Das Buch der Richter
Bleibe deinem Gott treu!

Kapitel 9

Abimelech

Einleitung

Gideon hatte mit einer Frau aus Sichem ein uneheliches Kind bekommen (Kap. 8,31). Dieser Sohn wurde – vermutlich auf Wunsch der Mutter – Abimelech (= mein Vater ist König) genannt. So trug dieser Mann mitten in Israel den Titel der Philisterkönige, der Feinde Israels (1. Mo 20,2; 26,8).

Abimelech war in der Familie Gideons ein wahrer Wolf und eine echte Schlange. Er liess sich zum «König» machen und drängte sich als «Herrscher» über Israel auf (V. 6.22). Dabei war er keineswegs der von Gott gesandte Richter, um sein Volk zu befreien. Im Gegenteil: Die kurze Zwischenzeit seiner dreijährigen Herrschaft wurde für Israel eine Zeit tiefer Not.

Trotz all des Guten, das Gideon für Israel getan hatte, hatte sein zweideutiger religiöser Standpunkt durch das Ephod in Ophra dazu beigetragen, Israel zum Götzendienst zu verleiten (Kap. 8,33). Jetzt riss sein Sohn die Macht an sich, um das Volk Gottes zu unterdrücken. Auf diese Weise brachte die Verführung des Götzendienstes in der Weltgeschichte oft Unterdrückung und Gewalt hervor.

Nach der Entrückung der Versammlung in den Himmel wird sich die untreue religiöse Macht (der Antichrist) mit der politischen Macht (das römische Tier) verbinden, um die Heiligen auf der Erde zu verfolgen. Die beiden Charakterzüge Satans – Lügner und Mörder – werden sich dann auf der Erde rückhaltlos entfalten. Abimelech ist ein Vorbild auf den Antichristen (Dan 11,36) und seine traurige Geschichte ein prophetisches Bild der Endzeit.

Abimelech in Sichem

Der Mord an seinen Brüdern (V. 1–6)

„Und Abimelech, der Sohn Jerub-Baals, ging nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter; und er redete zu ihnen und zum ganzen Geschlecht des Hauses des Vaters seiner Mutter und sprach: Redet doch vor den Ohren aller Bürger von Sichem: Was ist besser für euch, dass siebzig Männer über euch herrschen, alle Söhne Jerub-Baals, oder dass ein Mann über euch herrsche? Und bedenkt, dass ich euer Gebein und euer Fleisch bin. Und die Brüder seiner Mutter redeten von ihm vor den Ohren aller Bürger von Sichem alle diese Worte. Und ihr Herz neigte sich Abimelech nach; denn sie sprachen: Er ist unser Bruder. Und sie gaben ihm siebzig Sekel Silber aus dem Haus des Baal-Berit; und Abimelech warb damit lose und verwegene Männer an, und sie folgten ihm nach. Und er kam in das Haus seines Vaters, nach Ophra, und ermordete seine Brüder, die Söhne Jerub-Baals, siebzig Mann auf einem Stein; aber Jotham, der jüngste Sohn Jerub-Baals, blieb übrig, denn er hatte sich versteckt. Und alle Bürger von Sichem und das ganze Haus Millo versammelten sich und gingen hin und machten Abimelech zum König bei der Terebinthe des Denkmals, die bei Sichem ist“ (9,1–6).

Abimelech zog nach Sichem, in den Heimatort seiner Mutter. Dort stahl er mit der Unterstützung seiner Onkel das Herz der Männer der Stadt. Er schloss mit ihnen einen Pakt: Für 70 Sekel Silber aus dem Schatz des Teufels würde er ihnen das Leben seiner eigenen Brüder verkaufen (V. 4). Nur Judas Iskariot verübte einen noch schlimmeren Verrat: Er verkaufte den Herrn der Herrlichkeit!

Die 70 Söhne Gideons kamen in Ophra durch die Hand ihres eigenen Bruders um. Nur Jotham, der jüngste Sohn Gideons, entkam. Aus prophetischer Sicht ist Jotham ein Bild des Überrests, der vom Antichristen verfolgt wird, aber mitten in den Leiden das Zeugnis Gottes trägt.

