Botschafter des Heils in Christo 1857
Der gegenwärtige und der zukünftige Zeitlauf - Teil 3/9
II. Der Verfall der Versammlung
Das Volk Israel hätte durch seinen Gehorsam und die damit verbundenen sichtbaren Segnungen allen Völkern der Erde zeigen sollen, wie „Glückselig das Volk, dessen Gott der HERR ist!“ (Ps 144,15). Aber dieses so sehr bevorzugte Volk war ungehorsam und verwarf den HERRN. Gott aber wird von Israel und den Nationen im zukünftigen Zeitlauf verlangen, dass sie sich, indem sie die dann offenbarte Herrlichkeit des Sohnes Davids betrachten, freudig diesem wahren Melchisedek unterwerfen, der sie in Frieden und Gerechtigkeit regieren wird.
Die während der Abwesenheit des Herrn Jesus hier unten lebende Versammlung ist berufen, durch ihren geistlichen und himmlischen Wandel der Welt zu zeigen, dass dieser Jesus, welchen sie verworfen hat, im Himmel der Himmel lebt, indem Er in der Versammlung durch seinen Geist diese himmlische Gesinnung und Neigung bewirkt. Und diese Zeit seiner Geduld ist bestimmt, sich zu Ihm zu bekehren.
Hätte die Versammlung ihrer Berufung gemäß den bewunderungswürdigen Anblick eines aus allen Völkern gesammelten einen Leibes stets dargeboten, eines Leibes, der durch eine bis dahin unbekannte Macht in der Einheit, Liebe und Erwartung seines Hauptes erhalten wurde, so würde dies ohne Zweifel für sie ein reicher Segen und für die Welt ein gewaltiges Zeugnis geblieben sein. Doch dazu hätte sich die Versammlung dem Geist völlig überlassen müssen, welcher dann reichlich gewirkt hätte. Aber was sieht man stattdessen jetzt in der Christenheit? Der Katholizismus entzieht den Gläubigen das Vorrecht, durch den Geist geleitet zu werden, und räumt dem Klerus allein das Recht dazu ein. Unter den Protestanten ist der Heilige Geist für die meisten nur eine tote unfruchtbare Lehre. Sogar diejenigen, die dessen Wirkung in ihrer Wiedergeburt erfahren haben und Ihm die Leitung in ihrem Leben anvertrauen, scheinen oft, wenn es um das gemeinschaftliche Leben oder um die Versammlung handelt, zu vergessen, dass es einen Heiligen Geist gibt. Sie verkennen den so einfachen Grundsatz, dass so wie die Versammlung der durch den Geist beseelte Leib Christi ist, auch die Versammlung eines jeden Ortes, die vom Heiligen Geist geleitete Versammlung der Glieder Christi an diesem Orte ist und dass folglich alles, was diese Glieder zu tun haben, darin besteht, sich gemeinschaftlich im Namen des Herrn zu versammeln, um in Geist und Wahrheit anzubeten. Das ist die Versammlung und ihr Gottesdienst.
Aber stattdessen sucht man da, wo man es nach seiner eigenen Weisheit zweckmäßig findet, Versammlungen zu machen. Man richtet Schulen ein, in denen man durch Erlernung der Wissenschaften, vielleicht auch in Verbindung mit einem orthodoxen Glauben, Hirten und Lehrer, kurz Diener für diese Versammlungen bildet. Man vergisst, dass der Geist in der Versammlung seine Gaben austeilt, wie Er will (vgl. 1. Kor 12,4–12). Man bringt das, was der Geist durch seine mächtige und freie Wirkung selbst hervorbringen sollte, in Verfassungen und Formen, während diese Dinge vor Gott nur insofern wahr sind und einen Wert haben, wenn sie durch diesen Geist hervorgebracht sind. Wie sollte die Welt für den Glauben gewonnen werden, wenn sie sieht, dass diejenigen, die an diesen Geist zu glauben bekennen, sich in Wirklichkeit nicht diesem Geist anvertrauen, sondern gleich ihnen, sich auf die Weisheit ihrer Formen und auf das Talent und die Redekunst ihrer Lehrer verlassen? Und sollte sich der hierdurch betrübte Geist nicht zurückziehen? Sie sind wie Israel, welches sein Vorrecht, Gott zum Könige zu haben, verkannte und sagte: Wir wollen einen König haben, wie auch die anderen Nationen (vgl. 1. Sam 8,5).
