Botschafter des Heils in Christo 1857
Eins aber tue ich
Philipper 3
Es gibt zwei Dinge, durch die uns Gott mit sich selbst verbindet und sich in der Welt ein Zeugnis aufrichtet: das Leben des Christus in der Seele und die Gegenwart eines verworfenen und verherrlichten Christus vor der Seele. Jedes wahrhaftige Zeugnis für Christus in einer Welt, die Ihn verworfen hat, und jeder wahrhaftige Dienst für seinen Namen, das ist die wirklich lebendige Kraft des Christentums in der Welt. Sie ruht auf diesem einfachen Grund.
Dies sage ich nicht deshalb, weil es eine unbekannte und von wahren Christen nicht anerkannte Wahrheit ist, sondern wegen des Bedürfnisses der gegenwärtigen Zeit, wo es für den Geist so erforderlich ist, von den gesammelten menschlichen Gedanken zu Gottes einfacher Kraft eines lebendigen Christentums zurückzukehren. „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“ drückt unendlich mehr aus als eine Lehre oder ein Dogma. Es ist der einfache Beweis einer lebenden und wirksamen Kraft in unseren Herzen.
Nichts ist falscher in der Christenheit als der Begriff über „die Nachfolge des Christus“. Ein einziger Satz in einem der Briefe lehrt in dieser Beziehung weit mehr als ganze Werke von „Kempis“. „Christus muss in mir leben“, wenn ich wie Christus oder für Christus leben will. Alles andere ist beklagenswerte Nachahmerei. Ja, es ist noch mehr: Es ist gleichsam Christus vor der Welt lächerlich zu machen durch einen Versuch, Ihn darzustellen, während sein wahrer Charakter und seine Herrlichkeit unbekannt sind.
Denn was war Christus in seinem moralischen Wandel in dieser Welt? Und was ist Christus, als verachtet und verworfen von der Welt, um in Herrlichkeit geoffenbart zu werden? Ich spreche nicht von seiner wirklichen Gottheit, welche alle Orthodoxen zugeben, indem sie seinem Opfer die Wirksamkeit und den Wert ihrer himmlischen Hoffnungen zuschreiben. Aber die gesegnete Person des Christus und seine Herrlichkeit haben einen anderen Anblick als dieses und sein Kreuz hat eine andere Kraft. „Um ihn zu erkennen“ (Phil 3,10), offenbart uns das erste und „… durch den mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt“ (Gal 6,14) leitet zu dem anderen.
Aber was war die moralische Darstellung des Lebens des Christus auf der Erde? Es war ein Leben, in dem jede Handlung, jeder Beweggrund, jedes Gefühl und alle Liebe völlig von oben, vom Himmel, war. Es war ein Leben, welches das völlige Gegenstück von allem war, was von unten, von dieser versunkenen und verdorbenen Welt, ist. Ich spreche nicht von der moralischen Erhabenheit des Charakters des Christus, der auch die Bewunderung der Ungläubigen gewann, und wovon sie zu ihrer eigenen Verdammnis ausgesprochen haben, dass Er göttlich sei, sondern ich spreche von dem Lebensbild in seinen Einzelheiten, das die Evangelien von seinem Alltagsleben entwerfen, wo Er als der Geliebte und von Gott Anerkannte, aber von der Welt Verachtete und Verworfene, dasteht. Wie kann ich nun berufen sein, dieses Leben darzustellen, und wie kann ich meinen Platz mit Ihm in Beziehung zu der Welt einnehmen, wenn ich nicht durch seine Gnade seine Stellung mit Ihm im Himmel eingenommen habe? Wie kann ich es, wenn nicht alle Quellen des himmlischen Lebens und der himmlischen Gemeinschaft und des ewig bleibenden Friedens und der wahren Freude mein sind?
