Botschafter des Heils in Christo 1857
Der gegenwärtige und der zukünftige Zeitlauf - Teil 7/9
§ 4. – Vernichtung des Antichristen und Einführung des zukünftigen Zeitlaufs durch den Herrn in Person.
„Siebzig Wochen,“ ward dem Daniel gesagt, (Kap 9,24–27) „sind bestimmt über dein Volk und über deine heilige Stadt, um die Übertretung zu schließen, die Sünden zu versiegeln, und die Missetat zu versöhnen und die ewige Gerechtigkeit zu bringen, auch das Gesicht und die Propheten zu versiegeln und das Allerheiligste zu salben.“ Wenn also die letzte dieser siebzig Wochen gekommen ist, wenn der Antichrist viele, mit denen er einen starken Bund machte, verführt haben wird, und die Nationen die heilige Stadt 42 Monate lang, trotz der Zeugen, welche, mit Säcken angetan, während dieser Zeit oder während dieser 1260 Tage weissagen, zertreten haben werden, (Off 11,2–3) und wenn er endlich in der zweiten Hälfte dieser letzten Woche das tägliche Opfer abgeschafft, und seine 42 Monate, während welcher Zeit er die Heiligen verfolgt, welche eine Zeit, etliche Zeiten und eine halbe Zeit seinen Händen übergeben worden, (Off 13,5; Dan 7,25) vollendet haben wird, – dann muss das Verderben auf den Verwüster triefen. Der Gottlose muss durch den Hauch des Mundes des Herrn verzehrt, und durch die Erscheinung seiner Ankunft vernichtet werden. Ja, wenn die Bedrängnis Israels zu dem Punkt gekommen sein wird, dass es weder von sich noch von irgend einem Menschen etwas zu erwarten hat, (Jes 26,17–18) wenn die Nationen ihrerseits den Höhepunkt ihrer Empörung erreicht haben werden, indem sie die Stadt, über welche Gott die Augen immer offen hat, entheiligen, dann wird der Herr um sein Land besorgt sein, und wird sich seines Volkes erbarmen (Joel 2,17–18; Sach 1,14–17; 8,2; 12,5; 14,1–5). „Der Herr wird ausziehen wider diese Völker zu streiten … seine Füße werden alsdann auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem gegen Morgen liegt … und Jehova, mein Gott, wird kommen, und alle Heiligen mit Ihm.“ So wird also der vom Himmel offenbarte Jesus mit großer Macht und Herrlichkeit auf demselben Ölberg erscheinen, von welchem aus Er gen Himmel fuhr. Er wird die Nationen im Tal Joschafat versammeln, und da wird Er mit ihnen rechten wegen seines Volkes und seines Erbteils Israel (Joel 3). Diese Ankunft des Herrn erwarteten alle Heiligen der früheren Zeiten, und diese wird so oft in den Weissagungen angekündigt (Ps 96; 98; Jes 25; 26 besonders Vers 8–9.19–21; 40,9–11; 59,20–21; 62,11–12; 63,1–6; 64,1–5; 66,5–16; Hab 3,3–16; Sach 2; 14; Mt 24,27–30; 25,31 usw.; 26,64; 2. Thes 1,7–10; 2,8; Jud 1,15; Off 1,7; 19,11–21 usw.).
Das Ergebnis von diesem ist also die Vernichtung derjenigen, welche die Erde verderben. Das Tier und der falsche Prophet werden lebendig in den Feuersee, der mit Schwefel brennt, geworfen werden. Die Könige der Erde und ihre Heere werden getötet durch das Schwert, welches aus dem Mund des Herrn geht, und die Vögel des Himmels werden von ihrem Fleisch gesättigt werden.
