Christus – wie Er in den Opfern gesehen wird
3. Das Friedensopfer
„Und wenn seine Opfergabe ein Friedensopfer ist: Wenn er sie von den Rindern darbringt, es sei ein Männliches oder ein Weibliches, so soll er sie ohne Fehl vor dem HERRN darbringen. Und er soll seine Hand auf den Kopf seines Opfers legen und es schlachten am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft; und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut an den Altar sprengen ringsum. Und er soll dem HERRN von dem Friedensopfer ein Feueropfer darbringen: das Fett, das das Eingeweide bedeckt, und alles Fett, das am Eingeweide ist, und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen, das an den Lenden ist, und das Netz über der Leber, samt den Nieren soll er es abtrennen. Und die Söhne Aarons sollen es auf dem Altar räuchern, auf dem Brandopfer, das auf dem Holz über dem Feuer ist: Es ist ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem HERRN“ (3. Mo 3,1-5).
„Und der Priester soll es auf dem Altar räuchern: Es ist eine Speise des Feueropfers zum lieblichen Geruch; alles Fett gehört dem HERRN. Eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern in allen euren Wohnsitzen: Alles Fett und alles Blut sollt ihr nicht essen“ (3. Mo 3,16.17).
„Und dies ist das Gesetz des Friedensopfers, das man dem HERRN darbringt: Wenn man es zum Dank darbringt, so bringe man zu dem Dankopfer ungesäuerte Kuchen dar, gemengt mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl, und Feinmehl, eingerührt mit Öl: Kuchen, gemengt mit Öl. Zu den Kuchen soll man gesäuertes Brot als Opfergabe darbringen, mit seinem Dank-Friedensopfer. Und man soll je eins davon, von der ganzen Opfergabe, dem HERRN als Hebopfer darbringen; dem Priester, der das Blut des Friedensopfers sprengt, ihm soll es gehören. Und das Fleisch seines Dank-Friedensopfers soll am Tag seiner Darbringung gegessen werden; er soll nichts davon liegen lassen bis zum Morgen. Und wenn das Schlachtopfer seiner Opfergabe ein Gelübde oder eine freiwillige Gabe ist, so soll es an dem Tag, an dem er sein Schlachtopfer darbringt, gegessen werden; und am nächsten Tag soll dann das, was davon übrig bleibt, gegessen werden; und was vom Fleisch des Schlachtopfers am dritten Tag übrig bleibt, soll mit Feuer verbrannt werden. Und wenn irgend vom Fleisch seines Friedensopfers am dritten Tag gegessen wird, so wird es nicht wohlgefällig sein; wer es dargebracht hat, dem wird es nicht zugerechnet werden: Ein Gräuel wird es sein; und die Seele, die davon isst, wird ihre Ungerechtigkeit tragen“ (3. Mo 7,11-18).
„Und der Priester soll das Fett auf dem Altar räuchern, und die Brust soll Aaron und seinen Söhnen gehören. Und den rechten Schenkel sollt ihr als Hebopfer von euren Friedensopfern dem Priester geben. Wer von den Söhnen Aarons das Blut des Friedensopfers und das Fett darbringt, dem soll der rechte Schenkel zuteilwerden. Denn die Brust des Webopfers und den Schenkel des Hebopfers habe ich vonseiten der Kindern Israel genommen, von ihren Friedensopfern, und habe sie Aaron, dem Priester, und seinen Söhnen gegeben als eine ewige Gebühr vonseiten der Kinder Israel. –“ (3. Mo 7,31-34).
Viele betrachten es als selbstverständlich, dass das Friedens-opfer Christus darstellt, der unseren Frieden mit Gott bewirkt. Aber das ist nicht die Bedeutung dieses Opfers.
Das Friedensopfer ist vielmehr ein Opfer der Danksagung oder des Lobes. Der Ausdruck „Opfer des Wohlstands“, wie es im Französischen übersetzt wird, drückt diesen Gedanken noch besser aus. Das Friedensopfer steht bildlich für unsere Gemeinschaft als Heilige Gottes auf der Grundlage des Wertes des Werkes und des kostbaren Blutes Christi vor Gott – unsere Gemeinschaft mit Gott selbst, unsere Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus und unsere Gemeinschaft untereinander als Priester Gottes. Das ist es, was im Friedensopfer vorgestellt wird. Es ist tatsächlich ein Opfer der Gemeinschaft. Danksagung und Lob kommen aus der Gemeinschaft hervor. Daher finden wir diesen Ausdruck: „Wenn man es zum Dank darbringt ...“ (3. Mo 7,12). Preis und Anbetung entspringen notwendigerweise der Gemeinschaft. Die Grundlage all dessen ist der Wert des Werkes Christi aus der Sicht Gottes. Zweifellos finden wir aus diesem Grund in Kapitel 3, dass das Friedensopfer gleichsam auf das Brandopfer gegründet wird:
„Und die Söhne Aarons sollen es auf dem Altar räuchern, auf dem Brandopfer, das auf dem Holz über dem Feuer ist: Es ist ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem HERRN“ (3. Mo 3,5).
