Botschafter des Heils in Christo 1860
Mitteilungen über das Werk Gottes in unseren Tagen
London – Ebenso wie in Irland hat auch der Herr in London ein gutes Werk angefangen. Manches Herz, welches sonst nie ein Bedürfnis zum Gebet fühlte, ist jetzt mit Lob und Dank gegen Gott erfüllt, der ein solch mächtiges Werk in der Seele wirkt. Überall sind Lokale geöffnet, wo man sich zum Gebet versammelt. Eines Sonntagabends wohnte ich einer solchen Gebetsversammlung bei und teile gern mit, was in besonderer Weise meine Aufmerksamkeit anzog. Hier sah man Einige im Gebet, und dort andere, die mit beunruhigten und von ihren: Sündenschlafe aufgeschreckten Seelen sprachen und sie auf Jesus hinwiesen; wieder andere, deren Angesicht über die soeben empfangene Gnade vor Freude glänzte. Es war in der Tat ein ergreifender Anblick!
Besonders ausfallend war es, wie gerade hier, wo man die Wirkung des Geistes Gottes so deutlich bemerken konnte, manche wichtige Wahrheit des Evangeliums mit voller Kraft zum Vorschein kam, die lange Zeit, wie in einem Grab geschlummert hat. Die Einheit des Leibes Christi stell sich in lieblicher Weise sowohl dem Auge als auch dem Herzen dar. Ein Geist war es, der die Herzen zusammen verband, obwohl man verschiedenen Parteien angehörte. Christen, die sich früher kaum einander anblickten, umarmten sich hier, und die Freiheit der Gabe wurde allgemein anerkannt. Die Neubekehrten waren nicht das Eigentum einer Partei, sondern aller. Der Eine war mehr geschickt, um den Zustand des verlorenen Sünders vor Augen zu stellen, der andere, um sie zu Jesu zu führen; der Eine sprach mit dem noch gleichgültigen Sünder, der andere mit dem Erweckten, und ein Dritter mit solchen, die wegen ihrer Sünden sehr beängstigt waren. Ja, es war ein herrlicher Anblick – ein Lichtstrahl, der vom Himmel hernieder leuchtete. Der Abend war reich gesegnet. Mancher, der bisher in Tränen lag, jubelte bald vor lauter Freude. Der Herr war da, und seine Kinder waren seine Mitarbeiter; ja es war Freude im Himmel und auch ans Erden. Es war lieblich anzusehen, wie das Leben und die Kraft Gottes, herniederkommend von oben, alle parteiischen Anordnungen der Kirche überschattete, und wir, als ein Leib, die eben geborene Kinder Gottes nach der neuen – obschon in der Tat alten – Ordnung mit großer Freude in die Versammlung Christi aufnahmen. Es war das Werk Gottes, und es ist wunderbar in unseren Augen (Brief aus „the Revival“). Schottland – Glasgow. Folgender Brief ist von einem erst kürzlich bekehrten Jüngling
Teurer Freund!
Dieses Mal habe ich eine gute Nachricht für Dich. Ich habe Frieden gefunden, dass weiß ich gewiss. Ich bilde mir nichts darauf ein, aber ich wollte es Dir gern doch mitteilen. Erzähle doch auch M., dass seine Gebete erhört seien. Ich bin dessen ebenso gewiss, als ich von meinem Dasein überzeugt bin. Jesus ist mein teurer Heiland. Er ist verantwortlich für die Seligkeit meiner Seele. O, wie glücklich bin ich! Warum habe ich Ihm solange widerstanden, warum Ihn solange betrübt? Freue Dich mit mir, mein Freund. Denk nimmer an deine Gefühle oder an deinen Glauben. Jesus allein ist es.
Am Donnerstagabend war es, als ich, während einer Unterredung mit einem Freund, den Herrn fand. O, nun kann ich sterben! In diesem Augenblick würde ich die Welt verlassen können; jedoch weiß ich, dass der Herr noch Arbeit für mich hat. Ja, das weiß ich; und sollte ich solche Arbeit nicht gern tun für Ihn, der so viel für mich getan hat! Allein ich tue sie nicht selbst. O nein, Jesus ist es; ich bin nur ein Mittel in seiner Hand. Er kann alles ohne mich tun; aber Er will mich in seiner Gnade gebrauchen. Wenn die Sünder doch wüssten, welch ein treuer Heiland Er ist; gewiss, sie würden sich Ihm übergeben. Ader der Teufel lasst sie zweifeln an der frohen Botschaft. Dieses hatte er auch bei mir zu Wege gebracht. Ich erkannte nicht, dass Jesus allein mich erretten konnte und wollte. Auf einem anderen Wege ist keine Errettung möglich. Jesus ist mein Erlöser. Halleluja!
Schreibe mir bald wieder, wie es Dir geht. Wir haben noch immer unsere Versammlungen. Der Herr wird uns erhören. Es ist nun der erste Ruhetag auf meiner Reise nach dem Himmel. Erst seit drei Tage befinde ich mich auf dem schmalen Wege; aber ich gehe unaufhaltsam vorwärts. Die himmlische Stadt liegt vor mir; ich sehe sie deutlich. O, wie gesegnet ist das Gebet. Mit Jesu allein zu sein, Ihn zu besitzen. Aber bisweilen kommt auch der Hochmut; und dann sage ich es meinem geliebten Jesus, und Er nimmt ihn weg. Bete für uns, lieber Freund. Ich weiß nun, was das Gebet vermag; aber es muss ein Gebet sein. O mochte doch jeder Jesus kennen lernen! (Wynd Journal)