Dies ist die Ernte und die Kelter der Erde (Joel 3,13; Mt 13,36.43; Off 14,15–20). Dann wird die Erde mit der Rute des Mundes des Herrn geschlagen, und der Gesetzlose mit dem Hauch seines Mundes verzehrt (Jes 9,4; 2. Thes 2,8). Die empörerischen Nationen werden vom Herrn in seinem Zorn zerschmissen werden wie irdene Gefäße (Ps 2). Dies ist das Bild Nebukadnezars, welches durch den ohne Hände losgemachten Stein, der auf seine eisernen und tönernen Füße fällt, zermalmt wird (Dan 2). Es ist das vierte Tier desselben Propheten, welches getötet wird, und dessen Leib verdorben und in ein brennendes Feuer geworfen wird (Dan 7). Dies ist endlich das große Ereignis, auf welches die ganze Prophezeiung des Alten Testamentes hinzielt. Und darüber darf man sich nicht verwundern; denn es ist das Ende „der Zeit der Nationen“ und folglich „der Ungnade Gottes über Israel.“ Durch die Vernichtung des Tieres ist die Macht den Nationen genommen, und sie kehrt wieder zu ihrem Ursprung zurück, zu demjenigen, der der König der Könige und der Herr der Herren ist. Aber dieser Allmächtige ist auch der Sohn Davids, der König Zions, der wiederkommt zu der Tochter Zions, welche Er für einen Augenblick verlassen hatte, der sich wieder zu Jerusalem wendet (Jes 54; Sach 1; 2). „Tröstet, tröstet mein Volk!“ wird Er dann sagen, (Jes 40,1–11) „redet mit Jerusalem freundlich und ruft ihr zu, dass ihr Streit vollendet, und dass ihre Missetat versöhnt ist; denn sie hat von der Hand des Herrn Zwiefältiges empfangen, um all ihrer Sünden willen.“ Und das Volk, welches ehemals seinen König verwarf, wird seinerseits dann Ihn aufnehmen, und sagen: „Gesegnet sei der Kommende im Namen des Herrn“ (Ps 118; Mt 23,39). Bis dahin sind die starken Stäbe in Zion abgerissen und mit Feuer verbrannt, und es gibt keinen Stab mehr, welcher zu einem Regentenstab tauglich wäre (Hes 19,11–14). „Zerstört, zerstört, zerstört will ich sie machen; auch soll sie nicht sein, bis der kommt, dem Gericht gehört und welchem ich es übergebe,“ spricht der Herr (Hes 21,27). In kurzer Zeit wird Er groß sein bis an die Enden der Erde; denn als gesalbter König in Zion hat Er die Nationen zum Erbe und die Enden der Erde zum Eigentum, und Er wird Frieden machen (Micha 5,4–5; Ps 2,8). Der Herr ist König auf der ganzen Erde. Dies ist das Reich Gottes oder der zukünftige Zeitlauf, der auf diesen gegenwärtigen bösen Zeitlauf folgt.
Das Reich Gottes oder der zukünftige Zeitlauf ist in der Tat stets als eine Folge der herrlichen Ankunft des Herrn dargestellt. Wenn der auf das Bild gefallene Stein dasselbe zermalmt hat, wird er selbst ein großer Berg, der die ganze Erde erfüllt. Wenn das Tier ins Feuer geworfen ist, wird die Herrschaft, die Ehre und das Reich dem Sohn des Menschen gegeben, und mit Ihm den Heiligen des Allerhöchsten (Dan 2; 7; Off 19,11–21 in Verbindung mit Kap 20,4 Siehe auch: Jes 2,20–21; 11,4 in Verbindung mit Vers 6–10; Jes 26,17–21; 25; 62; 63,1–9; 66,5.24; Sach 2,10–13; 14 usw.). Diese Zeit des Reiches ist auch „die Zeit der Erquickung vom Angesicht des Herrn … die Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, wovon Gott von jeher durch den Mund seiner heiligen Propheten geredet hat“ (Apg 3,20–21)., Es ist die „Wiedergeburt,“ in welcher die zwölf Apostel auf zwölf Thronen sitzen werden, um die zwölf Stämme Israels zu richten (Mt 19,28). Es ist endlich die Zeit, welche man oft das tausendjährige Reich nennt, weil man in Offenbarung 20,1–7 sieht, dass es tausend Jahre währen wird.
Die Geschichte der Herstellung des Reiches, oder der Einführung des zukünftigen Zeitlaufes lässt sich in Folgendes zusammenfassen: Zuerst Gerichte und dann Segnungen über Israel und die Nationen. Dies hat man schon oft in den Wegen Gottes bemerken können, und es geht auch aus mehreren Aussprüchen hervor (z. B. Jes 4; Zeph 3,8–9; Mal 3,1–6 usw.). Das Reich wird nicht nur durch die Vernichtung des Antichristen und seiner Anhänger hergestellt; sondern weil es ein Reich der Gerechtigkeit und des Friedens ist, werden sich die Gerichte auf alle Gottlose ausdehnen, (Jes 11,14; 19,1–17; 30,31) ohne von dem Gericht des Gog zu sprechen, über dessen Zeitpunkt wir nichts feststellen (Hes 37; 38). Und in diesen Gerichten werden die Kinder Israel selbst als die Hämmer und Kriegsinstrumente Gottes gebraucht werden (4. Mo 23,23–24; 24,7.9; Jes 41,10–16).
Endlich wird das Böse, wo es erscheint, unverzüglich durch die Gegenwart des Herrn unterdrückt, und der Sünder zerstört, oder doch wenigstens gezüchtigt werden (Ps 101,8; Sach 14,16–19). Wenn dieser König, der nach Gerechtigkeit regiert, gekommen sein wird, so wird die Gerechtigkeit vor Ihm hergehen, und Er wird sie überall aufpflanzen, wo Er vorübergeht. Und der Lohn der Gerechtigkeit wird Friede sein, und ihre Frucht Ruhe und Sicherheit ewiglich. Dann wird sein Volk in der Herberge des Friedens wohnen, und in sicheren Wohnungen und in stillen Ruheplätzen (Jes 32,1.17–18).