Dies aber ist die wahrhaftige Kraft des Christentums, und es ist das, was das volle Herz des Christus seinen Jüngern entfaltet. Verworfen von der Welt hat seine Liebe auch sie als bleibendes Zeugnis für Gott in die Welt gestellt, während Er abwesend ist. Er bereitet für sie eine Heimat im Himmel (Joh 14) und sie sind seiner Rückkehr versichert. Sie haben eine gewisse Erkenntnis des Vaters, den sie in Ihm gesehen und erkannt haben. Sie haben eine unbeschränkte Zuversicht in seinem Namen zu bitten und seine eigene Liebe als Pfand für die Erfüllung jeglicher Verheißung. Die Gegenwart eines anderen Sachwalters, der nicht so sehr die Kraft des Zeugnisses als der Gefährte ihrer Einsamkeit ist, offenbart ihnen die unaussprechliche Tiefe der Einheit des Vaters mit dem Sohn und ihre eigene lebendige Einigung mit Ihm, sodass hinfort ihr Leben mit dem seinigen eins ist: „… Weil ich lebe, werdet auch ihr leben“ (Joh 14,19). Und schließlich, obwohl dies nur ein schwaches Bächlein der überströmenden Quelle ist, sagt Er ihnen, dass seine Stelle in der Welt nun die ihrige geworden sei. Ihre Stelle ist aber, inmitten der Kälte, des Hasses und des Spottes der Welt, nicht ohne „seinen Frieden“ und die Gegenwart seiner Liebe, um ihre gehorsamen Herzen, während sie in die Welt, die nicht ihr Ruheort ist, gesandt sind, zu erfreuen.
Dies ist der kurze Inbegriff eines Christenlaufs in der Welt: „Wer sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt ist“ (1. Joh 2,6). Mögen unsere Herzen auf dem einzigen Weg, auf dem es gelernt werden kann, ihre himmlische Kraft lernen, „denn das Reich Gottes besteht nicht im Wort, sondern in Kraft“ (1. Kor 4,20). Wer ein Herz für Christus hat, kann das Bild des Apostels „Nachfolge des Christus“, wie es im dritten Kapitel des Philipperbriefs entworfen ist, nur mit Bewunderung bestaunen. Aber in der Tat, nur wenige haben das Geheimnis jener gesegneten Stellung, seine Nachfolger zu werden, wie er des Christus, ergründet. Vielleicht ist schon jeder in einer gewissen Lebensperiode freiwillig ein Held gewesen, aber im Christentum, ach, wie geneigt sind wir da, Christus mehr durch Vorsätze, als in der Tat zu leben. Es ist eine seltene Darstellung des Evangeliums, einen Menschen zu sehen, dem es völlig darum ging „eins zu tun“.
Lasst uns nicht nur die Beweggründe anschauen, die den Apostel leiteten, den Charakter und das Leben des Christus darzustellen. Denn zu oft vermisst man, indem man bei diesen Beweggründen stehen bleibt, was der Geist in dem Apostel zu enthüllen beabsichtigte, was augenscheinlich hier nicht das Resultat, sondern die verborgene Quelle eines Lebens ist, das eine unbegrenzte Heiligung zum Gegenstand hatte. Was er in seinem Lauf hingibt und welchen Wert er auf gegenwärtige Dinge setzt, ist uns vorgestellt, und seine zukünftige Erwartung ist ebenfalls zu finden. Er konnte sagen: „Unser Bürgertum ist in den Himmeln“ (Phil 3,20), was viel gesagt ist, wenn die Kraft dieses Ausdrucks verstanden wird. Er konnte ferner hinzufügen: „… Von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten“, was den heiligen und himmlischen Charakter seiner Hoffnung stempelte. Aber sein Schmerz war ungemildert, wenn er daran dachte, dass „das Kreuz des Christus“ mit niedrigen Zwecken „durch Irdischgesinntsein“ verknüpft wurde.
