Verliebt - verlobt - verheiratet
Der Christ auf dem Weg in die Ehe
Teil 1: Die Ehe – von Gott gegeben
Bevor wir uns mit dem eigentlichen Thema der Partnerwahl und der Verlobung beschäftigen, müssen wir zuerst sehen, was Ehe nach Gottes Gedanken wirklich bedeutet. Ziel der Partnerwahl ist ja, dass man heiratet. Die dann zunächst beginnende Verlobungszeit bereitet uns auf die Ehe vor. Der griffige Spruch „Der Weg ist das Ziel“ bringt uns ganz sicher hier nicht weiter. Wir müssen zuerst wissen, wohin die Reise eigentlich gehen soll, bevor wir uns auf den Weg machen. Über die Ehe gibt es viele diffuse Gedanken. Doch das, was die Bibel dazu sagt, ist sehr klar.
1. Warum eigentlich heiraten?
In einem Internetforum wurde vor einiger Zeit die Frage gestellt: „Warum eigentlich heiraten?“ Die Antworten sind zum Teil erschreckend. In keiner einzigen Reaktion war die Rede davon, dass Gott uns die Ehe zum Segen und Glück gegeben hat. Einige Antworten unter vielen gebe ich hier wieder:
- Man heiratet, weil man so erzogen worden ist!
- Frauen heiraten wegen der vermeintlichen Sicherheit einer Ehe. Männer aus Dummheit, weil sie so leicht um den Finger zu wickeln sind!
- Es gibt Menschen, die heiraten aus religiösen Gründen!
- Steuern spart man dabei auch!
- Aus Liebe? Glaub ich eher nicht!
Wenn das alles ist, sollte man besser gar nicht ans Heiraten denken. Aber zum Glück ist das nicht alles. Im Gegenteil. Die Antworten gehen total an der biblischen – und damit göttlichen – Sichtweise vorbei.
Warum also heiraten? Vielleicht hast Du zu Hause gelernt, dass man nur dann Geschlechtsverkehr haben soll, wenn man verheiratet ist. Das stimmt. Wenn allerdings jemand daraus die Schlussfolgerung zieht, Sex sei das Wesentliche an einer Ehe, hat er sich gewaltig geirrt. Die Ehe ist in der Tat die einzige legale Möglichkeit zum Intimverkehr – aber sie ist viel mehr. Das sexuelle Zusammensein allein kann niemals die Basis für eine gute Ehe sein. Auch Nachkommen sind nicht der eigentliche Zweck der Ehe. Es ist eine Gnade, wenn Gott einem Ehepaar Kinder gibt. Er hat ja selbst gesagt: „Seid fruchtbar und mehrt euch“ (1. Mo 1,28). Aber auch das ist nicht der primäre Grund, eine Ehe zu schließen. Es gibt kinderlose Ehen, die sehr gesegnet und glücklich sind.
Der wesentliche Zweck der Ehe ist, dass zwei Menschen miteinander glücklich sind und gemeinsam zur Ehre Gottes leben! So hat es Gott von Anfang an gewollt. Die Ehe wurde nämlich nicht von Menschen erfunden, sondern von Gott selbst eingerichtet. Adam und Eva waren die ersten Menschen. Gott hat die beiden in der Ehe zu einer wunderbaren und untrennbaren Einheit zusammengefügt – und zwar als sie noch in Unschuld lebten und die Sünde noch nicht in die Welt gekommen war. Gleichzeitig hat Gott damit ein Bild von Christus und seiner Versammlung (Gemeinde) gegeben. Darauf kommen wir später zurück.
Die Ehe ist die innigste und engste Form menschlichen Zusammenlebens auf dieser Erde. Sie ist, wie jemand einmal sehr treffend gesagt hat, eine Lebens-, Liebes- und Dienstgemeinschaft.
Gott hatte die Schöpfung wunderbar bereitet. Er hatte die Tiere geschaffen und dann Adam. Adam war mit Weisheit ausgestattet. Aber Adam war allein. Als die Tiere zu ihm kamen, gab er ihnen Namen. Ob er es empfunden hat, dass er selbst allein war? Jedenfalls lesen wir die Worte Gottes: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht“ (1. Mo 2,18). Mann und Frau gehören nach der Schöpfungsordnung Gottes zusammen. Sie bilden zusammen eine wunderbare Einheit. Diese Einheit nennt Gott „den Menschen“ (1. Mo 1,27).