Die Versammlung sollte von dem Leben ihres auferstandenen Hauptes Zeugnis ablegen, indem sie Ihn täglich vom Himmel erwartete, wie sie es auch anfänglich tat. Wenn man die Briefe der Apostel einfältig liest, so ist es unmöglich, nicht zu erkennen, dass die ersten Christen den Herrn auf eine ganz andere Weise erwarteten als es die meisten Christen heute tun. Sie erwarteten Ihn wirklich, und nicht geistig. Sie glaubten, dass Er jeden Augenblick kommen könne. Diese Ankunft war für sie einer der Zwecke, wofür sie bekehrt waren, eine Triebfeder zur Erfüllung aller ihrer Pflichten, und ein Trost in allem ihrem Leid (vgl. 1. Thes 1,9.10; 2,19.20; 4,18; Tit 2,13; Heb 10,36.37; Jak 5,7–9). Man hat sich so sehr von der Gesinnung dieser ersten Jünger entfernt, dass, da man ihre Sprache nicht mehr verstand, man ihren einfachsten Ausdrücken einen fremden und gezwungenen Sinn gegeben hat. Die Ankunft des Herrn wurde für viele nur die Zerstörung Jerusalems oder der Tod, oder auch etwas, was man eine geistige Ankunft nannte, um ein sogenanntes geistiges Reich aufzurichten, von welchem aber das Wort nichts weiß.
Die meisten kennen keine andere Ankunft des Herrn als die, bei der Er die Welt richten wird, und verwechseln so den Tag des Zornes des Lammes mit dem lieblichen und herrlichen Tag seiner Vereinigung mit seiner vielgeliebten Braut. Und wenn ihr sie an die Belehrung des Wortes über diesen Punkt erinnert, so werden sie euch, wie Festus dem Paulus, sagen: „Die große Gelehrsamkeit bringt dich zum Wahnsinn“ (Apg 26,24).
Mit der täglichen Erwartung des Herrn ist auch die Einigkeit der Jünger, ihre Trennung von der Welt, das geistliche und himmlische Leben, das sie anfänglich auszeichnete, verschwunden. Als der Knecht in seinem Herzen sagte: „Mein Herr bleibt noch aus“, begann er seine Mitknechte zu schlagen und mit den Betrunkenen zu essen und zu trinken (vgl. Mt 24,48–51). Als die Versammlung aufhörte nach oben zu blicken, um den Herrn vom Himmel zu erwarten, blickte sie nach unten, um da ihre Ruhe, ihre Bequemlichkeit, Reichtümer und Ehre zu suchen. Sie ist irdisch geworden und ein Feind des Kreuzes des Christus. Sie verband sich bis zu dem Punkt mit der Welt, dass sie ihr das Bürgerrecht in ihr einräumte und ihr ihren Gottesdienst und ihr Mahl des Herrn preisgab. Schließlich suchte sie ihre Ehre in ihrer Schande, in einer anerkannten, ruhigen und geehrten Stellung mitten in der Welt, welche ihr Haupt gekreuzigt hat.
Die Christen haben sich nicht nur mit der Welt verbunden, sondern sie haben sich auch unter sich getrennt. Anstatt von der Einheit des Geistes, die sie zu der Einheit des Leibes beseelte, zu zeugen, hat sich die Versammlung in unzählige Parteien geteilt, die sich untereinander durch Namen von Menschen, von Nationen ober Lehren unterscheiden. Ach! Das war es nicht, was der Herr für sie erbat, als Er sagte: „Damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, damit auch sie in uns [eins] seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast“ (Joh 17, 21). Das war auch nicht der Anblick, den die ersten Jünger darboten, als sie alle zusammen waren und als die Menge derer, die gläubig geworden waren, ein Herz und eine Seele war (vgl. Apg 2,44–47; 4,32.33). Auch war große Gnade über ihnen allen und viele glaubten. Es ist zwar wahr, dass diese glückliche Einheit in Korinth einen ernsten Stoß erlitt, als der eine sagte: „Ich bin des Paulus“, ein anderer: „Ich des Apollos“ (vgl. 1. Kor 1,11–13). Das Geheimnis der Gesetzlosigkeit fing schon an zu wirken (vgl. 2. Thes 2,3–8). Das Übel war jedoch weit entfernt, die Ausdehnung zu haben, die es heute hat, die Versammlung des Diotrephes vielleicht ausgenommen (vgl. 3. Joh 9.10). Es ist klar, dass man zur Zeit