Betrachtung über den Propheten Sacharja (Synopsis)
Kapitel 7-8
Von Sacharja 7 an bis zum Ende des Buches behandelt die Prophezeiung hauptsächlich die Erscheinung des Messias in Israel sowie die Folgen Seiner Verwerfung. Wir begegnen hier wiederum denselben Grundsätzen betreffs der Verantwortlichkeit und Segnung, die wir bereits dem aus Babel zurückgekehrten Überrest gegenüber aufgestellt fanden. Zuerst werden sie daran erinnert, wie unaufrichtig ihr Wehklagen und ihre zur Schau getragene Demütigung während der siebzig Jahre der Gefangenschaft gewesen seien; ferner, welches Beispiel sie sich an der Herzenshärtigkeit hätten nehmen können, welche das Volk vor jener traurigen Zeit bewiesen hatte und die zur Ursache der Zerstreuung Israels unter alle Nationen und der Verwüstung des köstlichen Landes geworden war. Nun aber erweckte Jehovas Liebe zu Zion, Seiner auserwählten Stadt, Seine Eifersucht und Seinen Zorn gegen diejenigen, welche es unterdrückten. Ich kehre nach Jerusalem zurück, sagt Er (Sach. 8); die Stadt soll nunmehr als eine „Stadt der Wahrheit“ gesegnet werden und der Berg Jehovas Sein „heiliger Berg“ sein. Jerusalem soll überreichlich gesegnet werden; seine Straßen sollen Überfluß an Bewohnern und seine Greise Überfluß an Tagen haben. Gott will Sein Volk aus all den Ländern zurückbringen, in welchen es in seiner Zerstreuung und Gefangenschaft gewesen war. Von dem Tage an, da Sein Volk sich zu Ihm gewandt und den Grund des Tempels gelegt hatte, sollte sich der Segen wie ein Strom ergießen, wie es vordem mit dem Elend und den Strafgerichten der Fall gewesen war. Die Juden, die aus Babel zurückgekehrt waren, sollten sich dieser Segnungen unter der Bedingung erfreuen dürfen, daß sie sich wahr und aufrichtig erwiesen (Kap. 8, 16. 17).
Außerdem erklärt Gott bedingungslos, daß ihre Fasttage zu Festzeiten werden, und daß Männer aus allen Nationen kommen würden, um Jehova zu Jerusalem anzubeten; sie würden den Rockzipfel eines Juden ergreifen in dem Bewußtsein, daß Gott mit diesem Volke wäre. Wir finden hier also zunächst die Früchte des Ungehorsams, welche bereits bei ihnen erwachsen waren, nämlich: Unaufrichtigkeit und Herzenshärtigkeit; dann eine gegenwärtige Segnung, welche durch die Gnade dem Volke vor Augen gestellt und zugesichert wird, vorausgesetzt, daß es gottgemäß wandeln würde, und zwar eine solche Segensfülle, wie die Anwesenheit Jehovas in ihrer Mitte zur Folge haben würde; und zum Schluß wird auf die Gnadenabsichten Gottes hingewiesen, die, weil sie nur von Ihm Selbst abhängig sind, unfehlbar in Erfüllung gehen müssen.