Schliesslich kam Abimelech durch die Männer von Sichem an die Macht, die er begehrt hatte (V. 6).

Das Gleichnis Jothams auf dem Berg Gerisim (V. 7–21)

„Und man berichtete es Jotham. Da ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Gerisim, und er erhob seine Stimme und rief und sprach zu ihnen: Hört auf mich, Bürger von Sichem, so wird Gott auf euch hören! Einst gingen die Bäume hin, einen König über sich zu salben; und sie sprachen zum Olivenbaum: Sei König über uns! Und der Olivenbaum sprach zu ihnen: Sollte ich meine Fettigkeit aufgeben, die Götter und Menschen an mir preisen, und sollte hingehen, um über den Bäumen zu schweben? Da sprachen die Bäume zum Feigenbaum: Komm du, sei König über uns! Und der Feigenbaum sprach zu ihnen: Sollte ich meine Süßigkeit aufgeben und meine gute Frucht, und sollte hingehen, um über den Bäumen zu schweben? Da sprachen die Bäume zum Weinstock: Komm du, sei König über uns! Und der Weinstock sprach zu ihnen: Sollte ich meinen Most aufgeben, der Götter und Menschen erfreut, und sollte hingehen, um über den Bäumen zu schweben? Da sprachen alle Bäume zum Dornstrauch: Komm du, sei König über uns! Und der Dornstrauch sprach zu den Bäumen: Wenn ihr mich in Wahrheit zum König über euch salben wollt, so kommt, sucht Zuflucht in meinem Schatten; wenn aber nicht, so soll Feuer von dem Dornstrauch ausgehen und die Zedern des Libanon verzehren. Und nun, wenn ihr in Wahrheit und in Lauterkeit gehandelt habt, dass ihr Abimelech zum König gemacht, und wenn ihr Gutes getan habt an Jerub-Baal und an seinem Haus, und wenn ihr ihm getan habt nach dem Tun seiner Hände – denn mein Vater hat für euch gekämpft und sein Leben hingeworfen und euch aus der Hand Midians errettet; ihr aber habt euch heute gegen das Haus meines Vaters erhoben und seine Söhne ermordet, siebzig Mann auf einem Stein, und habt Abimelech, den Sohn seiner Magd, zum König gemacht über die Bürger von Sichem, weil er euer Bruder ist –, wenn ihr also an diesem Tag in Wahrheit und in Lauterkeit° an Jerub-Baal und an seinem Haus gehandelt habt, so freut euch über Abimelech, und auch er möge sich über euch freuen! Wenn aber nicht, so gehe Feuer von Abimelech aus und verzehre die Bürger von Sichem und das Haus Millo; und es gehe ein Feuer aus von den Bürgern von Sichem und vom Haus Millo und verzehre Abimelech! Und Jotham floh und entwich und ging nach Beer; und er blieb dort wegen seines Bruders Abimelech“ (9,7–21).

Jotham stieg auf den Berg Gerisim. Das war der höchste Gipfel bei Sichem und der Berg des Segens (5. Mo 11,29; 27,12). Dort stand er als einziger Zeuge Gottes gegenüber den Bewohnern der Stadt.

In seinem Gleichnis erzählt er die Geschichte von den Bäumen des Waldes, die sich einen König als Herrscher über sich suchen. Der Olivenbaum, der Feigenbaum und der Weinstock stellen drei verschiedene Merkmale des Segens für Israel unter der Regierung Gottes dar:

  • Der Olivenbaum gibt Öl, ein Bild des Heiligen Geistes. Wenn das Volk dem HERRN nachfolgte, erlebte es den Segen der Wirkung des Heiligen Geistes.

Der Olivenbaum spricht auch vom Herrn Jesus selbst, der voll Heiligen Geistes war. Doch die Menschen haben sich gegen Ihn verschworen, um Ihn umzubringen (Jer 11,16.19).