So folgt also die Segnung auf das Gericht, zuerst für Israel und dann für die Nationen. Eine der ersten Segnungen wird die Sammlung Israels und dessen Vereinigung mit Juda sein, um sie zu einem Volk zu machen. Man muss nicht vergessen, dass Juda allein den Herrn verworfen und gekreuzigt hat, weil Israel dazumal schon zerstreut war. Deshalb ist es auch Juda allein, welches als Strafe für dieses Verbrechen durch die große Trübsal gehen muss, und den Verführungen und Verfolgungen des Antichristen übergeben wird. Wenn aber der Herr den Boshaften durch den Hauch seines Mundes verzehrt haben wird, „wird Er zum zweiten Mal seine Macht gebrauchen, um die Übriggebliebenen seines Volkes zu erwerben, die von den Assyrern, Ägyptern, Pathrösern, Mohren, Elamiten, Chaldäern, von Hamat und den Inseln des Meeres übrig geblieben sind; und Er wird ein Zeichen unter den Heiden aufrichten, und die Verjagten Israels zusammenbringen“ (Jes 11,11–16). „Zur selben Zeit wird die große Posaune erschallen, und es werden diejenigen kommen, welche im assyrischen Land verloren, und die, welche in Ägypten zerstreut waren, und werden den Herrn zu Jerusalem auf dem heiligen Berg anbeten“ (Jes 27,13). So werden Israel und Juda, indem sie nur ein Volk bilden, wie in den schönsten Tagen Salomons, alle die den Vätern gegebenen Verheißungen an sich erfüllt sehen (Jer 50,4–5; Hes 37,15–28). Dann werden sie als Diener der Segnung, wie sie es für das Gericht waren, zu den Nationen gehen, welche nichts vom Herrn gehört, noch seine Herrlichkeit gesehen haben, und seine Ehre unter ihnen verkündigen (Jes 61,6; 66,19). Diese, gedemütigt und lenksam, werden, um anzubeten, nach Jerusalem kommen, welches dann die politische und religiöse Hauptstadt der Welt sein wird – der Mittelpunkt der Segnung, welche sich von da wie ein Strom bis an die Enden der Erde ausdehnen wird. § 5. – Gegenüberstellung der Ankunft des Herrn, um seine Versammlung abzuholen, und seiner Ankunft, um die Welt zu richten
1) Wenn der Herr kommt, um seine Versammlung abzuholen, dann kommt Er nicht auf die Erde herab, sondern nur in die Luft, wo die Versammlung in den Wolken Ihm entgegen gerückt wird (1. Thes 4,16–17).
Wenn Er zum Gericht der Erde kommt, „dann werden seine Füße zu der Zeit auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem gegen Morgen liegt“ (Sach 14,4). „alle Nationen werden zusammengebracht und in das Tal Joschafat hinabgeführt; und Er wird mit ihnen daselbst rechten“ (Joel 3,7).
2) Wenn der Herr kommt, um seine Versammlung abzuholen, so wird Er nur von denen gesehen, welche Ihn zur Seligkeit erwarten, wie wir es schon bemerkt haben. Wenn Er zum Gericht kommt, so ist es: „gleich wie der Blitz ausfährt vom Aufgang und scheint bis zum Niedergang … dann werden alle Stämme der Erde wehklagen; sie werden an ihre Brust schlagen, und werden den Sohn des Menschen sehen, kommend auf den Wolken des Himmels, mit Macht und vieler Herrlichkeit“ (Mt 24,27.30). „Siehe! Er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird Ihn schauen, auch die, welche Ihn gestochen haben; und alle Geschlechter der Erde werden über Ihn wehklagen. Ja Amen!“ (Off 1,7)
3) In der Ankunft des Herrn, um seiner Versammlung zu begegnen, ist nur Liebliches und Ermutigendes, „ein gebietender Zuruf“ oder der Aufmunterung, wie man auch übersetzen kann, „eine Stimme des Erzengels, und die Posaune Gottes;“ aber weder Feuerflammen, noch Zorn, noch Rache. Wie ist es aber so ganz anders, wenn Er sich aufmacht, um die Erde zu richten, als derjenige, welcher recht richtet und streitet. „seine Augen sind wie Feuerflammen, sein Kleid ist von Blut gefärbt; aus seinem Mund geht ein zweischneidiges Schwert, um die Nationen damit zu schlagen; denn Er wird sie mit eiserner Rute regieren; und Er tritt die Kelter des Weins des Grimmes Gottes, des Allmächtigen“ (Off 19,11–21; Jes 63,1–6). „Denn siehe, Jehova kommt im Feuer, und wie der Sturmwind sind seine Wagen, auszulassen in Glut seinen Zorn, und sein Schelten in Feuerflammen. Denn mit Feuer rechtet Jehova, und mit seinem Schwert gegen alles Fleisch; und viel sind der Erschlagenen“ (Jes 66,15–16). „Er kommt in einer Feuerflamme, um denen Vergeltung zu geben, die Gott nicht kennen, und denen, die nicht dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus gehorchen, welche Strafe leiden werden, ewiges Verderben von dem Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke“ (2. Thes 1,7–9). Auch werden die Menschen „in die Felsspalten und Bergklüfte kriechen vor dem Schrecken Jehovas und vor seiner herrlichen Majestät, wenn Er sich aufmachen wird, die Erde zu schrecken;“ „und sie werden zu den Bergen und Felsen sagen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes. Denn der große Tag seines Zornes ist gekommen; und wer kann bestehen?“ (Jes 2,21; Off 6,16–17) Gewiss, dies ist nicht der ersehnte und glückliche Tag der Hochzeit des Lammes.
