Botschafter des Heils in Christo 1853
Das Ziel Gottes
Was ist das Ziel Gottes? Damit ich ihm nachstreben möge, „denn in ihm leben und weben und sind wir“ (Apg 17,28). Hast du erkannt, wie weit wir von seinem Ziel zurück sind? Wie weit wir abgeirrt sind von dem Weg, der diesem Ziel zuführt? Hast du erkannt, wie alles, was in uns ist, weit, weit von Gott entfernt ist? – Wenn wir aber von Gott abgeirrt sind, so kommt es hauptsächlich daher, dass wir nur unsere eigenen Wege einschlagen wollten und nicht die Seinen. Es war uns genug den Weg zu gehen, die wir uns selbst vorgezeichnet hatten, ohne zu fragen, ob er von Gott anerkannt sei. Wenn dein Weg nur dir selbst und anderen Menschen gefiel und du dachtest, dass er gut sei, dann warst du mit deinem Gang zufrieden, ohne darum besorgt zu sein, ob er auch von Gott verordnet sei. Aber du kannst Gottes Ziel nur auf seinem Weg erreichen. Darum: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht“ (Heb 3,7).
„Aber meine Sünden?“ – sprichst du. Worauf wartest du denn bezüglich deiner Sünden? Weißt du es denn nicht? Sie lagen auf Jesus (1. Pet 2,24)! Sie wegzuräumen ist aber nicht das Ziel, nicht der Endzweck Gottes. Nein, es ist der Anfang seines Tuns. Sein Endzweck ist, Kinder zu haben, die als Miterben Christi Anteil an seiner Herrlichkeit haben mögen (Röm 8,17). Und um dieses Ziel zu erreichen, fängt Er mit dem Vergeben der Sünden an. Darum rufen wir: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (2. Kor 5,20b). Und das tun wir, weil seine Liebe uns dazu drängt. Sei also versichert, dass deine Sünden auf Jesus lagen. Zweifle daran eben so wenig, wie du an Gottes Liebe und an seinem Wort zweifest, damit du hinfort der Untertan dessen sein mögest, der sich für dich hingegeben hat (Gal 2,20) und dem du bisher noch nicht gehorcht hast.
Auf denn! Dem Weg Gottes nach! – denn Er rechnet dir deine Sünden nicht mehr zu. An dem, der an Jesus glaubt, ist das Wort völlig erfüllt: „Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden sind dir vergeben“ (Mt 9,2)
Wünschst du dem Endzweck Gottes zu entsprechen? – Schaue Jesus an. Einmal in Ihm vergeben ist für immer vergeben. Der Endzweck Gottes aber geht weiter, als der Anfang seines Tuns. Sieh Jesus an, in welchem alle deine Sünden getilgt und vergeben sind, und erkenne Ihn als deinen Erretter und Herrn, so wird sein Geist über dich kommen. Sein Wort, seine Verordnungen werden dir nicht nur die höchste Regel, sondern die größte Lust sein. Und in dem zunehmenden Erkennen und Liebhaben des dir geschenkten Jesus wird die Gnade und Liebe und die ganze Wahrheit, wie sie in Jesus ist, täglich in dir zunehmen. Du wirst seinem Bild ähnlicher, so dass du täglich aufstehst um Ihm zu dienen, dich niederlegst um Ihm zu dienen und stets nur lebst um Ihm zu Gebote zu stehen. Seine Langmut kommt dir zu gut. Wer an Jesus, der im Himmel ist, glaubt, ist auch himmlisch gesinnt. Jesus ist nicht tot, sondern auferstanden, darum kann Er jetzt erretten von dem kommenden Zorn (1. Thess 1,10) – und Er errettet alle, die zu Ihm kommen. O, eile zu Ihm! Lass dich Ihm, als dem auferstandenen Haupt seiner Ihm ergebenen Kirche, einverleiben. Bleibe in Ihm, dem Gestorbenen, Auferstandenen und Kommenden und froh wirst du Gottes Ziel mit dir erkennen.