Doch wie erreichte er diese Höhe und was setzte oder hielt diese himmlischen Sympathien in Bewegung? Es gibt nur einen einfachen und unveränderlichen Beweggrund, sei es im Anfang, sei es bei der Fortsetzung, oder sei es am Schluss seines Laufs. Der Ausgang oder das Resultat ist so einfach wie sein Anfang oder Ursprung. War Christus der Anfang oder Ursprung seines Tuns, so war auch das Ende desselben nur Christus.
Es war die Offenbarung des Christus in seiner Seele, die ihn zuerst von der Welt, von sich selbst und von allem, was ihm Gewinn war, losmachte, und es war derselbe ungetrübte Anblick des Christus, der ihn in einem unverlöschlichen Eifer der Liebe erhielt, um Ihm auf dem Pfad der Verwerfung zu folgen, und sich im unermüdlichen Dienst, inmitten einer gefühllosen und feindlichen Welt dem, was Christus teuer war, zu widmen. Es war einzig und allein derselbe gesegnete Christus in Herrlichkeit, der die Zukunft seiner Seele erleuchtete und der den Horizont seiner ernsten und unfehlbaren Hoffnung erfüllte. „Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten“ (Phil 3,20) spricht von dem, auf den sein Auge gerichtet war. „Um ihn zu erkennen …“ (Phil 3,10) offenbart den einfachen Strom des ersten und letzten Eifers seines Herzens, worin er ganz und gar versunken war.
Aber ist dies der Christus, den wir kennen? Ist es dieselbe Sonne, die die Tage der ernsten Arbeit des Paulus erwärmte, erfreute und erleuchtete, die auch jetzt für uns scheint? Oder glühte sie in den Tagen des Apostels in ihrem Scheitelpunkt, während deren Strahlen durch die Länge der Zeit uns jetzt nur schräg erreichen können? Oder sind unsere Herzen in der Welt alt geworden und wollen sie uns in ihrer schwachen und gelähmten Bewegung sagen, dass die Zeit für sie vorüber sei, um unter ihrer zeugenden Glut Leben zu erwecken? Es ist dem nicht so, aber wir haben den Scheitelpunkt, von wo Er noch immer seine heißen Strahlen sendet, verlassen und sind in den Nebel, in die Dünste und in die Feuchtigkeit der morastigen Ebenen hier unten hinabgesunken.
„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit“ (Heb 13,8). Das ist eine Wahrheit, die das Herz befestigen kann, wenn alles rings umher das Zeichen des Verfalls an sich trägt und alles, was den Namen des Herrn Jesus Christus trägt, sich schnell zu der Lauheit und der Verwerfung der Laodizeer neigt. Der Herr Jesus will aber ein Zeugnis in der Welt haben, bis Er wiederkommt. Und die Wahrheit, dass Elia ein Mensch von gleichen Empfindungen war wie wir, möge das einsam hin schmachtende Herz zu dem Gott des Elia hinwenden trotz der Abtrünnigkeit Israels, der Gottlosigkeit Ahabs und des Verderbens Isebels.
Der Ausdruck: „nicht auf Fleisch vertrauen“ (Phil 3,3) ist der leitende Zug in dem oben angeführten Kapitel, der bei unserer Nachfolge nicht übersehen werden darf. Es ist die Rückseite der Denkmünze, welche auf der anderen Seite die Inschrift hat: „Unser Bürgertum ist in den Himmeln.“
Nur die völlige Offenbarung eines gekreuzigten und verherrlichten Christus, eines Christus, den seine Liebe von der Herrlichkeit des Himmels zu „des Todes Raub“ für uns brachte, eines Christus, den die Welt verworfen hatte, und der uns nun vom Thron unseres Gottes nach oben zu seiner Herrlichkeit winkt, kann diese Wirkung in uns hervorbringen, nicht auf Fleisch zu vertrauen. Und diese Offenbarung, wenn sie in der Seele wahr und klar ist, kann und tut es allein. Gleicherweise entfernt sie die Forderungen und Ansprüche eines selbstgerechten und sündigen Ichs. Sie kann und muss es tun, wenn nicht mehr ich lebe, sondern Christus in mir lebt (vgl. Gal 2,20).