Wie wunderschön ist das! Wir sind uns bewusst, dass das Brandopfer Christus darstellt, der sich im Tod Gott zu einem duftenden Wohlgeruch geopfert hat, und zwar genau an dem Ort, wo Er für uns zur Sünde gemacht wurde, wodurch Er Gott völlig verherrlichte. Dort finden wir das Fundament für alles – für all unsere Freuden, all unsere Gemeinschaft, all unsere Anbetung und all unser Lob. Die Grundlage von allem ist das Brandopfer.
Wir wollen zur Veranschaulichung einen kurzen Blick auf 2. Chronika 7,1 werfen: „Als Salomo geendet hatte zu beten, da fuhr das Feuer vom Himmel herab und verzehrte das Brandopfer und die Schlachtopfer; und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus.“ Hier wurde das Brandopfer dargebracht und Gott bekundete die Annahme des Opfers dadurch, dass Er Feuer vom Himmel sandte. Dies ist ein Bild von Christus, der sich selbst als wahres Brandopfer geopfert hat. Gott hat seine Annahme des Opfers und sein Wohlgefallen daran gezeigt, indem Er Christus zu seiner Rechten in der Herrlichkeit gesetzt hat.
„Und als alle Kinder Israel das Feuer herabfahren sahen und die Herrlichkeit des HERRN über dem Haus, da beugten sie sich mit dem Gesicht zur Erde auf das Pflaster und beteten an“ (2. Chr 7,3). Wenn wir dieses bewunderungswürdige Opfer des Herrn Jesus so sehen und den Platz kennen, an den Gott Ihn gesetzt hat, beten wir als solche an, die in dem unendlichen Wert jenes einen Opfers vor Gott wohlgefällig sind. Daher ist die Grundlage, auf der wir Anbeter sind, das Opfer Christi, das ein duftender Wohlgeruch für Gott war.
Es gibt einen weiteren Gedanken, der mit dem Friedensopfer verbunden ist und den wir beachten sollten: Obwohl dieses Opfer Gemeinschaft, Danksagung und Anbetung darstellt, werden diese Dinge nicht als individuell, sondern als kollektiv angesehen. Es ist sehr gesegnet zu sehen, dass sie mit dem Tisch des Herrn und mit unserem Platz dort als Anbeter verbunden sind. Diese Dinge werden sehr klar und deutlich im Friedensopfer vorgestellt. Es steht bildlich für Gemeinschaft, weil alle betreffenden Personen an demselben Opfer teilnahmen: Gott hatte seinen Anteil, die Priester hatten ihren Anteil und Aaron und seine Söhne hatten auch ihren Anteil. Der Rest des Tieres wurde von dem gegessen, der es gebracht hatte und von denen, die bei ihm waren.
Wir werden auf die Verse, die davon sprechen, näher eingehen, damit es sich noch mehr einprägen kann:
„Und der Priester soll es auf dem Altar räuchern: Es ist eine Speise des Feueropfers zum lieblichen Geruch; alles Fett gehört dem HERRN. Eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern in allen euren Wohnsitzen: Alles Fett und alles Blut sollt ihr nicht essen“ (3. Mo 3,16.17).
Aber alles Fett wurde Gott auf dem Altar geopfert (vgl. 3. Mo 3,3). Es war Gottes Anteil am Opfer, oder, wie es auf wunderbare Weise ausgedrückt wird: „Es ist eine Speise des Feueropfers zum lieblichen Geruch.“ Wessen Speise war es? Es war Gottes Speise. Das, wovon Gott sich nähren konnte, war sein Anteil.
Der Vers in 3. Mose 7,31 schafft die Verbindung:
„Und der Priester soll das Fett auf dem Altar räuchern, und die Brust soll Aaron und seinen Söhnen gehören“ (3. Mo 7,31).
Wir sahen in Kapitel 3, dass alles Fett dem HERRN gehörte. Hier finden wir, dass „der Priester ... das Fett auf dem Altar räuchern [soll], und die Brust soll Aaron und seinen Söhnen gehören.“ Aaron und seine Söhne stehen im Bild stets für Gläubige, für alle Gläubigen in Christus. Dabei werden diese nicht als der eine Leib betrachtet, sondern als einzelne Priester vor Gott. Wenn Aaron allein genannt wird, ist er ein Vorbild auf Christus.