Das Neue Testament bejaht die Ehe ebenfalls an vielen Stellen. Der Herr Jesus selbst war bei einer Hochzeit zugegen. Er trug sogar zu ihrem Gelingen bei (Joh 2,1–11). Die Briefe der Apostel sprechen an verschiedenen Stellen über die Ehe. In der Offenbarung schließlich wird das Bild einer Hochzeit gebraucht, um die ewige Vereinigung des Herrn Jesus mit seiner himmlischen Braut (die Versammlung, die Gemeinde) in für uns fassbaren Worten zu beschreiben (Off 19,7–9). Das zeigt uns, welchen Stellenwert die Ehe in den Augen Gottes hat.
2. Unterschiedlich geschaffen
Gott hat Mann und Frau unterschiedlich geschaffen. Natürlich wissen wir alle, dass eine Frau anders aussieht als ein Mann. Doch damit ist es nicht getan. Der Mensch besteht ja nicht nur aus einem Körper, sondern er besteht aus Geist, Seele und Körper. Das lesen wir z. B. in 1. Thessalonicher 5,23. Neben den körperlichen Unterschieden gibt es wesentliche Unterschiede nach Geist und Seele. Das bedeutet: Wir sind dem Wesen nach verschieden. Obwohl Mann und Frau in der Ehe eine Einheit bilden, bleiben die von Gott gegebenen Unterschiede erhalten. Die Unterschiede will man heute vielfach nicht mehr akzeptieren. Wahr bleibt es trotzdem. Gott hat uns Menschen männlich und weiblich geschaffen. Eben andersartig. Das lesen wir im ersten Buch Mose gleich zweimal (1. Mo 1, 27 und 5, 2). Gott hat zwei Geschlechter geschaffen, das männliche Geschlecht und das weibliche Geschlecht. Gott wollte es so. Er als Schöpfer kann allein über die Unterschiede zwischen Mann und Frau verfügen. Es ist nicht in unsere Autorität und Befugnis gestellt, über die Unterschiede der Geschlechter zu entscheiden oder gar über sie zu verfügen. Das steht allein unserem Schöpfer zu. Er hat es in seiner Weisheit für gut befunden, uns Menschen männlich und weiblich zu schaffen, also Mann und Frau. Und das ist gut so für uns.
Es ist einfach unsinnig, diese Unterschiede wegdiskutieren zu wollen. Mann und Frau sind andersartig. Aber Vorsicht: Andersartig bedeutet nicht, dass wir im Wert unterschiedlich wären. Wer das behauptet, sagt nicht die Wahrheit. Mann und Frau sind sehr wohl gleichwertig. Trotzdem sind sie nicht gleichartig. Das ist ein Unterschied, den wir lernen müssen.
Ein Mann funktioniert – so will ich es einmal ausdrücken – anders als eine Frau. Eine Frau funktioniert anders als ein Mann. Wenn wir es in der Sprache unserer Zeit sagen, dann hat Gott uns Männern und Frauen eine unterschiedliche „Software“ gegeben. Wir „ticken“ nicht gleich. Wir sind unterschiedlich. Es ist wichtig, dass wir das begreifen und akzeptieren! Weil wir in unserem Wesen verschieden sind, sind wir auch in unserem Aufgaben- und Verantwortungsbereich verschieden. Damit hier kein falscher Eindruck aufkommt: Das hat überhaupt nichts mit Diskriminierung zu tun. Ich möchte es noch einmal ganz deutlich unterstreichen: Mann und Frau sind gleichwertig, aber nicht gleichartig.
Die Frau ist in einer Ehe häufig die Seele, das Herz. Der Mann ist das „Haupt“, d. h. er hat die Führungsverantwortung. Beide überlegen gemeinsam, aber der Mann trägt vor Gott eine besondere Verantwortung. Er soll der Ruhepol sein. Er soll seiner Frau eine Atmosphäre der Geborgenheit schaffen. Er soll der Ehe Stabilität geben. Die Frau dagegen ist ihm eine wertvolle Hilfe bei seinen Entscheidungen. Das hat Gott zu unserem Nutzen so bestimmt.