Übrigens ist der Gegensatz, welchen wir soeben zwischen der Wiederkunft des Herrn für die Versammlung, und seiner Wiederkunft für Israel und die Welt bezeichnet haben, nur eine Folge des Gegensatzes, welchen wir ebenfalls zwischen der Abwesenheit des Herrn in Bezug auf seine Versammlung, und seiner Abwesenheit in Bezug auf Israel und die Nationen bemerken.
Das Hingehen Jesu in den Himmel, welches für Israel und die Nationen, den irdischen Völkern, ein Gericht ist, ist für die Versammlung, dem himmlischen Volk, eine Quelle der Segnungen. Als der Herr, seiner Drohung gemäß, wieder an seinen Ort ging, und sein Volk ohne König ließ, (Hos 3,4; 5,15) so war dies ähnlich dem, was ein Vater tut, wenn er, nachdem er umsonst alles versucht hat, um sein Kind zu bessern, dasselbe, wenigstens für einige Zeit, sich selbst überlässt. Hingegen ist die Gegenwart Jesu im Himmel für die Versammlung die Quelle der köstlichsten Segnungen. So kann Er vor Gott, als ihr Stellvertreter, Sachwalter und Vorläufer, für sie erscheinen, und ihr auch alle Hilfe und Tröstungen des Geistes verschaffen (Joh 7,38–39; 14,1–13; 16,7 usw.).
Daher kommt denn auch der Unterschied seiner Ankunft für die Versammlung und seiner Ankunft für Israel. Wenn Er wiederkommt, um seine Versammlung abzuholen, so geschieht es, um sie in den Besitz der Güter zu setzen, welche Er ihr erworben hat, und wegen welcher Er in den Himmel ging, um sie für sie zu bereiten. Wenn Er wieder unter Israel und die Nationen kommt, welche Ihn verworfen haben, so muss Er mit Richten und Strafen anfangen, damit Er, nachdem seine Ungnade ein Ende genommen hat, nachher segnen kann (Lk 19,12–27; 20,9–18; Jes 9).
4) Wenn der Herr kommt, um seine Versammlung abzuholen, so ist es „der Sohn Gottes;“ (1. Thes 1,10) welches sehr an den himmlischen Charakter dieser Brüder erinnert, welchen Er, ehe Er in den Himmel ging, sagte: „Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott“ (Joh 20,17).
Wenn Er kommt, um die Welt zu richten, nennt Er sich „Sohn des Menschen;“ (Dan 7,13; Mt 24,27.30.37.39.44; 26; 64) welches mit dem Charakter jenes Augenblickes in Beziehung ist, indem Er als Sohn Davids kommt, um die Ihm bestrittenen Rechte, als König Israels, in Anspruch zu nehmen. Er kommt, um den Thron Davids, seines Vaters, in Besitz zu nehmen, um über das Haus Jakob ewiglich zu regieren (2. Sam 7,12–16; Lk 1,32).
5) Wenn Jesus der Versammlung entgegenkommt, so geschieht es, um sie zu sich zu nehmen, damit da, wo Er ist, auch sie sei.
Wenn Er erscheint, um die Welt zu richten, so kommt seine Versammlung mit Ihm, denn sie bildet einen Teil dieser himmlischen Heere, welche seine glorreiche Begleitung ausmachen. Wie könnte man daran zweifeln, wenn man darauf achtet, dass diese Heere „mit weißer reiner Leinwand angetan sind“ und dass „die Leinwand die Gerechtigkeiten der Heiligen sind?“ (Off 19,8.14) Übrigens sagte schon Henoch, der siebente nach Adam: „Siehe, der Herr kommt mit seinen heiligen Tausenden, Gericht wider alle auszuführen, und alle ihre Gottlosen von all ihren Werken der Gottlosigkeit, in welchen sie gottlos getan haben, und von all den harten Worten, welche gottlose Sünder wider Ihn geredet haben, völlig zu überführen“ (Jud 1,15). Diese einfache Bemerkung sollte schon allein genügen, um diese beiden Erscheinungen des Herrn zu unterscheiden. Wenn Er mit seinen Heiligen kommt, um die Welt zu richten, so müssen doch diese Heiligen vorher zu Ihm aufgenommen worden sein.