Es ist nicht die Welt, weder in ihrem Reichtum noch in ihrer Annehmlichkeit noch in ihrem Ruhm oder ihrer Achtung, welche hier hervorragt. Sie ist eine von den Gedanken des Apostels so entfernte Sache, die so vollständig allen Halt, den sie auf seine Neigungen hätte machen können, verloren hat, dass er bloß Tränen hat, wenn er jene erwähnt, die sich einbildeten, dass sie einen Augenblick mit dem Kreuz vereint werden könnten. Er fügt einem solchen Gedanken die ernste Erklärung bei, dass die, die irdisch gesinnt sind, die Feinde des Kreuzes des Christus seien (vgl. Phil 3,18). Dieser Mehltau der Christenheit, der sich beinahe auf alle, die jetzt den Namen des Christus tragen, so dicht gelegt hat, wurde von dem Apostel nur als etwas erkannt, was im völligen und tätlichsten Widerstand zu dem Kreuz war. Sein entschiedenes Urteil darüber ist in dem kurzen Ausdruck enthalten: Ich bin der Welt gekreuzigt, und die Welt ist mir gekreuzigt (vgl. Gal 6,14).
Aber in diesem „nicht auf Fleisch vertrauen“ liegt alles, was das Fleisch nur irgend als einen Gewinn betrachten könnte, seien es die Dinge der Welt, Reichtum und Ehre, oder sei es der Gottesdienst des Fleisches und was damit zusammen hängt. Und dies alles hat er um Christi willen für einen Verlust geachtet. Ja alles, was er um seinetwillen verloren hat, achtete er im Vergleich zu seiner vortrefflichen Erkenntnis nur als einen Haufen Kot.
„Die Gerechtigkeit aus Gott durch den Glauben“ (Phil 3,9) setzt die Selbstgerechtigkeit oder das, was vom Gesetz kommt, vollständig bei Seite, und das „in ihm gefunden werden“, während die Macht der Auferstehung des Christus ihn durch ein Leben von Leiden hindurchführt, ist der alleinige Weg „zur Auferstehung aus den Toten“ (Phil 3,11). Wenn er dem Tod des Christus hier gleichgestellt zu sein wünscht, so ist es, weil er darin den moralischen Pfad zur Herrlichkeit sieht, wohin seine Seele eilt wie der Laufende nach seinem Ziel.
Sein Leben im Einzelnen, inmitten solch sehnlicher Wünsche, solcher Verachtung der Welt und solch himmlischer Beweggründe, war in gewisser Beziehung gewöhnlich genug: Es hatte bloß diesen Vorzug, dass die Welt in dem Maß, in welchem seine Seele Himmel und Herrlichkeit – den Christus – besaß, ihm Verachtung, Spott und Verfolgung brachte.
„Bis zur jetzigen Stunde leiden wir sowohl Hunger als auch Durst und sind nackt und werden mit Fäusten geschlagen und haben keine bestimmte Wohnung und mühen uns ab, mit unseren eigenen Händen arbeitend. Geschmäht, segnen wir; verfolgt, dulden wir; gelästert, bitten wir; wie der Kehricht der Welt sind wir geworden, ein Abschaum aller bis jetzt“ (1. Kor 4,11–13). Aber seufzte er deshalb, weil er so ganz von der Welt ausgestoßen wurde? Nein, er hatte weder Zeit noch ein Herz, daran zu denken, ausgenommen, wenn schwankende Seelen, die noch an der Welt hingen, nötig hatten, ermahnt zu werden, dass derjenige, der die Herrlichkeit des Himmels besitzt, durch der Welt Spott ging und dass unser Gott uns zu demselben Erbe „durch Herrlichkeit und Tugend“ (2. Pet 1,3) berufen hat.