der Apostel an einem Ort nie mehr als eine Herde sah. Man stellte sich sicherlich nicht vor, dass eine Zeit kommen würde, wo man in ein und derselben Stadt oder Dorf, drei, vier, fünf oder sechs verschiedene Versammlungen sehen würde, deren jede ihren Glauben, ihre Organisation, ihr Abendmahl und ihren Dienst haben würde. Trotz dieser Trennungen sagt man, dass im Grunde doch eine Einigkeit unter diesen Versammlungen sei (falls sie alle auf demselben Grunde ruhten) und dass der Herr von dieser fundamentalen und unsichtbaren Einheit habe reden wollen, als Er für die Einigkeit seiner Jünger bat. Aber diese unsichtbare Einheit genügt nicht, um die Welt zum Glauben zu bringen. Sie bedarf einer sichtbaren Offenbarwerdung. Wenn nun die Einheit wirklich existiert, warum denn diese Trennungen, die Veranlassung so vieler Sünden und beständige Ursache von Gebrechen in der Versammlung sind? Denn die Gaben, welche den Christen der verschiedenen Versammlungen gegeben sind, welche, durch die Einheit noch vermehrt, ihnen Überfluss an Erbauung und Tröstung geben würden, reichen jetzt, da sie getrennt sind, nur hin, um ein armseliges, kraftloses Leben zu führen, wenn sie nicht gar gebraucht werden, um sich gegenseitig zu bekämpfen. Sie sind Israel und Juda gleich, welche die Sünde voneinander trennte, und welche, anstatt ihre Kräfte gegen ihre gemeinschaftlichen Feinde zu vereinigen, diese gebrauchten, um gegeneinander Krieg zu führen und riefen sogar Ägypten und Assyrien zu Hilfe.
Um den Verfall der Versammlung zu erkennen, würde es genügen, sich dessen zu erinnern, was sie nach dem Vorsatz Gottes ist, und dann einen Blick darauf zu werfen, was sie in der Christenheit geworden ist. Wir haben aber übrigens über diesen Gegenstand die klarsten und genauesten Aussprüche. Paulus sagt der Versammlung in Rom in Römer 11,22: „Sieh nun die Güte und die Strenge Gottes: gegen die, die gefallen sind, Strenge; gegen dich aber Güte Gottes, wenn du an der Güte bleibst; sonst wirst auch du ausgeschnitten werden.“ Er stellt also die Möglichkeit eines Abfalles vor und in diesem Fall kündigt er nicht ein Wiederaufstehen an, sondern ein Ausgeschnitten werden, jedoch nicht ein sogleich erfolgendes Abhauen, weil es nach der Treue Gottes nicht möglich ist, dass ein einziger der Auserwählten umkomme, obschon sie in Folge des Falles zu leiden haben. Und diesen Abfall, vor dem Paulus die Christen in der Versammlung in Rom warnte, verkündigt er auf bestimmte Weise den Ältesten der Versammlung in Ephesus: „Ich weiß, dass nach meinem Abschied reißende Wölfe zu euch hereinkommen werden, die die Herde nicht verschonen. Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her“ (Apg 20,29.30; s.a. 2. Pet 1,12–15 verglichen mit dem ganzen zweiten Kapitel, besonders mit Vers 1). Was ist nun nach allem diesem die Aufeinanderfolge des apostolischen Amtes und das Alter der Lehre, auf welche sich so viele Kirchen stützen? Ach! Nur die Lehre des Wortes ist einzig und allein wahr, und nur der Dienst ist Gott angenehm, der vom Heiligen Geist ausgeteilt wird.
Übrigens warteten die falschen Lehrer und die verderblichen Lehren nicht einmal den Abschied der Apostel ab, um in die Versammlungen hinein zu dringen. Es gibt wenige apostolische Versammlungen, in welchen man nicht an einigen Zügen ihren Zustand bemerkt, von der Versammlung in Ephesus an bis zu der des Diotrephes, wo man den Apostel Johannes und die, welche ihn aufnehmen wollten, verjagte (siehe dazu 1. Kor 3,1–4; 5; 6; 11,17–22; 15,12.33.34; Gal 1,6.7; 2,4.5; 3,1; 5,7–15; 6,12–13; Kol 2,8.16–23). Und weit davon entfernt, dass diese Unordnungen in der Folge verschwinden sollten, lehren uns die Apostel, dass das Verderben bis ans Ende immer zunehmen werde.
„Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden, indem sie achten auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen, durch die Heuchelei von Lügenrednern, die betreffs des eigenen Gewissens wie mit einem Brenneisen gehärtet sind, verbieten, zu heiraten, und gebieten, sich von Speisen zu enthalten, die Gott geschaffen hat zur Annahme mit Danksagung für die, die glauben und die Wahrheit erkennen“ (1. Tim 4,1–3). „Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, ohne natürliche Liebe, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen; und von diesen wende dich weg.“ „Alle aber auch, die gottselig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden. Böse Menschen aber und Betrüger werden zu Schlimmerem fortschreiten, indem sie verführen und verführt werden“ (2. Tim 3,1–5.12.13). „Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die Verderben bringende Sekten nebeneinführen werden und den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, und sich selbst schnelles Verderben zuziehen. Und viele werden ihren Ausschweifungen nachfolgen, derentwegen der Weg der Wahrheit verlästert werden wird“ (2. Pet 2,1.2). „indem ihr zuerst dieses wisst, dass in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Begierden wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an“ (2. Pet 3,3.4). Was für ein trauriges Gemälde der letzten Tage des Zeitlaufes! Und trotzdem können einige die Fortschritte des Evangeliums und des Reiches Gottes dabei sehen. Was die letzten Tage in den Augen der Apostel charakterisierte, war nicht der Triumph des Evangeliums, sondern das Vorhandensein vieler Antichristen: „Wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen geworden; daher wissen wir, dass es die letzte Stunde ist“ (1. Joh 2,18). Auch kündigt Paulus den Thessalonichern an, dass der Tag des Christus nicht komme, es sei denn, dass zuvor der Abfall komme, und der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, offenbart sei, den der Herr Jesus mit dem Hauch seines Mundes verzehren, und durch die Erscheinung seiner Ankunft vernichten wird (vgl. 2. Thes 2,3.8), nicht aber, wie die meisten Christen heute meinen: Es sei denn, dass zuvor die Wahrheit über den Irrtum triumphiere, dass das Evangelium alles durchdrungen habe und die Erde von der Erkenntnis des Herrn erfüllt sei. – Auch der Apostel Judas lehrt uns, dass das Verderben, welches er schon in die Versammlungen einschleichen sah, bis zur Ankunft des Herrn, anstatt zu verschwinden, wachsen würde, weil er, nachdem er ein schreckliches Gemälde der verdorbenen Menschen seiner Zeit gemacht hatte, hinzufügt: „Es hat aber auch Henoch, der Siebte von Adam, von diesen geweissagt und gesagt: „Siehe, der Herr ist gekommen inmitten seiner heiligen Tausende“ (Jud 14). Er sieht also, wie sie sich fortpflanzen und eine ununterbrochene Kette bilden bis zu dem Augenblick, wo, wenn das Übel seinen Höhepunkt erreicht hat, der Herr kommt, um sie durch die Erscheinung seiner Ankunft zu zerstören.
Das lehrte auch schon der Herr in den Gleichnissen in Matthäus 13, welche die Geheimnisse des Reiches der Himmel enthalten.
In dem ersten zeigt uns der Herr die Saat des Reiches, und schon da sehen wir drei Teile des Samens verloren und nur einen, der aufkeimt und wirklich Frucht bringt.
Das zweite zeigt uns den auf den Speicher gesammelten Weizen, aber vorher zeigt es uns das vom Feind gesäte Unkraut und zwar da, wohin der Mensch guten Samen gesät hatte, nämlich in der Christenheit. Die Knechte des Menschen, wie auch gewisse Christen, sind willens, das Unkraut auszurotten und den Acker zu reinigen, aber Er sagt ihnen: „Lasst beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune“ (Mt 13,30). „Die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters“ (Mt 13,39), nämlich des jetzigen, und keineswegs das Ende der Welt, die wir bewohnen, und die der Acker ist, wo die Saat gesät wurde. „Wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es in der Vollendung des Zeitalters sein. Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und die, welche die Gesetzlosigkeit tun; und sie werden sie in den Feuerofen werfen: Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein“ (Mt 13,40–42). So wird also in dieser Welt das Böse mit dem Guten bis zur Ernte gemischt bleiben, das heißt, bis an das Ende des Zeitlaufs und bis zu dem vom Herrn selbst ausgeführten Gericht (vgl. Joel 4,13; Off 14,15.16).