  • Der Feigenbaum trägt gute, süsse Früchte. Doch Israel brachte nur solange Frucht, wie es Gott geweiht lebte. Ohne diese Beziehung zu Gott blieb es fruchtlos und verdorrte (Mt 21,19).
  • Der Weinstock produziert Wein (oder Most). Das ist ein Bild von der Freude und der Gemeinschaft des Volkes, die es nur in Verbindung mit seinem Gott geniessen konnte.

Diese drei Pflanzen waren zum Fruchtbringen bestimmt und damit ein Bild des Segens. Keiner von ihnen wollte seinen Dienst aufgeben, um über die anderen Bäume zu herrschen. Daraus entnehmen wir einen ernsten Hinweis an die Mitarbeiter in der Versammlung Gottes: Vergesst das Wohl der Herde nicht und herrscht nicht über eure Brüder! Die beste Stellung bleibt die des Dienens, und zwar nach dem Vorbild unseres Herrn, der der vollkommene Diener war (Lk 22,25–27).

Im Gegensatz dazu übernahm der Dornstrauch die Herrschaft. Er trug den Stempel des Fluches des Erdbodens und war letztlich zur Verbrennung bestimmt (1. Mo 3,18; Heb 6,8). Unter seiner Gewalt gab es nur zwei Alternativen (V. 15):

  • Entweder stellte man sich unter seinen trügerischen Schatten.
  • Oder man wurde durch sein Feuer verzehrt.

Genau das auferlegte Abimelech dem Volk Israel.

Jotham appellierte nun an das Gewissen des Volkes. Er warf ihnen ihre Undankbarkeit gegenüber Gideon vor, der sein Leben für sie aufs Spiel gesetzt hatte, und den Mord seiner Söhne durch Abimelech. Wie konnten sie bei so viel Bosheit behaupten, sie hätten in Wahrheit und Lauterkeit gehandelt (V. 16.19)? Das Gericht durch Feuer würde sowohl von Abimelech als auch von Sichem ausgehen und eine gegenseitige Zerstörung bewirken (V. 20).

Schliesslich fand Jotham in «Beer» Zuflucht. Dieser Name bedeutet «Brunnen» (V. 21). Dort hatte Israel sich einst gegen Ende der Wüstenwanderung erfrischt und ein Lied gesungen (4. Mo 21,16).

Konflikte zwischen Abimelech und Sichem (V. 22–49)