Ein Ziel hatte er vor Augen, einen Gegenstand und einen allein begrenzte sein Blick. „Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten“ (Phil 3,20), und obgleich jeder Schritt ihn näher brachte, so glaubte er doch noch nichts erreicht zu haben, solange dieses noch vor ihm war.
Seine eigene Verwandtschaft mit Christus, so wie die der Versammlung, hatte er völlig erkannt. Der letzte Gegenstand, für den Christus ihn ergriffen hatte, war jetzt unverrückt vor seinem Geist und weder Glück noch Unglück konnte ihn einhalten, demselben nachzujagen, bis er ihn ergriffen hatte. „Nicht, dass ich es schon ergriffen habe… eins aber tue ich: Vergessend, was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus“ (Phil 3,12–14). Aber ist er zufrieden, allein in diesem feurigen Lauf zu stehen? Nein! Er streckt seine freundliche Hand zu denen aus, die aus Schwachheit zurückbleiben, und er ruft ihnen zu: Vorwärts! Vorwärts! „Seid zusammen meine Nachahmer, Brüder…“ (Phil 3,17). Er wirft auch einen schmerzlichen Blick auf die, die in ihrem Lauf „durch Irdischgesinntsein“ eingehalten haben. Er weint über ihren Zustand und traurig spricht er die warnenden Worte aus: „Denn viele wandeln, von denen ich euch oft gesagt habe, nun aber auch mit Weinen sage, dass sie die Feinde des Kreuzes des Christus sind: deren Ende Verderben, deren Gott der Bauch und deren Ehre in ihrer Schande ist, die auf das Irdische sinnen“ (Phil 3,18.19). Aber er kann sich selbst nicht aufhalten. Er wischt die Tränen ab, welche, als er hernieder blickt, seine Augen durch Betrübnis verdunkelten. Indem er aufwärts und vorwärts schaut, wird sein Angesicht von der herrlichen Hoffnung wieder glänzend und er ruft aus: „Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen“ (Phil 3,20.21).
Geliebte Brüder im Herrn! Ist dies der einfache Charakter des Christentums, zu dem wir uns bekennen? Ist Christus so einzig und allein der Gegenstand unserer Seelen, dass wir durch seine Kraft alles, woran wir uns hier gehängt haben, alles, was uns umstricken und uns vom Kreuz wegziehen will, alle Pläne und Erwartungen, alle Furcht oder Hoffnungen für die Zukunft fahren lassen können? Für das Herz des Apostels war Christus alles. O, möchte die köstliche Gnade dieses Gottes, die ihn von seiner Mutter Leib abgesondert und durch seine Gnade berufen hat, indem es Ihm wohlgefiel, seinen Sohn in ihm zu offenbaren, damit er Ihn unter den Nationen verkündigte, möchte diese köstliche Gnade Ihn auch uns zum einzigen Gegenstand unserer Seelen machen, damit Er in unserem Herzen völlig offenbart und wieder hergestellt werde. Leider geht so oft das Maß unserer Gottseligkeit, das Lesen der Schrift, unser Gebet und unsere Selbstverleugnung nicht über das eigene Ich oder doch nicht über die Grenzen des Dienstes, die sich das Herz für Christus vorgesetzt hat, hinaus. Diese Dinge sind zwar notwendig, um unseren christlichen Charakter zu behaupten und das Herz zu bewahren, dass es durch den Strom der Welt nicht fortgetrieben werde, aber dies ist noch kein „Bürgertum in den Himmeln“. Christus erfüllt nicht ganz und gar unsere Herzen. Wir können nicht mit dem Apostel sagen: „Eins aber tue ich!“.
Es gibt eine Hand, die jeden Flecken von unseren verdunkelten Augen wegnehmen kann, um uns mit aufgedecktem Angesicht, wie in einem Spiegel, die Herrlichkeit des Herrn schauen zu lassen, und um in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit verwandelt zu werden, als durch den Herrn den Geist, und dann, ja dann allein, werden wir sagen können: „Eins aber tue ich!“.
[Übersetzt]