6) Wenn Jesus kommt, um die Versammlung abzuholen, so ist Er „der Morgenstern,“ welcher, solange die Nacht noch die Erde bedeckt, den Tag ankündigt, und der nur von denen gesehen wird, welche wachen (2. Pet 1,19; Off 2,28; 22,16).
Wenn Er zum Gericht kommen wird, so wird Er „die Sonne der Gerechtigkeit“ sein, welche, nachdem sie, brennend wie der Ofen, alle Verächter und Boshaftigen verzehrt haben wird, den Sanftmütigen der Erde, das Heil bringt, – denjenigen nämlich, welche inmitten der großen Versuchung ausharrten, auf dasselbe zu warten; „diejenigen, welche sein Wort fürchten, und welche von ihren Brüdern, um seines Namens willen, gehasst werden“ (Mal 3,16; 4,1–2; Jes 66,5).
Wenn Jesus kommt, um die Versammlung abzuholen, so ist Er gleichsam der Hausvater, welcher kommt, um die Erstlinge einzusammeln, um sie Gott in seinem Tempel darzubringen (5. Mo 26). Denn „nach seinem eigenen Willen hat Er uns durch das Wort der Wahrheit gezeugt, auf dass wir in etwa Erstlinge seiner Schöpfung seien … wir, die wir zuvor auf den Christus gehofft haben“ (Jak 1,18; Eph 1,12).
Wenn Er kommt, um die Welt zu richten, so ist Er gleichsam der Hausvater, welcher kommt, um die Ernte einzusammeln, welcher das Unkraut zusammenbindet, um es mit dem Stroh in dem Feuer, welches nicht erlischt, zu verbrennen, und welcher den Weizen auf den Speicher sammelt, und also seine Tenne ganz und gar reinigt (Mt 3,12; 13,30).
7) Für die Ankunft des Herrn zum Gericht gibt es vorlaufende Zeichen. Ohne von dem Zeichen des Sohnes des Menschen zu reden, welches alsdann im Himmel erscheinen wird, (Mt 24,30) und von welchem wir nichts wissen, als was uns hier davon gesagt ist, ohne, sage ich, von diesem Zeichen zu reden, müssen, ehe der Sohn des Menschen selbst erscheint, die Juden in ihr Land zurückgekehrt und Jerusalem wieder aufgebaut sein, der Abfall unter dem Antichristen seinen Höhepunkt erreicht haben, und das Evangelium vom Reich auf der ganzen Erde gepredigt sein.
Aber es ist uns kein Zeichen gegeben, welches der Ankunft des Herrn, um seine Versammlung abzuholen, vorangehen müsse. Für sie ist Er immer: „der Kommende!“ „denn noch um ein gar Kleines, und der Kommende wird kommen und nicht verzögern“ (Heb 10,37). „Ich bin das Alpha und das Omega, Anfang und Ende! – spricht der Herr Gott, der ist, der war, und der kommt, – der Allmächtige“ (Off 1,4.8; 8,11; 22,7.20).
Die Zeit des Aufenthaltes der Versammlung auf der Erde ist sogar nie nach Jahren, oder Monaten, oder Wochen und Tagen gemessen – mit einem Wort, nicht nach den Umdrehungen der Sonne oder des Mondes, bestimmt worden, wie dies bei Israel und den Heiligen der Erde der Fall ist, weil es im Himmel, von wo die Versammlung ist, weder Stunde, noch Jahr, noch Jahreszeit gibt, und auch wohl ohne Zweifel deshalb, weil der Herr will, dass sie Ihn beständig erwarte. Es ist immer „um ein gar Kleines“ (Joh 14,19; 16,16; Heb 10,37).
Man sagt zwar, dass Paulus die Thessalonicher gelehrt habe, auf die Zeichen Acht zu haben, welche der Ankunft des Herrn, um sie abzuholen, vorangehen würden (2. Thes 2,1–3).