„Und den rechten Schenkel sollt ihr als Hebopfer von euren Friedensopfern dem Priester geben. Wer von den Söhnen Aarons das Blut des Friedensopfers und das Fett darbringt, dem soll der rechte Schenkel zuteilwerden“ (3. Mo 7,32.33).
Wenn wir diese Verse miteinander verbinden, erkennen wir drei Dinge:
- Das Fett gehörte Gott und wurde auf dem Altar zu einem duftenden Wohlgeruch geräuchert.
- Die Brust kam Aaron und seinen Söhnen zu.
- Der rechte Schenkel gehörte dem opfernden Priester, der ein Bild von dem Herrn Jesus ist.
Wie bereits erwähnt wurde der Rest des Tieres von demjenigen gegessen, der es dargebracht hatte, sowie von seinen Freunden. Somit nährten sich folgende Personen von derselben Sache, demselben Tier:
- Gott,
- der opfernde Priester,
- Aaron und seine Söhne,
- die Person, die das Opfer brachte.
In dem opfernden Priester sehen wir den Herrn Jesus. Wir haben daher ein sehr einfaches Bild vor uns von der Gemeinschaft mit Gott, mit dem Herrn Jesus, und untereinander als Gläubige. Wir mögen hinzufügen, dass es auch um die Gemeinschaft mit der ganzen Versammlung geht. Denn wenn wir an unsere Freuden, unsere Segnungen, unsere Gemeinschaft, unser Lob und unsere Anbetung denken, falls sie wirklich in der Kraft des Heiligen Geistes geschehen, sind notwendigerweise alle Gläubigen eingeschlossen. Denn alle besitzen eine gemeinsame Errettung, ein gemeinsames Teil und gemeinsame Freuden.
Wir werden uns nun einem Abschnitt in 1. Korinther zuwenden, um ein klareres Verständnis des Themas zu erhalten:
„Ich rede als zu Verständigen; beurteilt ihr, was ich sage. Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus? Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die Vielen, denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot. Seht auf Israel nach dem Fleisch. Sind nicht die, welche die Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar? Was sage ich nun? Dass ein Götzenopfer etwas sei, oder dass ein Götzenbild etwas sei? Sondern dass das, was die Nationen opfern, sie den Dämonen opfern und nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen“ (1. Kor 10,15-20).
In Vers 18 lesen wir: „Seht auf Israel nach dem Fleisch. Sind nicht die, welche die Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar?“ (1. Kor 10,18). Ich denke, dass viele aus dem Volk des Herrn diesen Vers lesen, ohne darüber nachzudenken, worauf er sich bezieht. Es nimmt ohne Zweifel Bezug auf das Friedensopfer, so dass wir 1. Korinther 10,18 nur verstehen können, wenn jenes Opfer verstanden wird. Auch können wir erst dann verstehen, worüber der Apostel in den anderen Versen spricht. Deshalb betrachten wir sie in Verbindung mit diesem Opfer in 3. Mose.
Wir haben gesehen, dass das Brandopfer von jenem wunderbaren Werk spricht, bei dem Christus sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat. Genau an dem Ort, wo Er für uns zur Sünde gemacht wurde, tat Er alle unsere Sünden weg, so dass sie auf ewig vor Gott verschwunden sind. Wir als Gläubige mögen hinzufügen: „Und wir selbst, als Kinder Adams, sind auch weggetan.“
Was bleibt übrig? Nichts als der duftende Wohlgeruch dessen, was jenes Opfer für Gott war, und dadurch sind wir vor Gott wohlgefällig. Mit anderen Worten: Es geht nicht um unsere Gedanken, unsere Wertschätzung in Bezug auf das Werk Christi. Vielleicht bist du der Schwächste und Kraftloseste, der an den Herrn Jesus Christus glaubt. Doch wenn du nur einmal von dir selbst weg auf Christus als den Heiland geblickt hast, trifft es in diesem Moment auf dich zu, dass du vor Gott wohlgefällig bist gemäß seiner Wertschätzung des ganzen unendlichen Wertes des Werkes des Herrn Jesus am Kreuz.
Du und ich, wir mögen wenig darin eindringen oder es verstehen, dennoch ist das die herrliche Wahrheit. Ändert sich jemals die Vollkommenheit des Opfers Christi? Verändert sich jemals der liebliche Geruch? Niemals. Auch deine Annahme ändert sich nicht, der du an Christus glaubst. Der liebliche Geruch ist vor Gott jetzt genauso frisch wie zu dem Zeitpunkt, als Christus sich selbst opferte. In diesem duftenden Wohlgeruch werden du und ich vor Gott gefunden. Das ist die Grundlage unseres Friedens.
