Das Evangelium nach Johannes
Kapitel 4
Der letzte Abschnitt von Kapitel 3 befaßt sich mit der Streitfrage der Juden bezüglich der Taufe des Johannes und dessen Antwort darauf; Kapitel 4 zeigt uns zu Beginn, was der Herr auf diese Einmischung hin tut. Johannes nahm gern den Platz ein, auf dem er zunehmend zurücktrat, damit sein Meister um so mehr hervortrat. Der Herr zog sich selbst nach Galiläa zurück, um auch den Anschein einer Rivalität zu vermeiden, die Seinem Diener geschadet hätte. Darin lag wohlbedachte Vorsorge für Johannes. Darüber hinaus würde ein scheinbarer Gegensatz zu Johannes Seinem eigenen Ansehen nicht dienlich gewesen sein. Er wäre dann als eine Art Parteiführer auf einer Stufe mit dem Täufer erschienen, im Grundsatz ähnlich dem Irrtum der Gläubigen in Korinth, die den Namen Christi mit Paulus, Apollos und Kephas, als auf derselben Ebene, verbanden.
Der direkte Weg nach Galiläa führte durch das Gebiet von Samaria; So „mußte“ Er schon deshalb diesen Weg wählen. Aber noch ein anderes Muß kam hinzu, das Gottes Gnade Ihm auferlegte und das Ihn zu einer gewissen Stadt Samarias, genannt Sichar, bringen sollte. Jesus, das fleischgewordene Wort, war ermüdet von Seiner Reise – ein Zeichen Seiner wahrhaftigen Menschheit –, und nicht nur müde, sondern auch hungrig und durstig. Er setzte sich um die Mittagsstunde an der Quelle nieder, bei der größten Hitze des Tages. Nikodemus suchte Ihn bei Nacht auf. Er suchte eine samaritische Sünderin mitten am Tag. Das Johannesevangelium berichtet in besonderer Weise, wie der Herr sich mit Einzelpersonen unterredet und sich mit ihnen beschäftigt; auch finden wir Unterredungen mit ganzen Personengruppen aufgezeichnet – zumeist Streitgespräche –, doch suchen wir vergeblich auch nur einen einzigen Bericht über Seine eigentlichen Predigten, wie z.B. die Bergpredigt oder die Gleichnisreden in Matthäus 13. Viele unter uns anerkennen gern, daß es einer weit höheren geistlichen Befähigung bedarf, in der richtigen Weise mit einem einzelnen Menschen umzugehen, als eine Volksmenge anzusprechen, und daß dabei auch mehr Mut gefragt ist. Ein vollkommenes Beispiel einer persönlichen Zuwendung und Begegnung wird uns hier vorgestellt.
Jesus leitet das Gespräch ein, indem Er einen Trunk kalten Wassers erbittet. Das fleischgewordene Wort nimmt den Platz eines demütigen Bittstellers vor einem besonders sündigen Seiner Geschöpfe ein! In der Tat ein wunderbarer Anblick! Soweit die Frau Ihn nur als Juden ansehen mochte, fühlte sie wohl, daß Er Seine Würde verleugnete; doch wir sind erleuchtet zu sehen, wie Er in Wahrheit sich selbst entäußerte und zu nichts machte. Daß Er sich dieser Frau in so demütiger Weise näherte, bereitete indessen die beste Überleitung für das nachfolgende Gespräch. Wenn wir, indem wir den Seelen der Menschen unserer Tage dienen möchten, uns ihnen auch mit solcher Demut zuwenden könnten, wir würden in der Tat weise sein.
