Kommt, folgt mir nach
Ehrendienst! (Joh. 12, 25.26)
„Wer sein Leben lieb hat, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach; und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn jemand mir dient, so wird der Vater ihn ehren“ (Joh 12,25.26).
Lasst uns stets Jesus sehen. Was war das für ein Jubelruf: „Wir haben den Herrn gesehen!“ Man sieht ihn auch in der Gemeinschaft der Heiligen. „Thomas aber … war nicht bei ihnen, als Jesus kam“ (Joh 20,25.26). Lasst uns deshalb unser „Zusammenkommen nicht versäumen“ (Heb 10,25). Wir versäumen zu viel, wenn wir den Herrn dort nicht sehen. „Betrachtet den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Jesus!“ (Heb 3,1). Lasst uns hinschauen auf Jesus! „Betrachtet - das heißt ganz nahe - den, der so großen Widerspruch von den Sündern erduldet hat!“ (Heb 12,1.2).
„Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt … !“ (Heb 2,9). Lasst uns Ihm willig und mit Freuden dienen! Bist du dazu bereit?
„Wenn jemand mir dient, so folge er mir nach!“ Wenn du Ihm dienen willst, dann musst du ihm nachfolgen. Ohne Nachfolge kein Dienst. Nun wollen wir stille stehen und uns prüfen, ob wir auf dem rechten Weg hinter dem Herrn Jesus her sind. Ob wir auf unserem Weg den Herrn sehen. Ob Er noch vor uns hergeht? Oder sind uns die Entsagungen zu viel, die Opfer zu groß, der Weg zu eng, Jesus uns nicht mehr wert, Ihm zu dienen und nachzufolgen (Lk 14,27)? Oder haben wir die ganze Tragweite unserer Worte nicht bedacht, als wir sagten: „Ich will Dir nachfolgen“? (Lk 14,28). Oder glaubten wir, Ihm nachfolgen zu können, ohne zu dienen? Das ist ein unnützer Knecht, eine unnütze Magd. Oder ohne Kreuz? Wer nicht mitleidet der kann nicht mitherrschen (Rö 8,17). Klar und deutlich hat der Herr gesagt: „Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach!“
Diener, die nicht an ihrer Stelle sind, wenn der Herr sie braucht, die nicht hören, wenn er ruft, die nicht mitgehen wollen, wohin Er geht, sind keine wahren Diener. Diener, die alles besser wissen als ihr Herr, die nach eigenem Ermessen handeln, nicht nach dem Willen des Herrn fragen, die kann der Herr nicht gebrauchen, die können nicht seine Diener sein. Willst du Ihm dienen? Er will dich einstellen, er will deinen Dienst. Der Herr ist da und ruft dich (Joh 11,28). Aber du musst richtig dienen wollen, so wie Er es will. Nicht unordentlich, unvollkommen, sondern beständig Ihm völlig ergeben, mit Leib und Seele. Vielleicht wirst du es jetzt besser machen als bisher. „So folge er mir nach!“
„Folge du mir nach!“ Wir wissen, das sind die letzten Worte unseres Herrn Jesus, die uns Johannes in seinem Bericht mitteilt. Der Wille, die Anforderung des Herrn an den, der sein Diener sein möchte.
„Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein. Denn wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet die Kosten, ob er das Nötige zur Ausführung hat?“ (Lk 14,27.28). Und wie schadet er dem Ansehen eines Hauses, eines Herrn, so ein schlechter Diener! „Folge mir nach!“ Berechne die Kosten!
Wo geht der Weg hin? Wo der Weg des Herrn hingeht! Durch Leiden zur Herrlichkeit. Zur Herrlichkeit, ja - aber Leiden! Wenn die Leiden nicht wären!
Wer nicht mitleidet, wird auch nicht mit verherrlicht! „Wo ich bin, da wird auch mein Diener sein!“ Und ein Knecht ist nicht über seinen Herrn (Mt 10,24). Ein sanftmütiger und demütiger Herr kann keinen zornigen, hochmütigen, herrschsüchtigen Diener brauchen.
Der Herr, der sich selbst zu nichts machte, Knechtsgestalt annahm, sich erniedrigte, gehorsam war in allem, sucht Diener, die nicht größer sein wollen als Er, sucht Diener, die seine Gesinnung offenbaren wollen (Phil 2,5-8). „Der Lehrer ist da und ruft dich!“ (Joh 11,28).
„Ich will dich unterweisen und dich den Weg lehren, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten“ (Ps 32,8).
„Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Gebieterin, so sind unsere Augen gerichtet auf den HERRN, unseren Gott, bis er uns gnädig ist“ (Ps 123,2). „Wo ich bin, da wird auch mein Diener sein.“
„Er hat für alles den Tod geschmeckt“ (Heb 2,9). Er ist mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Eines nach dem anderen. Das eine durch das andere. Er ist mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, wir dürfen dienen, wir dienen einem großen, erhabenen Herrn, Er ist der Herr der Herrlichkeit, Er ist der Herr aller Herren, der Fürst der Könige der Erde, Er ist der Sohn Gottes (1. Kor 2,8; Off 1,5).
Ihm zu dienen ist eine wichtige, große, heilige Sache, ein solcher Dienst ist ein Ehrendienst: „Wenn mir jemand dient, so wird der Vater ihn ehren!“
Aber noch eine weitere Verheißung ist in unserem Vers enthalten. „Wo ich bin ...“ Ja, wo ist unser Herr jetzt? Er ist zum Vater gegangen (Joh 13,1). Er ist dorthin gegangen, um sich für uns zu verwenden, um uns eine Stätte zu bereiten (Joh 14,2); dort im Haus des Vaters, wo es keine Sünde, keine Welt mehr gibt, wo Satan keinen Zutritt hat, wo der Tod nicht mehr sein wird, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz (Off 21,4). Dort „wird auch mein Diener sein!“
Darum: „Lasst uns bleiben im Dienst“ (Rö 12,7).