Ich brauche nicht zu erwähnen, dass es keine Gemeinschaft, keine Anbetung in Geist und Wahrheit geben kann, wenn eine Person nicht Frieden mit Gott hat, wenn nicht jede Frage hinsichtlich der Sünde geordnet ist. Die Grundlage all dessen ist der Wert des Werkes des Herrn Jesus, seine ganze Wirksamkeit aus der Sicht Gottes.
Viele Christen scheinen keine allzu starke Neigung zu besitzen, in das Wort Gottes zu schauen und die kostbaren Dinge herauszufinden, die darin enthalten sind. Sie scheinen auch nicht sehr interessiert zu sein, wenn es um die Ansprüche des Herrn geht, und darum, was der Herr in sich selbst ist. In neun von zehn Fällen liegt das wohl darin begründet, dass sie keinen wirklichen Frieden mit Gott haben. Die große Frage ihrer Sünden ist in ihren Seelen nie geordnet worden. Wenn sie in die Gegenwart Gottes kommen oder über die Dinge der Ewigkeit nachdenken, steigt in ihnen daher stets die Frage auf: „Bin ich nach alledem wirklich angenehm vor Gott? Bin ich wirklich ein Kind Gottes? Oder habe ich mich die ganze Zeit selbst getäuscht?“
Eine solche Seele ist nicht frei, um sich mit Gottes Gedanken über Christus und mit dem Herrn selbst zu beschäftigen. Eine solche Seele muss notwendigerweise über sich selbst und ihre Annahme bei Gott nachdenken. Daher ist die erste große Frage einer solchen Person: „Bin ich passend, um in dem ungetrübten Licht der Gegenwart Gottes zu stehen, in jener Herrlichkeit, wo nicht eine Spur von Sünde gefunden werden kann? Kann ich dort bestehen? Kann ich dort zu Hause sein?“
Wenn wir, jeder von uns, auf uns selbst blicken, müssen wir alle bekennen, dass wir dort keinen Moment lang bestehen können. Aber wenn wir von uns selbst wegblicken und Christus sehen, der sich selbst Gott geopfert hat, hören wir die wunderbaren Worte: „Es wird wohlgefällig für ihn sein“ (3. Mo 1,4). Wir lernen, dass alle unsere Sünden am Kreuz behandelt und ausgelöscht worden sind, und dass nun nichts mehr bleibt als nur der liebliche Geruch des Opfers. Wir stehen gemäß dem unendlichen Wert vor Gott, den Er dem Werk Christi beilegt. Was für einen Frieden vermittelt dies doch!
Das Fett, besonders das, welches das Eingeweide bedeckte, gehörte dem HERRN (vgl. 3. Mo 3,3.16). Fett steht für die Energie des inneren Willens. Wenn der Wille im Gegensatz zu Gott steht und sich Ihm entgegenstellt, nennt die Schrift das Sünde. Schon die Tatsache, dass wir einen eigenen unabhängigen Willen haben, ist Sünde. Das ist in 1. Johannes 3,4 gemeint: „Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.“
Es ist Gesetzlosigkeit, unseren eigenen Willen im Gegensatz zu Gott zu etablieren. Deshalb sagte ich, dass, wenn jemand einen Willen hat, der unabhängig von dem Willen Gottes ist, dies in sich selbst Sünde sei. So beansprucht Gott alles Fett für sich. Denn wenn der Wille nicht Gott untergeordnet ist, ist das Sünde. Er ist dann nicht der Wille Gottes. Der Herr Jesus konnte sagen: „Ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat“ (Joh 6,38). „Siehe, ich komme ..., um deinen Willen, o Gott, zu tun“ (Heb 10,7). Er kam, um den Willen Gottes um jeden Preis zu vollbringen, obwohl Ihn das bis zum Tod führte, zum Tod am Kreuz. Er schreckte sogar im Garten Gethsemane nicht davor zurück, wo Er betete: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst“ (Mt 26,39).
Alles Fett gehörte folglich dem HERRN, alles stieg als ein lieblicher Geruch zu Gott hinauf. Die Energie jenes Willens des Herrn Jesus war auf vollkommene Weise in Übereinstimmung mit Gottes Willen. Das ist ein herrlicher Ausdruck in Vers 16: „Es ist eine Speise des Feueropfers zum lieblichen Geruch.“ Wie viel ist in diesen wenigen Worten enthalten: Gottes Speise. Wo geschah das Opfer? Am Kreuz. Inwiefern war es ein Feueropfer? Das prüfende Gericht Gottes war dort zugegen, und je mehr Christus geprüft wurde, umso mehr wurde die Vollkommenheit dieses Gesegneten hervorgebracht, der kam, um nichts als den Willen Gottes zu tun.