Die Bitte des Herrn löste bei der Frau Erstaunen und Neugierde aus; sie konnte nicht anders, als Ihn zu fragen, wie Er in dieser Lage dazu käme. Die Antwort Jesu in Vers 10 legte ihr drei Dinge vor. Erstens die Tatsache, daß Gott ein Geber ist. Sie wußte sicher etwas vom Gesetz, aber hier sah sie doch Gott in einem völlig neuen Licht. Zweitens enthüllte Er die geheimnisvolle Größe Seiner eigenen Person, denn Er war der Austeiler der Gabe Gottes. Sie sah in Ihm einen Juden, der einen Trunk Wasser erbat. Wenn sie Ihn erkennte, würde sie entdecken, daß Er in Wahrheit der Geber einer Gabe von unschätzbarem Wert war. Drittens bezeichnete Er die Gabe als „lebendiges Wasser“, um so ihre Gedanken vom Natürlichen auf das Geistliche zu lenken. Es erging dieser namenlosen Frau wie auch einem Nikodemus; beide begriffen sie zunächst die Worte des Herrn nicht; was Er meinte, war ihnen völlig verborgen. Doch auch in diesem Fall gab es bereits eine Andeutung der angesprochenen Dinge im Alten Testament. Beispielsweise hatte Jehova sich im Buch Jeremia zweimal als „Born lebendigen Wassers“ vorgestellt (Jer 2,13; Jer 17,13).
Das Mißverständnis der Frau führte zu weiteren Darlegungen in Vers 14, die in sich wiederum drei Punkte umfassen. Als erstes hat derjenige, der das Wasser des Lebens als die Gabe des Christus trinkt, es danach in sich (“in ihm“), und zwar als bleibend in seinem innersten Sein. Dann wird es in ihm eine „Quelle“ oder eine „Fontäne“ Wassers werden, „das ins ewige Leben quillt“. Es handelt sich somit um eine Fontäne des Lebens im Innern, das sich zur Ebene seines Urhebers emporhebt! Solches Wasser zu trinken und solch eine Quelle zu besitzen, bringt, und das ist das dritte und letzte, bleibende Befriedigung. Der Herr gebraucht einen sehr kraftvollen Ausdruck – „den wird nicht dürsten in Ewigkeit“.
Mit dem „lebendigen Wasser“ meint der Herr den Geist Gottes. Das ist ganz klar, wenn wir zu Vers 39 von Kapitel 7 kommen. In Kapitel 3 ist der eingeborene Sohn die Gabe Gottes an die Welt. In Kapitel 4 ist der Geist Gottes die Gabe Gottes an den Gläubigen, eine Gabe, die der Sohn Gottes vermittelt, Er, der hier sprach, nachdem Er sich am Brunnen zu Sichar niedergesetzt hatte. Durch den Geist haben wir das innerliche Leben – an anderer Stelle wird von Ihm gesprochen als dem „Geist des Lebens in Christo Jesu“ (Röm 8,2) – und durch Ihn strömt dieses innerliche Leben empor bis zu der oberen Lebensquelle. In dieser Weise zeigt der Herr ein Leben auf, dessen Kennzeichen Gemeinschaft, Anbetung und volle Befriedigung sind und das Er im Begriff stand, allen Gläubigen verfügbar zu machen. Es schließt in sich, daß der Gläubige schon heute in der Lage ist, die Freude des Tausendjährigen Reiches, die beim Anfang der Zeichen zu Kana in Galiläa bereits bildlich vorgestellt wurde, zu genießen. Und er sollte sie nicht nur vorwegnehmen, sondern auch schon in einem höheren Maß und in einem geistlicheren Sinn erkennen.
Bevor wir in unserem Kapitel weitergehen, laßt uns noch einmal auf den denkwürdigen Gang der Unterweisung zurückblicken, die uns im Anschluß an den Bericht über jenes erste Zeichen bis hierher gegeben ist. Wir haben das Werk, das in uns gewirkt ist – die neue Geburt durch den Geist und das Wort. Dann das uns übergebene Zeugnis, mit dessen Annahme wir besiegeln, daß Gott wahrhaftig ist. Drittens die Gabe des über uns ausgegossenen Geistes, der als eine immerfort sprudelnde Fontäne in uns ist, höher und höher aufspringend bis zur ewigen Quelle hin. Die wichtigen Grundtatsachen werden uns hier, keimhaft aufbrechend, vorgestellt, um dann in den Briefen ausführlicher erläutert zu werden.