Die Ehe ist eine wunderbare Einheit von Mann und Frau – und zwar nach Geist, nach Seele und nach Leib. Da ist keiner dem anderen überlegen. Aber vom Wesen her sind und bleiben wir nun einmal unterschiedlich. Der Mann ist aus dem Staub der Erde gebildet. Möglicherweise ist das einer der Gründe, warum viele Männer in ihrem Wesen eher rational denkend und sachbezogen sind. Die Frau hingegen ist aus einer Rippe des Mannes, die in der Nähe des Herzens ist, gemacht worden. Vielleicht sind Frauen aus diesem Grund eher emotional und personenbezogen. Wenn wir uns mit der Ehe beschäftigen, müssen wir wissen und beachten, dass wir unterschiedlich sind. Frauen reagieren in bestimmten Situationen ganz anders als Männer und umgekehrt. Das zu lernen und zu berücksichtigen, ist gar nicht so einfach. Bei mir hat es jedenfalls eine ganze Zeit gedauert, bis ich es einigermaßen verstanden habe.
3. Die Ehe – zu einer Einheit zusammengefügt
Ich habe schon gesagt, dass die Ehe eine wunderbare Einheit ist. Als Gott Eva schuf, bekam Adam eine Hilfe „seinesgleichen“ oder „ihm entsprechend“. Die beiden waren wie zwei Teile, die zusammen ein wunderbares Ganzes bilden. In der Ehe ist einer für den anderen da. Der Mann hat die Führungsverantwortung. Die Frau hilft ihm dabei. Beide ergänzen sich nach der Fähigkeit, die Gott jedem gegeben hat. Eine Hilfe zu sein, ist übrigens nicht minderwertig. Es ist ein großer Irrtum, zu denken, die Frau sei nur dafür da, die Wäsche zu machen, das Essen zu kochen und sich um die Kinder und den Haushalt zu kümmern. Wenn das so wäre, hätte Gott uns Männern eine Magd oder Haushälterin geben können. Genau das hat er nicht getan. Er fügt Mann und Frau zu einer Einheit zusammen.
Gott hat Mann und Frau also füreinander geschaffen, und zwar nach:
- Geist (geistig und geistlich)
- Seele (seelisch)
- Leib (körperlich)
Das sind die drei (bzw. vier) Bereiche, in der Mann und Frau in der Ehe eine Einheit bilden. Das Körperliche steht nicht an erster Stelle. Es gehört dazu. Ganz klar. Aber es ist nicht das Wichtigste. Körperlich eins zu werden, ist nicht so schwierig. Die eigentliche Herausforderung in der Ehe besteht darin, eine geistige, geistliche und seelische Einheit zu bilden. Gerade in diesen beiden Bereichen liegen ein wunderbarer Segen und ein wunderbares Glück.
Zuerst gibt es eine Einheit nach Geist und Seele. Danach kommt die körperliche Einheit. Deshalb will Gott die körperliche Vereinigung nur in der Ehe haben. Sie ergänzt die Einheit nach Geist und Seele. Sie geht dieser niemals voraus.
Wenn wir allein sind, fehlt uns etwas. Die Frau, die Gott Dir geben will, ergänzt Dich. Sie ist anders als Du, aber Du brauchst sie. Der Mann, den Du suchst, wird Dich ergänzen. Das bleibt so. Der Mann braucht die Frau. Die Frau braucht den Mann. So hat es Gott gewollt. Die männliche Natur wird durch die weibliche Beschaffenheit in einer wunderbaren Harmonie ergänzt und umgekehrt – und zwar nach Geist, Seele und Leib.
Mann und Frau sind durch die Liebe miteinander verbunden. Diese Liebe ist auf den anderen ausgerichtet. „Die Liebe sucht nicht das Ihre“ (1. Kor 13,5). Da hat der Egoismus keinen Platz. Gott hat uns die Ehe nicht gegeben, damit wir selbst zuerst Erfüllung finden. Die Ehe ist jedem Einzelnen von uns zum Segen gegeben. Das stimmt. Gleichzeitig ist sie ein permanentes Training, eben kein Egoist zu sein, sondern für den anderen zu leben. Die Liebe – die zwei Eheleute verbindet – fragt gerade danach, was sie dem anderen Gutes tun kann. In einer guten Ehe ist einer für den anderen da. Jeder hilft seinem Partner. Er ergänzt ihn. Er tut ihm Gutes. Liebe ist Hingabe an den Partner, den Gott Dir geben will.