Wenn aber dies die Absicht des Paulus gewesen wäre, so hätte er sich widersprochen, indem er so oft seine Brüder ermahnte, in einer beständigen Erwartung des Herrn zu stehen. Und hieße das nicht, sich auf die offenbarste Weise widersprechen, wenn man ermahnt, den Herrn täglich zu erwarten, und zu gleicher Zeit lehrt, dass, ehe Er kommt, diese und jene noch zukünftigen Dinge erfüllt werden müssen, dass der Abfall seinen Höhepunkt erreicht, dass der Antichrist offenbart sein müsse usw.? Wenn alle diese Dinge geschehen müssen, ehe der Herr kommt, um seine Versammlung abzuholen, so habe ich nur diese Zeichen zu erwarten, welche sich nicht in einem Tag verwirklichen können, und bis dahin kann ich in der Gewissheit leben, dass der Herr noch nicht kommt. – Nein, dies war nicht der Gedanke des Paulus; man hatte aber die Thessalonicher beunruhigt, indem man ihnen sagte und schrieb, dass „der Tag Christi da sei;“ gerade wie es heutzutage einige Christen machen, welche in jeder Revolution, jedem Kriegsgeschrei, jedem Ereignis, welches ein wenig außerhalb des gewöhnlichen Laufes der Dinge ist, die Zeichen der Ankunft des Sohnes des Menschen sehen, (Mt 24) und ebenfalls sagen: „Der Tag Christi ist da.“ Wenn dies wäre, so hätten wir Ursache, bestürzt zu sein, wir nämlich, die wir, wie die Thessalonicher, „Jesus vom Himmel erwarten, uns vor dem zukünftigen Zorn zu erretten,“ denn wir hätten uns in unserer Erwartung, unserem Haupt entgegen gerückt, um mit Ihm vereinigt zu sein, bevor Er auf diese Welt seine Zornschalen ausgießen wird, getäuscht. Dieser Beunruhigung wollte gerade Paulus bei seinen Brüdern in Thessalonich zuvor kommen. Deshalb erinnert er sie, dass, ehe der Tag Christi komme, (d. h. das Gericht und das Reich) der Abfall kommen, und der Mensch der Sünde offenbart sein müsse; aber er sagt keineswegs, dass der Herr seine Versammlung nicht abholen werde, ehe diese Dinge geschehen sein würden. Im Gegenteil wollte er sie in dieser Hoffnung, welche er ihnen eingeflößt hatte, und welche durch irrige Belehrungen in Gefahr stand, erschüttert zu werden, befestigen. Deshalb erinnert er sie in Vers 13, dass sie nicht zum Zorn erwählt seien, sondern zur Seligkeit und zur Erlangung der Herrlichkeit. So hatte er ihnen in 1. Thessalonicher 5,8, schon gesagt: „Angetan mit dem Helm der Hoffnung zur Seligkeit; denn Gott hat uns nicht zum Zorn gestellt,“ – nicht gesetzt, um den Tag des Zornes des Lammes durchzumachen, weil wir im Gegenteil an jenem Tag mit Ihm die Welt richten werden, – „sondern zur Erlangung der Seligkeit durch unseren Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, auf dass wir, sei es, dass wir wachen oder schlafen,“ – d. h. sei es, dass wir leben, wenn Er kommen wird, oder vorher gestorben sind – „zusammen mit Ihm leben.“ Denn alle, sowohl die Auferstandenen, als die Verwandelten, werden mit einander Ihm entgegen gerückt werden, um allezeit bei Ihm zu sein.
Haben wir nun erkannt, dass die Ankunft des Herrn, um seine Versammlung abzuholen, und seine Ankunft, um die Welt zu richten, zwei verschiedene Tatsachen sind, so kann man nur noch fragen, was uns berechtigt, zwischen diese beiden Tatsachen die große Trübsal zu setzen, und dass demgemäß die Versammlung nicht durch diese hindurchzugehen hat.
Wir hatten schon Gelegenheit, auf die Verheißung des Herrn, in Betreff der Versammlung zu Philadelphia, aufmerksam zu machen: „Ich werde dich vor der Stunde der Versuchung bewahren,“ worauf dann Laodizea aus dem Mund des Herrn gespien wird. Verdient dies nicht ernstlich in Betracht gezogen zu werden? Und wie kann man eine genaue und genügende Erklärung von diesen Offenbarungen geben, wenn man nicht die Entrückung der Versammlung vor der Stunde der Versuchung darin sieht? Dem System, welches lehrt, dass die ganze Welt sich am Ende der jetzigen Zeitperiode bekehren werde, ist es gewiss befremdend, zu hören, dass der Herr der Versammlung dieser Zeit zu der Versammlung des Endes sagt: „Ich werde dich aus meinem Mund ausspeien!“ Zwar steht der Herr auch noch nach diesem vor der Tür und klopft an, damit, wenn jemand seine Stimme höre und Ihm auftun, Er zu diesem einkehre und mit ihm Abendmahl halte. So hat also der Herr auch dann noch seine Auserwählten; aber diese Auserwählten haben nicht den Charakter der Glieder der Versammlung, wie wir es auch Seite 69 schon gesehen haben.