Indem wir nun unser Kapitel weiter betrachten, bemerken wir, daß die Frau, obwohl sie hinsichtlich der Bedeutung des „lebendigen Wassers“ noch im dunkeln tappte, dennoch von den Worten des Herrn so ergriffen wurde, daß sie danach verlangte, es zu besitzen. Bevor Er es ihr gab, mußte jedoch ihr Gewissen getroffen und sie von ihrer Sünde überführt werden. Indem der Herr ihr gebot, ihren Mann zu rufen, legte Er Seinen Finger auf eine besonders wunde Stelle in ihrem Leben, und danach ließ Er sie sehen, daß ihre traurige Geschichte wie ein aufgeschlagenes Buch vor Seinen Augen lag. Ihrerseits sah und bekannte sie sogleich, daß Er ein Prophet wäre; darin lag stillschweigend, daß sie sich im Sinn Seiner Anklage schuldig bekannte. Doch wie es oft geschieht, wenn einem das Gewissen schlägt, versucht sie, die Unterhaltung über ein Nebengleis in eine religiöse Diskussion zu führen und so den persönlichen Bezug zu unterdrücken.
Die Frage nach dem rechten Ort, um Jehova anzubeten, war lange Zeit eine brennende Frage gewesen. Hatte Gerisim Morija ersetzt, wie die Samariter behaupteten? Der Herr nahm die Gelegenheit wahr, der Frau nicht nur ihre persönliche Sünde zu zeigen, sondern auch die Nutzlosigkeit der „Anbetung“, der sie und ihr Volk anhingen. Er verwarf sie, indem Er sagte: „Ihr betet an und wisset nicht, was.“ Sein Anspruch „das Heil ist aus den Juden“ machte ihr klar, daß sie nicht errettet war. Sie befand sich in der Mitte von Heiden – Fremdlingen betreffs der Bündnisse der Verheißung, keine Hoffnung habend und ohne Gott in der Welt (Eph 2,12). So war selbst die Erörterung der Anbetungsfrage für sie noch dazu angetan, ihr Gewissen empfindlich zu treffen.
Der Herr erhob diese Frage jedoch auf eine weit höhere Ebene. Er sprach von der Anbetung Jehovas im Licht jener Offenbarung, die Er selbst brachte – nämlich der Anbetung Gottes als „des Vaters“. Dadurch löste sie sich aus einer zeremoniellen Ordnung von Dingen, die sie mit einer geheiligten Stätte auf der Erde verbanden. Das Gesetz hatte das Volk streng auf einen heiligen Ort verpflichtet, wohin Jehova Seinen Namen gesetzt hatte; daher die andauernde Auseinandersetzung zwischen Juden und Samaritern: Er jedoch richtete ihre Gedanken auf Gott, der Geist ist, und Er offenbarte Ihn als den Vater.
Diese neue Offenbarung meldete sich an in einer neuen „Stunde“, die ja in der Tat schon begonnen hatte. Und das Kennzeichen dieser Stunde sollte eine Anbetung sein, die der Offenbarung, die diese Stunde herbeiführte, völlig angepaßt war. Gott, der Geist ist, sucht diese Anbetung als Vater. Deshalb muß jetzt Anbetung, um wohlannehmlich zu sein, „in Geist und in Wahrheit“ geschehen. Beachten wir ferner das ausdrückliche „müssen“. Anbetung ist nicht etwas, das uns freigestellt ist oder das verändert werden kann, je nach unserem Geschmack. Gott muß in der Weise angebetet werden, die Er Selbst vorschreibt. Alles andere ist überhaupt keine Anbetung, auch wenn sie es beansprucht.
Wahre Anbetung ist „in Geist“, das heißt also, sie ist nicht im Fleisch, nicht in einer körperlichen Haltung. Dieses Wort unseres Herrn verneint alle ritualistischen und zeremoniellen Formen, die so vielen ein Fallstrick gewesen sind. Wir sind nur dann befähigt, Anbetung darzubringen, wenn wir den Geist Gottes besitzen – die Fontäne lebendigen Wassers, die ins ewige Leben aufspringt – worauf auch Philipper 3,3 hinweist. Der Geist Gottes vermag unseren Geist zu jeder Zeit und an jedem Ort zu wahrer Anbetung anzutreiben, jetzt völlig unabhängig von der Stätte eines heiligen Altars wie im Judentum.