Übrigens ist hier keineswegs von der Versammlung die Rede noch von der Zucht, durch die man den Bösen von ihr hinaustut. Wenn man dieses Gleichnis als Beweis gegen die Zucht gebraucht, so bringt man den Apostel Paulus in Widerspruch mit dem Herrn. Dieser sagt: „Lasst beides zusammen wachsen [die Söhne des Bösen und die Söhne des Reiches] bis zur Ernte“ (Mt 13,30). Jener sagt im Gegenteil: „Tut den Bösen von euch selbst hinaus“ (1. Kor 5,12.13). Wenn hier von denselben Personen unter denselben Umständen die Rede ist, liegt ein offenbarer Widerspruch vor, aber eine einfache Bemerkung macht es klar und lässt jeden Widerspruch verschwinden. Der Herr, indem Er vom Reich spricht, sagt, man solle die Bösen nicht aus der Welt tun, denn „der Acker ist die Welt“. Paulus hingegen, indem er sich an die Glieder der Versammlung wendet, sagt: „Tut den Bösen von euch selbst hinaus“, nämlich aus der Versammlung. Das sind zwei gleich wahre Sachen, welche vollkommen übereinstimmen. Paulus bestätigt sogar die Belehrung des Gleichnisses, indem er sagt: „Denn was habe ich die zu richten, die draußen sind? Ihr, richtet ihr nicht die, die drinnen sind? Die aber draußen sind, richtet Gott; tut den Bösen von euch selbst hinaus“ (1. Kor 5,12.13). Es ist also Sache des Herrn, das Böse und den Bösen aus der Welt zu tun, und Er wird es tun, wenn Er am Ende des Zeitlaufs erscheint. Die Versammlung aber muss, während sie Ihn erwartet, in ihrem Schoß Zucht ausüben und den Bösen aus ihrer Mitte tun.
In Matthäus 13,31.32 hören wir weiter, dass das Reich der Himmel gleich einem Senfkorn ist. Die Versammlung, die als eine kleine Herde, fremd und pilgernd, hier unten in der Verachtung und Armut wie ihr Herr und Meister sein sollte, ist ein Weltinstitut geworden, ein großer Baum, wie der des Nebukadnezar. Es heißt: „Sein Laub war schön und seine Frucht zahlreich, und es war Nahrung an ihm für alle …“ (Dan 4,9). In der mit Gütern und Ehren dieser Welt bereicherten Versammlung hat man, wie in jedem weltlichen Institut, seine Gelüste nach Titeln und Einkommen befriedigen können. Es hat für alle zu essen gegeben, die in seinen Zweigen wohnen wollten, aber es ist auch gesagt worden: „Haut den Baum um und schneidet seine Zweige weg; streift sein Laub ab und streut seine Frucht umher! Die Tiere unter ihm sollen wegfliehen und die Vögel aus seinen Zweigen!“ (Dan 4,11). „Sieh nun die Güte und die Strenge Gottes: gegen die, die gefallen sind, Strenge; gegen dich aber Güte Gottes, wenn du an der Güte bleibst; sonst wirst auch du ausgeschnitten werden“ (Röm 11,22). Seht hier das ausgesprochene Gericht über die weltliche Herrlichkeit und Größe, mit welcher sich die Versammlung umgeben hat. Und erst nachdem Gott den großen Baum erniedrigt und den grünen Baum verdorrt haben wird, wird er den verdorrten Baum wieder grünen machen und wird ihn zu einer großen Zeder werden lassen auf den Bergen Israel.
„Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Das Reich der Himmel ist gleich einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war“ (Mt 13,33). Viele sehen in diesem Vers, wie auch im vorhergehenden Gleichnis, eine Darstellung der Fortschritte des Evangeliums in der Welt, d. h. für sie stellt das Mehl nur die Kinder dieser Welt dar und der Sauerteig das Evangelium. Aber das Wort gibt diesen Bildern einen ganz entgegengesetzten Sinn. Der gute Same oder das Getreide sind die Kinder des Reiches, und der Sauerteig bedeutet immer einen schlechten Einfluss. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer“ (Mt 16,6). Paulus sagte den Korinthern: „Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seiet, wie ihr ungesäuert seid“ (1. Kor 5,6.7). Und in Galater 5,9 sagt er ebenfalls: „Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig.“ So bedeutet also Sauerteig immer etwas Schlechtes unter dieser oder jener Form. Wie hätte sich der Herr in diesem Gleichnis dieses Wortes bedienen können, um im Gegenteil das Beste, was es gibt, zu bezeichnen? Übrigens scheint schon die Handlung des Verbergens an und für sich anzudeuten, dass dieser Sauerteig etwas Schlechtes ist. Derjenige, welcher das Evangelium verkündigt, sucht es nicht zu verbergen. O, es ist gewiss der Sauerteig der modernen Pharisäer und Sadduzäer, das Formenwesen, der Unglaube, der alte Sauerteig des unbekehrten, boshaften Herzens, von dem der Herr in diesem Gleichnis reden will. Es ist das Geheimnis der Bosheit, welches in den Tagen des Paulus begann, und welches in der Hure, die auf ihrer Stirn geschrieben trägt „Geheimnis, Babylon, die große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde“ (Off 17,5) seinen Höhepunkt haben wird.
