Die Versammlung Gottes
ZWEITER TEIL: Die praktische Seite des Zusammenkommens nach Gottes Gedanken
Sich in anderer Weise versammeln, als es der Heiligen Schrift entspricht, kann nur eine religiöse Form sein. Wir wollen damit nicht sagen, dass eine aufrichtige Seele, wenn auch schlecht unterwiesen, dort keine Erbauung findet. (Vgl. Apg 10,35.) Aber die Wahrheit von der Einheit des Leibes des Christus wird einer solchen Seele fremd bleiben, und sie wird den dort (am Tisch des Herrn) verordneten Segen (vgl. Psalm 133,3) nicht erfahren, wie das irdische Volk Gottes ihn in Zion genoss: Den Tau des Hermon und das kostbare Öl auf dem Haupt des wahren Aaron. Sie wird die freie Wirkung des Heiligen Geistes nicht kennen lernen, welcher die einträchtig beieinander wohnenden Brüder mit dem auferstandenen Christus verbindet.
Man wird die Frage aufwerfen, ob nicht durch das Zusammenkommen außerhalb der zahlreichen menschlichen Organisationen in der Christenheit diesen noch eine weitere Absplitterung hinzugefügt wird. Dieser Vorwurf wird wohl immer wieder gegen die erhoben, die, Seinen Anordnungen gehorsam, „zu ihm hinausgehen außerhalb des Lagers“ (Heb 13,13), um sich um Ihn allein zu scharen.
Wir können nicht verhindern, dass uns, die wir das letztere zu tun begehren, dieser Vorwurf gemacht wird, doch müssen wir Sorge tragen, ihn nicht zu verdienen. Wir müssen deshalb jedem sektiererischen Geist in unseren Herzen wehren. Der Herr hat uns nicht als einen Teil der Kirche berufen, um es vielleicht besser zu machen als die anderen, sondern um den Weg zu gehen, den die ganze Versammlung Gottes gehen sollte; und wir sollten diesen Weg so gehen, als ob die ganze Versammlung sich um Ihn allein scharte.