Des weiteren muß Anbetung „in Wahrheit“ geschehen, das heißt, im Licht all dessen, wie Gott sich selbst in Christus geoffenbart hat. Das schließt die rationalistische Betrachtung der Dinge völlig aus, die so weithin verbreitet ist. Die Menschen sprechen z.B. unter dem Eindruck der Schönheiten der Natur davon, daß sie „die große Erste Ursache“ anbeten, während sie doch von der Wahrheit, die Ihn – Gott – als in dem Christus kundgemacht betrifft, nichts wissen oder sie gar ablehnen. Nur in Ihm kennen wir den Vater, dem die Anbetung gebührt. Wenn wir so den Vater erkennen, können unsere Herzen nicht anders, als mit Anbetung erfüllt zu sein, und zwar von jener geistlichen Art, die vor Ihm „wohlannehmlich“ ist (1. Pet 2,5b).
Solche Anbeter sucht der Vater. Er hat sich selbst kundgetan, um diesen Widerhall hervorzurufen. Das Herniederströmen Seiner Liebe bewirkt in der Anbetung das Emporströmen der darauf antwortenden Liebe unserer Herzen. Das ist wohlgefällig, und Er sucht es.
Die samaritische Frau wußte von der Verheißung des Messias, und die wunderbaren Worte des Herrn, die mit der sie erreichenden innerlichen Überführung von der Sünde zusammengingen, richteten ihre Gedanken auf dessen Ankunft. Ihre Antwort scheint anzudeuten, daß sie den Reden des Herrn eine messianische Bedeutung abfühlte. Sogleich und mit einer jeden Zweifel ausschließenden Klarheit offenbarte sich der Herr ihr als der Christus. Offensichtlich nimmt sie diese Offenbarung sofort an; und indem sie in die Stadt zurückgeht, verkündigt sie den Menschen, was sie soeben erlebt und in bereitwilligem Glauben erfaßt hat. Er mußte der Christus sein, denn hatte Er nicht alles gesagt, was irgend sie getan hatte? Natürlich nicht im einzelnen, aber doch hatte Er ihr gleichsam in einem Nu ihr ganzes Leben gezeigt, und es ließ sich in einem Wort zusammenfassen – es war Sünde! Noch heute ist es genau dasselbe. Der Glaube an Christus geht Hand in Hand mit wahrer Überführung von der Sünde.
Der schöne Abschnitt der Verse 31 – 38 ist in der Geschichte gleich einer Einschaltung. Die Worte des Herrn an die Jünger sind übersetzt worden: „Ich habe eine Speise zu essen gefunden, die ihr nicht kennt.“ Er mühte sich ab um „Frucht zum ewigen Leben“, wie Er es in Vers 36 anzeigt, und indem Er es sah, daß Er zum Ziel kam und dieser samaritischen Sünderin das Heil schenken konnte, so war es auch für Ihn eine erquickende Speise. Es war „der Wille dessen, der mich gesandt hat“, dies zu tun, so sagte Er. Das Licht, das Er brachte, sollte jeden Menschen erleuchten, so fanden wir es im Anfang dieses Evangeliums, und so sehen wir hier, daß es eine Sünderin erleuchtet, die außerhalb des Judentums steht. Der Wille und das Werk Gottes und das ewige Leben für den Menschen gehen hier zusammen; daß sie das tun, welch ein Segen liegt darin für uns. Ferner weist der Herr Seine Jünger darauf hin, daß auch sie ihrerseits an diesem gesegneten Werk teilhaben sollen, sei es säend oder erntend. Im vorliegenden Fall war der Herr selbst mit dem Säen beschäftigt. Zur Erntezeit – man vergleiche Apostelgeschichte 8 – würde der Ertrag groß sein.