Gott fand seine Speise in Jesus, Er konnte sich von Ihm nähren, Er konnte Wohlgefallen an Ihm haben. Und wir können sagen: „Niemals war Er als Person in höherem Maß der Gegenstand des Wohlgefallens seines Vaters als zu dem Zeitpunkt, als Er für unsere Sünden in den Tod ging – selbst als Er am Kreuz von Gott verlassen war.“ In der Schrift wird nämlich nie gesagt, dass der Vater Christus verließ, wie manche behaupten. Er sagte: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mt 27,46). Ich nehme an, dass es am Kreuz, als Er den Platz des Sünders vor einem heiligen Gott einnahm, das einzige Mal vor seiner Auferstehung war, dass Er jenen Ausdruck verwendete. Doch als Person war Er niemals in höherem Maß ein duftender Wohlgeruch als in jenem Moment.
Das Opfer Christi hat uns untadelig in die Herrlichkeit Gottes gestellt. Und diese Herrlichkeit kann uns nun durch und durch erforschen und wird nicht einen einzigen Flecken oder Makel finden. Warum? Weil wir kraft des ganzen Wertes des Werkes Christi dort sind. Und wenn Gott an jemandem, der auf der Grundlage des Wertes des Werkes Christi vor ihm stände, einen Flecken finden würde, müsste Er sagen, dass das Werk nicht vollkommen sei. Er müsste sagen: „Der Wert des Opfers ist nicht ausreichend. Es hat von einigen Sünden gereinigt, aber nicht von allen.“ Könnte Gott das jemals sagen? Niemals. Je mehr wir im Licht der Herrlichkeit stehen, desto mehr macht sie offenbar, wie rein wir sind, weil wir in dem kostbaren Blut Christi gewaschen sind. „Es ist eine Speise des Feueropfers zum lieblichen Geruch; alles Fett gehört dem HERRN.“ Alles gehörte Ihm. Ist das nicht ein sehr großartiger Gedanke für uns, dass das, woran Gott sein höchstes Wohlgefallen findet – jenes wunderbare Opfer –, gerade das Werk ist, das uns ohne Flecken in die Gegenwart seiner Herrlichkeit gestellt hat?
Gehen wir nun zu Kapitel 7:
„Und der Priester soll das Fett auf dem Altar räuchern, und die Brust soll Aaron und seinen Söhnen gehören“ (3. Mo 7,31).
Wie wir gesehen haben, war das die Speise des Feueropfers zum lieblichen Geruch. Wir wollen dies mit dem Tisch des Herrn verbinden. Dort sollte unsere Anbetung hinausströmen. Unsere Gemeinschaft sollte ihren Höhepunkt erreichen, wenn wir dort um den Herrn versammelt sind, mit den Zeichen des Gedächtnisses seines Todes vor uns – seinem hingegebenen Leib und seinem vergossenen Blut –, welche zeigen, dass Erlösung vollbracht ist. Wenn wir überall anbeten können, dann sollte es doch dort in jedem Fall geschehen.
Wir lesen in 1. Korinther 10,16: „Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus?“ Nun, ich denke, dass sehr viele aus dem Volk des Herrn diesen Vers lesen, ohne wirklich darüber nachzudenken, was er bedeutet. Ich habe gehört, wie ein Bruder den Herrn im Gebet bat, dass das Brot, das wir brechen, die Gemeinschaft des Leibes des Christus für unsere Seelen sein möchte. Der Apostel sagt nicht: „Möge das Brot, das wir brechen, die Gemeinschaft des Leibes des Christus sein.“ Er sagt, dass es so ist: „Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus?“ „Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus?“ Und dann nimmt er Bezug auf die Opfer unter dem Gesetz (3. Mo 7). Er sagt: „Seht auf Israel nach dem Fleisch. Sind nicht die, welche die Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar [oder Teilhaber des Altars]?“ (1. Kor 10,18). Die Worte „in Gemeinschaft mit“ und „Teilhaber“ sind zwei verschiedene Übersetzungen ein und desselben Ausdrucks im Grundtext. Das Wort wird auch in Verbindung mit den heidnischen Opfern verwendet. Davon spricht der Apostel in Vers 20: „Ich will aber nicht, dass ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen.“
Wie gut ist es zu wissen, dass es die Gemeinschaft des Leibes Christi ist. Habt ihr stets diesen Gedanken, wenn ihr beim Mahl des Herrn das Brot brecht? Was bedeutet das? Es bedeutet, so glaube ich, dass ihr durch jene Handlung vor allen Engeln, Fürstentümern und Gewalten bekennt,
- dass ihr vor Gott mit dem ganzen Wert des Werkes des Herrn Jesus identifiziert werdet, der sich selbst Gott zu einem duftenden Wohlgeruch opferte,
- dass ihr mit dem Wert des Opfers auf dem Altar identifiziert werdet und
- dass ihr in Gemeinschaft seid mit dem Gott, dem es geopfert wurde, und mit dem Herrn Jesus, der sich selbst opferte.