„Und Abimelech herrschte über Israel drei Jahre. Und Gott sandte einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Bürger von Sichem; und die Bürger von Sichem handelten treulos an Abimelech, damit die Gewalttat an den siebzig Söhnen Jerub-Baals über ihn käme und ihr Blut gelegt würde auf ihren Bruder Abimelech, der sie ermordet hatte, und auf die Bürger von Sichem, die seine Hände gestärkt hatten, seine Brüder zu ermorden. Und die Bürger von Sichem legten einen Hinterhalt gegen ihn auf die Gipfel der Berge, und sie beraubten jeden, der auf dem Weg bei ihnen vorüberzog. Und es wurde Abimelech berichtet. Und Gaal, der Sohn Ebeds, kam mit seinen Brüdern, und sie zogen nach Sichem hinüber; und die Bürger von Sichem vertrauten ihm. Und sie gingen aufs Feld hinaus und lasen ihre Weinberge und kelterten; und sie hielten ein Dankfest und gingen in das Haus ihres Gottes und aßen und tranken und fluchten Abimelech. Und Gaal, der Sohn Ebeds, sprach: Wer ist Abimelech und wer Sichem, dass wir ihm dienen sollten? Ist er nicht der Sohn Jerub-Baals, und Sebul sein Statthalter? Dient den Männern Hemors, des Vaters von Sichem! Denn warum sollten wir ihm dienen? Hätte ich nur dieses Volk unter meiner Hand, so wollte ich Abimelech wegschaffen! Und er sprach von Abimelech: Mehre nur dein Heer und zieh aus! Und Sebul, der Oberste der Stadt, hörte die Worte Gaals, des Sohnes Ebeds, und sein Zorn entbrannte; und er sandte Boten zu Abimelech mit List und sprach: Siehe, Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder sind nach Sichem gekommen, und siehe, sie wiegeln die Stadt gegen dich auf. Und nun, mach dich in der Nacht auf, du und das Volk, das bei dir ist, und lege dich in einen Hinterhalt auf dem Feld. Und es geschehe am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, so mach dich früh auf und überfalle die Stadt; und siehe, wenn er und das Volk, das bei ihm ist, gegen dich hinausziehen, so tu ihm, wie deine Hand es finden wird. Und Abimelech und alles Volk, das bei ihm war, machten sich in der Nacht auf, und sie legten sich in vier Abteilungen gegen Sichem in einen Hinterhalt. Und Gaal, der Sohn Ebeds, ging hinaus und trat an den Eingang des Stadttores. Da machten sich Abimelech und das Volk, das bei ihm war, aus dem Hinterhalt auf. Und Gaal sah das Volk und sprach zu Sebul: Siehe, Volk kommt von den Gipfeln der Berge herab. Und Sebul sprach zu ihm: Den Schatten der Berge siehst du für Männer an. Und Gaal redete weiter und sprach: Siehe, Volk kommt von der Höhe des Landes herab, und eine Abteilung kommt auf dem Weg von Elon-Meonenim. Da sprach Sebul zu ihm: Wo ist nun dein Maul, da du sprachst: Wer ist Abimelech, dass wir ihm dienen sollten? Ist das nicht das Volk, das du verachtet hast? Zieh doch jetzt aus und kämpfe gegen ihn! Und Gaal zog aus vor den Bürgern von Sichem und kämpfte gegen Abimelech. Und Abimelech jagte ihm nach, und er floh vor ihm; und es fielen viele Erschlagene bis an den Eingang des Tores. Und Abimelech blieb in Aruma; und Sebul vertrieb Gaal und seine Brüder, so dass sie nicht mehr in Sichem blieben. Und es geschah am nächsten Tag, da ging das Volk aufs Feld hinaus; und man berichtete es Abimelech. Und er nahm das Volk und teilte es in drei Abteilungen und legte sich in einen Hinterhalt auf dem Feld. Und er sah: Und siehe, das Volk kam aus der Stadt heraus; und er erhob sich gegen sie und schlug sie. Und Abimelech und die Abteilungen, die bei ihm waren, brachen hervor und stellten sich an den Eingang des Stadttores; und zwei der Abteilungen fielen über alle her, die auf dem Feld waren, und erschlugen sie. Und Abimelech kämpfte gegen die Stadt jenen ganzen Tag; und er nahm die Stadt ein, und das Volk, das darin war, tötete er; und er riss die Stadt nieder und bestreute sie mit Salz. Und alle Bewohner des Turmes von Sichem hörten es, und sie gingen in das Gewölbe des Hauses des Gottes Berit. Und Abimelech wurde berichtet, dass alle Bewohner des Turmes von Sichem sich versammelt hätten. Da stieg Abimelech auf den Berg Zalmon, er und alles Volk, das bei ihm war; und Abimelech nahm eine Axt in seine Hand und hieb einen Baumast ab und hob ihn auf und legte ihn auf seine Schulter, und er sprach zum Volk, das bei ihm war: Was ihr gesehen habt, das ich getan habe, das tut schnell wie ich. Da hieb auch das ganze Volk ein jeder seinen Ast ab, und sie folgten Abimelech nach und legten sie an das Gewölbe und zündeten das Gewölbe über ihnen mit Feuer an. Und so starben auch alle Leute des Turmes von Sichem, etwa tausend Männer und Frauen“ (9,22–49).

Nun wachte Gott über sein Wort, das Jotham ausgesprochen hatte, damit es zur Ausführung kam (Jer 1,12). Die Geschichte Abimelechs endet mit seinem gerechten Gericht.