Der Abschnitt in den Versen 39 – 42 führt die Geschichte zu Ende. Veranlaßt durch das Zeugnis der Frau, kamen die Leute zu Christus und gelangten ihrerseits zu derselben Überzeugung. Viele glaubten schon der Frau, noch viele mehr jedoch, weil sie Ihm selbst zugehört hatten. Sie glaubten und baten Ihn sehr, bei ihnen zu bleiben.
In ihrem Bekenntnis gingen sie sogar noch weiter als die Frau. Er war nicht nur der Christus, sondern als solcher auch „Heiland der Welt“. Bloßer religiöser Stolz möchte sie zu der Genugtuung verleitet haben, daß Er der Heiland der Juden wie der Samariter war; doch nur der Glaube konnte sie dahin führen, daß sie – entsprechend Johannes 3,16 – die die Welt umspannende Absicht Gottes erfaßten. Sie hatten gehört und sie wußten: und beidem, dem Hören wie dem Wissen, lag der Glaube zugrunde.
Indem der Evangelist dies alles erzählt, hat er uns zu der Tatsache geführt, daß Jesus der Christus ist. Die weitere Betrachtung zeigt uns die Tatsache, daß Er der Sohn ist. Beides zusammen weist uns wieder hin auf die Kernaussage dieses Evangeliums in Kapitel 20,31.
Im letzten Abschnitt des vierten Kapitels finden wir den Herrn wieder zurückgekehrt nach Galiläa, und wir kommen zum zweiten der wunderbaren Zeichen, die von Johannes aufgeführt sind. In Galiläa wurde Ihm eine bessere Aufnahme zuteil, als Er sie in Jerusalem gefunden hatte, Überdies ist dieses zweite Zeichen ebenfalls mit der Stadt Kana verknüpft.
Das erste Zeichen bildete jene Zeit vor, auf die sich eine Weissagung in Jesaja 62,4.5 bezieht, wenn der Tag der Hochzeit Israels gekommen sein wird und aus dem Wasser der Reinigung der Wein der Freude hervorgehen wird. Das zweite Zeichen stellt den Herrn Jesus vor als den, der Leben und Heilung hervorbringen kann da, wo der Tod droht. Dieser jüdische Edelmann verriet nicht einen so starken Glauben wie der heidnische Hauptmann in Matthäus 8. Als Jude neigte er dazu, Zeichen und Wunder sehen zu wollen, bevor er glaubte. Glaube dieser Art ist nicht wirklicher Glaube, wie wir auch am Schluß von Kapitel 2 gefunden haben. Immerhin war ein gewisses, wenn auch schwaches Zutrauen im Herzen dieses Menschen.
Es zeigte sich in zweifacher Weise. Einmal beharrte er auch dann bei seiner dringenden Bitte, als die Antwort des Herrn zunächst wenig günstig ausfiel, indem er die verzweifelte Not des Sohnes noch deutlicher darlegte. Zum anderen kam er dem empfangenen Befehl, nach Hause zurückzukehren, weil sein Sohn lebe, sofort nach. Ohne irgendein Zeichen vor seinen Augen nahm er Jesus beim Wort. Hier zeigten sich in der Tat die Merkmale echten Glaubens; er beharrt, nimmt Gott bei Seinem Wort ohne Zeichen, Wunder oder Gefühle. Der Herr bestätigt Sein eigenes Wort, und am nächsten Tag sah der Mann, daß sein Vertrauen ihn nicht betrogen hatte. Jesus hatte gesagt: „Dein Sohn lebt.“ Des folgenden Tages kamen ihm seine Knechte entgegen und sagten ihm: „Dein Sohn lebt,“ obwohl sie die Worte Jesu nicht gehört hatten. Leben zu gewähren, selbst im Angesicht des Todes, das ist hier offenbar der Hauptgedanke. Und genau dessen bedarf der Mensch allgemein und Israel im besonderen: nicht Heilung, sondern Leben! Dies war das zweite Zeichen; auch die folgenden Kapitel werden uns noch viel Unterweisung über Leben geben – über Jesus, aus dem es quillt und der allein es gibt.