Dasselbe gilt für den Kelch. Wer immer aus dem Kelch trinkt, sagt durch diese Handlung: „Ich bin in alle Ewigkeit mit dem Wert des kostbaren Blutes Christi, das für mich vergossen wurde, aus der Sicht Gottes identifiziert.“ Obwohl das Brot einfach Brot bleibt und der Wein einfach Wein bleibt, ist es daher nicht dasselbe, als wenn man zu Hause ein Stück Brot isst oder Wein trinkt. Wenn es nicht so ist, wie ich sage, was ist es dann? Nur eine leere Form, ein bloßes Bekenntnis, eine Unwirklichkeit? Und wenn ihr Vers 15 in unserem Kapitel lest, werdet ihr sehen, dass jede Anbetung abseits des Opfers Christi nur ein Gräuel für Gott ist.
„Und das Fleisch seines Dank-Friedensopfers soll am Tag seiner Darbringung gegessen werden; er soll nichts davon liegen lassen bis zum Morgen“ (3. Mo 7,15).
Wenn er so davon liegen ließ, was passierte dann? In Vers 18 lesen wir:
„Und wenn irgend vom Fleisch seines Friedensopfers am dritten Tag gegessen wird, so wird es nicht wohlgefällig sein; wer es dargebracht hat, dem wird es nicht zugerechnet werden: Ein Gräuel wird es sein; und die Seele, die davon isst, wird ihre Ungerechtigkeit tragen“ (3. Mo 7,18).
Wenn irgendeine Anbetung oder ein Lobpreis zu Gott nicht mit dem Wert des Werkes seines Sohnes verbunden ist, ist es einfach ein Gräuel in seinen Augen. Mit anderen Worten: Personen, die nie in dem kostbaren Blut Christi gewaschen worden sind, werden nicht als Anbeter vor Gott angenommen. Es gibt nichts, über das Gott so eifersüchtig wacht, wie die Art und Weise, wie Ihm Anbetung gebracht wird – und das ist im Allgemeinen die letzte Sache, über die Christen nachdenken. „Solange wir errettet sind und in den Himmel kommen“, sagen sie, „ist es von sehr geringer Wichtigkeit, wie wir Gott anbeten; es ist im Grunde eine zweitrangige Sache.“ Aber als Nadab und Abihu fremdes Feuer vor dem HERRN darbrachten, wurden sie getötet, weil sie nicht auf die Weise nahten, die Gott angeordnet hatte. Und was sagte Mose? Wir lesen:
„Und Mose sprach zu Aaron: Dies ist es, was der HERR geredet hat, indem er sprach: In denen, die mir nahen, will ich geheiligt, und vor dem ganzen Volk will ich verherrlicht werden. Und Aaron schwieg“ (3. Mo 10,3).
Ein Unbekehrter, der vorgibt, Gott anzubeten, ignoriert wie Kain die Sünde und die Tatsache, dass er ein gefallenes Geschöpf ist. Wenn wir um den Tisch des Herrn versammelt sind, ist das Brot, das wir brechen, die Gemeinschaft des Leibes Christi. Wir sind dort zum Namen des Herrn hin versammelt und werden als wahre Gläubige in dem ganzen Wert jenes einen Opfers gesehen, dessen lieblicher Geruch in all seiner Frische vor Gott steht und das vor Ihm in dem Licht seiner Gegenwart ohne Flecken angenommen worden ist.
Wir wissen, dass wir passend sind, um dort zu sein, und wir danksagen „dem Vater, der uns fähig gemacht hat zu dem Anteil am Erbe der Heiligen in dem Licht“ (Kol 1,12). Gott findet sein Wohlgefallen in jenem wunderbaren Opfer, und auch wir finden darin unser Wohlgefallen, aber in weitaus schwächerem Maß. Und wir sehen die Liebe, die den Sohn gab, und wir sehen die wunderbare Wirksamkeit jenes Opfers und was für ein duftender Wohlgeruch es für Gott war.