4. Der Weg des Mannes zu einer Frau – ein Geheimnis
Der weise Agur hatte erkannt, dass er den Weg eines Mannes zu einer Frau nicht begreifen konnte (Spr 30,19). Niemand kann diesen Weg im Detail erfassen oder beschreiben. Allerdings gibt Gott uns Grundsätze, die wir zu unserem Nutzen beachten wollen. Eine zentrale Aussage lesen wir gleich am Anfang der Bibel. Eine Aussage, die im Neuen Testament mehrfach wiederholt wird. „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein“ (1. Mo 2,24).
Die drei wesentlichen Schritte, die Grundlage für eine glückliche Ehe sind, haben sich bis heute nicht verändert.
1. Verlassen von Vater und Mutter.
2. Anhangen an seiner Frau (und umgekehrt an den Mann).
3. Ein Fleisch sein.
Daraus lernen wir Folgendes:
- Gott fügt in der Ehe immer zwei Geschlechter zusammen. Gleichgeschlechtliche Lebens-gemeinschaften – das bestätigen Altes und Neues Testament übereinstimmend – sind gegen die Natur. Sie sind gegen den ausdrücklichen Willen Gottes! Solche Verbindungen sind für unseren Herrn ein Gräuel (vgl. z. B. Röm 1,26.27). Wir sollten sie nicht anders sehen. Das schließt natürlich keineswegs aus, dass es Freundschaften zwischen Jungen und Jungen (Männern und Männern) sowie zwischen Mädchen und Mädchen (Frauen und Frauen) gibt. Im Gegenteil, solche Freundschaften kann ich nur empfehlen. Sie können von großem Segen sein. Jeder Gedanke an den geschlechtlichen Bereich muss in solchen Freundschaften allerdings konsequent ausgeschlossen sein.
- Gott spricht in Verbindung mit der Eheschließung von „verlassen“. Verlassen bedeutet, dass Du das bisherige Umfeld aufgibst. Ein Ehepaar muss sowohl finanziell/wirtschaftlich als auch geistig/geistlich auf eigenen Füßen stehen können. Als Mann musst Du in der Lage sein, Deine künftige Familie in jeder Weise zu versorgen. Kinder müssen erzogen werden. Diese Selbstständigkeit ist ein Prozess und braucht Zeit. Ein junger Mann ist nicht von heute auf morgen selbstständig und eine junge Frau genauso wenig. Deshalb diese Aufforderung zum „Verlassen“. Das gilt übrigens nicht nur für die Männer, sondern auch für die Frauen. In Psalm 45,11 lesen wir: „Höre, Tochter, und sieh, und neige dein Ohr; und vergiss dein Volk und das Haus deines Vaters!“ Zum Glück braucht heute kaum jemand seine Eltern zu „vergessen“. Trotzdem gilt es, das Elternhaus zu „verlassen“.
- Mann und Frau werden einander „anhangen“. Das ist Ausdruck der geistigen, geistlichen und seelischen Einheit, von der wir gesprochen haben. Es ist ein Prozess, der in der Verlobungszeit beginnt, aber erst mit der Eheschließung die körperliche Einheit beinhaltet. Anhangen bedeutet „zusammenkleben“, „eine Einheit werden“. Es ist eine totale Lebenseinheit – und zwar solange beide Ehepartner leben. Die Ehe ist nach Gottes Gedanken kein unverbindliches und lockeres Zusammenleben auf Zeit. Die Ehe ist immer ein verbindliches Treueversprechen. Sie ist auf Lebenszeit ausgelegt. Gott sagt ganz klar: „Ich hasse Entlassung“ (Mal 2,16). Trennen und scheiden wir eine Ehe, handeln wir gegen den ausdrücklichen Willen Gottes. Der Herr Jesus selbst zitiert diesen Vers aus 1. Mose 2,24 und verbindet damit den wichtigen göttlichen Grundsatz: „Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden“ (Mk 10,9).
