Botschafter des Heils in Christo 1853
Ein Brief von einer gläubigen Schwester
Im Auftrag des Bruders …, der uns manches von Euch erzählt, schreibe ich Euch, dem Leib nach zwar unbekannt, aber in Christus Jesus nahe verbunden, als Glieder eines Leibes, wovon Christus das Haupt ist. Er ist der Weinstock, wir die Reben. Lasst uns an Ihm bleiben, damit wir viel Frucht bringen. Es ist gewiss nötig, dass wir uns oft zurufen: Bleibt in Ihm! Wie haben wir es doch so gut, wenn wir in unserem Heiland bleiben. In Ihm sind wir wohl geborgen. Der Teufel wagt sich an keine Seele, die in Gott verborgen ist. Er weiß, wenn sie in Gott bleibt, ist sie ihm entrissen. Lasst uns also immer versuchen, stets in Gott erfunden zu werden, so werden wir auch immer von dem Sieg des Herrn singen können. Es ist nun einmal eine ewige Wahrheit, dass der Herr Jesus Sünde, Satan, Tod und Hölle überwunden hat, und wir in Ihm, wenn wir es nur glauben. Nicht wahr, liebe Brüder und Schwestern, wir wollen auch gläubig auf den Herrn Jesu sehen? Er hat alles für uns getan, wir sollen nur nehmen und genießen. Es ist dem Herrn Jesus die größte Freude, wenn wir nur zugreifen und an uns reißen. Wir können Ihm ja nichts bringen und können auch nichts wieder gut machen. Das brauchen wir aber auch nicht, unser lieber Heiland hat den letzten Cent bezahlt und wir sind versöhnt. Gott sieht uns nun in seinem Sohn an, von dem es heißt: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Mt 3,17).
So sieht nun der Vater auch mit Wohlgefallen auf uns herab. Wir wollen uns nun auch wie gehorsame Kinder verhalten, nicht in geknechteter Angst, sondern in kindlicher Furcht vor Ihm leben, immer versuchen zu erkennen, was unser Herr will und unseren Willen hinten an stellen. Wir wollen nur das, was Gott will, damit wir uns auf sein Wiederkommen freuen können. Wer immer denkt: „Mein Heiland kommt bald“, der wird sich nicht mit der Sünde einlassen. Wir wollen immer sein Erscheinen erwarten, dann bleiben wir nüchtern. Wer Jesu reine Braut sein möchte, darf keine Lust an der Welt haben. Bei jeder Anfechtung wollen wir dem Teufel vorhalten: Mein Heiland hat die Welt überwunden und ich in Ihm. Die Sünde wird nicht über uns herrschen können, zumal wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind. Nein, die Sünde herrscht sicher nicht in uns, weil der Herr Jesus das Regiment hat. Verhalten wir uns nur so, dass wir der Sünde gestorben sind. Kinder, verhaltet euch so, auch wenn ihr den Leib der Sünde fühlt oder nicht. Verhaltet euch so, dass Ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus, unserem Herrn. Wir leben uns nicht mehr selbst, wir sind durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, und bringen Gott Frucht zum ewigen Leben. Lasst uns aber auch unserem Heiland Dank opfern, dass er uns das gottselige Geheimnis von der freien Gnade in Christus Jesus offenbart hat. Wie viele plagen sich noch mit dem Gesetz und müssen dienstbar sein. Sie können nicht mit Freimütigkeit zum Gnadenthron kommen. Uns hingegen ist sein Gesetz in unser Herz geschrieben. Wir tun alles aus Liebe und richten das Gesetz wieder auf. O was für eine unaussprechliche Gnade! Der Herr hat Großes an uns getan!
Lasst uns aber auch nicht müde werden, allen das kostbare Evangelium zu verkünden, und durch Wort und Leben beweisen, dass es kräftig unter uns ist. Er will unsere sterblichen Leiber lebendig machen, weil sein Geist in uns wohnt. Es sollen Ströme des lebendigen Wassers aus unserem Leib fließen. Bleiben wir nur im Glauben, so wird sich schon jede Verheißung an uns erfüllen. Wir sollen nicht sorgen, der Herr Jesus sorgt auch für unser Leben. Er möchte solche Leute aus uns machen, die in seinen Geboten leben. Wir sind still vor Ihm und glauben nur seiner Verheißung. Sein Wort ist Ja und Amen. „Nicht ein Mensch ist Gott, dass er lüge, noch ein Menschensohn, dass er bereue. Sollte er sprechen und es nicht tun, und reden und es nicht aufrechterhalten?“ (4. Mo 23,19). Wir glauben seinem Wort und das ist uns zum Nutzen. Wir wissen, dass, wenn unser irdisches Haus, diese Hütte zerbrochen wird, dass wir einen Bau haben von Gott erbaut. Seid getrost Brüder! Bald, bald kommt der Herr, und wir werden uns freuen mit unaussprechlicher Freude!
In der Hoffnung, dass Ihr diese Zeilen in Liebe annehmen werdet, grüße ich Euch herzlich und verbleibe
Eure im Herrn verbundene Schwester I.A.