Und dann finden wir, dass eben diese Sache, an der Gott Wohlgefallen findet, uns ohne Flecken in seine heilige Gegenwart versetzt hat. Dies wird sicherlich Lob und Anbetung aus dem Herzen hervorbringen – und nicht ein Gebet, in dem wir den Herrn bitten, dass Anbetung da sein möge, und somit bekennen, dass keine da ist. Wenn wir mit Christus und seiner Schönheit beschäftigt sind, müssen Danksagung und Lob hervorfließen. Wir können es nicht aufhalten. Denkt ihr nicht – ich lege es jenen vor, die eine längere Erfahrung als ich haben –, dass es ein Fehler ist, anzunehmen, dass wir zum Tisch des Herrn gehen, um anzubeten? Weil wir dann mit der Anbetung anstatt mit dem Herrn beschäftigt sind. Worauf zielen wir ab? Die Jünger kamen zusammen, um Brot zu brechen. Sie kamen nicht, um eine Anbetungsstunde abzuhalten oder um einen Dienst zu empfangen. Sie kamen, um Brot zu brechen, um des Herrn im Tod zu gedenken. „Dies tut“, sagt der Herr, „zu meinem Gedächtnis“ (Lk 22,19; 1. Kor 11,24.25). Wenn wir uns an Ihn erinnern, denken wir an jenes Werk. Wir denken an Gottes Speise des Feueropfers, an sein Wohlgefallen daran. Wir denken an alle seine unendlichen Ergebnisse und an die kommende Herrlichkeit. Und wir können nicht anders, als uns zu freuen, weil wir gesegnet sind. So müssen Danksagung und Lob hervorfließen. Das ist Gottes Teil; unser Teil wird in Vers 31 erwähnt:
„Und der Priester soll das Fett auf dem Altar räuchern, und die Brust soll Aaron und seinen Söhnen gehören“ (3. Mo 7,31).
Aaron und seine Söhne stellen alle Gläubigen dar. Die Brust war ihr Anteil. Wovon spricht die Brust? Von dem Sitz der Zuneigung. Die unaussprechliche Liebe des Herrn Jesus zu uns ist unser ewiges Teil. Wir müssen uns stets daran erinnern, dass der gesegnete Herr Jesus sein ganzes Volk liebt. Als Einzelne sagen wir: „Er hat mich geliebt und hat sich selbst für mich hingegeben“ (vgl. Gal 2,20). Aber gemeinsam sagen wir: „Er hat die Versammlung geliebt, und hat sich selbst für sie hingegeben“ (vgl. Eph 5,25).
Es war Liebe, die Ihn aus dem Himmel herabzog, aus jener Herrlichkeit, die Er bei dem Vater hatte, ehe die Welt war. Schon da war seine Wonne bei den Menschenkindern. Liebe brachte Ihn in die Krippe und führte Ihn durch diese Welt, bis Er zum Kreuz kam, um dort sich selbst für uns hinzugeben. Und es ist wohl zu beachten, dass die Worte des Herrn in Bezug auf das Brot und den Wein bei dem letzten Mahl mehr ausdrückten, was sein Werk für uns war, als was es unter dem Blickwinkel des Brandopfers für Gott war. „Dies ist mein Leib“, sagte Er, „der für euch gegeben wird; dies tut zu meinem Gedächtnis“ (Lk 22,19).
Bei dem Mahl des Herrn ist es sicherlich nicht so sehr die Lehre, die uns beschäftigt. Unsere Herzen und Zuneigungen sind beteiligt, wenn wir an Ihn denken, der sich selbst für uns hingab. Wir denken an all die Liebe des Herrn Jesus, wie sie sich darin zeigt, dass Er sich selbst auf diese Weise hingab. Und wir werden uns immer daran erinnern. Wir werden sie in ihrer ganzen Fülle kennen, wenn wir Ihn sehen, wie Er ist, wenn wir Ihn in all seiner Herrlichkeit und Schönheit betrachten, wenn wir Ihn dort anschauen – die Fülle der Gottheit, die leibhaftig in Ihm wohnt, und die Herrlichkeit Gottes, die aus seinem Angesicht hervorstrahlt.
Wir werden uns vor Ihm in Anbetung niederbeugen, und jeder Einzelne wird sagen können: „Er hat mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben.“ „Die Brust soll Aaron und seinen Söhnen gehören.“ Ja, wir werden es nie vergessen. Ganz im Gegenteil – die Erinnerung daran wird verstärkt werden, wenn wir in der Herrlichkeit sind. Was für eine wunderbare Wahrheit: Er hat uns geliebt, Er hat sich selbst für uns hingegeben! Schon jetzt sagen wir: „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ (Off 1,5.6). Wir sagen es jetzt – wie viel mehr, wenn wir in der Herrlichkeit Ihm gleich sein werden!
So haben wir gesehen,
- dass Gott seinen Anteil an dem Opfer Christi hat
- und dass wir unseren Anteil daran haben.
Aber es gibt noch jemand anders, der auch seinen Anteil daran hat, und das ist der Eine, der all diesen Segen bewirkt hat – der Herr Jesus selbst. Wir finden das Vorbild davon in Vers 33:
„Wer von den Söhnen Aarons das Blut des Friedensopfers und das Fett darbringt, dem soll der rechte Schenkel zuteilwerden“ (3. Mo 7,33).
Der opfernde Priester ist ein Vorbild auf den Herrn Jesus, der sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat. Er muss in all dieser gesegneten Gemeinschaft, Freude und Anbetung gewiss sein Teil haben, weil durch Ihn alles zustande gekommen ist.