- Mann und Frau werden nach Gottes Gedanken erst in der Ehe „ein Fleisch“. Das schließt das geschlechtliche Zusammensein von Mann und Frau ein. „Ein Fleisch“ werden ist dabei mehr als sexuelle Gemeinschaft, die Gott übrigens nicht nur zur Fortpflanzung, sondern genauso zur Freude von Mann und Frau gegeben hat. Sie krönt die völlige Liebes- und Lebenseinheit zweier Menschen nach Geist, Seele und Leib. Wie Gott das zusammenführt, ist in der Tat für uns Menschen ein Wunder.
5. Die Ehe – ein Bild von Christus und seiner Versammlung (Gemeinde)
Eine weitere Stelle, in der 1. Mose 2,24 im Neuen Testament zitiert wird, findet sich in Epheser 5. Dort schreibt Paulus: „Deswegen wird ein Mensch den Vater und die Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß; ich sage es aber in Bezug auf Christus und auf die Versammlung“ (Eph 5,31.32). Hier lernen wir, dass die christliche Ehe nicht nur eine wunderbare Verbindung von Mann und Frau ist, sondern gleichzeitig auf die Wahrheit von Christus und seiner Versammlung (Gemeinde) hinweist. Es ist wahr, Gott möchte uns in der Ehe glücklich machen. Es ist wahr, dass Gott die Ehe segnet, indem er uns glücklich macht und in den meisten Fällen Kinder schenkt. Es ist allerdings genauso wahr – und das geht weit darüber hinaus –, dass die irdische Beziehung zwischen Mann und Frau in der Ehe ein Abbild der himmlischen Beziehung zwischen Christus und seiner Versammlung sein soll. Die Versammlung ist die Summe aller gläubigen Menschen in der Zeit der Gnade. Sie hat in den Augen des Herrn Jesus einen sehr hohen Wert. Er hat sein Leben für sie gegeben. So wie Christus diese Versammlung liebt, sollen Männer ihre Ehefrauen lieben. So wie Christus für seine Versammlung sorgt, sollen christliche Ehemänner um ihre Ehefrauen besorgt sein. So wie die Versammlung Christus untergeordnet ist, soll die christliche Ehefrau ihrem Mann untergeordnet sein.
Eva wurde aus der Seite Adams „genommen“. Adam „entschlief“, und Gott baute Eva aus seiner Rippe. So ist der Herr Jesus gestorben, um sich die Versammlung zu erwerben. Sein Tod am Kreuz war nötig, damit Gott ihm die Versammlung geben konnte. Das zeigt deutlich, welch einen Wert die Versammlung sowohl für Gott wie auch für den Herrn Jesus selbst hat. Adam freute sich, als Eva ihm gegeben wurde.
Viel mehr freut sich der Herr Jesus über seine Versammlung. Dabei wird uns klar: Die Wirklichkeit geht weit über das Bild hinaus. Der Herr Jesus wird sich selbst die Versammlung einmal verherrlicht darstellen, die nicht Flecken oder Runzel haben wird (Eph 5,27). Heilig und tadellos werden wir in Ewigkeit vor dem Herrn Jesus sein, zu seiner Ehre und zu seiner Herrlichkeit.
Diese gewaltig große Wahrheit hatte Gott vor Augen, als er Adam und Eva – in der ersten Ehe überhaupt – miteinander verbunden hat. Davon haben Adam und Eva nichts geahnt. Davon haben all die anderen Ehepaare im Alten Testament nichts geahnt. Erst wir – die wir in der Zeit des Neuen Testaments leben – wissen das.
Die Ehe zeigt uns etwas von der Wahrheit von Christus und seiner Versammlung. Gleichzeitig ist diese Beziehung von Christus zu seiner Versammlung das große Vorbild, an dem sich jede christliche Ehe orientieren soll. Spätestens jetzt muss uns allen klar sein, dass man mit der Ehe nicht spielen kann. Sie ist etwas überaus Schönes. Aber sie ist eben etwas, womit wir nicht leichtfertig umgehen können. Das gilt ebenso für den Weg in die Ehe.