Wenn der Apostel Paulus den Thessalonichern sagt: „Schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam, nur ist jetzt der, welcher zurückhält, vorhanden, bis er aus dem Weg ist; und dann wird der Gesetzlose offenbart werden usw.;“ (2. Thes 2,7–8) will er da nicht von der Versammlung sprechen? Ist es nicht die Versammlung dieses dem Namen des Herrn geweihten Volkes, welches, hier unten für Ihn Zeugnis ablegend, noch heute das Hindernis ist, dass der Gesetzlose offenbart wird? Wenn aber die Versammlung aus dem Weg sein wird, d. h. aus der Welt entrückt und in die himmlischen Örter gesammelt, dann wird Satan aus diesen vertrieben, und, indem er mit großem Zorn auf die Erde herabkommt, wird er daselbst den Antichristen, das Werkzeug seiner boshaften Absichten, erwecken. Dann wehe den Bewohnern der Erde, weil dies die Stunde der großen Trübsal sein wird (Off 12,7.12).
Diesen Betrachtungen ist noch dieses hinzuzufügen. Es gibt eins der wichtigsten Bücher der Schrift, welches sich offenbar auf die Zeit des Endes des Zeitlaufs bezieht, und worin wir jeden Augenblick Gefühle ausgedrückt finden, welche nicht der Versammlung angehören können; es ist das Buch der Psalmen. Wer es ohne Vorurteile liest, wird bald darin die lieblichen Gesänge Israels, nach eingegebenen Ausdrücken, erkennen, (2. Sam 23,1) in welchen es durch den Geist seinen Messias, seine Leiden, die Kämpfe und die Herrlichkeiten seines Reiches bringt, wie dies von den Propheten im Allgemeinen gesagt ist (1. Pet 1,11). Die Seufzer, die Gebete, welche durch die Lästerungen und die Verfolgungen des Gottlosen in den Getreuen hervorgerufen werden, die Hoffnungen, die Triumph– und Dankgesänge, welche die Wiederkunft ihres Königs, die Zerstörung seiner Feinde und die Aufrichtung seines Reiches ihnen eingibt, – dies alles bildet gleichsam eine prophetische Geschichte der Zeit des Endest {Wenn die Psalmen nicht die Gesänge der Versammlung sind, und wenn diese nicht berufen ist, dieselben unmittelbar auf sich anzuwenden, so geht daraus nicht hervor, dass sie das Lesen derselben vernachlässigen soll, oder dass sie etwas dabei verlieren würde. Denn zunächst gibt es allgemeine Grundsätze darin, von welchen Gott in seinen Wegen gegen die Menschen nie abgeht, und die sich also in allen Haushaltungen vorfinden, – sein Hass gegen das Böse, welches Er früher oder später bestraft, indem Er den Weisen in seiner Klugheit erhascht, und den Bösen in die Grube fallen macht, die Er gegraben hatte; seine Erbarmungen, die alle seine Werke übertreffen; die Leiden und der vollkommene Gehorsam seines viel geliebten Sohnes, kraft dessen Er die Ungerechtigkeiten vergibt, und die Gebrechen derer heilt, die sich Ihm anvertrauen. Diese in den Psalmen betrachteten Wege Gottes, werden stets die Lust des Christen sein. Wenn er nur vom Geist gelehrt worden ist, in allem diesem die besondere Seite für Israel zu unterscheiden, so läuft er nicht Gefahr, sich in falsche Anwendungen zu verirren, wie man es oft gemacht hat, und Gedanken und Hoffnungen an die Erde knüpfte, welche sich nur nach oben richten sollten.
Wenn man übrigens in den Psalmen eine prophetische Geschichte der Zeit des Endes erblickt, so gewinnen sie ein ganz besonderes Interesse. Es eröffnet sich uns in dem unendlichen und herrlichen Feld der Offenbarungen Gottes eine neue Aussicht. Viele Stellen, welche uns bis dahin nur einen unbestimmten Sinn darboten, oder welche wir sogar auf keine Weise mit unserem Verständnis in den Wegen Gottes vereinbaren konnten, werden für uns, wenn sie dann ihren wahren Platz finden, einfach und klar sein. Wir haben ohne Zweifel das Vorrecht, während den traurigen Tagen des Endes des Zeitlaufes nicht mehr auf der Erde zu sein; das, was aber Gott nach seinem Wohlgefallen uns darüber offenbart hat, ist deshalb nicht ohne Interesse. Könnte uns etwas, was den Kampf unseres Herrn gegen seine Feinde betrifft, sein schließlicher Triumph, und die Aufrichtung seines Reiches auf der Erde, gleichgültig sein, wenn wir den Herrn lieben, und wenn wir uns daran erinnern, dass wir mit Ihm triumphieren und regieren sollen? Nein, indem wir die Anwendung der Psalmen, so wie auch aller übrigen Propheten, unmittelbar auf Israel beziehen, verlieren wir nichts; wir machen uns nicht ärmer, es sei denn, dass das sich arm machen heiße, wenn man zum Erbe den Himmel lieber als die Erde nimmt; denn der Unterschied zwischen Israel und der Versammlung kommt immer auf dieses zurück.} – Wir haben nun gesagt, dass mehrere dieser in den Psalmen ausgedrückten Gefühle nicht die der Versammlung sein können, wie zum Beispiel:
1) Die Psalmen sprechen beständig von Israel und den Nationen als Völkern, sogar als Gott feindlichen Völkern, weil sie Feinde seines Volkes sind. Dann zeigen sie uns dieselben gezüchtigt und hernach mit ihren Königen und Regenten gesegnet. In der Versammlung ist nicht von Völkern die Rede, sondern von Sündern, wovon jeder persönlich für sich verloren ist, und in Christus persönlich errettet, ohne irgend welchen Unterschied des Volkes.