So erscheinen uns also die Geheimnisse des Reiches, die in diesen Gleichnissen dargestellt sind, als die Geheimnisse des Verderbnisses des Reiches, oder, wenn man will, als die Geschichte dieses Reiches, wie der Mensch dasselbe gemacht hat, indem er es gegen Gottes Absicht mit der Versammlung verwechselte. Diese Gleichnisse sind in gewisser Hinsicht für das Reich dasselbe, was auch die sieben Briefe an die Versammlungen in Asien für die Kirche sind. In diesen Gleichnissen haben wir, wie wir soeben gesagt haben, die Geschichte des Reiches, wie es durch die Sünde des Menschen verdorben ist, und welches so bleiben wird, bis der König in Person kommt, um alle Dinge wieder herzustellen. In den sieben Briefen haben wir die Geschichte der Versammlung – nicht wie sie nach der Absicht Gottes sein sollte, sondern wie sie durch die Sünde des Menschen geworden ist – bis der Herr kommt, um die Seinigen aus dieser Unordnung herauszunehmen, und um nachher die Völker zu richten.
Ohne Zweifel sind die sieben Briefe in Offenbarung 2 und 3 an damals wirklich bestehende Versammlungen geschrieben und haben ihre erste Erfüllung gehabt, aber man kann nicht zweifeln, dass sie auch wie das ganze Buch einen prophetischen Charakter haben, und dass sie uns ein Bild der verschiedenen Veränderungen der Geschichte der Versammlungen hier unten darbieten. Und was zeigen sie uns von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet anderes, als einen zunehmenden Verfall inmitten teilweiser und augenblicklicher Belebungen – von der Versammlung in Ephesus an, die ihre erste Liebe verlor, bis zu Pergamus, der Gemeinde der weltlichen Größe, die da wohnt, wo der Thron Satans ist, und von Thyatira an, wo die Lüge offen gelehrt wird und die nur einen Überrest hat, bis zu Laodizea, der Gemeinde, die aus dem Mund des Herrn gespien und mit den Völkern gerichtet wird? „Sieh nun die Güte und die Strenge Gottes: gegen die, die gefallen sind, Strenge; gegen dich aber Güte Gottes, wenn du an der Güte bleibst; sonst wirst auch du ausgeschnitten werden“ (Röm 11,22). „So, weil du lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund“ (Off 3,16), sagt der Herr zu dem, was am Ende noch den Namen „Versammlung“ auf der Erde trägt. Und was ist der Rest der Offenbarung bis zum 19. Kapitel anderes, als ein düsteres Gemälde der schrecklichen Gerichte, welche am Ende auf eine abgefallene Christenheit kommen werden? Wir finden in der Zeit, wo diese Kapitel ihre Anwendung finden, nichts mehr auf der Erde, was den Charakter der Braut des Herrn Jesus Christus trägt. Wir sehen wohl einzelne Heilige, die für das kommende Reich ihres Herrn inmitten vieler Wehen Zeugnis ablegen, und die selbst die Erde mit vielen Plagen schlagen (vgl. Off 11,5.6), aber dies ist nicht der Charakter der Glieder Christi (vgl. Lk 9,55). Im Himmel hören wir das Lied der Versammlung (vgl. Off 5) und aus dem Himmel sehen wir sie kommen (vgl. Off 19), um den Herrn zu begleiten, wenn Er kommt, sein Reich in Besitz zu nehmen. Sie ist also vorher dorthin versammelt worden. Ja, in der Tat, die Treue Gottes kann nie fehlen. Er hat es gesagt, dass seine Auserwählten durch die Macht Gottes für das Heil bewahrt werden.