Der Herr Jesus – wie wunderbar ist es, daran zu denken – findet schon jetzt seine Freude und sein Wohlgefallen daran, von der Mühsal seiner Seele Frucht zu sehen. Wie wenig denken wir, wenn wir versammelt sind – zum Beispiel am Tisch des Herrn – an die Freude des Herrn daran, dass Er uns um sich versammelt sieht. Und wenn wir in der Ewigkeit sind und Ihm gleich sein werden, und wenn Er völlig die Frucht der Mühsal seiner Seele sehen und sich sättigen wird, was für eine Freude wird Er dann empfinden!
Wenn wir eine Arbeit getan haben, die uns sehr viel Mühe und Schwierigkeiten gekostet hat, empfinden wir Befriedigung, wenn wir die Ergebnisse unserer Arbeit sehen. Denkt ihr nicht, dass der Herr Jesus sich freut, wenn Er die Ergebnisse seines Werkes sieht? Sind wir nicht die Ergebnisse seines Werkes? Welche Freude muss er empfinden, wenn Er uns sieht, wie wir um Ihn selbst versammelt sind, um seiner zu gedenken! Wenn wir so versammelt sind – und nicht nur dann, sondern tatsächlich zu jeder Zeit –, sollten wir uns und unsere Mitgeschwister so sehen, wie Er uns sieht: in dem ganzen Wert seines Werkes und in Ihm selbst vor Gott angenommen.
Ich kann dieses Thema nicht verlassen, ohne den bildlichen Ausdruck in Matthäus 26,29 anzusprechen. Er ist auch mit dem Mahl des Herrn verbunden. Der Herr sagte: „Ich werde von jetzt an nicht von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, wenn ich es neu mit euch trinke in dem Reich meines Vaters.“
Wir lesen von dem Reich des Vaters auch in Kapitel 13: „Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters“ (Mt 13,43). Dies ist die himmlische Seite des Reiches. Es wird eine irdische Seite geben, aber die himmlische Seite wird „die prachtvolle Herrlichkeit“ sein, wie Petrus sie nennt. Wein ist ein Bild der Freude. Was meint der Herr, wenn er sagt, dass Er ihn neu trinken wird in dem Reich seines Vaters? Er meint damit, dass es sich nicht um eine irdische Freude handelt. Es ist eine neue Freude, die zu dem Ort des Segens gehört, in den Er uns eingeführt hat. Da sind zwei kleine Worte in diesem Vers, die ich sehr schön finde: „mit euch“. „Wenn ich es neu mit euch trinke in dem Reich meines Vaters.“ Er wird an jenem Tag der Herrlichkeit die Freude mit uns teilen. Und der Vater wird seine Freude haben, wenn Er uns als seine geliebten Kinder gesegnet sieht, „heilig und untadelig vor ihm in Liebe“ (Eph 1,4), gemäß seinem eigenen Herzen und gemäß seinem Ratschluss, den Er gefasst hat, bevor die Sünde in die Welt kam. Der Herr wird dann in der Sprache des Hohenlieds sagen können: „Ich ... habe ... meinen Wein getrunken samt meiner Milch. Esst, Freunde; trinkt, und trinkt euch fröhlich, Geliebte!“ (Hld 5,1).
An jenem Tag brauchen wir unsere Lenden nicht gegürtet zu haben und müssen nicht wachsam sein. Es wird keine Gefahr geben, sich zu verunreinigen. Vielmehr werden wir an jenen ewigen Freuden teilhaben, die der Herr uns mit seinen eigenen Händen geben wird. Er wird uns zu Tisch sitzen lassen und wird hinzutreten und uns bedienen (vgl. Lk 12,37).
Aber, geliebte Brüder, wir sind nicht verpflichtet zu warten, bis wir in den Himmel kommen, um diese Dinge zu genießen. Wir können hier beginnen und der Tisch des Herrn ist eng mit all diesem verbunden. Wenn wir um Ihn versammelt sind, denken wir an den für uns dahingegebenen Leib Christi, an die Liebe, von der dieser zu uns spricht, und an das vergossene Blut, an die der Kelch uns erinnert. „Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus?“ (1. Kor 10,16).
Möge der Herr es uns schenken, wenn wir um Ihn versammelt sind, dass wir in der vollen, ungehinderten Kraft des Heiligen Geistes in all dies eindringen. Wir brauchen nicht an Anbetung zu denken. Wir werden sicher anbeten, wenn unsere Herzen mit Christus erfüllt sind und mit der Erinnerung an das, was Er durch das eine Opfer getan hat, als Er sich selbst ohne Flecken Gott zu einem duftenden Wohlgeruch geopfert hat.