2) In den Psalmen bitten die Heiligen, um Rache für ihre Feinde. „Zerbrich ihre Zähne in ihrem Maul … sie müssen zergehen wie Wasser, das dahin fließt … der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache sieht, und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut; dass der Mensch sagen wird: der Gerechte hat ja Frucht! Es ist ja Gott Richter auf Erden … Schütte deinen Grimm auf die Nationen, die dich nicht kennen, und über die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen“ (Ps 58; 59; 79; 83; 140). Dies ist nicht die Gesinnung der Versammlung.
3) Endlich ist die Hoffnung der Gerechten in den Psalmen diese: die Bösen von der Erde ausgerottet zu sehen, dass sie selbst aber darauf bleiben, um in allerlei irdischen Segnungen gesegnet zu sein. „Die Bösen werden ausgerottet, aber die auf Jehova harren, werden das Land erben. Es ist noch um ein Kleines, so ist der Gottlose nicht mehr; du achtest auf seine Stätte, und er ist nicht mehr. Aber die Sanftmütigen werden das Land erben, und Lust haben in großem Frieden“ (Ps 37,9–22 usw.). Ist dies die Hoffnung der Versammlung? Nimmermehr. Die schon gerechtfertigte Versammlung kommt nicht mit dem Gottlosen ins Gericht, und vor allem bleibt sie nicht nach demselben auf der Erde, um daselbst mit irdischen Segnungen überhäuft zu werden. Im Gegenteil ist ihre Hoffnung mitten aus den Bösen herausgenommen zu werden, welche sie hier unten dem Gericht Gottes überlässt, um zu ihrem Heiland zu gehen.
Wer fühlt nicht den großen Unterschied des Charakters, welcher eine so verschiedene Hoffnung voraussetzt? Da nun der Charakter der Heiligen dieser Zeit nicht der der Glieder der Versammlung sein kann, so kann die Versammlung dann also nicht mehr auf der Erde sein, und muss folglich vor der großen Trübsal entrückt worden sein.
Dies ist übrigens in vollkommener Übereinstimmung mit dem, was wir von ihrer Natur und ihrer Bestimmung gesehen haben.
Es kommt auch auf diesen so einfachen Grundsatz zurück. Die göttliche Gesinnung, wovon jede Haushaltung die besondere Offenbarung ist, ist die Gesinnung, welche der Geist Gottes den Heiligen der betreffenden Haushaltung insbesondere einflößt. Es wäre sonst Widerspruch in Gott, indem sein Geist seinen Heiligen Gesinnungen einflößen würde, die denen, welche Er selbst empfindet, entgegen wären, und deren Verwirklichung Er in diesem Augenblick will. Da die Versammlung die vollkommenste Offenbarung der Gnade und der Geduld Gottes gegen die Welt ist, so soll sie diese vollkommene Gnade verkündigen, ohne jedoch von dem, was das Reich des Herrn betrifft, zu schweigen. Ihr Zeugnis ist: „Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben, und er kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen,“ – und ihr Gebet: „Komm, Herr Jesu!“ (Off 22,20) Aber wenn die Geduld Gottes erschöpft und seine Versammlung gesammelt sein wird, erhebt Er sich von seinem Thron, um die Welt mit seinen Plagen heimzusuchen; dann verkündigen auch seine Heiligen, indem sie seine Gefühle teilen, das herannahende Gericht. Und wie könnten sie dann noch die Gnade anbieten, die der Versammlung angeboten wurde, wenn dieselbe zu ihrem Herrn gesammelt ist? Es bleibt denjenigen Heiligen, die dann noch auf der Erde wohnen, keine andere Aussicht mehr, als diejenige, durch die Gerichte hindurch errettet zu werden, wie Noah durch die Wasser der Sintflut. Auch ist dann das Zeugnis der Heiligen in diesem Augenblick: „Fürchtet euch vor Gott, und gebt Ihm Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen“ (Off 14,7). Sie stehen: „Der Sünder müsse ein Ende werden auf Erden und die Gottlosen nicht mehr sein“ (Ps 104,33–35). (Fortsetzung folgt)