Er hat seinen Jüngern, ehe Er die Erde verließ, gesagt: „Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten“ (Joh 14,2). Dieses Wort des Herrn muss sich trotz des Verfalls und der Zerrüttung der Gemeinde durch die Sünde des Menschen erfüllen, wie es auch geschehen musste, dass Paulus, ungeachtet des Untergangs des Schiffes, das ihn trug, dem Kaiser dargestellt würde.
Aber wann findet die Vereinigung der Versammlung mit ihrem Haupt statt? Sollte es nicht in Philadelphia sein, dieser Versammlung mit einer kleinen Kraft, welche aber den Namen ihres Meisters nicht verleugnet, und das Wort seines Ausharrens gehalten hat? Deshalb sagt der Herr: „Weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen“ (Off 3,10). Was kann diese Versuchung anderes sein als die große Drangsal, welche wir in Jesaja 2,10–19, Jeremia 30,6–9.23.24, Daniel 12,1, Matthäus 24,22 und folgende beschrieben finden. Ohne Zweifel könnte Philadelphia in der Mitte dieser Versuchung bewahrt werden wie Noah inmitten der Sündflut. Dies letztere wird auch mit den Heiligen geschehen, welche dann auf der Erde sein werden, aber in diesem Fall wäre Philadelphia nicht „vor der Stunde der Versuchung“ bewahrt. Zu diesem Zweck muss sie nicht nur an einem Ort sein, wo die Versuchung nicht durchdringt, sondern sogar an einem Ort, wo die Stunden nicht mehr gezählt werden. Sie muss in dem Himmel sein, wie Henoch, der dorthin entrückt und so vor der Stunde der Sündflut bewahrt wurde. Und ist nicht die Tür des Himmels vor ihr offen? Wenn es aber so ist, was ist dann die von so vielen geträumte „Kirche der Zukunft“, die hier unten das Ideal der Gemeinde verwirklichen soll. O, es ist eine Täuschung, deren Wirkung ist, dass die Gedanken und Hoffnungen sich an die Erde knüpfen, die nach oben gehen sollten! Ja, es gibt, wenn man will, eine Kirche der Zukunft, es gibt selbst zwei. Philadelphia, die jetzt gesammelt, und morgen vielleicht dem Herrn entgegen gerückt wird, und Laodizea, die dann aus seinem Mund ausgespien und mit den Völkern gerichtet wird, mit welchen sie Hurerei getrieben hat. Aber es gibt im jetzigen Zeitlauf keine andere Versammlung.
Die Zerstörungen, die die Sünde in Israel angerichtet hatte, sollten nur durch den Herrn bei seiner Ankunft völlig behoben werden. Das zeigt ein aufmerksames Lesen der Propheten auf jeder Seite. Auch wollten die von dem Heiligen Geist Unterrichteten das Reich Israel nicht selbst wiederherstellen oder sich an die Stelle der verlorenen Bundeslade eine neue machen, sondern sie erwarteten in dem Gefühl dessen, was ihrem Volk mangelt, demütig den „Trost Israels“ – jene Zeiten, die durch die Propheten vorhergesagt waren, wo der Herr selbst aus David einen „gerechten Spross“ hervorgehen ließe, der als König herrschen sollte, und in besten Tagen Juda erlöst, Israel in Sicherheit wohnen und Jerusalem selbst der „Thron des Herrn“ sein würde (vgl. Lk 2,25; Jer 3,16.17; 23,5.6).
Nun ist es für die Versammlung in gewisser Hinsicht dasselbe. Jede Hoffnung, sie so, wie sie in den ersten Tagen war, wiederherzustellen, ist Einbildung und ohne Grund, denn sie könnte nur Grund in der Verheißung des Herrn haben, aber dieser Art gibt es keine. Denken wir im Gegenteil mehr an 2. Thessalonicher 2,1–8. Wie könnte einer so bestimmten Erklärung gegenüber eine solche Hoffnung bestehen? Doch soll das nicht in dem Werk der Erbauung der Heiligen entmutigen, denn die Segnungen, die der Herr über die Zerstreuten ausbreiten will, die mitten im Verfall in Aufrichtigkeit auf Ihn harren, können nicht begrenzt werden. Wir haben, um sicher zu dem Ziel unserer Berufung geführt zu werden, das Wort und den Geist Gottes. Paulus scheint dies den Ältesten in Ephesus ins Gedächtnis rufen zu wollen, als er, nachdem er ihnen den schrecklichen Verfall der Versammlung verkündigt hatte, hinzufügt: „Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade an, das vermag, aufzuerbauen und das Erbe zu geben unter allen Geheiligten“ (Apg 20,32).
