn der Herr Jesus dort 99 % von meinen Sünden bekannt hätte, wo würde ich in der Ewigkeit sein? In der Hölle! Eine Sünde ist genug, um die Ewigkeit in ewiger Verdammnis zu bewirken. Aber Er hat sie alle getragen, ohne Unterschied. Und wenn ich noch sündige – so traurig das ist –, dann hat das nichts mehr mit meiner Errettung zu tun. In dem Augenblick, wo ich den Herrn Jesus im Glauben angenommen habe, wurde das Werk des Herrn Jesus mir zugerechnet, und alle meine Sünden waren vergangen. Wann hat der Herr Jesus meine Sünden getragen? Als ich noch keine getan hatte. Aber Er hat sie doch damals schon an Seinem Leib getragen. Er hat die Sünden getragen, die ich vor meiner Bekehrung getan habe, die ich, wenn der Herr in der nächsten Minute nicht kommt, leider vielleicht noch tun werde. Er hat sie alle getragen. „Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind“ (Röm 8,1).
Wenn ich auf solche Liebe sehe, eine Liebe, die so groß ist, dass sie im Voraus alles in Ordnung gebracht hat, damit ich nicht verloren ginge und welche die Strafe für diese Sünden „selbst an seinem Leib getragen“ hat – wird mich das gegenüber der Sünde gleichgültig machen?
Nein, Gnade macht nicht leichtfertig. Wer die Gnade wirklich kennt – ich sage nicht ein Unbekehrter; das Fleisch kann die Gnade annehmen und sagen: jetzt kann ich tun, was ich will – aber einer, der die Gnade wirklich in seinem Herzen erfahren hat, der beugt sich. Da ist nichts, was so demütig macht, da ist nichts, was macht, dass wir die Sünde so verabscheuen, wie die Gnade zu sehen, die alles in Ordnung gebracht hat und die uns nichts vorwirft, selbst nicht, wenn wir sündigen sollten – die Gnade, die einen, der sie angenommen hat, aufnimmt in Herrlichkeit. Das gibt uns Ruhe für unser Gewissen, die nicht gestört werden kann. Das gibt uns einen Frieden, der nie wanken kann; denn es sagt uns: Alles ist gewiss. Alle, alle meine Sünden hat Sein Blut hinweggetan. Und das bringt Bewunderung und Dankbarkeit in unsere Herzen für einen Gott, der so an Sünder dachte, so alles vollständig in Ordnung gebracht hat, für einen Heiland, der bereit war, alle diese Sünden in dem Gericht zu tragen, sodass es für uns keine Verdammnis mehr gibt.