Das Buch der Richter
Bleibe deinem Gott treu!
Kapitel 12,8-15
Ibzan, Elon, Abdon
Die kurze Beschreibung dieser drei Richter zeigt, dass Gott sein Volk nie vergisst. Er sorgte trotz der schwerwiegenden Fehler der Werkzeuge, die Er zur Befreiung Israels gebraucht hatte, weiter für sein Volk. Es ging jetzt nicht darum, neue Kämpfe zu führen, sondern während 25 Jahren die Ruhe als eine Frucht der bereits errungenen Siege zu geniessen. Es galt jetzt, nachdem sie dem Feind widerstanden und alles ausgerichtet hatten, standhaft gegen ihn zu bleiben (Eph 6,13).
Ibzan (V. 8-10)
„Und nach ihm richtete Israel Ibzan aus Bethlehem. Und er hatte dreißig Söhne; und dreißig Töchter entließ er aus dem Haus, und dreißig Töchter brachte er von außen für seine Söhne herein. Und er richtete Israel sieben Jahre. Und Ibzan starb und wurde in Bethlehem begraben“ (12,8-10).
Ibzan war aus Bethlehem, dem Brothaus. Dort lebte er bis zu seinem Tod. Wir wollen ihn darin nachahmen und bei der Quelle unserer geistlichen Nahrung, bei Christus und seinem Wort, bleiben. Elimelech war auch aus Bethlehem-Juda (Rt 1,2). Doch er verliess diesen Ort des Segens und fand in den Ebenen Moabs nichts als eine Täuschung. Lassen wir uns durch sein Beispiel von der Gefahr des Abgleitens in die Welt warnen!
Ibzan besass wie Jair (Kap. 10,4) das Vorrecht einer grossen Familie, was in Israel ein Zeichen der Gunst Gottes war (Ps 127,3). Vielleicht finden wir bei Ibzan nicht mehr die gleiche Glaubensenergie wie bei Jair, der «aufstand», um Israel zu richten.
Elon (V. 11.12)
“Und nach ihm richtete Israel Elon, der Sebuloniter; und er richtete Israel zehn Jahre. Und Elon, der Sebuloniter, starb und wurde in Ajjalon im Land Sebulon begraben“ (12,11.12).
Elon war aus dem Stamm Sebulon, der von Hingabe und Selbstverleugnung geprägt war (Kap. 5,14.18). Die Bibel berichtet nicht viel über Elon. Es heisst nur, dass er in Ajalon begraben wurde. Die Bedeutung dieses Namens ist «Ort der Hirsche». Der Hirsch und die Gazelle waren reine Tiere (5. Mo 12,15). Sie sind im Wort ein Sinnbild der Seele, die nach Gott lechzt, und ein Symbol von Leichtfüssigkeit und moralischer Anmut (Ps 42,2; Jes 35,6; Spr 5,19). Prägen diese Merkmale unser Christenleben?
Abdon (V. 13-15)
“Und nach ihm richtete Israel Abdon, der Sohn Hillels, der Pirhatoniter. Und er hatte vierzig Söhne und dreißig Enkel, die auf siebzig Eseln ritten. Und er richtete Israel acht Jahre. Und Abdon, der Sohn Hillels, der Pirhatoniter, starb und wurde in Pirhaton begraben im Land Ephraim, im Gebirge der Amalekiter“ (12,13-15).
Dieser elfte und vorletzte Richter gehörte zum Stamm Ephraim. Weniger als 20 Jahre waren seit dem Blutbad bei den Furten des Jordan vergangen. Diese Zeitrechnung gilt natürlich nur unter dem Vorbehalt, dass der Dienst der verschiedenen Richter ununterbrochen aufeinander folgte. Die äussere Einheit des Volkes hatte sich also trotz der damaligen Auseinandersetzung nicht entscheidend verändert, im Gegensatz zum Fall von Gibea in Benjamin (Kap. 21,3). Der Geburtsort und die Grabstätte von Abdon ist Pirhaton, das im Gebirge von Benjamin liegt und «Erhöhung» bedeutet.
Unter diesen drei Richtern genossen die Israeliten Frieden. Nutzten sie diese Zeit der Ruhe, um sich für neue Kämpfe zu stärken? Die weitere Geschichte Israels zeigt leider, dass sie es vernachlässigten. Wir wollen in solchen Zeiten unseren Glauben durch das Wort Gottes stärken, um für die nächsten Angriffe des Feindes gewappnet zu sein.