Wir haben die köstliche Verheißung, dass der Herr da, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, in ihrer Mitte ist. Lasst uns nun nicht in eigener Kraft das tun, was uns der Herr nicht geboten hat und wozu wir keine Verheißung haben. Lasst uns nicht durch Organisationen und Anordnungen, die nur Hindernisse unter den Schafen des Herrn sind, das herstellen wollen, was nicht hergestellt werden kann.
Lasst uns als „Jünger“, als „Brüder“ im Namen des Herrn und auf seinen Geist uns verlassend, uns bereinigen. Unsere Versammlung der Zukunft sei die des Himmels, und ich wiederhole, dass wir den Segnungen, welche der Herr noch über uns verbreiten wird, keine Grenzen setzen können. Aber das erste Mittel, um diese Segnungen zu erhalten, ist die Demütigung, denn Gott erniedrigt den, der sich erhöht, und erhöht den, der sich erniedrigt. Dies haben wir in der Erlösung jedes einzelnen von uns erfahren, indem wir erst dann, nachdem wir uns erniedrigt, verdammt und vernichtet hatten, Erhöhung, Friede und Gewissheit fanden. Warum sollte Gott, wenn es sich um die Versammlung handelt, von diesem Grundsatz abgehen? Wenn jemand, befriedigt von seiner Versammlung, seinem Leben und seinen Fortschritten sagen würde: „Wozu soll ich mich für die Untreuen anderer demütigen?“, so ist für ihn sehr zu befürchten, dass er von dem Geist des Pharisäers in dem Gleichnis, oder wenigstens von dem der Juden habe, welche bei den Aufforderungen der Propheten, antworteten: „Der Tempel des HERRN, der Tempel des HERRN, der Tempel des HERRN ist dies!““ (Jer 7,4), indem sie sich eines Dienstes rühmten, an dem Gott keinen Gefallen mehr hatte, und eines Tempels, welchen Er verlassen wollte. In jedem Fall wäre das Kurzsichtigkeit und Engherzigkeit. Kurzsichtigkeit, nur in seiner Versammlung, seiner Sekte, Glieder Christi unterscheiden zu können, Engherzigkeit, nicht das Bedürfnis zu fühlen, sich für das Elend, in dem die zerstreuten Glieder des Leibes des Christus seufzen, zu demütigen.
Ohne Zweifel ist die Christenheit nicht der Leib des Christus. Wenn es aber, wie man nicht zweifeln kann, in ihren verschiedenen Teilen Gläubige gibt, das heißt von unseren Gliedern, unserem Fleisch, unserem Blut, so haben wir uns für diese Zertrennung selbst zu demütigen als über etwas, was den Absichten des Herrn und seinem Ruhm entgegen ist. Wir haben uns für verschiedenartige Untreuen, in denen unsere Brüder verwickelt sind, und in Folge derer sie leiden, zu demütigen, denn wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit (vgl. 1. Kor 12,26). Als Daniel in Babel für sein Volk bat, zögerte er nicht zu sagen: „Wir haben gesündigt und verkehrt und gottlos gehandelt, und wir haben uns empört und sind von deinen Geboten und von deinen Rechten abgewichen“ (Dan 9,5).
Wäre denn die Gemeinschaft und die Verbindlichkeit der Versammlung unter sich weniger eng, als diejenige, welche zwischen den Gliedern des Volkes Israel existierte? Übrigens tragen wir alle das, was den Verfall der Versammlung herbeigeführt hat, in uns. In diesem Sinn haben wir alle Teil daran, und wir leiden alle darunter. Wir leiden alle an der Schwachheit der geistlichen Gaben, an dem Mangel und der Kraft der himmlischen Liebe, weil der die Früchte hervorbringende Geist so vielfach betrübt worden ist. Wir leiden in Folge unserer Trennungen, in Folge der Schwachheit, in Folge vorgefasster Meinungen und in Folge des Erkaltens der brüderlichen Liebe, welches dadurch entsteht. Lasst uns denn in einer gemeinsamen Demütigung uns vereinigen und uns danach gegenseitig trösten und ermuntern durch die Hoffnung, dass der Herr bald kommt, um uns von allem Bösen zu befreien und uns in sein himmlisches Reich einzuführen.
[Fortsetzung folgt]