  • Gott sandte einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Männer von Sichem (V. 22–25). Es war ein Geist der Streitsucht und Hinterhältigkeit, der sich nun unter ihnen festsetzte.
  • Gaal, der Sohn Ebeds, wiegelte Sichem gegen Abimelech auf (V. 26–29). Dieser Mann taucht hier zum ersten und letzten Mal auf. Er führte das Wirken des bösen Geistes weiter, um Sichem und Abimelech zu entzweien.
  • Sebul, der Oberste von Sichem, stellte sich auf die Seite Abimelechs. So begann der Bürgerkrieg (V. 30–41). Schliesslich wurde Gaal durch Abimelech besiegt und aus Sichem vertrieben.
  • Abimelech zerstörte Sichem (V. 42–45). Trotz der Unterstützung, die Sebul ihm geleistet hatte, griff Abimelech die Stadt Sichem an, nahm sie ein und zerstörte sie.
  • Der Turm von Sichem wurde angezündet (V. 46–49). Der Schutz, den der Turm des falschen Gottes Baal-Berit den Bewohnern von Sichem bot, war trügerisch. 1'000 Menschen kamen durch die Brandstiftung Abimelechs ums Leben.

Der Tod Abimelechs in Tebez (V. 50–57)

„Und Abimelech zog nach Tebez, und er belagerte Tebez und nahm es ein. Es war aber ein starker Turm mitten in der Stadt, und dahin flohen alle Männer und Frauen, alle Bürger der Stadt; und sie schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach des Turmes. Und Abimelech kam an den Turm und kämpfte gegen ihn; und er trat an den Eingang des Turmes, um ihn mit Feuer zu verbrennen. Da warf eine Frau den oberen Mühlstein auf den Kopf Abimelechs und zerschmetterte ihm den Schädel. Und er rief schnell dem Knaben, der seine Waffen trug, und sprach zu ihm: Zieh dein Schwert und töte mich, dass man nicht von mir sage: Eine Frau hat ihn umgebracht! Und sein Knabe durchstach ihn, und er starb. Und als die Männer von Israel sahen, dass Abimelech tot war, da gingen sie jeder an seinen Ort. Und so brachte Gott die Bosheit Abimelechs, die er an seinem Vater verübt hatte, indem er seine siebzig Brüder ermordete, auf ihn zurück. Und die ganze Bosheit der Männer von Sichem brachte Gott auf ihren Kopf zurück, und es kam über sie der Fluch Jothams, des Sohnes Jerub-Baals“ (9,50–57).

Die Gottlosigkeit hatte ihren Höhepunkt erreicht. Nun sollte das Gericht Abimelech treffen.

  • Abimelech griff Tebez an (V. 50–52). Noch hielt nichts diesen Mann des Blutes zurück. Er meinte, er könne Tebez wie Sichem durch Brandschatzung zerstören.
  • Abimelech wurde getötet (V. 53.54). Eine Frau, deren Name nicht genannt wird, warf einen Mühlstein auf seinen Kopf und nahm ihm so das Leben. Die Erinnerung an dieses Gericht blieb in Israel lange bestehen. Joab spielte zur Zeit Davids darauf an (2. Sam 11,21).

So bewahrheitete sich der Ausspruch des Herrn: «Alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen» (Mt 26,52). Bei diesem Gericht dürfen wir vielleicht auch an das Wort über den Samen der Frau denken, der der Schlange den Kopf zermalmen würde (1. Mo 3,15). Das wurde wahr, als Christus am Kreuz Satan völlig besiegte.

  • Der Fluch Jothams erreichte die Anstifter des Bösen (V. 55–57). Seine doppelte Prophezeiung erfüllte sich buchstäblich: Feuer kam aus Sichem hervor um Abimelech zu verzehren, und das Feuer Abimelechs verzehrte Sichem.

Schluss

So schliesst dieser traurige Einschub in einer dunklen Zeit der Geschichte Israels. Um in unseren letzten Tagen vor einer Entmutigung bewahrt zu bleiben, dürfen wir eine Anwendung für uns machen: Während die Christenheit zum Gericht heranreift, werden die treuen Zeugen aufgefordert, sich wie Jotham zur Quelle lebendigen Wassers zurückzuziehen. Es ist der Ort des Zusammenkommens zum Namen des Herrn, wo wir Ihn auch loben und preisen.

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